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Verfahren zur Herstellung eines Kautschukersatzmittels.
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eines Kautschukersatzmittels unter sehr wirtschaftlichen Bedingungen.
Das Verfahren beruht im wesentlichen auf der fraktionierten Einwirkung von Schwefelsäure von zunehmender Konzentration auf Terpentinöl oder ein anderes ähnliches Öl, welches sie)) im verteilten Zustande in einem absorbierenden Stoff, wie etwa nicht vulkanisiertem Kautschuk, befindet.
Das vorliegende Verfahren kann beispielsweise wie folgt ausgeführt werden :
Mau das das zu behandelnde Terpentinö ! in ninen Behälter und taucht dort Kaut- s huk, vorzugsweise in Form von Blättern oder Fellen hinein (beispielsweise o bis 6 Ag Terpentinöl und 1 kg Kautschuk). Bei Beginn der Operation wird man zweckmässig natürlichen Kautschuk nehmen, später wird man den nach vorliegendem Verfahren erhaltenen Kautschukersatz benutzen.
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Schwefelsäure ihrerseits die ganze Mässe durchtränkt hat. Die Masse wird darauf der Einwirkung einer noch stärkeren wässrigen Schwefelsäure unterworfen, beispielsweise einer Säure
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wandelt, d. h. beispielsweise 12 bis 15 Tage.
Vorzugsweise wird eine Saure von 630 He benutzt, und in diesem Falle kann die Emweichdauer setbst einen Monat oder noch mehr betragen.
Bei der Durchführung dieser verschiedenen vorbeschriebenen Operationen kann man,
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zukürzen. die zu behandelnde Masse und die Säure gleichzeitig zwischen Druckwalzen hin- durchgehen lassen.
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Durch diese fraktionierte und schrittweise Einwirkung der Schwefelsäure geht also die Überführung des Terpentinöls in eine elastische Masse langsam und sehr regelmässig vor sich, ohne irgend welche Temperatursteigerung und ohne Gefahr der Verharzung des Öls. Die so erhaltene elastische Masse besitzt nach dem Waschen mit gewöhnlichem Wasser oder unter Zusatz von Alkali eine grosse Ähnlichkeit mit dem natürlichen Kautschuk und ist infolgedessen geeignet zu allen industriellen Anwendungen des letzteren.
Durch das vorliegende Verfahren wird die synthetische Herstellung von Kautschuk vollständig in der Kälte bewirkt, es findet also keine gefährliche Manipulation statt, es werden keine besonderen Vorrichtungen benutzt und infolgedessen gestaltet sich die Durchführung des Verfahrens sehr einfach und wirtschaftlich.
Das vorliegende Verfahren kann auch in der folgenden Weise ausgeführt werden :
Man lässt wie zuvor Terpentinöl durch nicht vulkanisierten Kautschuk absorbieren, z. B. 2 bis 3 kg Terpentinöl auf l. kg Kautschuk. Wenn die Gesamtmenge des Terpentinöls durch den Kautschuk absorbiert ist, taucht man die Masse in Schwefelsäure von 53 Bé, welche mit ungefähr einem Drittel oder einem Viertel ihres Volumens Wasser verdünnt ist, und man lässt die Masse, wie zuvor beschrieben, während einer genügend langen Zeit, beispielsweise 12,18, 24 Stunden, einweichen, je nach der Dicke der zu behandelnden Masse, oder auch während einer geringeren Zeitdauer, wenn man die Masse und die Säure der Einwirkung von Druckwalzen unterwirft.
Sobald die Masse vollständig mit der verdünnten Säure imprägniert ist, unterwirft man sie darauf der Einwirkung einer stärkeren Säure, etwa von f130 Bé. Man lässt die Masse hierin einige Stunden lang einweichen, bis auch diese Säure die ganze Masse durchtränkt hat. Unter dieser fraktionierten und schrittweisen Einwirkung der Schwefelsäure geht das Terpentinöl, wie oben angeführt, in eine teigartige, leicht klebrige, elastische Masse über.
Man wäscht darauf die Masse mit viel Wasser, um den Überschuss von Schwefelsäure zu entfernen.
Die so erhaltene Masse kann industriell verwendet werden, sie wird aber vorzugsweise noch mit Salzsäure in der folgenden Weise behandelt :
Man taucht die elastische Masse in ein Bad von konzentrierter Salzsäure und lässt sie dort einige Stunden lang in Ruhe, so dass die Säure gut in die Masse eindringen kann. St'bhesstich lässt man einige Stunden lang kochen, nachdem die Säure zuvor mit Wasser verdünnt war.
Man erhält so ein festes,"nerviges"Produkt welches nach Entfernung der Ver- unreinigungen durch energisches Waschen mit gewöhnlichem Wasser oder Wasser mit Zusatz von Alkali alle physikalischen und chemischen Eigenschaften des natürlichen Kautschuks besitzt.
Nach diesem zweiten Arbeitsverfahren wird die Behandlung durch Schwefelsäure wie beim ersten Verfahren beschrieben, vollständig in der Kälte durchgeführt und besitzt also d !e o oben angegebenen Vorteile.
Man kann bei dem vorliegenden Verfahren an Stelle von Terpentinöl die Öle, die von allen Therebinthaceen herstammen, oder die Öle, die aus der trockenen Destillation der harzin Schuppen der Xantorrhoeen herrühren, oder aller anderen Pflanzen oder Sträucher, die ein entsprechendes Öl liefern, benützen.
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1. Verfahren zur Herstellung eines Kautscbukersatzmittels durch Behandeln von Tcrpentmüt und dgl. mit Schwefelsäure, gegebenenfalls in Gegenwart von Kautschuk, dadurch gekennzeichnet, dass man auf Terpentinöl oder auf ein ähnliches Öl, das in einem absorbierenden Stoff, wie nicht vulkanisiertem Kautschuk, fein verteilt ist, nacheinander Schwefelsäure von steigender Konzentration in der Kälte einwirken lässt.