DE102005045289B4

DE102005045289B4 - Gleitbelag-Lagerung

Info

Publication number: DE102005045289B4
Application number: DE102005045289.2A
Authority: DE
Inventors: Karl-Heinz Helmstädter; Olaf Lorenz
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2004-10-14
Filing date: 2005-09-22
Publication date: 2016-05-19
Anticipated expiration: 2025-09-23
Also published as: DE102005045289A1

Abstract

Verfahren zur Herstellung einer schwenkbaren Lagerung einer Greiferwelle (31) in einem Greiferrohr (32) in einer Bogen verarbeitenden Maschine, dadurch gekennzeichnet, dass die Greiferwelle (31) im Bereich der Lagerung mit einem Trennmittel beschichtet wird, dass auf dem Greiferrohr (32) benötigte Bauteile (37, 38, 39) befestigt werden, dass die Greiferwelle (31) in dem Greiferrohr (32) montiert wird und dass ein flüssiges Harz-Härter-System (33) im Bereich der vorgesehenen Lagerstelle zwischen Greiferwelle (31) und Greiferrohr (32) eingebracht wird.

Description

Lagerung für ein Greifersystem für den Transport von Bogen in einer Bogen verarbeitenden Maschine, bestehend aus einer Greiferwelle, die in einem Greiferrohr gelagert ist, und Verfahren zur Herstellung dieser Lagerung.
Es ist beispielsweise durch die DE 43 17 429 C2 bekannt, eine Greiferwelle in ein diese koaxial umfassendes Greiferrohr verschwenkbar zu lagern. Zu diesem Zweck werden Bronzebuchsen eingesetzt, die in das Greiferrohr eingeklebt werden.
Insbesondere bei Zangengreifern besteht das Problem, dass sowohl die Greiferwelle, als auch das Greiferrohr Greiferelemente tragen, die jeweils an Greiferwelle und -rohr befestigt werden müssen. Die Befestigung von Greiferelementen am Greiferrohr verursacht zwangsläufig zu Verformungen des Greiferrohrs, die die Funktion der Lagerungen beeinträchtigen können und somit zu einem größeren Verschleiß und dadurch verursachten Lagerspiel, sowie geringerer Lebensdauer der Lagerungen führt.
Es besteht daher die Aufgabe, eine alternative Lagerung zu schaffen, die die oben genannten Probleme beseitigt, und ein Verfahren anzugeben, mit welchem die Lagerung hergestellt wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Ansprüche 1, 2, 5 und 6 gelöst.
Es ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass eine nahezu spielfreie, verschleißarme Lagerung für ein Welle/Rohr-System als Funktionselement für ein Bogenhaltesystem geschaffen wird, wobei gleichzeitig Bauteile auf dem Rohr mit ausreichend hohen Kräften befestigt werden können, ohne nachteilige Wirkung auf die Welle/Rohr-Lagerung auszuüben.
In vorteilhafter Weise bleibt durch die Aufbringung einer Trennmittelbeschichtung auf die Welle nach dem Erstarren eines zwischen Welle und Rohr eingebrachten flüssigen Harzes die Welle drehbar, während das Harz mit dem innen gerauhten Rohr eine feste Haft- und/oder Formschlussverbindung eingeht.
Besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die auf dem Rohr zu befestigenden Bauteile vor dem Ausgießen mit dem flüssigen Harz angeordnet werden. Hierbei eventuell entstehende Rohrverformungen können dann durch das Harz ausgeglichen werden.
Durch Wärmezufuhr beim Erstarren des Gleitschichtmaterials (Harz-Härter-Systeme) oder Erwärmung der Welle vor dem Ausgießen kann durch Ausnutzung von Material Schwundeigenschaften ein definiertes Minimalspiel zwischen Welle-Rohr erzeugt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden beschrieben.
Es zeigen:
1 eine Bogen verarbeitende Druckmaschine im Schnitt in schematischer Darstellung,
2 ein Zangengreifersystem zum Transport von Bogen in perspektivischer Ansicht und
3 einen konventionellen Bogengreifer im Schnitt in schematischer Darstellung.
Eine Bogen 7 verarbeitende Maschine, z. B. eine Druckmaschine 1, weist einen Anleger 2, mindestens ein Druckwerk 3 bzw. 4 und einen Ausleger 6 auf. Die Bogen 7 werden von einem Bogenstapel 8 entnommen und vereinzelt oder schuppenförmig über einen Zuführtisch 9 den Druckwerken 3 und 4 zugeführt. Diese enthalten in bekannter Weise jeweils einen Plattenzylinder 11, 12. Die Plattenzylinder 11 und 12 weisen jeweils eine Vorrichtung 13, 14 zum Befestigen flexibler Druckplatten auf. Darüber hinaus ist jedem Plattenzylinder 11, 12 eine Vorrichtung 16, 17 für den halb- oder vollautomatischem Druckplattenwechsel zugeordnet.
