DE143126C - - Google Patents

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DE143126C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Verfahren zum Rotten von Pflanzenfasern, namentlich Flachs, unterscheidet sich von dem schon früher vorgeschlagenen Verfahren, das Rotten mittels gespannten Wasserdampfes vorzunehmen, wesentlich dadurch, daß in keiner Phase des Vorganges der trockene Dampf mit den Fasern in unmittelbare Berührung gebracht wird, wodurch die Faser aus-, getrocknet wird und ihre Geschmeidigkeit einbüßt. Nach dem vorliegenden Verfahren wird der benutzte Dampf in Wasser eingeleitet und die Fasern in ununterbrochenem Umlauf erhalten, so daß der gespannte Dampf in keiner Phase eine trockene Faser beeinflußt. Die Pektinsäure verteilt sich infolgedessen regelmäßig in der Faser und wird derselben nicht entzogen, sondern noch vorteilhafter wie beim Flußrotten in derselben erhalten, so daß ein schöner, geschmeidiger Flachs nach sehr kurzer Rottezeit gewonnen wird. Das neue Verfahren zeigt daher gegenüber sämtlichen bekannten Verfahren bedeutende Vorzüge sowohl hinsichtlich der Qualität des Flachses als auch hinsichtlich der schnelleren und bequemeren Ausführung.
Das Verfahren, welches im wesentlichen darin besteht, daß der zu rottende Flachs der aufeinander folgenden Behandlung von Wasser und Wasserdampf bei verschiedenen Temperaturen und verschiedenem Druck unterworfen wird, soll im folgenden näher beschrieben werden.
Zur Ausführung des Verfahrens wird ein Apparat benutzt, welcher im wesentlichen aus einem dicht abschließbaren Kessel mit im Innern angeordneten, aus Metallblech oder dergl. gebildeten, um eine Achse drehbaren Fachwerken besteht. In letztere wird der zu röstende Flachs in Bündeln seiner Länge nach eingelegt.
Wie erwähnt, soll der Rottbehälter abwechselnd in Umdrehung versetzt werden und stillstehen können. Dies hat den Zweck, den Flachs in regelmäßigen Zeitintervallen herumzudrehen, um die Fasern desselben während angemessener Zeiträume gleichmäßig zu befeuchten, worin allein die Garantie für die Erreichung des angestrebten Zieles liegt.
Wie bekannt, kann das Löslichmachen und das Entfernen der Pektinstoffe in der richtigen Weise bei Anwendung ungünstiger Temperaturen nicht erzielt werden. Sämtliche bisher vorgeschlagenen Verfahren der raschen künstlichen Rottung, nach welchen heißes Wasser oder Dampf verwendet wird, ergaben kein gutes Resultat, weil die Temperatur des Wassers oder Dampfes entweder zu niedrig oder zu hoch war, so daß stets ein Teil des Pektins in unlöslicher Form in der Faser verblieb und aus dieser nicht entfernt werden konnte.
Gemäß dem vorliegenden Verfahren wird das Löslichmachen und die Entfernung des Pektins in zwei voneinander streng zu scheidenden Vorgängen bewirkt und in folgender Weise ausgeführt:
Der Kessel wird mit dem zu röstenden Flachs seiner Länge nach beschickt und hermetisch verschlossen. Durch ein unterhalb eines perforierten Zwischenbodens angeordnetes
"ΐ, to *"
Rohr wird in den Autoklaven a so viel Wasser von gewöhnlicher Temperatur eingeführt, bis der Flachs fast vollkommen von dem Wasser bedeckt ist. Ist dies geschehen, so wird durch ein anderes Rohr Wasserdampf von ioo° C. bei einem Druck von einer Atmosphäre eingelassen und dadurch das Wasser auf 95 bis ioo° C. erhitzt. Durch die Einwirkung des heißen Wassers, dessen Temperatur auf der angegebenen Höhe etwa eine Stunde lang erhalten wird, wird das Pektin bezw. die Pektose auf den ersten Grad ihrer Umbildung gebracht, d. h. in die lösliche Pektosinsäure übergeführt, welche infolge ihrer gallertartigen Beschaffenheit auf den Fasern haften bleibt, während alle löslichen Stoffe und Bestandteile von dem Wasser aufgenommen und durch einen an geeigneter Stelle angeordneten Reinigungshahn abgelassen werden.
