DE670749C

DE670749C - Verfahren zum Reinigen und Entkeimen der Oberflaeche von Eiern

Info

Publication number: DE670749C
Application number: DESCH108745D
Authority: DE
Original assignee: ERICH SCHMIDT DR
Current assignee: ERICH SCHMIDT DR
Priority date: 1935-12-18
Filing date: 1935-12-18
Publication date: 1939-01-24

Description

Verfahren zum Reinigen und Entkeimen der Oberfläche von Eiern Zum Haltbarmachen von Eiern hat man bereits vorgeschlagen, die Schale mit Ölen, Wachsen, Gummi o. dgl. zu überziehen. Man hat auch Eier mit emulsionsarti.gen Pasten, die neben einem Desinfektionsmittel, das kein Elektrolyt ist, wohl aber Elektrolyte als Emulgatoren enthalten, eingerieben, oder man hat Eier in ein Gelee als Pflanzenschleim eingelegt, dem desinfizierende Elektrolyte zugeSetzt sind. Schließlich hat man auch Eier mit einem formal-dehydhaltigen Paraffinüberzug versehen.
Es wurde nun gefunden, daß für das Haltbarmachen von Eiern vor allem not-,vendig ist, daß das natürliche Häutchen erhalten bleibt, welches die Schale von Eiern außen umgibt. Dieses Häutchen wird nämlich bei mechanischer Behandlung des Eies leicht zerstört, wodurch das Eindringen von Mikroorganismen durch die Eischale in das Eiinnere beachtlich erleichtert wird.
Nach der Erfindung wird das Häutchen beim Reinigen und Entkeimen der Oberfläche des Eies dadurch geschont, daß man die Oberfläche mit einer wäßrigen Lösung eines Kolloids, z. B. eines Pflanzenschleims, dem ein geschmack- und geruchloser desinfizierender Nichtelektrolyt zugesetzt ist, kurze Zeit einreibt und hierauf die Schicht eintrocknen läßt.
Das Kolloid ermöglicht als Emulgator für den Schmutz und die fettartigen Substanzen auf der Oberfläche des Eies dessen schnelle und vollständige Benetzung und Reinigung. Bei ,diesem Vorgang umhüllt das Kolloid die Schale des Eies als Schmiermittel und verhindert in dieser Eigenschaft eine Beschädigung der Oberfläche der Schale.
Nach dem Reinigen des Eies verbleibt beim Trocknen seiner Oberfläche das verwendete Kolloid als elastischer, dichtschließender Film, der die Schale äußerlich schützt. Reinigen und Entkeimen der Oberfläche des Eies sind somit gleichzeitig erfolgt und vollständig.
Als filmbildende Kolloide kommen z. B. Agar-A.gar oder Leinsamenauszüge, als .desinfizierende Nichtelektrolyte vor allem p-Oxybenzoesäureester in Frage.
Ausführungsbeispiel 50 g Leinsamen werden mit 2,5 1 Wasser übergossen, z Stunden erwärmt und alsdann zum Sieden erhitzt. Der so bereitete Auszug wird auf .dem Wasserbad auf etwa goo ccm eingeengt. In die zum Sieden erhitzte Lösung werden 7,5 g p-Oxybenzoesäureäthylester und 7,5 g p-Oxybenzoesäurepropylester gegeben. Es wird weiter bis auf etwa iSoo ccm eingeengt, dann wird bis zum Erkalten stark gerührt.
In die Suspension legt man die Eier etwa io Minuten, nimmt die Eier heraus und verreibt die Suspension auf der Eischale unter gelindem Druck mit der Hand so lange, bis die Oberfläche des Eies gereinigt ist. Die Suspension läßt man zu einem dichtschließenden Film auf der Eierschale eintrocknen.

Claims

PATENTANSPRUCI'1: Verfahren zum Reinigen und Entkeimen der Oberfläche von Eiern durch Behandeln mit einer desinfizierenden und beim Eintrocknen einen Film bildenden Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß die Eier in it einer w äßrigen Lösung eines Kolloids, a-z. B. eines Pflanzenschleims, dem ein gesch.mack- und geruchloser desxnfiziexcnd,er Nichtelektrolyt zugesetzt ist, kurze Zeit eingeriehen werden, worauf man die anhaftende Lösung eintrocknen läßt.