DE143126C - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE143126C DE143126C DENDAT143126D DE143126DA DE143126C DE 143126 C DE143126 C DE 143126C DE NDAT143126 D DENDAT143126 D DE NDAT143126D DE 143126D A DE143126D A DE 143126DA DE 143126 C DE143126 C DE 143126C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- acid
- fibers
- flax
- water
- pectosinic
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Active
Links
- 239000000835 fiber Substances 0.000 claims description 20
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 18
- 241000208202 Linaceae Species 0.000 claims description 16
- 235000004431 Linum usitatissimum Nutrition 0.000 claims description 16
- 239000002253 acid Substances 0.000 claims description 9
- 229920001277 pectin Polymers 0.000 claims description 9
- 235000010987 pectin Nutrition 0.000 claims description 9
- 239000001814 pectin Substances 0.000 claims description 9
- 229920002230 Pectic acid Polymers 0.000 claims description 8
- LCLHHZYHLXDRQG-ZNKJPWOQSA-N Pectic acid Chemical compound O[C@@H]1[C@@H](O)[C@@H](O)O[C@H](C(O)=O)[C@@H]1OC1[C@H](O)[C@@H](O)[C@@H](OC2[C@@H]([C@@H](O)[C@@H](O)[C@H](O2)C(O)=O)O)[C@@H](C(O)=O)O1 LCLHHZYHLXDRQG-ZNKJPWOQSA-N 0.000 claims description 8
- 238000000034 method Methods 0.000 claims description 8
- 239000010318 polygalacturonic acid Substances 0.000 claims description 8
- 239000000126 substance Substances 0.000 claims description 8
- PEDCQBHIVMGVHV-UHFFFAOYSA-N glycerine Chemical compound OCC(O)CO PEDCQBHIVMGVHV-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 2
- 235000011187 glycerol Nutrition 0.000 claims description 2
- KEAYESYHFKHZAL-UHFFFAOYSA-N sodium Chemical compound [Na] KEAYESYHFKHZAL-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 2
- 229910052708 sodium Inorganic materials 0.000 claims description 2
- 239000011734 sodium Substances 0.000 claims description 2
- 235000013311 vegetables Nutrition 0.000 claims description 2
- 240000000218 Cannabis sativa Species 0.000 claims 1
- 235000009120 camo Nutrition 0.000 claims 1
- 235000005607 chanvre indien Nutrition 0.000 claims 1
- 238000006243 chemical reaction Methods 0.000 claims 1
- 239000011487 hemp Substances 0.000 claims 1
- 235000012765 hemp Nutrition 0.000 claims 1
- 235000012766 marijuana Nutrition 0.000 claims 1
- 238000005063 solubilization Methods 0.000 description 2
- 238000004140 cleaning Methods 0.000 description 1
- 238000010438 heat treatment Methods 0.000 description 1
- 229910052751 metal Inorganic materials 0.000 description 1
- 239000002184 metal Substances 0.000 description 1
- HEMHJVSKTPXQMS-UHFFFAOYSA-M sodium hydroxide Inorganic materials [OH-].[Na+] HEMHJVSKTPXQMS-UHFFFAOYSA-M 0.000 description 1
- 235000011121 sodium hydroxide Nutrition 0.000 description 1
- 230000001131 transforming Effects 0.000 description 1
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01C—CHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
- D01C1/00—Treatment of vegetable material
- D01C1/02—Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Zoology (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)
- Treatment Of Fiber Materials (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Verfahren zum Rotten von Pflanzenfasern,
namentlich Flachs, unterscheidet sich von dem schon früher vorgeschlagenen Verfahren,
das Rotten mittels gespannten Wasserdampfes vorzunehmen, wesentlich dadurch, daß
in keiner Phase des Vorganges der trockene Dampf mit den Fasern in unmittelbare Berührung
gebracht wird, wodurch die Faser aus-, getrocknet wird und ihre Geschmeidigkeit einbüßt.
Nach dem vorliegenden Verfahren wird der benutzte Dampf in Wasser eingeleitet und
die Fasern in ununterbrochenem Umlauf erhalten, so daß der gespannte Dampf in keiner
Phase eine trockene Faser beeinflußt. Die Pektinsäure verteilt sich infolgedessen regelmäßig
in der Faser und wird derselben nicht entzogen, sondern noch vorteilhafter wie beim
Flußrotten in derselben erhalten, so daß ein schöner, geschmeidiger Flachs nach sehr kurzer
Rottezeit gewonnen wird. Das neue Verfahren zeigt daher gegenüber sämtlichen bekannten
Verfahren bedeutende Vorzüge sowohl hinsichtlich der Qualität des Flachses als auch hinsichtlich
der schnelleren und bequemeren Ausführung.
