DE590067C - Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Leimen aus Knochen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Leimen aus Knochen

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DE590067C
DE590067C DE1930590067D DE590067DD DE590067C DE 590067 C DE590067 C DE 590067C DE 1930590067 D DE1930590067 D DE 1930590067D DE 590067D D DE590067D D DE 590067DD DE 590067 C DE590067 C DE 590067C
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DE
Germany
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glue
bones
degumming
collagen
hydration
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Expired
Application number
DE1930590067D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Julius Kohl
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CHEMISCHE PRODUKTE VORM H SCHE
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CHEMISCHE PRODUKTE VORM H SCHE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09HPREPARATION OF GLUE OR GELATINE
    • C09H3/00Isolation of glue or gelatine from raw materials, e.g. by extracting, by heating

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Leimen aus Knochen Bekanntlich muß die Entleimung von leimhaltigem Knochengut in der Weise vor sich gehen, daß das Kollagen, der Ausgangsstoff des -Leims, hydratisiert, dann desaggregiert und schließlich -gelöst wird. Diese Reihenfolge muß hauptsächlich deshalb stets eingehalten werden, da bekanntlich Kollagen nicht ohne Schädigung seiner Güte in Lösung gebracht werden kann, wenn es nicht vorher hydratisiert ist. Die Hydratisierung und deren Folgeerscheinung, die Quellung, hat den Zweck, daß die Mizellen des Kollagens der Knochen, wenn diese nicht im frischen, sondern im mehr öder minder trockenen, also dehydratisiertem Zustande zur Verarbeitung kommen, von schützenden Wasserhüllen umgeben werden, durch die bei der Druckbehandlung im Dämpfer diese Mizellen vor zu starker Desaggregierung bewahrt werden sollen.
  • Ferner ist bekannt, daß bei der Leimbereitung das Bestreben dahin gehen muß, das Kollagen zu möglichst großen Mizellen zu zerlegen, weil der Leim um so wertvoller ist, je größer diese -Mizellen sind. Anderseits sind aber diese Leimmizellen, wie ebenfalls dem Fachmann bekannt, desto empfindlicher für die Schädigung durch thermische Einflüsse, die sich hauptsächlich in einer zu starken Desaggregierung äußern, je größer die Leimmizellen sind. Es ist also hochwertiger Leim wesentlich empfindlicher gegen diese Einflüsse als geringwertiger. Hieraus ergeben sich gewisse Schwierigkeiten und Mißstände bei den üblichen Entleimungsverfahren, bei denen die Hydratation des Kollagens, die, wie oben gezeigt, der Desaggregierung und Lösung vorangehen muß, größtenteils erst in dem Dämpfer selbst bewirkt wird, so daß die bei jenen Dämpfverfahren. unerläßliche, sehr nachdrückliche thermische Behandlung zu einem großen Teil auf die empfindliche leimgebende Substanz einwirkt, ehe noch die I-lydratation die Mizellen mit schützenden Wasserhüllen versehen hat. Als Folge stellt sich erfahrungsgemäß eine viel zu weitgehende Desaggregierung des Kollagens ein, die sich in einer erheblichen Verminderung der Leimgüte auswirkt. Die Durchführung der Hydratation des Kollagens mußte aber bisher im Dämpfer bewirkt werden, ereil diese bisher bekannten Vorbereitungsverfahren, wie beispielsweise das Mazerieren oder die verschiedenen Reinigungsverfahren, das Kollagen des Leimguts im nicht oder ungenügend hydratisierten Zustand in den Dämpfer liefern, besonders «renn von getrocknetem Knochengut ausgegangen wird.
  • Hier schafft ein neues Verfahren zur Vorbereitung des leimhaltigen Knochenguts Abhilfe, das durch das Patent 567 4.76 geschützt ist. Dieses Verfahren hat, von getrocknetem Knochengut ausgehend, in erster Linie den Zweck, die Hydratation des Kollagens, die, wie oben gezeigt, bisher größtenteils im Leimdämpfer selbst durchgeführt werden mußte, in einem besonderen Arbeitsgang vor der Entleimung zu bewirken, und zwar soll das nach jener Erfindung dadurch geschehen, daß der leimgebenden Substanz des Knochenguts der durch die Trocknung verlorene Anteil des Hy dratationswassers wieder einverleibt wird. Dies wird bewirkt durch Behandlung des getrockneten Knochenguts außerhalb der Dämpferbatterie mit schwachen alkalischen Lösungen.. Nach Patent 582.691 kann diese Wiedereinverleibung des Hydratationswassers auch durch Behandlung des getrockneten Knochenguts mit Lösungen von anorganischen oder organischen Säuren bzw. deren sauren oder neutralen Salzen bewirkt werden.
  • Bereitet man das Knochengut nach diesem Hydratationsverfahren vor, so erzielt man eine erhebliche Verbesserung der Güte des ausgebrachten Leims auch bei den bisher üblichen Entleimungsverfahren.
