DE267476C - - Google Patents
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- DE267476C DE267476C DENDAT267476D DE267476DA DE267476C DE 267476 C DE267476 C DE 267476C DE NDAT267476 D DENDAT267476 D DE NDAT267476D DE 267476D A DE267476D A DE 267476DA DE 267476 C DE267476 C DE 267476C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08H—DERIVATIVES OF NATURAL MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08H3/00—Vulcanised oils, e.g. factice
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 267476 KLASSE 39 b. GRUPPE
GEORGES REYNAUD in PARIS.
Verfahren zur Herstellung von künstlichem Kautschuk.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur industriellen Herstellung von
Kautschuk unter sehr wirtschaftlichen Bedingungen.
Das Verfahren beruht im wesentlichen auf der fraktionierten Einwirkung von Schwefelsäure
von zunehmender Konzentration auf Terpentinöl oder ein anderes ähnliches Öl, welches
sich im verteilten Zustande in einem absorbierenden Stoff, wie etwa nicht vulkanisiertem
Kautschuk, befindet.
Das vorliegende Verfahren kann beispielsweise wie folgt ausgeführt werden.
Man gießt das zu behandelnde Terpentinöl in einen Behälter und taucht dort Kautschuk
vorzugsweise in Form von Blättern oder Fellen hinein (beispielsweise 5 bis 6 kg Terpentinöl
und ι kg Kautschuk). Bei Beginn der Operation wird man zweckmäßig natürlichen Kautschuk
oder nach irgendeinem Verfahren hergestellten Kautschuk nehmen, später wird man nach dem
vorliegenden Verfahren erhaltenen Kautschuk benutzen.
Sobald die Gesamtmenge des Terpentinöls durch den Kautschuk absorbiert ist, taucht man
die Masse in sehr verdünnte Schwefelsäure, z. B. eine Säure von 60 ° Be., die mit dem vier-oder
fünffachen Volumen Wasser verdünnt ist, und läßt die Masse darin eine genügende Zeitlang
einweichen, um die Gesamtmasse vollständig mit Säure zu durchtränken, also beispielsweise
12, 18, 24 Stunden, je nach der Dicke der zu behandelnden Masse. Wegen des schwachen
Konzentrationsgrades der Säure und der Verteilung des Öls wirkt die Säure auf das Öl sehr
langsam und regelmäßig ein, ohne irgendeine merkbare Temperaturerhöhung herbeizuführen.
Wenn die Masse vollständig mit der' verdünnten Säure imprägniert ist, unterwirft man
sie darauf der Einwirkung einer etwas stärkeren wäßrigen^ Schwefelsäurelösung, z. B. einer
Säure von 60 °, die mit ihrem zwei- bis dreifachen Volumen Wasser verdünnt ist.' Man läßt
die Masse hierin während einiger Stunden einweichen, bis auch diese stärkere Schwefelsäure
ihrerseits die ganze Masse durchtränkt hat. Die Masse wird darauf der Einwirkung einer
noch stärkeren wäßrigen Schwefelsäure unterworfen, beispielsweise einer Säure von 60° Be.,
die mit ihrem ein- bis zweifachen Volumen Wasser verdünnt ist. Darauf wird die Masse
schließlich, nachdem sie mit dieser Säure vollständig durchtränkt ist, in eine Schwefelsäure
von 60° Be. oder darüber eingetaucht, und man läßt sie eine genügend lange Zeit einweichen,
damit die Säure auf alle Teile der Masse einwirkt und die letztere vollständig umwandelt,
d. h. beispielsweise 12 bis 15 Tage. Vorzugsweise wird eine Säure von 63 ° Be. benutzt, und in
diesem Falle kann die Einweichdauer selbst einen Monat oder noch mehr betragen.
Bei der Durchführung dieser verschiedenen vorbeschriebenen Operationen kann man, um
ein homogenes Produkt zu erhalten und die Zeitdauer der Behandlung erheblich abzukürzen,
die zu behandelnde Masse und die Säure gleichzeitig zwischen Druckwalzen hindurchgehen
lassen.
Alle Operationen des vorliegenden Verfahrens sollen so geleitet werden, daß die Masse
mit der Säure gleichmäßig in allen ihren Teilen durchtränkt wird, um gegen das Ende des Verfahrens
jede direkte Berührung des Terpentinöls mit einer starken Säure zu vermeiden, denn
in diesem Falle würde, wie die Erfahrung gezeigt hat, eine starke Temperatursteigerung eintreten,
die genügen könnte, um die Masse zu verkohlen.
Durch diese fraktionierte und schrittweise Einwirkung der Schwefelsäure geht die Überführung
des Terpentinöls in eine elastische Masse also langsam und sehr regelmäßig vor
sich, ohne irgendwelche Temperatursteigerung
ίο und ohne Gefahr der Verharzung des Öls. Die
so erhaltene elastische Masse besitzt nach dem Waschen mit gewöhnlichem Wasser oder unter
Zusatz von Alkali alle physikalischen und chemischen Eigenschaften des Kautschuks und
ist infolgedessen geeignet zu allen industriellen Anwendungen des letzteren.
