DE102006052412B4

DE102006052412B4 - Trommel zum Fördern eines Bogens

Info

Publication number: DE102006052412B4
Application number: DE102006052412.8A
Authority: DE
Inventors: Daniel Draxler; Georg Grasmück; Dr. Wolf Burkhard
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2006-10-23
Filing date: 2006-11-07
Publication date: 2015-01-15
Anticipated expiration: 2026-11-08
Also published as: DE102006052412A1

Abstract

Trommel zum Fördern eines Bogens, mit einem Trommelkörper und einem eine Mantelfläche bildenden Aufzug, mit mindestens einer Vorrichtung zum Befestigen des Aufzuges auf dem Trommelkörper, mit Greifern zum Halten des Bogens auf der Mantelfläche, mit einer Vorrichtung zum Betätigen der Greifer, mit Zapfen zum Lager der Trommel in einem Gestell, und mit einem Antrieb zum Rotieren der Trommel um eine Längsachse, wobei der Aufzug (27) über einem Spannkanal (30) liegt und die Vorrichtung zum Befestigen mindestens einen Spannkörper (36) enthält, der im Bereich des Spannkanals (30) am Aufzug (27) angreift und radial verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass am Trommelkörper in Umfangsrichtung liegende Auflagerippen (23) für den Aufzug (27) ausgebildet sind und dass der Spannkanal (30) durch Aussparungen (29) in den Rippen (23) gebildet ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Trommel zum Fördern eines Bogens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Zum Fördern von Bogen in Druckmaschinen werden Trommeln oder Zylinder verwendet, die mit Greifern ausgestattet sind. Die Bogen werden an der Vorderkante in den Greifern gehalten, wobei die Bogen jeweils auf der Mantelfläche einer Trommel aufliegen. Eine Trommel besteht aus einem Trommelkörper, an dem ein Kanal ausgebildet ist, in dem ein Greifersystem angeordnet ist. Die Trommelkörper Bogen führender Druckzylinder einer Druckmaschine sind durch Gießen hergestellt, wobei die Mantelfläche durch eine Span abhebende Bearbeitung erzeugt ist. Die Mantelfläche ist in der Regel durch Beschichten korosionsgeschützt.
Aus drucktechnischen Gründen kann auf eine Trommel oder einen Zylinder ein Aufzug aufgezogen sein. Der Aufzug ist an seinen Enden in Klemmvorrichtungen gehalten und in Umfangsrichtung auf der zylindrischen Oberfläche des Trommelkörpers gespannt.
In der DE 102 49 731 A1 ist eine Klemm- und Ziehvorrichtung für einen Zylinderaufzug beschrieben, wobei das Klemmen und das Straffziehen des Aufzuges mit einem Keilgetriebe vorgenommen werden.
Bei einer Spanneinrichtung nach der DE 197 41 092 C2 sind an den Enden eines Aufzuges eines Zylinders einer Druckmaschine Einhängeschienen angeordnet, wobei zum Spannen die Einhängeschienen in einer Spannschiene fixiert sind. Die Spannschiene wird mit Spannschrauben radial verstellt, so dass der Aufzug auf der Oberfläche des Zylinders gestrafft wird.
In der DE 43 26 250 C2 ist eine Vorrichtung zum Spannen eines Drucktuches auf einem Übertragungszylinder offenbart, bei der an einem Ende des Drucktuches ein Sperrgetriebe angreift, welches Zugkräfte in Umfangsrichtung des Übertragungszylinders ausübt.
Bei den Lösungen nach dem Stand der Technik sind die Klemm- und Spannvorrichtungen material- und kostenaufwändig. Wird ein Bogen beim Fördern unter Pressung durch einen Druckspalt geführt, sind die Trommelkörper geschlossen und biegesteif ausgeführt.
Ferner ist in der DE 10 2004 043 646 A1 ein Zylinder mit einem Beschichtungsflüssigkeit führenden Aufzug und einem Niederhalter beschrieben. Der Niederhalter ist radial verstellbar und dient dazu, den Aufzug in eine Umfangsausnehmung des Zylinders hinein gedrückt zu halten.
Außerdem ist in der DE3902923A1 eine Bogenführungstrommel mit einer Mantelfolie und einer Welle beschrieben. Eine Drehbewegung der Welle bewirkt ein Spannen oder Lösen der Mantelfolie. Die Welle ist in einem umfangsseitigen Kanal angeordnet.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Trommel zum Fördern eines Bogens zu entwickeln, die mit geringem Aufwand eine geschlossene Bogenführungsfläche bietet.
Die Aufgabe wird mit einer Trommel gelöst, welche die Merkmale nach Anspruch 1 aufweist.
Gemäß der Erfindung wird an einer Trommel ein Kanal oder ein sonstiger Hohlraum ausgebildet, über den mindestens ein Aufzug gelegt ist. Der hohl liegende Aufzug wird mit einem Spannkörper radial in den Kanal gezogen. Dadurch wird der Aufzug auf dem Trommelkörper gespannt. Eine besonders leichte Trommel ergibt sich dadurch, dass am Trommelkörper Rippen ausgebildet sind, auf denen der Aufzug nach dem Spannen aufliegt. Besagter Spannkanal für den Aufzug ist durch Aussparungen in den Rippen gebildet.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Der Spannkanal für den Aufzug verläuft vorzugsweise parallel zur Langsachse der Trommel und kann zusätzlich zu einem Kanal vorgesehen werden, in dem Greifer für die Vorderkante eines Bogens angeordnet sind.
