DE3126103C2

DE3126103C2 -

Info

Publication number: DE3126103C2
Application number: DE19813126103
Authority: DE
Inventors: Wilfried Dipl.-Ing. Ddr 8010 Dresden Dd Kuehn; Karlheinz Dipl.-Ing. Ddr 8252 Coswig Dd Fischer; Otfried Dipl.-Ing. Ddr 8023 Dresden Dd Rudolph; Gunter Dipl.-Ing. Ddr 8252 Coswig Dd Peter; Fritz Ddr 8122 Radebeul Dd Pieper
Original assignee: Polygraph Leipzig Kombinat Veb
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1980-11-05
Filing date: 1981-07-02
Publication date: 1989-09-21
Also published as: DD157047A3; DE3126103A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Bogenleiteinrichtung in Bogen führungszylindern von Schön- und Widerdruckmaschinen, die nach dem Prinzip der Hinterkantenwendung arbeiten. Leitein richtungen an den Maschinen der genannten Gattung müssen so beschaffen sein, daß sie vor Bogenübernahme im Schön- und Widerdruck den Bogen gegen den Druckzylinder drücken. Bei der Bogenübergabe müssen sie weggeschwenkt werden, damit sich keine Falten im Bogen bilden. Im Schöndruck muß die Leiteinrichtung unterhalb der Peripherie des Bogenführungszylinders geschwenkt werden, damit sowohl bei der Bogenübernahme als auch bei der Bogenübergabe ein Berühren des Bogens (bedruckte Fläche) mit der Leiteinrichtung vermieden wird.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Derartige Bogenleiteinrichtungen in Bogenführungszylindern sind aus der Druckschrift DD-PS 76 684 bekannt. Gemäß dieser Druckschrift besteht die Bogenleiteinrichtung aus einzelnen über die Breite des Zylinders angeordneten Segmenten, die an Koppeln von Viergelenkgetrieben angeordnet, im Schön- und Widerdruck vor der Übernahme des Bogens den Bogen gegen den Druckzylinder drücken und bei der Übergabe des Bogens an den nachfolgenden Druckzylinder radial unterhalb der Peripherie des Bogenführungszylinders gesteuert werden.

Diese Stellung nehmen die Leitelemente auch ein, wenn die Maschine im Schöndruck arbeitet, d. h. die Leitelemente werden im Schöndruck arretiert, so daß sie unterhalb der Peripherie des Bogenführungszylinders liegen.

Nachteilig an dieser Bogenleiteinrichtung ist, daß keine ge schlossene Oberfläche vorhanden ist, so daß sich Luftwirbel bilden können, die zum Flattern des Bogens und damit zur Faltenbildung im Bogen führen können, vor allem bei hohen Betriebsdrehzahlen.

Außerdem hat sich im Schöndruck, wenn die Leitelemente unter halb der Peripherie des Bogenführungszylinders arretiert sind, als Nachteil erwiesen, daß bei der Übernahme des Bogens infolge der unterschiedlichen Durchmesser von Druckzylinder und Bogen führungszylinder eine plötzliche Geschwindigkeitsänderung bei der Bogenförderung auftritt, die zu stoßartigen Belastungen des Bogens führt und gleichzeitig das Kleben des Bogens am Gummizylinder fördert, wodurch hohe Zugkräfte für die Bogen förderung notwendig sind.

Durch die DD-PS 45 946 ist eine Bogenführungstrommel für Druck maschinen bekannt, die ein geschlossenes Leitblech aufweist. Diese Bogenführungstrommel ist jedoch nicht für den Schön- und Widerdruck ausgelegt, sondern nur für den Schöndruck, wo bei das geschlossene Leitblech fest am Trommelgrundkörper an geordnet ist.

Es ist Ziel der Erfindung, eine Bogenleiteinrichtung in Bogen führungszylindern von Schön- und Widerdruckmaschinen zu schaffen, mit der der Bogen ohne Beeinträchtigung der Lage des Bogens und damit des Druckbildes durch den Bogenführungs zylinder gefördert werden kann.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Bogenleiteinrichtung in Bogenführungszylindern von Schön- und Widerdruckmaschinen zu schaffen, mit der der Bogen im Schöndruck und im Schön- und Widerdruck ohne abzuschmieren oder abzulegen gefördert werden und die Bogenleiteinrichtung mit geringem Aufwand am Bogen führungszylinder angeordnet werden kann.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die gegenständlichen Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.

Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht im Schöndruck infolge einer harmonischen Durchmesserverkleinerung des Bogenführungs zylinders eine ruckfreie Bogenübernahme durch den Bogenführungs zylinder. Dadurch werden Paßdifferenzen und Beschädigungen am Bogen vermieden.

Darüber hinaus werden durch das geschlossene Leitblech Luftwir bel, die den Bogenlauf negativ beeinträchtigen, vermieden. Durch die Anordnung des Leitbleches an der Abtriebsschwinge des Kurvengetriebes wird der getriebetechnische Aufwand ge genüber bekannten Einrichtungen reduziert.

Bei Umrüstung oder nach Wartungsarbeiten ist das Leitblech mit geringem Aufwand einbau- und justierbar.

Ausführungsbeispiel

An einem Ausführungsbeispiel soll nachfolgend die Erfindung näher erläutert werden. In den Zeichnungen zeigt

Fig. 1 Seitenansicht des Bogenführungszylinders mit den berührenden Druckzylindern,

Fig. 2 Einzeldarstellung der Klemmeinrichtung.

