DE356184C - Verfahren zur Behandlung von Faserstoffen der Agave- und Yukka-Arten zwecks Gewinnung von weichen, biegsamen, zu Spinnzwecken und zur Erzeugung hochgradigen Papiers geeig neten Fasern - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von Faserstoffen der Agave- und Yukka-Arten zwecks Gewinnung von weichen, biegsamen, zu Spinnzwecken und zur Erzeugung hochgradigen Papiers geeig neten Fasern

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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
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    • D01C1/00Treatment of vegetable material
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Description

  • Verfahren zur Behandlung von Faserstoffen der Agave- und Yukka-Arten zwecks Gewinnung von weichen, biegsamen, zu Spinnzwecken und zur Erzeugung hochgradigen Papiers geeigneten Fasern. Die vorliegende Erfindung betrifft die Behandlung von Pflanzenfaserstoffen der Agave-und Yukka-Arten, um diese Fasern. derartig weich und geschmeidig zu erhalten, daß sie für Spinnzwecke sowie zur Herstellung hochgradigen Papiers geeignet werden.
  • Bisher konnten diese Fasern nur zur Herstellung von Säcken, Seilen, Bürsten u. dgl. verwendet werden, wofür sie wegen ihrer Steife und Härte besonders geeignet waren. In der Papierfabrikation konnten sie nur für die Herstellung von hartem und rauhem Papier verwendet werden.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren, welches eine eigenartige Kombination und Reihenfolge einzelner an und für sich bekannter Behandlungen ist, werden die Fasern derartig weich, gleichmäßig und beinahe seidenartig gemacht, daß sie für Spinnereizwecke und für die Herstellung feiner Papiersorten geeignet werden.
  • Das Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß die betreffenden Pflanzenfasern in einem auf eine geeignete Temperatur erwärmten Wasserbade längere Zeit einem Gärungsprozeß unterworfen werden, worauf die aus dem Bad entnommenen Fasern, nachdem sie zweckmäßig gewaschen und ausgepreßt worden sind, mit einer Kalklösung behandelt und die daraus entnommenen Fasern unter Druck ausgekocht werden, um schließlich abwechselnd in sauren und alkalischen Bädern behandelt zu werden.
  • Die auf bekannte Weise aus den Blättern der genannten Pflanzenarten gewonnenen Faserstoffe besitzen eine Länge von 45 bis 6o cm. Es ist nun zum großen Teile die die Faser umschließende Haut, welche die Faserstoffe so spröde macht und es ist daher notwendig, die Haut und andere den Faserstoffen anhaftenden fremden Bestandteile zu entfernen, um sie für den vorliegenden Zweck geeignet zu machen Nach diesem Verfahren werden die Faserstoffe in Gefäßen unter Wasser von etwa 26 bis 38' C zwei bis vier Tage lang gehalten. Die Flüssigkeit wird dann entfernt, und die Faserstoffe werden zwecks Ausscheidung der losen Substanzen gepreßt. Dadurch löst sich von den Faserstoffen ein großer Teil der Haut und eine Masse, welche Zitronensäure und Alkohol zu sein scheint. In diesem Zustande ist jedoch der Faserstoff zu spröde, da immer noch ein beträchtlicher Teil der Haut an ihm haftet.
  • Um den Saft und die Haut vollständig zu entfernen, werden die Faserstoffe sorgfältig in Wasser gewaschen, ausgepreßt und dann mit einer Lösung gelöschten Kalkes behandelt. Erfahrungsgemäß genügt eine Lösung von 1/1s zu 1J" eines Prozentes. Der Kalk durchsetzt die Faserstoffe ohne schädlichen Einfluß auf diese und scheidet den Schmutz, die Haut und andere fremde Substanzen aus.
  • Hierauf werden die Faserstoffe aus der Kalklösung entfernt und nach Pressung und, ohne sie zu waschen, in einem Druckgefäß weiterbehandelt. Dieses ist teilweise mit Wasser angefüllt, welches unter Dampfdruck zum Kochen gebracht wird. Die Dauer der Kochperiode ist veränderlich, doch reichen erfahrungsgemäß drei bis fünf Stunden unter einem Dampfdruck von 1,3 bis 2,3 Atm. Bemerkt sei, daß der Kalk, welcher die Faserstoffe durchsetzt, nach Ausscheidung der letzteren aus der Kalklösung darin verbleiben kann. Das Kochen der Faser in dem Behälter beseitigt den Kalk, welcher die Faserstoffe etwas spröde macht. Nach Entfernung der Faserstoffe aus dem Behälter bleiben diese schmutzig und werden deshalb sorgfältig gewaschen und dann zur Änderung ihrer Farbe einem Säurebade ausgesetzt.
  • Die Farbe der Faserstoffe ändert sich in ; ziemlich weiten Grenzen, und es ist daher zweckmäßig, für verschiedene Faserstoffe verschiedener Färbung Bäder verschiedener Art und Stärke zu benutzen. So wurden z. B. mit Säure bei allen Faserstoffen zufriedenstellende Resultate erzielt, obgleich es bei gewissen Faserstoffen wünschenswert ist, ein Salz, z. B. unterschwefligsaures Natrium, bei andern freie Mineralsäure, z. B. Salz- oder Schwefelsäure, und bei- weiteren Faserstoffen eine organische Säure, z. B. Essigsäure, zur Behandlung der Faserstoffe zu verwenden. Bei Faserstoffen von stark dunkler Färbung ist deren Behandlung mit unterschwefligsaurem Natrium zweckmäßig; die Schwefelsäure findet bei nicht so dunkel gefärbten Faserstoffen Verwendung, während die Salz- und Essigsäure für schwach gefärbte Faserstoffe benutzt werden. Natürlich sprechen noch andere Faktoren bei der Wahl, welches von den vier Reagenzien zweckmäßig Verwendung finden soll, mit, nämlich die Dauer des Bleichprozesses und die Farbe, `welche den Faserstoffen nachträglich gegeben werden soll. Nach erfolgter Behandlung durch eines der oben angeführten Reagenzien werden die Faserstoffe sorgfältig gewaschen und in einem Druckgefäß in einer Alkalilösung unter gleichzeitigem Waschen gekocht; mit einer 5prozentigen Lösung Ätznatron erzielt man ein günstiges Ergebnis. Das Ätznatron durchsetzt die Faserstoffe und macht sie geschmeidig, so daß sie für Spinnzwecke benutzt und gleichmäßiger gefärbt werden können.
  • Zwecks Entfernung des Alkalis werden die Faserstoffe mit einem der oben beschriebenen Reagenzien behandelt, d. h. einem Salz, einer Mineralsäure oder organischen. Säure, wobei die gleichen Faktoren, wie vorbeschrieben, die Wahl des betreffenden Mittels bestimmen.
  • Zur Vervollständigung derSehandlung werden die Faserstoffe zur Entfernung der Säure erneut gewaschen, dann in üblicher Weise getrocknet und die einzelnen miteinander verflochtenen Fasern in bekannter Weise freigelegt.

