DE1259904B

DE1259904B - Vorrichtung an den Bogenfuehrungseinrichtungen einer Mehrfarben-Bogenrotationsdruckmaschine zum Beeinflussen der Passerhaltigkeit der Aufdrucke

Info

Publication number: DE1259904B
Application number: DER39473A
Authority: DE
Inventors: Werner Koch; Friedrich Preuss
Original assignee: Roland Offsetmaschinenfabrik Faber and Schleicher AG
Current assignee: Roland Offsetmaschinenfabrik Faber and Schleicher AG
Priority date: 1964-12-17
Filing date: 1964-12-17
Publication date: 1968-02-01
Also published as: GB1090097A; US3417696A

Description

Vorrichtung an den Bogenführungseinrichtungen einer Mehrfarben-Bogenrotationsdruckmaschine zum Beeinflussen der Passerhaltigkeit der Aufdrucke Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an den Bogenführungseinrichtungen einer Mehrfarben-Bogenrotationsdruckmaschine zum Beeinflussen der Passerhaltigkeit der Aufdrucke durch Verstellen der Greiferauflagen eines sich über die Länge der Bogenführungseinrichtung erstreckenden Greiferauflagensatzes in einer von der Geraden abweichenden Linie.
Beim indirekten Druck tritt durch die Wulstbildung an der Berührungszone von Gummi- und Druckzylinder eine starke Beanspruchung des Papiers auf, die insbesondere bei großformatigen Bogen und bei Papieren von geringerer Festigkeit zu Passerdifferenzen am Bogenende führt.
Man hat wohl schon vorgeschlagen, diese Differenzen durch Verformen der Bogenvorderkante auszugleichen. Hierbei wird jedoch eine Verformung in der Ebene des Bogens vorgenommen, was zur Folge hat, daß die Passerhaltigkeit der Aufdrucke an der Bogenvorderkante zerstört wird. Die am Bogenende erreichte höhere Paßgenauigkeit muß durch Passerfehler am Bogenanfang erkauft werden.
Ferner sind mehrere Vorrichtungen bekannt, bei denen die Greiferauflagen insgesamt oder auch einzeln in einer zur Bogenebene senkrechten Ebene verstellbar sind. Diese Verstellung der Greiferauflagen dient aber in allen Fällen einem ganz anderen Zweck, nämlich der Anpassung der Höhe der Greiffläche besagter Greiferauflagen bezüglich der Zylinderoberfläche bei verschiedenen Bogenstärken. Für die Beeinflussung der Passerhaltigkeit sind derartige Vorrichtungen nicht geeignet.
Weiterhin ist eine Vorrichtung bekannt, bei der Hebel für ein wellenförmiges Anheben der Bogen vorgesehen sind. Mit dieser Vorrichtung können nur grobe Korrekturen vorgenommen werden.
Ferner sind Vorrichtungen zur Beeinflussung des Passers während der Bogenanlage bekannt. Durch Anheben der Bogen durch Zungen oder Leisten sollen aber lediglich die Seitenkanten der auf der Anlegetischfläche aufliegenden Bogen in eine zu den Anlegemarken paßgerechte Lage gebracht werden.
Die Erfindung vermeidet die Nachteile bekannter Vorrichtungen durch an den beiden Enden der Bogenführungseinrichtungen angeordnete Stellvorrichtungen, mit deren Hilfe ein Teil der Greiferauflagen gemeinsam in einer zur Ebene des Bogens annähernd senkrechten Ebene verstellbar ist Die Bogenvorderkante wird durch diese Abweichung von der Geraden kürzer, die Seitenkanten des Bogens üben auf die Bogenhinterkante einen Zug aus, der eine Deformation und damit eine Längenänderung der Bogenhinterkante bewirkt. Diese Deformation geschieht genau wie bei der Bogenvorderkante in einer zur Bogenebene annähernd senkrechten Ebene. Dadurch ergibt sich wohl die gewünschte änderung der Druckbreite quer zur Bogenlaufrichtung, jedoch ohne daß eine Abweichung des Druckbildes von der Geraden eintritt.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die Greiferauflagen von einer elastischen Schiene getragen sind, deren mittlerer Bereich an den Bogenführungseinrichtungen befestigt ist und deren beide äußeren Bereiche mittels der Stellvorrichtungen verbiegbar sind. Damit ergibt sich eine einfache, robuste Konstruktion. Durch zweckentsprechende Verminderung des Querschnittes der Schiene von der Mitte nach den beiden Enden kann die gewünschte Abstufung der Verbiegung erreicht werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Greiferauflagen in drei sich aneinander anschließende Gruppen zusammengefaßt, von denen die mittlere Gruppe parallel zur Ebene des Bogens an den Bogenführungseinrichtungen befestigt ist und die äußeren Gruppen je von einem gemeinsamen, durch die Stellvorrichtungen derart an den Bogenführungseinrichtungen verschwenkbaren Halter getragen sind, daß sie in einen spitzen Winkel zur Bogenebene verbringbar sind. Die in vielen Fällen ausreichende Verstellung von einigen an den jeweiligen Enden befindlichen Greiferauflagen wird hierdurch mit einfachsten Mitteln erreicht.
Erfindungsgemäß ist ferner vorgesehen, daß jede Greiferauflage der äußeren Gruppen in einer an den Bogenführungseinrichtungen befestigten Schiene geführt ist. Dadurch bleiben auch bei relativ großen Verstellwegen die Greifflächen von Greifer und Greiferauflage parallel, und der Bogen wird vom Greifer über dessen gesamter Breite gleichmäßig festgehalten.
Die in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele der Erfindung zeigt in F i g. 1 einen Greifer in einem Druckzylinder oder einer Transporttrommel, F i g. 2 einen Greifer in einem Vorgreifer, F i g. 3 einen Greiferauflagesatz an einer elastischen Schiene, Fig. 4 eine Gruppe von Greiferauflagen an einer verschwenkbaren Schiene, F i g. 5 in einzelnen Führungen angeordnete Greiferauflagen, die von einer verschwenkbaren Schiene verstellt werden, F i g. 6 einen Ausschnitt gemäß F i g. 4, Fig. 7 einen Ausschnitt gemäß F i g. 5.
Der Druckzylinderl ist in-bekannter Weise mit einer Mehrzahl von auf der Greiferwelle 2 angeordneten Greifern 3 versehen. Diese wirken mit Greiferauflagen 4 zusammen, die an der Schiene 5 befestigt sind. Der von den Greifern 3 erfaßte Bogen ist mit 6 bezeichnet. Die gleiche Anordnung ist gemäß F i g. 2 auch bei Vorgreifern üblich, bei denen die Greiferauflagen 7 an der Schiene 8 befestigt sind. Die Greifer 9 sind auf der Greiferwelle 10 angeordnet, die in den auf der Welle 11 befestigten Hebeln 12 gelagert ist. Der Bogen ist mit 13 bezeichnet.
Gemäß F i g. 3 sind die Greiferauflagen 14 an der elastischen Schiene 15 angeordnet, die mittels der Schrauben 16 am Zylinder 1 befestigt ist. Durch Verdrehen der Schrauben 17 kann die Schiene an ihren Enden in einer zur Ebene des Bogens 6 annähernd senkrechten Ebene hochgebogen werden. Die Stellung der Schrauben 17 wird mittels der Kontermuttern 18 gesichert. Durch Verminderung des Querschnittes der Schiene 15 von der Mitte nach den beiden Enden hin, durch Anbringung eines einzigen Schlitzes 19 oder von mehreren unterschiedlich tiefen Schlitzen 20 kann die gewünschte Abstufung der Verbiegung erreicht werden.
Bei der abgeänderten Anordnung gemäß Fig.4, die die rechte Hälfte eines Greiferauflagensatzes darstellt, sind die mittleren sechs Greiferauflagen 21 nicht verstellbar, die Schiene 22 ist mit dem Zylinder 1 fest verschraubt. Die jeweils äußeren vier Greiferauflagen 23 sind dagegen an einer Schiene 24 angeordnet, die um den Gelenkbolzen 25 mittels der konterbaren Schraube 26 und entgegen der Wirkung der Druckfeder 27 verschwenkt werden kann. Die Greifflächen der Greiferauflagen 23 können dann beispielsweise auf der Linie 28 liegen. Mittels der Schraube 29 kann die Lage der Schiene 24 gesichert werden.
Bei der Anordnung gemäß F i g. 5, die ebenfalls die rechte Hälfte eines Greiferauflagensatzes zeigt, sind die Greiferauflagen 31) in ihrer Achsrichtung beweglich gelagert, wobei sie in Schlitzen der Halteschiene 31 geführt sind und mittels der Federn 32 nach unten gedrückt werden. Sie kommen hierbei in Berührung mit der Verstellvorrichtung, die als um den Gelenkbolzen 33 verschwenkbare Schiene 34 ausgebildet ist.
Durch Verdrehen der Stellschraube 35 wird dieses Verschwenken bewirkt, wobei eine Druckfeder 36 den Kontakt der Schraube 35 mit dem Zylinderkanal sichert.

