DE2307125C3 - Einrichtung an Mehrfarben-Bogenrotations-Offsetdruckmaschinen in Reihenbauart zum passergerechten Transport - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an Mehirfarben-Bogenrotations-Offsetdruckmaschinen in Reihenbauart zum passergerechten Transport von Bogen zwischen den Druckwerken mittels an den Druckwerkszylindern und Überführtrommeln angeordneter Greifersysteme.

Bekanntlich läßt die Passerhaltigkeit mit zunehmen der Zahl der Druckwerke wegen der beim Druckvorgang zwischen den Zylindern auftretenden Veränderungen im Papier immer mehr nach. Zur Behebung dieses Nachteils ist es bereits bekannt, das durch den Feuchtigkeitsgehalt, den Walkprozeß am Gummizylinder oder die Qualität des Papiers hervorgerufene Schmäler- oder Breiterdrucken durch Verwendung einer sogenannten Bildreglerklappe zu beseitigen, indem der Bogen in der Bogenanlage am Anfang und/oder Ende in der Mitte von unten hochgehoben und so seine Breite gewissermaßen verkürzt wird. Dieser bei geöffneten Greifern erfolgende Eingriff ist jedoch nicht genau genug und beeinträchtigt die Registerhaltigkeit.

Bei einer anderen bekannten Vorrichtung an einer Mehrfarbenrotationsdruckmaschine zur Wahrung der Passerhaltigkeit ist es bekannt, die Greiferanordnungen so auszubilden, daß der mittlere Bereich der Bogenvorderkante vor jedem Druckvorgang in Bogenlaufrichtung nach vorn gezogen wird. Diese Maßnahme führt zwar zu sehr guten Ergebnissen hinsichtlich der Registerhaltigkeit, jedoch ist der hierfür erforderliche Vorrichtungsaufwand beträchtlich.

Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, den passergerechten Transport des Bogens zwischen den Druckwerken ohne zusätzlichen Aufwand an den Zylindern und insbesondere den Greifersystemen

durchführen zu können.

Nach der Erfindung wird dies bei einer Mehrfarben-Bogenrotations-Offsetdruckmaschine der eingangs erwähnten Art dadurch erreicht, daß die Haltekraft der Greifer an den Druckzylindern und den auf diese in Laufrichtung folgenden Überführtrommeln von einem mittleren Bereich zum Rand hin abnimmt.

Hierdurch ist eine sichere Aufnahme der Tangentialkräfte, die im Bereich der Maschinenmitte größer als in ίο den Randzonen sind, gewährleistet und dennoch dem Bogen die Möglichkeit gegeben, im Bereich seiner Randzonen den durch den Walkprozeß hervorgerufenen Beanspruchungen nachzugeben. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird daher nicht nur eine

sichere Bogenübergabe vom Druckzylinder an die Überführtrommel sichergestellt, sondern gleichzeitig auch dem auf den Druckträger wirkenden Walkprozeß entgegengetreten, ohne daß zusätzliche, während des Laufs der Maschine bewegte Steuerteile erforderlich

sind.

Da die vorliegende Erfindung in vorteilhafter Weise die Möglichkeit bietet, den Bogen im Bereich des ersten Druckzylinders bereits so auszuwalken, daß er in den folgenden Druckwerken keine Möglichkeit mehr hat,

sich nach der Seite hin nochmals zu verändern, kann es bereits ausreichen, wenn die erfindungsgemäßen Maßnahmen lediglich im Bereich des ersten Druckzylinders und der hierauf folgenden Überführtrommel zur Anwendung kommen. Hierdurch wird die Gesamtan-

jo Ordnung besonders einfach.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform kann dies, da im mittleren Bereich die auftretenden Walkkräfte am größten sind, durch Verstärken der Federkraft der Greifer im mittleren Bereich gegenüber der der Greifer an den Randbereichen ermöglicht werden. In besonders einfacher Weise brauchen zu diesem Zweck lediglich die Schließfedern der Greifer im mittleren Bereich nachgespannt zu werden. Damit werden die erhöhten Anforderungen in der Mitte des Druckträgers während des Walkprozesses durch mehr Widerstand bei der Druckabwicklung ausgeglichen, wodurch die Randzonen nach der Seite ausweichen können. Weiterhin kann auch durch Anordnung einer größeren Zahl von Greifern im mittleren, besonders beanspruchten Bereich die Haltekraft erhöhte werden, indem diese in geringem Abstand voneinander angeordnet werden.