Durch das vorliegende Verfahren wird die synthetische Herstellung von Kautschuk vollständig
in der Kälte bewirkt, es findet also keine gefährliche Manipulation statt, es werden keine
besonderen Vorrichtungen benutzt, und infolgedessen gestaltet sich die Durchführung des Verfahrens
sehr einfach und wirtschaftlich.
Das vorliegende Verfahren kann auch in der ■ folgenden Weise ausgeführt werden.
Man läßt wie zuvor Terpentinöl durch nicht vulkanisierten Kautschuk absorbieren, z. B.
2 bis 3 kg Terpentinöl auf 1 kg Kautschuk. Wenn die Gesamtmenge des Terpentinöls durch
den Kautschuk absorbiert ist, taucht man die Masse in Schwefelsäure von 53° Be., welche mit
ungefähr einem Drittel oder einem Viertel ihres Volumens Wasser verdünnt ist, und man läßt
die Masse, wie zuvor beschrieben, während einer genügend langen Zeit, beispielsweise 12, 18, 24
Stunden, einweichen, je nach der Dicke der zu behandelnden Masse, oder auch während einer
geringeren Zeitdauer, wenn man die Masse und die Säure der Einwirkung von Druckwalzen
unterwirft.
Sobald diese Masse vollständig mit der verdünnten Säure imprägniert ist, unterwirft man
sie darauf der Einwirkung einer stärkeren Säure, etwa von 53° Be. Man läßt die Masse hierin
einige Stunden lang einweichen, bis auch diese Säure die ganze Masse durchtränkt hat. Unter
dieser fraktionierten und schrittweisen Einwirkung der Schwefelsäure geht das Terpentinöl,
wie oben angeführt, in eine teigartige, leicht klebrige, elastische Masse über.
Man wäscht darauf die Masse mit viel Wasser, um den Überschuß von Schwefelsäure
zu entfernen.
Die so erhaltene Masse kann industriell verwendet werden, sie wird aber vorzugsweise noch
mit Salzsäure in der folgenden Weise behandelt.
: Man taucht die elastische Masse in ein Bad von konzentrierter Salzsäure und läßt sie dort
einige Stunden lang in Ruhe, so daß die Säure gut in die Masse eindringen kann. Schließlich
läßt man einige Stunden lang kochen, nachdem die Säure zuvor mit Wasser verdünnt war.
Man erhält so ein festes »nerviges« Produkt, welches nach Entfernung der Verunreinigungen
durch energisches Waschen mit gewöhnlichem Wasser oder Wasser mit Zusatz von Alkali alle
physikalischen und chemischen Eigenschaften des natürlichen Kautschuks besitzt.
Nach diesem zweiten Arbeitsverfahren wird die Behandlung durch Schwefelsäure, wie beim
ersten Verfahren beschrieben, vollständig in der Kälte durchgeführt und besitzt also die oben
angegebenen Vorteile.
Man kann bei dem vorliegenden Verfahren an Stelle von Terpentinöl die öle, die von allen
Therebinthaceen herstammen, oder die öle, die aus der trockenen Destillation der harzigen
Schuppen der Xanthorrhoeen herrühren, oder aller anderen Pflanzen oder Sträucher, die ein
entsprechendes öl liefern, benutzen.
Man hat bereits durch Einwirkung von konzentrierter Schwefelsäure auf Terpentinöl
ein Produkt hergestellt, das durch Nachbehandlung mit Zinkchlorid, Schwefel usw. kautschukähnliche
Eigenschaften annahm.
Im Gegensatz hierzu erhält man nach vorliegendem Verfahren direkt kautschukähnliche
Massen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von künstlichem Kautschuk durch Behandeln von Y
Terpentinöl u. dgl. mit Schwefelsäure, gegebenenfalls in Gegenwart von Kautschuk,
dadurch gekennzeichnet, daß man auf in einem absorbierenden Stoff, wie nicht vulkanisiertem
Kautschuk, fein verteiltes Terpentinöl oder ähnliches öl nacheinander
Schwefelsäuren von steigender Konzentration in der Kälte einwirken läßt.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Behandlung zunächst mit wäßrigen Schwefelsäuren von stets steigender Konzentration
und zum Schluß mit konzentrierter Schwefelsäure von 60° Be. oder darüber vornimmt.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, bei welcher eine Nachbehandlung
mit Salzsäure stattfindet, dadurch gekennzeichnet, daß die erhaltene Masse zunächst
mit Salzsäure in der Kälte behandelt und dann die Flüssigkeit nach Verdünnung mit Wasser zum Sieden gebracht wird.
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Also Published As
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