Nach dieser Behandlung bleiben im Kessel nur noch die ausschließlich mit Pektosinsäure beladenen Flachsfasern zurück, wobei in der gallertartigen Pektosinsäure der ganze Gehalt der bis dahin unlöslichen Pektinsäure vorhanden ist. Um nun zu bewirken, daß vor der Lösung der Pektinsäure alle übrigen Pektin-Stoffe ausgelaugt und mit dem Laugenwasser abgezogen werden und daß am Ende der Operation die Pektinsäure allein gleichmäßig auf den Flachsfasern zerfließt, wird ein gleiches Wasserbad, wie oben beschrieben, benutzt und nun in dasselbe ein Dampfstrom von etwa 3 Atm. Spannung eingeleitet. Dadurch erhitzt sich in der ersten halben Stunde das Wasser derart, daß sich in demselben alle Pektinstoffe, die nicht Pektosinsäure sind, auflösen, so daß auf den Fasern nur noch ungelöste Pektinsäure zurückbleibt. Die vollkommene und gleichmäßige Lösung der letzteren wird nun dadurch herbeigeführt, daß man noch während einer weiteren halben Stunde Dampf von gleicher Spannung einführt, wodurch die Temperatur allmählich. gesteigert und die Pektinsäure gleichmäßig gelöst wird. Da jedoch die
4S Lösung der Pektinsäure immerhin zäher ist wie die der übrigen Pektinstoffe, zerfließt die Säure gleichmäßig auf den Fasern, ohne sich mit dem Heißwasser zu vermischen und abzufließen.
Um den Flachs für das nachherige Brechen und Schwingen weich, geschmeidig und leicht bearbeitbar zu machen, kann man diesem Bade eine entsprechende Menge eines geeigneten Stoffes, z. B. etwa 10 Prozent Glyzerin oder Natriumsulforizinat oder dergl. zusetzen, welche Stoffe den Flachs geschmeidig machen und wodurch das dem Brechen und Schwingen vorhergehende Einfetten erspart wird. Nachdem der Flachs einer derartigen Behandlung unterworfen worden ist, wird das Wasser und der Dampf abgelassen, wodurch der Flachs noch gewaschen wird. Das Verfahren beansprucht eine Zeitdauer von ungefähr zwei Stunden und ergibt eine Faser von tadelloser Farbe und Beschaffenheit.
Sollen vermittels dieses Verfahrens andere und weniger empfindliche Fasern als Flachs, z. B. Hanf und dergl., behandelt werden, so kann die Behandlung mit dem zweiten Bade unter hohem Dampfdruck nach Bedarf, je nach Gehalt und Art der in den Fasern vorhandenen Pektinstoffe, ein oder mehrere Male wiederholt werden.

Claims (1)

  1. Patent- Anspruch:
    Verfahren zum Rotten von pflanzlichen Gespinstfasern, wie Flachs, Hanf und dergl., gekennzeichnet durch die Behandlung der Fasern in einem Wasserbade, dessen Temperatur durch Einleiten von Dampf auf 95 bis ioo° C. gebracht wird, zum Zweck der Überführung des Pektins in Pektosinsäure und hierauf folgende Behandlung in einem zweiten durch Einleiten von Dampf unter einem Druck von 3 Atm. stehenden Wasserbade, zum Zweck, 'die Pektosinsäure zu lösen und zu entfernen, die zuletzt gelöste Pektinsäure aber gleichmäßig auf den Fasern zu verteilen, wobei die letzte Behandlung eventuell unter Zusatz von entsprechenden Mengen von Stoffen, welche, wie Glyzerin oder Natriumsulforizinat, die Faser zu erweichen vermögen, vorgenommen werden kann.
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