DE4317429C2 - Vorrichtung zur drehfesten im Phasenwinkel stufenlos einstellbaren Befestigung eines Greiferanschlages - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung nach Anspruch 1.

Eine im Drehwinkel stufenlos verstellbare bzw. einstellbare Befestigung eines Maschinenelements auf einem Maschinenbauteil, welche einer Drehmomentbelastung, insbesondere wiederkehrenden Belastungen, ohne Positionsveränderung des Maschinenelements gegenüber dem Bauteil standhält, erfordert hohe Reibungskräfte zwischen den aneinanderliegenden Befestigungsflächen und entsprechend hohe radiale Klemmkräfte. Erschwert wird die sichere, drehfeste Halterung des Maschinenelements durch den eine Befestigung stufenlos in jeder beliebigen Winkellage ermöglichenden runden oder gerundeten Querschnitt des Bauteils an der Befestigungsstelle und dadurch, daß keine Formänderung des geklemmten Querschnitts eintreten darf. Bekannt sind Klemmschellen, die das Bauteil an der Befestigungsstelle umschlingen und deren verdickte Enden sich mit einem Spalt, welcher sich etwa in einer Achsebene der Längsachse des Bauteiles erstreckt, gegenüberliegen und durch eine Spannschraube oder mehrere Spannschrauben senkrecht zum Spalt gegeneinander spannbar sind, so daß die Klemmschelle gegen den Umfang des Bauteiles gepreßt wird. Bei einer solchen Klemmschelle sind die in unterschiedlichen Umfangsbereichen radial auf das Bauteil einwirkenden Klemmkräfte sehr unterschiedlich, und vor allem an den Spaltkanten entstehen starke Klemmkraftspitzenwerte, so daß Hohlwellen leicht Querschnittsverformungen erleiden. Dadurch werden Innenlager beeinträchtigt. Solche Nachteile sind vor allem bei Greiferwellen in Druckmaschinen oder anderen bogenverarbeitenden Maschinen zu vermeiden, bei denen Anschläge für die Bogengreifer mittels solcher bekannter Klemmschellen auf einer Hohlwelle befestigt sind, in welcher eine um ihre Längsachse schwingend angetriebene Steuerwelle für die Bogengreifer möglichst spielfrei gelagert ist. Verformungen der Hohlwelle behindern die Leichtgängigkeit der Innenwelle. Hinzu kommt der Nachteil einer für den Druckmaschinenbau relativ sperrigen Bauweise, wodurch die Bewegung anderer Bauelemente gestört wird. Klemmschellen der bekannten Art weisen in dem die Welle umschlingenden Bereich und vor allem an den verdickten Enden einen relativ starken Querschnitt auf, wodurch ein hohes Massenträgheitsmoment verursacht wird, welches sich im Zusammenhang mit hohen Beschleunigungen negativ auf das dynamische Greiferverhalten auswirkt.

Bekannt sind zwar Bandschellen zur Verbindung der Enden von Schläuchen aus flexiblem Werkstoff oder zur Verbindung eines Schlauchendes mit einem Fitting, zum Beispiel aus der DE-OS 26 19 179, aber solche Bandschellen sind zur Herstellung einer ein Drehmoment übertragenden Verbindung nicht geeignet.

Selbiges gilt auch für die Vorrichtung gemäß DE-GM 19 38 405 die eine Klemme zur Befestigung von Schläuchen an Wasserhähne oder dergleichen darstellt.

Aus der US PS 4,110,054 ist eine Klemmvorrichtung bekannt womit ein Getriebe, eine Abschlußplatte oder ähnliches aus hartem robusten Plastik auf eine Antriebswelle geklemmt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine für die drehfeste Verbindung eines Greiferanschlags mit einer Greiferwelle, insbesondere für eine ein Drehmoment übertragende Befestigung eines Greiferanschlags auf einer um seine Längsachse beweglichen Greiferwelle geeignete Vorrichtung zu schaffen und eine Formänderung der Greiferwelle, auf der geklemmt wird, zu vermeiden.

Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine die Ausbildungsmerkmale nach dem Patentanspruch 1 aufweisende Vorrichtung.

Bevorzugte Anwendung findet eine solche Vorrichtung zur drehfesten, im Phasenwinkel stufenlosen Klemmbefestigung eines Maschinenelements am Umfang einer um die Längsachse beweglichen Hohlwelle einer Druckmaschine, vorzugsweise eines Greiferanschlages auf der Greiferwelle einer Bogendruckmaschine.

