DE2629279B2

DE2629279B2 - Stufenlos regelbares Keilriemengetriebe

Info

Publication number: DE2629279B2
Application number: DE19762629279
Authority: DE
Inventors: Heinrich Koenig; Heinz Rolf
Original assignee: Claas Maschinenfabrik GmbH
Current assignee: Claas Maschinenfabrik GmbH
Priority date: 1976-06-30
Filing date: 1976-06-30
Publication date: 1979-04-19
Also published as: FR2356852B1; FR2356852A1; GB1555162A; DE2629279A1; DE2629279C3

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein stufenlos regelbares Keilriemengetriebe für erschwerten Umweltbedingungen ausgesetzte Arbeitsmaschinen, insbesondere für selbstfahrende Mähdrescher. Solche Getriebe bestehen aus zwei axial einstellbaren Riemenscheibenpaaren, von denen jedes eine axial verschiebbare und eine feste Scheibenhälfte besitzt, wobei die auf der Antriebsseite gelegene axial verschiebbare Scheibenhälfte des einen Riemenscheibenpaares zum Zwecke der Übersetzungsänderung verstellbar bt. Bekannt ist es bei Getrieben dieser Art, zumindest die auf der Abtriebsseite gelegene verschiebbare

ι ο Scheibenhälfte mittels einer vorgespannten Feder und zusätzlich über eine drehmomentenabhängige Anpreßeinrichtung mit Keilbahnen mit Anpreßdruck zu beaufschlagen. Ein stufenlos regelbares Keilgliederkettengetriebe mit Anpreßeinrichtung der vorerwähnten Bauweise ist beispielsweise aus der DE-PS 895232 bekannt. Solche Getriebe unterscheiden sich jedoch von einem Keilriemengetriebe sehr wesentlich, insbesondere dadurch, daß sie gekapselt und keinen Umwelteinflüssen ausgesetzt sind, daß Zugmittel und Scheibenpaare miteinander nicht in Reib- sondern in Kraftschluß stehen und noch dazu in einem ölbad laufen.

Die Praxis hat gezeigt, daß durch Witterungseinflüsse und insbesondere bei dem Betrieb in staubträchtiger Umgebung, wie beispielsweise bei der Verwendung an einem Mähdrescher, selbst bei einem Keilriemengetriebe mit einer kombinierten Anpressung ein Durchrutschen des Riemens bisher nicht ausreichend verhindert wird, weil durch Reibwertredu-

JO zierung am Keilriemen und Reibwerterhöhung am drehmomentabhängigen Anpreßmechanismus ein erheblicher Leistungsübertragungsverlust eintritt, wobei sich der Riemen stark erwärmt und nach relativ kurzer Zeit zerstört wird.

Die Gründe hierfür sind insbesondere darin zu sehen, daß das Wirkungsverhältnis der Anpreßdrücke von Feder und Keilbahnen in einem ungünstigen Verhältnis zueinander steht, in dem durch die Druckfeder eine geringere Anpressung ausgeübt wird als von den Keilbahnen, weshalb letztere einem besonders hohen Verschleiß unterliegen und wodurch die wirksame Funktion des Getriebes auf Dauer nicht gewährleistet ist.

Es ist zwar bereits bekannt, im Bereich der drehmomentenabhängigen Anpreßeinrichtung die dem Verschleiß unterliegenden Teile auswechselbar zu gestalten, jedoch konnte dies die Störanfälligkeit des gesamten Getriebes nur unwesentlich verbessern.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, ein Keilriemengetriebe der eingangs näher bezeichneten Art mit kombinierter Riemenanpressung durch Federkraft und Drehmomentenabhängigkeit unter Ausnutzung der heute zugelassenen Riemenbelastungsbeiwerte so auszubilden, daß auch unter erschwerten Umweltbedingungen in jedem Lastbereich die Drehmomentenübertragung fast ohne Leistungsverluste bei hoher Standzeit des Regeltriebes gesichert ist. Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 aufgeführten Merk-

bo male a) und b) gelöst. Durch diese Lösung wirken sich die unter Witterung und Staubeinfluß auftretenden negativen Reibwertänderungen zwischen Keilscheiben und Riemen einerseits und den korrespondierenden Keilbahnen andererseits im Gegensatz zu den be-

b5 kannten Konstruktionen nicht mehr spürbar im Betrieb aus. Anders ausgedrückt ist durch die Erfindung sichergestellt, daß auch bei extrem ungünstigen Betriebsbedingungen drehmomentenabhängig ein

Ansprechen der Anpreßkraftverstellung überhaupt erfolgt und der sonst durch erhöhte Reibung zwischen den korrespondierenden Keilbahnen auftretende Axialkraftverlust minimiert wird. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.

Im folgenden soll die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels und einiger schematisch darstellender Figuren näher erläutert werden. Dabei zeigt

Fig. 1 die Abtriebsseite eines Keilriemengetrlabes in perspektivischer Darstellung,

Fig. 2 den in Fig. 1 dargestellten Keilriementrieb gemäß der Schnittlinie Π-Π der Fig. i,

Fig. 3 eine Detaildarstellung aus der Fig. 1 in dem Bereich der Segmente, und

Fig. 4 im Schaubild die Verhältnisse zwischen Federkraft und drehmomentenabhängiger Anpreßkraft im Grenzbereich der Getriebeauslegung beim Stand der Technik und nach der Erfindung.