Der Bogenstapel 8 liegt auf einer gesteuert anhebbaren Stapelplatte 10 auf. Die Entnahme der Bogen 7 erfolgt von der Oberseite des Bogenstapels 8 mittels eines so genannten Saugkopfes 18, der unter anderem eine Anzahl von Hub- und Schleppsaugern 19, 21 für die Vereinzelung der Bogen 7 aufweist. Darüber hinaus sind die Blaseinrichtungen 22 zu Auflockerung der oberen Bogenanlagen und Testelemente 23 zur Stapelnachführung vorgesehen. Zur Ausrichtung des Bogenstapels 8, insbesondere der oberen Bogen 7 des Bogenstapels 8 sind eine Anzahl von seitlichen und hinteren Anschlägen 24 vorgesehen.
Eine Anzahl von Bogen transportierenden Zylindern ist mit Greifersystemen ausgestattet und transportieren die Bogen durch die Druckwerke 3, 4 bis zum Ausleger 6. Zwischen zwei Druckwerken 3, 4 kann z. B. eine Wendeeinrichtung 26 vorgesehen sein. Im Ausführungsbeispiel besteht diese aus einer Speichertrommel 27 mit nachgeordneter Wendetrommel 28. Diese weist ein so genanntes Zangengreifersystems 29 auf.
Das Zangengreifersystem 29 besteht im Wesentlichen aus einer Greiferwelle 31 und einem diese koaxial umfassenden Greiferrohr 32. Das Greiferrohr 32 ist in Lagerstellen auf der Wendetrommel 28 schwenkbar gelagert. Die Greiferwelle ist wiederum im Greiferrohr schwenkbar gelagert. Diese Lagerstellen bestehen aus einer Gleitschicht 33, die zwischen der Greiferwelle 31 und dem Greiferrohr 32 angeordnet ist. Die Greiferwelle 31 trägt eine Anzahl von im Abstand nebeneinander angeordneten ersten Greifern 34, die mit einer entsprechenden Anzahl zweiter Greifer 36, die auf dem Greiferrohr 32 angeordnet sind, in Greifkontakt stehen. Zur Befestigung bzw. gefederten Abstützung der zweiten Greifer 36 ist beispielsweise eine Schelle 37 mit einem das Greiferrohr 32 umschließenden Stahlband 38 und einem Druckstück 39 vorgesehen. Diese Anordnung ist im Wesentlichen auch durch die DE 43 17 429 C2 bekannt.
Die Gleitschicht 33 zur Bildung einer schwenkbaren Lagerstelle zwischen Greiferrohr 32 und Greiferwelle 31 besteht aus einem Harz-Härter-System 33, welches im flüssigen Zustand zwischen Rohr 32 und Welle 31 eingebracht wird und daraufhin aushärtet. Um Verspannungen des Rohres 32 ausgleichen zu können, werden zunächst Bauteile, wie z. B. die zweiten Greifer 36, Anschläge etc., auf dem Greiferrohr 32 befestigt. Daraufhin wird die mit einem Trennmittel beschichtete Welle 31 in dem Greiferrohr 32 angeordnet, und dann wird das flüssige Harz-Härter-System 33 zwischen Rohr 32 und Welle 31 eingebracht. Das Rohr 32 weist zu diesem Zweck eine gerauhte Oberfläche auf, die einen guten Halt des Harz-Härter-Systems 33 gewährleistet, während das Trennmittel auf der Welle 31 eine Schwenkbarkeit gegenüber dem Rohr 32 bzw. dem ausgehärteten Harz-Härter-System (Gleitschicht 33) sicherstellt.
Während der Aushärtphase des Harz-Härter-Systems 33 kann durch eine gezielte Wärmezufuhr beim Erstarren des Gleitschichtmaterials 33 oder Erwärmen der Welle 31 vor dem Einbringen des Gleitschichtmaterials 33 ein definiertes Minimalspiel durch Nutzung von Materialschwundeigenschaften erzeugt werden.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht nur bei Zangengreifersystemen einsetzbar, sondern auch bei konventionellen Greifersystemen, die zur Erzeugung von Schwenkbewegungen ein Gleitlager benötigen bzw. zwischen Greiferwelle und Stehlager oder Greifergehäuse und Greiferwelle, insbesondere in Bogen verarbeitenden Maschinen, vorzugsweise Druckmaschinen.
3 zeigt einen derartigen konventionellen Greifer 40, welcher schwenkbar auf einem Greiferrohr 42 gelagert ist und mit einem Anschlag 43 zusammenwirkt, der fest auf dem Greiferrohr 42 befestigt ist. Zur Herstellung der schwenkbaren Lagerung wird zunächst der Greifer 40 bzw. das Greifergehäuse 41 im Bereich der vorgesehenen Lagerstelle mit einem Trennmittel beschichtet und weitere benötigte Bauteile, wie z. B. ein fest auf dem Greiferrohr 42 sitzender Anschlag 43, werden auf dem Greiferrohr 42 befestigt. Daraufhin wird das Harz-Härter-System 33 im Bereich der vorgesehenen Lagerstelle zwischen Greifer 40 bzw. Greifergehäuse 41 und dem Greiferrohr 42 eingebracht.
Bezugszeichenliste