Bei einer solchen Vorrichtung wird durch die Abstützung der über das Druckstück eingeleiteten Klemmkraft an dem Stahlbandabschnitt in Umfangsrichtung eine nahezu gleichmäßige Einwirkung der radialen Klemmkräfte auf die Hohlwelle oder dergleichen erreicht, wodurch Verformungen des Querschnitts dieser Hohlwelle praktisch nicht eintreten. Durch den Umschlingungswinkel größer als 180° laufen die Zugenden des Stahlbandes aufeinander zu, wodurch die Zugkraft Radialkomponenten, insbesondere quer zur eingeleiteten Klemmkraft, erzeugt. Zur gleichmäßigen Kräfteverteilung trägt auch die Anpassungsfähigkeit des dünnen Stahlbandes an den Querschnitt der Hohlwelle bei. Die Ausführung hat ein verhältnismäßig geringes Massenträgheitsmoment. Der Platzbedarf für die Unterbringung einer Vorrichtung mit den Erfindungsmerkmalen ist im Bereich des Stahlbandes gering. Die Montage ist einfach. Eine Sicherung gegen selbsttätiges Lösen der Klemmschraube ist nicht erforderlich, da die elastische Verformung des Stahlbandes die Wirkung einer Dehnschraube hat. Die Befestigung des Maschinenelements, zum Beispiel eines Greiferanschlages, ist stufenlos in jeder beliebigen Winkellage auf dem Bauteil, zum Beispiel der Greiferwelle, durchführbar.

Die Ansprüche 2 bis 6 enthalten vorteilhafte Ausbildungsmerkmale der Lösung nach der Erfindung.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung teils schematisch dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 perspektivisch Ausbildung und Anordnung einer Vorrichtung mit den Erfindungsmerkmalen zur Befestigung eines Greiferanschlages auf einer Greiferwelle,

Fig. 2 eine Seitenansicht der Befestigungsvorrichtung, gesehen in Richtung der Längsachse einer hohlen Greiferwelle mit einer darin gelagerten massiven Greiferwelle und

Fig. 3 eine gegenüber Fig. 2 um 90° versetzte Anordnung, jedoch ohne Greiferwelle.

Dargestellt sind die Erfindungsmerkmale am Beispiel einer Vorrichtung zur Befestigung eines Greiferanschlages 1 auf der Greiferwelle 2 einer Bogendruckmaschine. In der hohlen Greiferwelle 2 ist eine zweite Greiferwelle 3, die als Vollwelle ausgebildet ist spielfrei und möglichst leichtgängig drehbar gelagert. Auf der Hohlwelle 2 ist der Greifer 4b mit einem Greifergehäuse 12 frei drehbar gelagert, das sich über den Greiferanschlag 1 und die Feder 10 gefedert an diesem abstützt.

Der Greifer 4a ist fest mit der Vollwelle 3 verschraubt. Die Schließbewegung der Greifer erfolgt durch gegenläufiges Drehen der Greiferwellen 2 und 3, wobei nach dem Aufsetzen der Greifer der Greiferanschlag 1 über die Feder 10 mit einem Drehmoment beaufschlagt wird.

Die Funktion der Bogengreifer 4 erfordert eine in Umfangsrichtung genaue Lage des Greiferanschlages 1 auf der Greiferwelle 2. Die Befestigung des Greiferanschlages 1 auf der Greiferwelle 2 muß daher in Umfangsrichtung stufenlos einstellbar sein. Zur Befestigung ist die in den Fig. 2 und 3 näher dargestellte Vorrichtung gemäß der Erfindung bestimmt. Diese besteht aus einem die Greiferwelle 2 mit mehr als 180° umschließenden Stahlband 5, mit dem der Greiferanschlag 1 fest verbunden ist, und einem Druckstück 6, dessen Innenseite an das Umfangsprofil der Greiferwelle 2 angepaßt ist, und wenigstens einer Spannschraube 7 aus einem Mutterteil 7a und einem Bolzenteil 7b. In Richtung radial zur Längsachse 8 der Greiferwelle 2 stützt sich das Mutterteil 7a an dem Stahlband 5 ab, so daß beide Teile in dieser Richtung zugfest miteinander verbunden sind. Das freie Ende des Bolzens 7b der Spannschraube 7 ist bei Verdrehung gegen das mit seiner Innenseite am Umfang der Greiferwelle 2 anliegende Druckstück 6 wirksam, so daß dieses durch die Spannschraube 7 gegen den Umfang der Greiferwelle 2 preßbar ist. Das Stahlband 5 kann eine endlose Schlaufe bilden, so daß das Mutterteil 7a gegen die Innenseite der Schlaufe des Stahlbandes 5 abstützt und das Bolzenteil 7b eine Öffnung der Schlaufe durchdringt.