Auf der Antriebswelle 1 eines nicht dargestellten Mähdreschers ist eine Hülse 2 aufgekeilt, auf der, auf Gleitlagern 3 und 4 miteinander über eine Paßfeder 5 verdrehfest verbundene Riemenscheibenhälften 6 und 7 drehbar gelagert sind. Der Hälfte 6 ist in ihrem Zentrum eine hülsenförmige Nabe 8 angeformt, auf deren äußerem Mantel die Scheibenhälfte 7 ver-

schiebbar angeordnet ist. Die Nabe 8 trägt an ihrer, dem Ende der Antriebswelle 1 zugewandten Seite eine Platte 9, an der sich eine Druckfeder 10 abstützt, die mit ihrem anderen Ende ein der Wandung 11 der verschiebbaren Hälfte 7 anliegt. Die Feder 10 wird unf-r Vorspannung montiert, wodurch die verschiebbare Scheibenhälfte 7 in Richtung der Scheibenhälfte 6 unter Druck steht. Das Ende 12 der Hülse 2 trägt eine Stirnplatte 13, auf deren Randbereich gleichmäßig verteilt Segmente 14 angeordnet sind, die zumindest an einem ihrer Enden keilförmige Auflaufflächen 14a aufweisen. Den Segmenten 14 benachbart sind weitere Segmente 15 angeordnet, die einstückig an der beweglichen Scheibenliiälfte 7 angeformt sind. Diese Segmente 15 weisen ebenso wie die Segmente 14 an zumindest einem ihrer Enden Auflaufflächen 15a auf, die jedoch an einem gesonderten, stirnseitig aufsteckbarem Verschleißstück 17 angeformt sind, welches mittels Hohlstiften 18 auf dem Segment 15 lagegesichert ist.

Für die Übertragung des Drehmomentes treten die Auflaufflächen 14a und 15a in Verbindung und gleiten der Zugkraft des Riemens 16 entsprechend aneinander, wodurch sich die Scheibenhälften 6 und 7 verstärkt gegen den Riemen pressen und ein Durchrutschen desselben verhindert.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

b)
2.

Patentansprüche:

1. Stufenlos regelbares Keilriemengetriebe für erschwerten Umweltbedingungen ausgesetzte Arbeitsmaschinen, insbesondere für selbstfahrende Mähdrescher, mit zwei axial einstellbaren Riemenscheibenpaaren, von denen jedes eine axial verschiebbare und eine feste Scheibenhälfte besitzt, wobei die auf der Antriebsseite gelegene axial verschiebbare Scheibenhälfte des einen Riemenscheibenpaares zum Zwecke der Übersetzungsänderung verstellbar ist, und wobei zumindest die auf der Abtriebsseite gelegene verschiebbare Scheibenhälfte mittels einer vorgespannten Feder und über eine drehmomentenabhängige Anpreßeinrichtung mit Keilbahnen beaufschlagbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
<) der zu erzeugende Anpreßdruck im gesamten , Leistungsbereich zum größeren Teil von der vorgespannten Druckfeder (10) aufgebracht wird, wobei im Grenzbereich der Auslegung etwa V₃ der Anpreßkraft von der Druckfeder (10) und etwa Vj der Anpreßkraft durch die auflaufenden Keilbahnen (14a; 15a) erzeugt wird, und

daß mindestens eine der zusammenwirkenden Keilbahnen (14a; 15a) als auswechselbares Kunststoffverschleißteil (17) ausgebildet ist.

Stufenlos regelbares Keilriemengetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiebbare Scheibenhälfte (7) in bekannter Weise mit ihrer Gegenhälfte (6) verdrehfest verbunden ist und daß beide Hälften, (6; 7) auf einer mit der Antriebswelle fest verkeilten Hülse (2) gemeinsam drehbar gelagert sind.
3. Stufenlos regelbares Keilriemengetriebe nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (2) an einem Ende eine Stirnplatte (13) trägt, auf der auf den Umfang verteilt, gegen die verschiebbare Scheibenhälfte (7) und parallel zur Welle (1) gerichtete, die Keilbahnen tragende Segmente (14) mit Abstand angeordnet sind, welche mit gleichartigen Segmenten (15) an der verschiebbaren Scheibenhälfte (7) zur Drehmomentenübertragung zusammenwirken.
4. Stufenlos regelbares Keilriemengetriebe nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmente (15) der verschiebbaren Scheibenhälfte (7) mit den auswechselbaren Verschleißteilen (17) versehen sind, die kappenartig auf die Segmente (15) aufgestülpt sind und wenigstens an einem ihrer Stirnenden die Keilbahnen (14a; 15a) bilden.
5. Stufenlos regelbares Keilriemengetriebe nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die vorzugsweise aus Polyamid bestehenden Verschleißteile (17) mittels Hohlstiften (18) od. dgl. befestigt sind.