Claims

Patentansprüche: 1. Vorrichtung an den Bogenführungseinrichtungen einer Mehrfarben-B ogenrotationsdruckmaschine zum Beeinflussen der Passerhaltigkeit der Aufdrucke durch Verstellen der Greiferauflagen eines sich über die Länge der Bogenführungseinrichtung erstreckenden Greiferauflagensatzes in einer von der Geraden abweichenden Linie, gekennzeichnet durch an den beiden Enden der Bogenführungseinrichtungen (1, 11, 12) angeordnete Stellvorrichtungen (17; 26; 35), mit deren Hilfe ein Teil der Greiferauflagen (14; 23; 30) gemeinsam in einer zur Ebene des Bogens annähernd senkrechten Ebene verstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiferauflagen (14) von einer elastischen Schiene (15) getragen sind, deren mittlerer Bereich an den Bogenführungseinrichtungen befestigt ist und deren beide äußeren Bereiche mittels der Stellvorrichtungen (17) verbiegbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiferauflagen (21; 23; 30) in drei sich aneinander anschließende Gruppen zusammengefaßt sind, von denen die mittlere Gruppe (21) parallel zur Ebene des Bogens (6,13) an den Bogenführungseinrichtungen befestigt ist und die äußeren Gruppen (23, 30) je von einem gemeinsamen, durch die Stellvorrichtungen (26; 35) derart an den Bogenführungseinrichtungen verschwenkbaren Halter (24, 34) getragen sind, daß sie in einen spitzen Winkel zur Bogenebene verbringbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Greiferauflage (30) der äußeren Gruppen in einer an den Bogenführungseinrichtungen befestigten Schiene (31) geführt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 680 485, 725 540, 812 431; deutsche Auslegeschrift Nr. 1 175 695; französische Patentschriften Nr. 464019, 718444; USA.-Patentschriften Nr. 1 208 731, 1 303 793, 2 577 099; MAN-Druclcrnascliinen-Nachrichten, Nr. 47, April 1962, S. 3 bis 15; »Der Polygraph«, Heft 7, 1961, S. 362 bis 364.