Das Ausführungsbeispiel in Fig. 2 zeigt die Verwendung eines Stahlbandabschnittes, dessen Enden an dem Mutterteil 7a in der Weise festgelegt sind, daß Kräfte radial zur Mittellängsachse 8 der Greiferwelle 2 übertragen werden können. Dargestellt ist eine Abkantung der Enden des Stahlbandabschnittes 5, welches mit diesen Abkantungen 9 das Mutterteil 7a oder Vorsprünge des Mutterteiles 7a hintergreift. Das Stahlband 5 bzw. der Stahlbandabschnitt 5 umschlingt die Greiferwelle 2 mit mehr als 180° und das Druckstück 6 erstreckt sich im wesentlichen über den von dem Stahlband 5 bzw. Stahlbandabschnitt nicht abgedeckten Winkelbereich, so daß die durch die Spannschraube 7 ausgeübten Spannkräfte sich über den Umfang der Greiferwelle 2 praktisch gleichmäaig verteilen und keine radial wirksamen Klemmkraftspitzen entstehen. Diese wird durch das gegenüber der Greiferwelle wesentlich leichter verformbare Stahlband unterstützt, das sich der Form der Greiferwelle optimal anpassen kann. Dadurch wird erreicht, daß selbst bei größeren Klemmkräften keine Querschnittsverformung der hohlen Greiferwelle 2 eintritt, durch die die leichtgängige Lagerung der Steuerwelle 3 in der Greiferwelle 2 beeinträchtigt würde. Gegenüber herkömmlichen Klemmvorrichtungen für Greiferanschläge auf Greiferwellen treten in dem Stahlband 5 ausschließlich Zugkräfte auf, so daß der Materialquerschnitt des Stahlbandes 5 entsprechend kleiner gehalten werden kann als bei herkömmlichen Klemmvorrichtungen.

Anstelle eines Stahlbandes ist auch ein Zugband aus einem anderen Werkstoff geeignet. Die Spannkraft für das Zugband kann auch durch andere Mittel, z. B. durch einen oder mehrere Spannteile, durch Spannexzenter oder dergleichen, aufgebracht werden.

Teileliste

1

Greiferanschlag

2

Greiferwelle

3

Steuerwelle

4

Bogengreifer

4

a Greifer

4

b Greifer

5

Stahlband (Zugband)

6

Druckstück

7

Spannschraube (Spanneinrichtung)

7

a Mutterteil

7

b Bolzenteil

8

Mittellängsachse

9

Abkantung

10

Druckfeder

11

Lager

Claims (6)

1. Vorrichtung zur drehfesten im Phasenwinkel stufenlos einstellbaren Befestigung eines Greiferanschlages (1) auf einer hohlen Greiferwelle (2) für eine Druckmaschine, in dem ein Zugband (5) die hohle Greiferwelle (2) um mehr als 180 Grad umschlingt und ein an der hohlen Greiferwelle (2) angepaßtes Druckstück (6) an dem Zugband (5) festgelegt ist, wobei der Greiferanschlag (1) mit der Vorrichtung schon vor seiner Montage auf der Hohlwelle fest verbindbar ist, wobei das Zugband (5) eine Schlaufe bildet und eine Spannschraube (7) zwischen einem sich gegen die Innenseite der Schlaufe abstützenden Mutterteil (7a) und dem gegen den Außenmantel der hohlen Greiferwelle (2) abstützenden Druckstück (6) wirksam ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch, ein Zugband aus einem Stahlband (5).

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch, eine Spanneinrichtung aus einer Spannschraube (7), an deren Mutterteil (7a) das Stahlband (5) festgelegt ist und deren Bolzenteil durch ein aufsteckbares Werkzeug verdrehbar ist.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugband (5) wesentlich leichter verformbar ist als die Greiferwelle (2).

5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass beide Enden eines Stahlbandabschnittes (5) an dem Mutterteil (7a) festgelegt sind.

6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden des Stahlbandabschnittes (5) eine Abkantung (9) aufweisen und mit dieser Abkantung das Mutterteil (7a) bzw. einen Vorsprung des Mutterteiles hintergreifen.