Das Verfahren, welches im wesentlichen darin besteht, daß der zu rottende Flachs der aufeinander
folgenden Behandlung von Wasser und Wasserdampf bei verschiedenen Temperaturen und verschiedenem Druck unterworfen
wird, soll im folgenden näher beschrieben werden.
Zur Ausführung des Verfahrens wird ein Apparat benutzt, welcher im wesentlichen aus
einem dicht abschließbaren Kessel mit im Innern angeordneten, aus Metallblech oder
dergl. gebildeten, um eine Achse drehbaren Fachwerken besteht. In letztere wird der zu
röstende Flachs in Bündeln seiner Länge nach eingelegt.
Wie erwähnt, soll der Rottbehälter abwechselnd in Umdrehung versetzt werden und stillstehen
können. Dies hat den Zweck, den Flachs in regelmäßigen Zeitintervallen herumzudrehen,
um die Fasern desselben während angemessener Zeiträume gleichmäßig zu befeuchten,
worin allein die Garantie für die Erreichung des angestrebten Zieles liegt.
Wie bekannt, kann das Löslichmachen und das Entfernen der Pektinstoffe in der richtigen
Weise bei Anwendung ungünstiger Temperaturen nicht erzielt werden. Sämtliche bisher
vorgeschlagenen Verfahren der raschen künstlichen Rottung, nach welchen heißes Wasser
oder Dampf verwendet wird, ergaben kein gutes Resultat, weil die Temperatur des Wassers
oder Dampfes entweder zu niedrig oder zu hoch war, so daß stets ein Teil des Pektins in
unlöslicher Form in der Faser verblieb und aus dieser nicht entfernt werden konnte.
Gemäß dem vorliegenden Verfahren wird das Löslichmachen und die Entfernung des
Pektins in zwei voneinander streng zu scheidenden Vorgängen bewirkt und in folgender
Weise ausgeführt:
Der Kessel wird mit dem zu röstenden Flachs seiner Länge nach beschickt und hermetisch
verschlossen. Durch ein unterhalb eines perforierten Zwischenbodens angeordnetes
"ΐ, to *"
Rohr wird in den Autoklaven a so viel Wasser von gewöhnlicher Temperatur eingeführt, bis
der Flachs fast vollkommen von dem Wasser bedeckt ist. Ist dies geschehen, so wird durch
ein anderes Rohr Wasserdampf von ioo° C. bei einem Druck von einer Atmosphäre eingelassen
und dadurch das Wasser auf 95 bis ioo° C. erhitzt. Durch die Einwirkung des
heißen Wassers, dessen Temperatur auf der angegebenen Höhe etwa eine Stunde lang erhalten
wird, wird das Pektin bezw. die Pektose auf den ersten Grad ihrer Umbildung gebracht,
d. h. in die lösliche Pektosinsäure übergeführt, welche infolge ihrer gallertartigen Beschaffenheit
auf den Fasern haften bleibt, während alle löslichen Stoffe und Bestandteile von
dem Wasser aufgenommen und durch einen an geeigneter Stelle angeordneten Reinigungshahn
abgelassen werden.
Nach dieser Behandlung bleiben im Kessel nur noch die ausschließlich mit Pektosinsäure beladenen
Flachsfasern zurück, wobei in der gallertartigen Pektosinsäure der ganze Gehalt
der bis dahin unlöslichen Pektinsäure vorhanden ist. Um nun zu bewirken, daß vor
der Lösung der Pektinsäure alle übrigen Pektin-Stoffe ausgelaugt und mit dem Laugenwasser
abgezogen werden und daß am Ende der Operation die Pektinsäure allein gleichmäßig auf
den Flachsfasern zerfließt, wird ein gleiches Wasserbad, wie oben beschrieben, benutzt und
nun in dasselbe ein Dampfstrom von etwa 3 Atm. Spannung eingeleitet. Dadurch erhitzt
sich in der ersten halben Stunde das Wasser derart, daß sich in demselben alle Pektinstoffe,
die nicht Pektosinsäure sind, auflösen, so daß auf den Fasern nur noch ungelöste Pektinsäure
zurückbleibt. Die vollkommene und gleichmäßige Lösung der letzteren wird nun dadurch herbeigeführt, daß man noch während
einer weiteren halben Stunde Dampf von gleicher Spannung einführt, wodurch die Temperatur
allmählich. gesteigert und die Pektinsäure gleichmäßig gelöst wird. Da jedoch die
4S Lösung der Pektinsäure immerhin zäher ist
wie die der übrigen Pektinstoffe, zerfließt die Säure gleichmäßig auf den Fasern, ohne sich
mit dem Heißwasser zu vermischen und abzufließen.