Fig. 1 zeigt den ersten und den zweiten Druckzylinder 1, 2, die den Bogenführungszylinder 3 einschließen. Der Bogenführungs zylinder 3 ist mit zwei Sauger- und Greifersystemen 4, 5 ver sehen, von denen sich jeweils zwei diametral gegenüberstehen. In Fig. 1 ist die Arbeitsweise des Bogenführungszylinders 3 in der Betriebsart Schön- und Widerdruck dargestellt.

Der Bogenführungszylinder 3 ist weiterhin mit einer Bogenleit einrichtung ausgestattet, die aus einem geschlossenen, über die Breite des Bogenführungszylinders 3 reichenden Leitblech 6 mit flexiblen Druckstreifen 7 besteht. Die flexiblen Druckstreifen 7 sind auf druckfreie Korridore des Bogens 21 einstellbar. Das Leitblech 6 ist an der Abtriebsschwinge 8 eines Kurvenge triebes 9, 10, 8, bestehend aus Kurvenscheibe 9, Rollenhebel 10 und der Abtriebsschwinge 8 angeordnet. Gegen den Rollen hebel 10 wirkt eine Druckfeder 11. Der Rollenhebel 10 ist mit einer Kulisse 25 fest verbunden, in die eine Rolle eingreift, die an der Abtriebsschwinge 8 befestigt ist.

Der Bogenführungszylinder 3 ist außerdem mit einer festen Kappe 24 versehen. Diese ist bekannt und nicht Gegenstand der Erfindung.

Die Klemmeinrichtung 23, durch die das Leitblech 6 an der Ab triebsschwinge 8 befestigt ist, hat folgenden Aufbau.

Das Leitblech 6 ist über einen mit einem Gewinde versehenen Bolzen 12 an der Abtriebsschwinge 8 angeordnet. Mit dem Bolzen 12 ist eine Hülse 13 verschraubt, die in einer geschlitzten Buchse 14 steckt. Die Buchse 14 ist an der Ab triebsschwinge 8 angeschweißt. Über einen mit der Buchse 14 fest verbundenen Klemmring 19 kann die Hülse 13 und damit der Federbolzen 12 fest an die Abtriebsschwinge 8 geklemmt werden. Zur Klemmung dient ein Gewindebolzen 15. An der Buchse 14 ist durch Schrauben 16 eine Platte 17 mit einem Langloch 18 ange ordnet. Zwischen Hülse 13 und Platte 17 wirkt eine Feder 22. Zur Befestigung des Leitbleches 6 am Bolzen 12 dient eine Sechskantmutter 20.

Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung ist folgende:

Im Schön- und Widerdruck wird das Leitblech 6 taktweise über das Kurvengetriebe 9, 10, 8 gesteuert. Vor der Bogenübernahme wird das Leitblech 6 in die äußere Stellung (Peripherie des Bo genführungszylinders 3) gesteuert, so daß die flexiblen Druck streifen den Bogen 21 fest gegen den ersten Druckzylinder 1 drücken können.

Bei und nach der Bogenübergabe vom Bogenführungszylinder 3 an den zweiten Druckzylinder 2, ist das Leitblech 6 unter die Peripherie des Bogenführungszylinders 3 gesteuert.

In dieser Stellung wird das Leitblech 6 auch in der Betriebs art Schöndruck arretiert.

Der Rollenhebel 10 steht im Schöndruck auf der hohen Rast der zum Bogenführungszylinder 3 feststehenden Kurvenscheibe 9. Bei Auftragswechsel bzw. nach Wartungsarbeiten wird der Anbau des Leitbleches 6 am Bogenführungszylinder 3 wie folgt vorge nommen.

Der Federbolzen 12 wird mit der Hülse 13 in die Buchse 14 ein gesetzt, die Federn 22 eingebaut und danach die Platte 17 mit tels Schraube 16 an die Buchse 14 angeschraubt. Anschließend wird das Leitblech 6 auf den Federbolzen 12 aufgesetzt und mittels Sechskantmutter 20 verschraubt.

Nunmehr wird durch Drehen von Druckzylinder 1 und Bogenführungs zylinder 3 das Leitblech 6 gegen den Druckzylinder 1 bewegt, wodurch der Federbolzen 12 gegen die Kraft der Feder 22 weiter in die Buchse 14 hineingedrückt wird.

In dieser Stellung wird durch Anziehen des Gewindebolzens 15 der Federbolzen 12 und somit das Leitblech 6 arretiert.

Bezugszeichenaufstellung

1 erster Druckzylinder
2 zweiter Druckzylinder
3 Bogenführungszylinder
4 Saugersystem
5 Greifersystem
6 Leitblech
7 flexible Druckstreifen
8 Abtriebsschwinge
9 Kurvenscheibe
10 Rollenhebel
11 Druckfeder
12 Bolzen
13 Hülse
14 Buchse
15 Gewindebolzen
16 Schraube
17 Platte
18 Langloch
19 Klemmring
20 Sechskantmutter
21 Bogen
22 Feder
23 Klemmeinrichtung
24 Kappe
25 Kulisse

Claims

1. Bogenleiteinrichtung in Bogenführungszylindern von Schön- und Widerdruckmaschinen, die im Schön- und Widerdruck den Bogen nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung wenden, wobei die Bogenleiteinrichtung im Schön- und Widerdruck mittels eines Getriebes steuerbar und im Schöndruck unter halb der Peripherie des Bogenführungszylinders arretiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß das sich über die Breite des Bogenführungszylinders (3) erstreckende Leitblech (6) der Bogenleiteinrichtung in Arbeitsstellung fest über die Klemmeinrichtung (23) an der Abtriebsschwinge (8) eines Kurvengetriebes (9, 10, 8) angeordnet ist.

2. Bogenleiteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtung (23) aus Bolzen (12), Hülse (13), Klemmring (19) und Platte (17) besteht.