1: Druckmaschine
2: Anleger
3: Druckwerk
4: Druckwerk
5: ./.
6: Ausleger
7: Bogen
7: nächster Bogen
8: Bogen
7: Nächster Bogen
8: Bogenstapel
9: Zuführtisch
10: Stapelplatte
11: Plattenzylinder
12: Plattenzylinder
13: Druckplattenbefestigung
14: Druckplattenbefestigung
15: ./.
16: Druckplattenwechsler
17: Druckplattenwechsler
18: Saugkopf
19: Hubsauger
20: ./.
21: Schleppsauger
22: Blaseinrichtung
23: Tastelement
24: Anschlag
25: ./.
26: Wendeeinrichtung
27: Speichertrommel
28: Wendetrommel
29: Zangengreifersystem
30: ./.
31: Greiferwelle
32: Greiferrohr
33: Gleitschicht
34: erster Greifer
35: ./.
36: zweiter Greifer
37: Schelle
38: Stahlband
39: Druckstück
40: Greifer
41: Greifergehäuse
42: Greiferrohr
43: Greiferanschlag

Claims

Verfahren zur Herstellung einer schwenkbaren Lagerung einer Greiferwelle (31) in einem Greiferrohr (32) in einer Bogen verarbeitenden Maschine, dadurch gekennzeichnet, dass die Greiferwelle (31) im Bereich der Lagerung mit einem Trennmittel beschichtet wird, dass auf dem Greiferrohr (32) benötigte Bauteile (37, 38, 39) befestigt werden, dass die Greiferwelle (31) in dem Greiferrohr (32) montiert wird und dass ein flüssiges Harz-Härter-System (33) im Bereich der vorgesehenen Lagerstelle zwischen Greiferwelle (31) und Greiferrohr (32) eingebracht wird.
Verfahren zur Herstellung einer schwenkbaren Lagerung eines Greifers oder eines Greifergehäuses auf einem Greiferrohr in einer Bogen verarbeitenden Maschine, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (40) oder das Greifergehäuse (41) im Bereich der Lagerung mit einem Trennmittel beschichtet wird, dass der Greifer (40) oder das Greifergehäuse (41) auf dem Greiferrohr (42) angeordnet wird, dass auf dem Greiferrohr (42) mindestens ein Greiferanschlag (43) befestigt wird und dass ein flüssiges Harz-Härter-System (33) im Bereich der vorgesehenen Lagerstelle zwischen dem Greiferrohr (42) und dem Greifergehäuse (41) eingebracht wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass während einer Aushärtphase dem Harz-Härter-System (33) Wärme zugeführt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Greiferwelle (31) vor dem Einbringen des Harz-Härter-Systems (33) erwärmt wird.
Vorrichtung zum Transportieren von Bogen mittels zusammenwirkender Greifer, wobei erste Greifer (34) auf einer gemeinsamen Greiferwelle (31) angeordnet sind und hiermit jeweils zusammenwirkende zweite Greifer (36) auf einem die Greiferwelle (31) koaxial umfassenden Greiferrohr (32) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Greiferwelle (31) mittels einer ausgehärteten Gleitschicht (33) schwenkbar in dem Greiferrohr (32) gelagert ist.
Vorrichtung zum Transportieren von Bogen mittels mindestens einem auf einem Greiferrohr schwenkbar angeordneten Greifer, der mit einem fest auf dem Greiferrohr angeordneten Anschlag zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass der Greifer (41) mittels einer ausgehärteten Gleitschicht (33) schwenkbar auf dem Greiferrohr (42) gelagert ist.
Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Greiferrohr (32) im Bereich der Gleitschicht (33) eine aufgerauhte Oberfläche aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitschicht (33) aus einem ausgehärteten Harz-Härter-System besteht.