Um den Flachs für das nachherige Brechen und Schwingen weich, geschmeidig und leicht
bearbeitbar zu machen, kann man diesem Bade eine entsprechende Menge eines geeigneten
Stoffes, z. B. etwa 10 Prozent Glyzerin oder Natriumsulforizinat oder dergl. zusetzen,
welche Stoffe den Flachs geschmeidig machen und wodurch das dem Brechen und Schwingen
vorhergehende Einfetten erspart wird. Nachdem der Flachs einer derartigen Behandlung
unterworfen worden ist, wird das Wasser und der Dampf abgelassen, wodurch der Flachs
noch gewaschen wird. Das Verfahren beansprucht eine Zeitdauer von ungefähr zwei Stunden und ergibt eine Faser von tadelloser
Farbe und Beschaffenheit.
Sollen vermittels dieses Verfahrens andere und weniger empfindliche Fasern als Flachs,
z. B. Hanf und dergl., behandelt werden, so kann die Behandlung mit dem zweiten Bade
unter hohem Dampfdruck nach Bedarf, je nach Gehalt und Art der in den Fasern vorhandenen
Pektinstoffe, ein oder mehrere Male wiederholt werden.
Claims (1)
- Patent- Anspruch:Verfahren zum Rotten von pflanzlichen Gespinstfasern, wie Flachs, Hanf und dergl., gekennzeichnet durch die Behandlung der Fasern in einem Wasserbade, dessen Temperatur durch Einleiten von Dampf auf 95 bis ioo° C. gebracht wird, zum Zweck der Überführung des Pektins in Pektosinsäure und hierauf folgende Behandlung in einem zweiten durch Einleiten von Dampf unter einem Druck von 3 Atm. stehenden Wasserbade, zum Zweck, 'die Pektosinsäure zu lösen und zu entfernen, die zuletzt gelöste Pektinsäure aber gleichmäßig auf den Fasern zu verteilen, wobei die letzte Behandlung eventuell unter Zusatz von entsprechenden Mengen von Stoffen, welche, wie Glyzerin oder Natriumsulforizinat, die Faser zu erweichen vermögen, vorgenommen werden kann.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE143126C true DE143126C (de) |
Family
ID=410637
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT143126D Active DE143126C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE143126C (de) |
-
0
- DE DENDAT143126D patent/DE143126C/de active Active
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE143126C (de) | ||
DE567296C (de) | Verfahren zur Herstellung von spinnfaehigen Bastfasern | |
DE2644155C2 (de) | Kontinuierliches Aufschluß- und Ruckgewinnungsverfahren für pflanzliche Faserrohstoffe zur Herstellung von Zellstoff im organischen Lösungsmittel | |
AT19605B (de) | Verfahren zum Rotten von pflanzlichen Gespinstfasern. | |
DE312381C (de) | ||
DE331802C (de) | Verfahren zur Herstellung von leicht bleichbaren Zellstoffasern | |
DE598379C (de) | Verfahren zur Herstellung von coffeinfreiem Kaffee | |
DE346225C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur maschinellen Herstellung von Tabakfolien in Bahnen | |
DE375035C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff | |
DE356003C (de) | Verfahren zur Behandlung von Flachs o. dgl. | |
DE345314C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Zellulose aus Pflanzenstoffen auf kaltem Wege ohne Anwendung von Druck | |
AT130445B (de) | Verfahren zum Imprägnieren von nach bekannten Verfahren entcoffeinisierten Rohkaffeebohnen für die Herstellung coffeinfreien bzw. coffeinarmen Kaffees. | |
AT137650B (de) | Verfahren zur Veredelung von aus Zellulose hergestellten oder diese enthaltenden, zusammenhängenden Textilien. | |
DE61709C (de) | Verfahren zum Rösten und Degummiren von Flachs, Chinagras u. dergl | |
DE579170C (de) | Verfahren zur Gewinnung textiler Rohfasern aus Pflanzenstengeln | |
DE432227C (de) | Verfahren zum Roesten von Textilpflanzen | |
DE506037C (de) | Verfahren zum Loeslichmachen von in Wasser schwerloeslichen oder nur quellbaren Pflanzengummiarten | |
DE66375C (de) | Verfahren und Einrichtung zum Entrinden von Hölzern | |
AT200427B (de) | Verfahren zum Härten von Kunstdärmen u. ähnl., durch Verarbeitung von Fasermassen aus Hautsubstanz hergestellten Gebilden | |
DE267476C (de) | ||
DE124919C (de) | ||
DE28696C (de) | Neuerung in der Herstellung gaufrirter Gewebe | |
DE481031C (de) | Verfahren zur Entfettung von Rohwolle u. dgl. | |
DE29467C (de) | Neuerung in der Behandlung von Baumwollensamen | |
DE300744C (de) |