Insbesondere wenn Bogen in einem großen Format gefördert werden sollen, können in Achsrichtung der Trommel mehrere Aufzüge nebeneinander angeordnet werden, die mit einem oder mehreren Spannkörpern in den Spannkanal gezogen werden.
Ein Aufzug kann mit zwei Enden ausgebildet sein, die vor dem Spannen mit dem Spannkörper am Trommelkörper fixiert sind. Der Spannkanal für den Aufzug liegt vorzugsweise in der Nähe eines Endes des Aufzuges.
Ein Aufzug kann auch endlos, hülsenförmig ausgebildet sein. In diesem Fall wird der Aufzug vor dem Spannen über den Trommelkörper mit dem Spannkanal geschoben, wobei die Greifer für die Bogenkante durch Öffnungen im Aufzug ragen.
Als Spannkörper kann vorzugsweise ein Spannprofil dienen, welches im Bereich des Spannkanals von außen am Aufzug anliegt und mit Spannschrauben radial nach innen stellbar ist.
Spannschrauben, welche ein Spannprofil radial nach innen ziehen, sind bei dieser Ausführung in die Rippen eingedreht.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert werden, es zeigen:
1: ein Schema eines Anlegers einer Bogendruckmaschine, und
2 und 3: einen Zuführzylinder mit einer Spannvorrichtung für ein Aufzugsblech.
1 zeigt ein Schema eines Anlegers einer Bogendruckmaschine. Der Anleger umfasst eine Plattform 1 mit einer Hubvorrichtung für einen Stapel 2 gegen einen Saugkopf 3. Weiterhin befindet sich im Anleger ein Tisch 4 mit Transportbändern zum Fördern von Bogen gegen Vordermarken 5. Im Bogenlauf folgen den Vordermarken 5, Schwinggreifer 6 und ein Zuführzylinder 7 zu einem ersten Druckwerk 8.
Das Druckwerk 8 umfasst ein Farbwerk 9, ein Feuchtwerk 10, einen Plattenzylinder 11, einen Übertragungszylinder 12 und einen Druckzylinder 13. Der Druckzylinder 13 besitzt einen doppelt großen Durchmesser wie der Plattenzylinder 11 bzw. der Übertragungszylinder 12 und trägt zwei Greifersysteme 14, 15.
Die Bogen 16 des Stapels 2 werden mit dem Saugkopf 3 vereinzelt und auf den Tisch 4 gefördert. Ein an den Vordermarken 5 liegender Bogen 16 wird an seiner Vorderkante mit den Schwinggreifern 6 erfasst und an ein Greifersystem 17 des Zuführzylinders 7 übergeben. Der Bogen 16 wird auf der Mantelfläche des Zuführzylinders 7 gehalten und an ein Greifersystem 14, 15 des Druckzylinders 13 übergeben. Die Bogendruckmaschine besitzt einen Antrieb, der die Zylinder 7, 11 bis 13, wie mit den Pfeilen gekennzeichnet, in Rotation versetzt.
Die 2 und 3 zeigen eine Schnittdarstellung und eine perspektivische Darstellung des Zuführzylinders 7. Der Zuführzylinder 7 besteht aus einem Gusskörper 18, an dem Zapfen 19 zum Lagern in Seitenwänden der Bogendruckmaschine und ein Kanal 20 zur Aufnahme des Greifersystems 17 ausgebildet sind. Das Greifersystem 17 besteht unter anderem aus beweglichen Greiferfinger 21 und zugeordneten Greiferauflagen 22. Auf dem Gusskörper 18 sind Rippen 23 mit Schrauben 24 befestigt. Wie näher aus 3 hervorgeht, liegen die Rippen 23 gleich abständig senkrecht zur Rotationsachse 25. Die nach außen liegenden Schmalseiten 26 der Rippen 23 bilden Auflageflächen für einen Aufzug 27 aus Federstahl. Die Rippen 23 besitzen Abflachungen 28 für den Vorbeilauf der Schwinggreifer 6 und muldenförmige Ausnehmungen 29, welche, wie in 2 gezeigt, einen Spannkanal 30 bilden. Die Enden des Aufzuges 27 sind jeweils mit Schrauben 31, 32 und Klemmleisten 33, 34 an den Rippen 23 fixiert. Die Schrauben 31, 32 und die Klemmleisten 33, 34 liegen unterhalb einer Kontur 35, welche sich beim Umlaufen des Aufzuges 27 um die Achse 25 ergibt. Der Greiferfinger 21 liegt in radialer Richtung außerhalb der Kontur 35. Zum Spannen des Aufzuges 27 sind eine Spannleiste 36 und Spannschrauben 37 vorgesehen. Die Spannleiste 36 reicht über die Breite des Zuführzylinders 7 und besitzt Bohrungen 38 für den Durchgang der Spannschrauben 37. Die Spannschrauben 37 ragen durch Langlöcher 39 im Aufzug 27 und sind in Gewindebohrungen 40 der Rippen 23 eingeschraubt. Beim Eindrehen der Spannschrauben 37 in die Gewindebohrungen 40 wird die Spannleiste 36 radial nach innen bewegt, so dass der Aufzug 27 gegen eine rückstellende Federkraft in den Spannkanal 30 gezogen wird. Der Aufzug 27 liegt einschließlich der Ausnehmungen 29 gestrafft über den Schmalseiten 26 der Rippen 23. Im Bereich des Spannkanals 30 liegen der Aufzug 27, die Spannschrauben 37 und die Spannleiste 36 unterhalb der Kontur 35.
Bezugszeichenliste