Nach einer weiteren Ausgestaltung kann die Haltekraft der Greifer auch durch Veränderung der Rauhigkeit der Greiferauflagefläche so ausgeführt werden, daß sie den vorher genannten Bedingungen entspricht. Auch diese Maßnahme erfordert nur geringen Aufwand und ist auch bei bereits ausgeführten Maschinen nachträglich leicht anwendbar.

Bei Anordnungen der eingangs erwähnten Art, bei denen die auf den Druckträger wirkenden Tangentialkräfte von der Mitte zum Bogenrand hin stetig abnehmen, hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn auch die Größe der Haltekraft über die Maschinenbreite von der Mitte aus nach beiden Seiten

allmählich abnimmt.

Weitere Einzelheiten ergeben sich aus den in der Beschreibung anhand der Zeichnung erläuterten Ausführungsbeispielen der Erfindung. Es zeigt

F i g. 1 eine Bogenrotations-Offsedruckmaschine mit drei Druckwerken schematisch,

Fig.2 eine Draufsicht auf das Greifersystem eines Druckzylinders,
. F i g. 3 einen Greifer in Seitenansicht,

F ig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV der K ig. 3.

Die in Fig. I gezeigte Bogenroiations-Offsetdruckmaschine weist in bekannter Weise drei Druckwerke mit dem l'latten/.ylinder 1, dem Gummi/.ylinder 2 und dem Druckzylinder 3 auf. Im gezeigten Fall wird der Bogen 4 in bekannter Weise über einen nicht näher gezeigten Schwinggreifer zur Anlegetrommel 5 gefördert, von Greifern 6 der Druckzylinder erfaßt und /wischen den Gummizylinder 2 und dem Druckzylinder 1 des ersten (rechts gezeichneten) Druckwerks be- >o druckt. Die Greifer 6 sind dabei innerhalb einer sich etwa über ein Vierlsl des IJmfungs erstreckenden Grube Π des Druckzylinders 3 b/.w. innerhalb von Überführlrommeln 7 angeordnet. Die Färb- und l'euchtwerke 9, 10 sind in der F i g. I nur teilweise angedeutet und können in beliebiger bekannter Form ausgeführt sein, da deren bauweise für ilen crfindungsgerniißen Zweck ohne Bedeutung ist.

Durch den über den hohen Druck zwischen Druckzylinder 3 und Gummizylinder 2 gebildeten nachlaufenden Gummiwulst des Gummituches auf dem Gummizylinder entsteht ein Walkprozcß am Bogen 4, der die Verbreiterung lies Bogenendes zur Folge hat und sich auch an der in den Greifersystemen eingespannten Bogcnvorderkante auswirkt. Die Beanspruchung des Druckträgers, d. h. des Bogcns, ist im mutieren Bereich unter dem Waikpro/.eß am größten. Wie aus der Fig. ) deutlich erkennbar ist, wirkt sich dieser Walkpro/eß auch noch an der Überführtrommel 7 aus, welche den Bogen vom Druckzylinder 3 des ersten Druckwerks an den Druckzylinder 3 des /weiten Druckwerks übergibt, da die Bogenlänge etwa drei Viertel des Zylinderumfangs beträgt. Bei einer grölleren Anzahl von hintereinander angeordneten Druckwerken wird jeder Druckzylinder 3 und jede auf den Druckzylinder 3 folgende IJberführtronimel 8 in der erfindungsgemäßen Weise eingestellt, da auch in diesen Druckwerken noch eine Verformung des bogcns 4, wenn auch in geringerem Ausmaß, erfolgt.