  • Es ergibt sich aber aus dem oben Gesagten ohne weiteres, daß die wohltätigen Wirkungen dieses Hvdratationsverfahrens nicht voll ausgenutzt werden können, wenn man dem vorbereitenden Verfahren eine Behandlung nach den bisher üblichen Entleimungsverfahren folgen läßt. Durch die vorangehende Hydratationsbehandlung gelangt das Gut bereits vollständig gequollen in den Dämpfer, und zwar in Gestalt der wertvollen, sehr großen Kollagenmizellen, so daß einerseits die -übliche Dämpferentleimung eine viel zu intensive und langdauernde Behandlung darstellt, die, je weniger sie für das weitgehend vorgequollene Gut notwendig ist, andererseits desto. mehr schädigend auf das empfindliche, aus großen Mizellen bestehende Kollagen einwirkt.
  • Um also die Höchstwirkung dieses Hydratationsverfahrens zu erreichen, inußte angestrebt werden, ein anderes derartiges Entleimungsverfahren für sein vorbereitetes Leimgut zu verwenden, das die Möglichkeit bot, die Entleimung so rasch und so milde durchzuführen, daß eine Schädigung des empfindlichen Kollagens durch eine lange und energische thermische Behandlung ganz oder zum größten Teil vermieden wurde.
  • Diesen Zweck erfüllt das Entleimungsverfahren nach Patent 554 373. Dieses neuartige Entleimungsverfahren beruht auf der Erwägung, daß die bisher übliche intensive Dampfbehandlung unter Druck mit darauffolgendem Stehenlassen des Lehnguts in unbewegtem heißem Wasser während mehrerer Stunden unbedingt geeignet ist, das empfindliche Kollagen zu schädigen und hierdurch die Güte des Lein ies zu vermindern. Dieses neue Entleimungsverfahren, das schon bei dem nach früheren Methoden vorbehandelten Leimgut eine erhebliche Besserung des Ausbringens ermöglicht, ist ganz besonders geeignet, in Verbindung mit dem neuen Hydratationsverfahren des Erfinders ein Gesamtverfahren zu ergeben, durch das Leimgüten erzielt werden können, an die früher kein Fachmann denken konnte.
  • Demgemäß stellt der Erfindungsgegenstand ein Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Leimen aus Knochen dar, bei dem getrocknetem Knochengut vor der Entleimung der durch die Tröcknung verlorene Anteil an Hydratationswasser gemäß Patent 567 476 oder Patent 582 691 wieder einverleibt und dann die Entleimung gemäß Patent 554 373 durchgeführt wird.
  • Das neue Verfahren, das ein neuartiges Vorbereitungsverfahren mit einem neuen Entleimungsverfahren zu einer fortlaufenden Verfahren-swei,se zwsamm,enfaßt, ermöglicht, die wohltätigen Eigenschaften und Folgen jedes der beiden Teilverfahren auf das Höchstmaß zu steigern, was, wie oben gezeigt, nur durch die gegenseitige Wechselwirkung der beiden Teilverfahren möglich ist. Beispiel r 4 kg entfetteter 4 und getrockneter Knochenschrot wurden gemäß Patent 561476 mit etwa 5 1 einer n/iö Ammonial:lösung versetzt. Diese Flüssigkeit blieb 12 Stunden auf den entfetteten Knochen stehen und wurde dann abgelassen. Nach Waschen mit Wasser wurde das so vorbehandelte Knochengut dann gemäß Patent 554 373 in einer Dämpferbatterie durch abwechselnden Dampfdruck und Heißwasserauslaugung in der Weise entleimt, daß vor Beginn jeder Dampfdruckperiode alle im Betrieb befindlichen Dämpfer von Flüssigkeit entleert und dann unter Dampfdruck gesetzt wurden; nach Beendigung jeder Dampfdruckperiode wurde der inzwischen in einem gesonderten Behälter bereit gehaltene flüssige Inhalt jedes Dämpfers diesem wieder zugeführt. Während der nun einsetzenden Auslaugeperiode wurde die Flüssigkeit in stetigem Strome durch die Dämpferbatterie geführt. Der erzielte Leim überstieg die bisher erreichbaren Knochenleiniqualitäten ganz wesentlich. Beispiel e :4 kg entfetteter Knochenschrot wurden nach Patent 582 69z mit etwa 5 1 einer nliö Phosphorsäure 15 Stunden lang überdeckt. Hierauf wurde. das Bad ablaufen gelassen, der Knochenschrot dreimal hintereinander mit Wasser gewaschen und das so vorbehandelte Knochengut dann gemäß Patent 554 373 in einer Dämpferbatterie durch abwechselnden Dampfdruck und Heißwasserauslaugung in der Weise entleimt, daß vor Beginn jeder Dampfdruckperiode alle im Betrieb befindlichen Dämpfer von Flüssigkeit entleert und dann unter Dampfdruck gesetzt wurden; nach Beendigung jeder Dampfdruckperiode wurde der inzwischen in einem gesonderten Behälter bereit gehaltene flüssigeInhalt jedesDämpfers diesem wieder zugeführt. Während der nun einsetzenden Auslaugeperiode wurde die Flüssigkeit in stetigem Strome durch die Dämpfer-Batterie geführt. Der erzielte Leim überstieg die bisher erreichbaren Knochenleimqualitäten ganz wesentlich.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Leimen aus Knochen, dadurch gekennzeichnet, daß getrocknetem Knochengut vor der Entleimung der durch die Trocknung verlorene Anteil an Hydratationswasser gemäß Patent 567 476 oder Patent 582 691 wieder einverleibt und dann die Entle imung gemäßPatent554373 durchgeführt wird.
DE1930590067D 1930-11-07 1930-11-07 Verfahren zur Herstellung von hochwertigen Leimen aus Knochen Expired DE590067C (de)

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