1: Plattform
2: Stapel
3: Saugkopf
4: Tisch
5: Vordermarke
6: Schwinggreifer
7: Zuführzylinder
8: Druckwerk
9: Farbwerk
10: Feuchtwerk
11: Plattenzylinder
12: Übertragungszylinder
13: Druckzylinder
14, 15: Greifersystem
16: Bogen
17: Greifersystem
18: Gusskörper
19: Zapfen
20: Kanal
21: Greiferfinger
22: Greiferauflage
23: Rippe
24: Schraube
25: Rotationsachse
26: Schmalseite
27: Aufzug
28: Abflachung
29: Ausnehmung
30: Spannkanal
31, 32: Schraube
33, 34: Klemmleiste
35: Kontur
36: Spannleiste
37: Spannschraube
38: Bohrung
39: Langloch
40: Gewindebohrung

Claims

Trommel zum Fördern eines Bogens, mit einem Trommelkörper und einem eine Mantelfläche bildenden Aufzug, mit mindestens einer Vorrichtung zum Befestigen des Aufzuges auf dem Trommelkörper, mit Greifern zum Halten des Bogens auf der Mantelfläche, mit einer Vorrichtung zum Betätigen der Greifer, mit Zapfen zum Lager der Trommel in einem Gestell, und mit einem Antrieb zum Rotieren der Trommel um eine Längsachse, wobei der Aufzug (27) über einem Spannkanal (30) liegt und die Vorrichtung zum Befestigen mindestens einen Spannkörper (36) enthält, der im Bereich des Spannkanals (30) am Aufzug (27) angreift und radial verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass am Trommelkörper in Umfangsrichtung liegende Auflagerippen (23) für den Aufzug (27) ausgebildet sind und dass der Spannkanal (30) durch Aussparungen (29) in den Rippen (23) gebildet ist.
Trommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung (31–34) zum Halten der Enden des Aufzuges (27) am Trommelkörper (18, 23) angeordnet ist.
Trommel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannkanal (30) in der Umgebung einer Klemmvorrichtung (32, 34) für eines der Enden ausgebildet ist.
Trommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein als Spannprofil (36) ausgebildeter Spannkörper über die gesamte Breite des Aufzuges (27) liegt, wobei zum radialen Verstellen Spannschrauben (37) vorgesehen sind.
Trommel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannschrauben (37) und das Spannprofil (36) unterhalb der Umlaufkontur (35) des Aufzuges (27) liegen.
Trommel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannschrauben (37) durch Bohrungen (38, 39) im Spannprofil (36) und im Aufzug (27) ragen.
Trommel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannschrauben (37) in Gewindebohrungen (40) der Rippen (23) eingedreht sind.