Claims (2)

  1. PATE'NT-ANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Behandlung von Faserstoffen der Agave- und Yuklka-Arten zwecks Gewinnung von weichen, biegsamen, zu Spinnzwecken und zur Erzeugung hochgradigen Papiers geeigneten Fasern, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern längere Zeit in einem mäßig heißem Bade der Gärung unterworfen werden, worauf die so vorbehandelten durch Pressen und Waschen von den abgelösten Substanzen befreiten Fasern mit einer Lösung von gelöschtem Kalk behandelt, nach Entfernung der Kalklösung in einem Wasserbäde unter Druck gekocht und schließlich abwechselnd mit Säuren und Alkalien bzw. Säuren und alkalischen Lösungen behandelt werden.
  2. 2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fasern etwa 3 bis q. Tage bei 26 bis 38' C in Wasser einem Gärungsprozeß unterwirft, die aus diesem Bade entnommenen Fasern sorgfältig wäscht, auspreßt und mit einer dünnen Kalklösung behandelt, worauf die aus letzterem entnommenen Fasern unter einem Druck von ü/2 bis 3 Atm. mit Wasser gekocht und die so vom anhaftenden Kalk befreiten Fasern sorgfältig gewaschen werden, dann mit einer Säurelösung behandelt, wieder gewaschen und schließlich in einem Druckgefäß in einer etwa 5prozentigen Alkalilösung gekocht werden.
DEP39012D 1920-01-09 1920-01-09 Verfahren zur Behandlung von Faserstoffen der Agave- und Yukka-Arten zwecks Gewinnung von weichen, biegsamen, zu Spinnzwecken und zur Erzeugung hochgradigen Papiers geeig neten Fasern Expired DE356184C (de)

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