DE432227C - Verfahren zum Roesten von Textilpflanzen - Google Patents

Verfahren zum Roesten von Textilpflanzen

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DE432227C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

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Description

Flachs, Hanf, Ramie, Nessel enthalten lange und sehr feste Fasern, welche durch einen sogenannten Röstprozeß im freien Zustand gewonnen werden. Vor diesem Verfahren werden die Pflanzen aus dem Boden gezogen oder gemäht, dann entblättert und gedroschen. Die verbleibenden Halme werden in Bünde vereinigt und in stehendem oder fließendem Wasser eingeweicht. Dies ist das
ίο Rösten. Die Halme bleiben einige Tage oder auch einige Wochen im Wasser, und während dieser Zeit findet eine Art Gärung statt. Diese Gärung verändert den Kittstoff, der die Faser an das eigentliche Stroh kittet (Pektin und dessen Derivate). Am Ende dieses Prozesses nimmt man die Halme aus dem, Wasser, trocknet sie und trennt mittels einiger mechanischer Operationen (Hecheln, Kämmen) die Textilfasern von den holzartigen Teilen des Halmes ab. Die Faser, d. h. der Leinen oder der Hanf, geht dann in die entsprechenden Spinnereien; diese Faser ist bereits ein Handelsartikel.
Dieser bereits etwas veraltete Prozeß ist mit einer Reihe von Fehlern behaftet; die Ausbeute an reiner spinnbarer Faser ist ziemlich niedrig, die Gärung, bei welcher saure Gärungsprodukte entstehen, schwächt die Faser und vermindert ihren Wert; der Röstungsprozeß hängt zu sehr von der Temperatur und vom Wetter ab; endlich wird das Rohmaterial zu lange immobilisiert. Es war infolgedessen von Interesse, die Halme obiger Textilpflanzen mit Hilfe chemischer Verfahren zu behandeln, welche ein rascheres Rösten gestatten und ein gleichmäßigeres Endprodukt erzielen lassen.
Zu diesem Behufe schlug man vor, die Pflanzen mit alkalisch oder sauer reagierenden Flüssigkeiten zu kochen; man schlug auch vor, sie mit Reinzuchtmikroben zu vergären,, aber all diese Verfahren ergeben keine ganz eindeutig günstigen Resultate.
Man hat auch versucht, die Halme durch Kochen mit einer verdünnten Emulsion von Petroleum und Seife zu rösten. Im allgemeinen war dieser Prozeß ein Fortschritt gegenüber den bereits bekannten Leinröstungsverfahren, indem es eine etwas bessere Faserausbeute ergab und eine Qualitätsverminderung der Textilfaser umging. Aber die übermäßig lange Erhitzungsdauer (8 Stunden) und der penetrante Petroleumgeruch, der in den gerösteten Fasern absorbiert bleibenden Kohlenwasserstoffe, endlich die dunkle Farbe der Fasern nach dem Röstungsprozeß haben bisher verhindert, daß diesem Verfahren eine große Ausdehnung zuteil wurde. Auch wirken die Ablaugen mit ihrem anhaftenden Petroleumgeruch unangenehm auf die Umgebung derartiger Röstungsanlagen.
Es wurde hingegen gefunden, daß, wenn man das ,Petroleum. in einem obskizzierten Röstungsverfahren mit einem hochmolekularen Alkohol ersetzt, wie es etwa die hydrierten zyklischen Alkohole sind, z. B. Zyklohexanol, Methylzyklohexanol, Terpineol oder auch nicht hydrierte hochsiedende Alkohole, wie Benzylalkohol, und die Textilpflanzenhalme nun in einem mit Wasser gefüllten Autoklaven unter schwachem Druck, der unter 2 Atm. bleiben kann, erhitzt, man ein in jeder Beziehung vollkommenes Rösten erzielt.
Beispiel : Man erhitzt Leinenstroh in einem Druckgefäß, indem man es ganz in Wasser eintaucht und die Strohbündel etwa mit Hilfe eines metallischen Korbes festhält, auf eine Temperatur zwischen 118° und 135° C unter einem Druck, der I1Z2 bis 2 Atm. nicht zu übersteigen braucht. Man setzt der Flüssigkeit 1 bis i^ Prozent vom Strohgewicht an Zyklohexanol zu und läßt diese Flüssigkeit mit einer kleinen Zentrifugalpumpe während 4 bis 41Z2 Stunden kreisen, um die Zusammensetzung der Flüssigkeit stets gleichmäßig zu erhalten. Während dieser Zeit wird Druck und Temperatur auf obiger Höhe gehalten. Nach Ablauf der Erhitzungsdauer wird das Druckgefäß entleert, die Faser entwässert und getrccknet. Man hat ein sehr vollständiges Ergebnis. Gegen Ende des Prozesses kann man sehr wenig Seife, etwa 1Z4 des behandelten Strohgewichtes, zusetzen. Nach dem Trocknen und Hecheln hat man schöne weiße Fasern von seidigem Glanz und von großer Rißfestigkeit; sie lassen sich leicht zerteilen. Die Ausbeute ist etwa 1J3 höher als die Ausbeute nach dem alten Verfahren. Außerdem ist der Prozeß und seine Produkte ganz geruchlos.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zum Rösten von Textilpflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Pflanzenhalme einige Stunden unter Druck mit Wasser erhitzt, welchem kleine Mengen hochmolekularer Alkohole, wie Zyklohexanol u. dgl., zugesetzt sind.
DEA45324D 1924-07-07 1925-06-27 Verfahren zum Roesten von Textilpflanzen Expired DE432227C (de)

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