Die Fig. 3 und 4 zeigen einen zur Anwendung der Erfindung geeigneten Greifer 6. Der Greifer 6 sitzt auf einer Greil'ertragwcllc 12, die in den Stirnwänden des Druckzylinders 3 gelagert ist. Der Greifer 6 besteht in bekannter Weise aus einem taktmäl'ig bewegten Greiferfinger B, der durch den auf einer Unrundscheibe laufenden I lebel 14 auf der G reifen ragwelle 12 bewegt wird, und einer feststehenden Greilerauflagc 15. Die Greiferfinger 13 sind mittels einer Druckfeder 16 gegen auf der Greifertragwelle 12 befestigte Klemmstücke 17 abgestützt und umfassen diese mit ihrem A-förmigen Querschnitt. Mittels einer Schraube 18 kann der Spalt 19 am Klemmstück 17 und damit die Druckkraft der Feder 16 variiert werden, wodurch sich die Haltekraft der einzelnen Greifer 6 einstellen läßt. Es können jedoch auch andere bekannte Greifer Anwendung finden.

Eine Lösung der Aufgabe sieht vor, daß die Federn 16 der Greifer 6 im mittleren Bereich stärker gespannt werden, so dall diese größeren Zugkräfte von Seiten des Bogens 4 standhalten und damit ein Verrutschen desselben verhindern. Die Greifer 6 an den Randzonen hingegen werden gleichmäßig abnehmend weniger gespannt, da an den Bogenkanten der Walkprozeß sich in geringerem Maße auswirkt.

Nach der in Fig. 2 gezeigten Ausführung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Greifer 6 im mittleren Bereich der Druckzylinder 3 bzw. der Überführtrommeln 7, 8 enger nebeneinander angebracht werden als an den Randzonen. Durch die größere Anzahl von Auflageflächen pro Längeneinheit wird auch auf diese Weise die Haltekraft im mittleren Bereich erhöht. Der Greiferabstand wird allmählich verkleinert. Die Schließkraft wird bei dieser Anordnung in der Regel für alle Greifer 6 gleich eingestellt.

Die nämliche Wirkung erreicht man, wenn die Oberflächenrauhigkeit der Greiferauflagen 15 bzw. die der den Auflagen zugewandten Greiferfinger 13 im mittleren Bereich größer gewählt wird als an den Randzonen.

Ein anderer Weg zur Behebung von Passerdifferenzen beim Bogentransport durch den Walkprozcö des Gummituches besteht darin, die Auflageflächen der Greifer 6 im mittleren Bereich gegenüber denen an den Randzonen zu vergrößern. Dabei wird gleichzeitig die Greiferandruckkraft so vergrößert, daß der Druck pro Flächeneinheit der Auflagefläche etwa konstant bleibt.

Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispielc beschränkt. Insbesondere können auch zwei oder mehr der vorstehend erläuterten Einzelmaßnahmen gleichzeitig angewendet werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Einrichtung an Mehrfarben-Bogenroiations-Offsetdruckrnaschinen in Reihenbauart zum passergerechten Transport von Bogen zwischen den Druckwerken mittels an den Druckwerkszylindern und Überfuhrtrommeln angeordneter Greifersysteme, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltekraft der Greifer (6) an den Druckzylindern (3) und den auf diese in Laufrichtung folgenden Überführtrommeln (7, 8) von einem mittleren Bereich zum Rand hin abnimmt.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft der Greiferschließfedern (16) von einem mittleren Bereich zum Rand hin abnehmend eingestellt ist.

3. Einrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifer (6) im mittleren Bereich in geringerem Abstand voneinander angeordnet sind als in den Randbereichen.

4. Einrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rauhigkeit der Greiferunterlagen (15) im mittleren Bereich größer als die in den Randbereichen ist.

5. Einrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Haltekraft über die Maschinenbreite von der Mitte aus nach beiden Seiten allmählich abnimmt.