DE1175695B

DE1175695B - Vorrichtung an Mehrfarben-Bogenrotations-druckmaschinen zum Beeinflussen der Passerhaltigkeit

Info

Publication number: DE1175695B
Application number: DEM48972A
Authority: DE
Inventors: Robert Reinartz; Hermann Fischer
Original assignee: MAN Maschinenfabrik Augsburg Nuernberg AG
Current assignee: MAN AG
Priority date: 1961-05-06
Filing date: 1961-05-06
Publication date: 1964-08-13
Also published as: CH400196A; GB957819A

Description

Vorrichtung an Mehrfarben-Bogenrotationsdruckmaschinen zum Beeinflussen der Passerhaltigkeit Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Mehrfarben-Bogenrotationsdruckmaschinen zum Beeinflussen der Passerhaltigkeit durch Verformen der Bogenvorderkante.
Bei Mehrfarbendruckmaschinen läßt die Passerhaltigkeit mit zunehmender Zahl der Druckwerke wegen der beim Durchgang zwischen den Zylindern auftretenden Veränderungen im Papier oft zu wünschen übrig. Man hat diesen durch den Feuchtigkeitsgehalt oder die Qualität des Papiers hervorgerufenen Nachteil des Schmäler- oder Breiterdruckens bereits zu beheben versucht durch Verwenden einer Bildreglerklappe, welche den Bogen in der Bogenanlage am Anfang und/oder Ende in der Mitte von unten hochhebt und so gewissermaßen die Breite des Bogens etwas verkürzt. Eine derartige bei offenen Greifern vorgenommene Regelung ist jedoch für die meisten anfallenden Arbeiten nicht genau genug, da die Registerhaltigkeit beeinträchtigt wird.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, die eingangs erwähnten Mängel durch Anordnen der Vordermarken längs einer gekrümmten Linie zu beheben unter gleichzeitiger Anwendung zwangläufig angetriebener Nockenpaare, welche die Vorderkante des Bogens gegen die nicht auf einer Geraden liegenden Vordermarken schieben. Eine derartige Verformung des Bogens ist nur bei dünnen Qualitäten brauchbar; sie wird jedoch um so unwirksamer, je stärker das zu verarbeitende Material ist. Die beiden erwähnten Ausführungen haben überdies nur einen Einfiuß im ersten Druckwerk, da sich infolge des Greiferschlupfes der Bogen in den nachfolgenden Druckwerken wieder geradelegt bzw. das Wasser durch Quellung der Papierfaser am Bogenende Differenzen hervorruft.
Es ist ferner eine Vorrichtung zum Ausrichten der Bogen an einer Mehrfarbenrotationsdruckmaschine bekannt, bei der die in den Zylindern untergebrachten Bogenhaltevorrichtungen (Greifer) mit dem Bogen verschoben werden. Die Verschiebung erfolgt dabei jedoch vollkommen gleichmäßig, so daß jeder Punkt z. B. der Vorderkante um den gleichen Betrag bewegt wird.
Zum paßgerechten Transport von Bogen zwischen zwei Druckwerken hat man auch bereits die Kettengreifersysteme mit den Ketten relativ beweglich verbunden und dem Druckzylinder einen Anschlag zugeordnet, welcher die Kettengreifersysteme während der Bogenübergabe unabhängig von ihrem Antrieb in eine exakte Stellung zum Druckzylinder bringt. In beiden Fällen dienen die erwähnten Maßnahmen jedoch lediglich zur Einhaltung des Registers in den einzelnen Druckwerken; ein Ausgleich der durch die Feuchtigkeit und den Preßdruck hervorgerufenen Veränderungen im Papier soll damit jedoch nicht bewirkt werden.
Demgegenüber besteht das Wesen der Erfindung darin, daß die jeweils in den Bogenführungseinrichtungen, d. h. in der Anlagetrommel, im Druckzylinder oder in den Übergabetrommeln zwischen oder nach den Druckwerken, vorhandene, aus der Greiferauflage und der die Greifer tragenden Greiferwelle bestehende Greiferordnung entlang der Bogenvorderkante in einzelne Abschnitte unterteilt ist, wobei an der Stoßstelle dieser Abschnitte die beiden Enden sowohl der Greiferwelle als auch der Greiferauflage erfassende Schlitten angeordnet sind, die in oder gegen oder quer zur Richtung des Bogenlaufes verschiebbar sind. Durch diese Maßnahme ist eine ungleiche Verschiebung der Greifersysteme über die Breite des Bogens möglich, d. h., die gerade Bogenvorderkante kann tatsächlich kurzzeitig bogenförmig verformt werden, wenn beispielsweise die in der Mitte befindlichen Greifer weiter verschoben werden als die gegen die Bogenkante hin liegenden Greifer. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Verformung der Bogenvorderkante durch alle Druckwerke hindurch vorgenommen und dabei der mit der Zahl der Druckwerke zunehmenden Feuchtigkeit und Auswalkung durch unterschiedliche Verschiebung der Greifer angepaßt werden kann, so daß der Flächenpasser in allen Druckwerken eingehalten wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Vorderansicht des Erfindungsgegenstandes, F i g. 2 einen Schnitt nach Linie II-II der F i g. 1, F i g. 3 ein Schema der erfindungsgemäßen Ausführung, F i g. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV der F i g. 2, F i g. 5 eine Draufsicht auf F i g. 3.
Die aus Greiferauflage 1 und Greiferwelle 2 bestehende Greiferanordnung, die entweder in einer Übergabetrommel, auf Transportketten od. dgl. befestigt sein kann, ist erfindungsgemäß in einzelne Abschnitte unterteilt und beispielsweise in der Mitte auf einem Schlitten 3 angeordnet, der durch einen Schwinghebel 4 auf der Schwinghebelwelle 4' in oder gegen die Laufrichtung eines Bogens bewegbar ist. Der Schlitten gleitet dabei auf den Tragarmen 5, die auf der Tragachse 6 befestigt sind. Die Bewegung wird dem Schwinghebel 4 von einem mit einer Rolle versehenen Hebel 7 und einer Exzenterscheibe 8 jeweils nach dem Schließen des Greifers übermittelt.
Die Hebel 4, 7 greifen etwa in der Mitte des Greifersystems an. Greiferauflage sowie Greiferwelle sind dabei gelenkig ausgebildet, wie aus F i g. 1 und 4 ersichtlich ist, wobei die Greiferauflageschienen scharnierartig inemandergreifen und um Bolzen 14, die in Kugellagern geführt sind, schwenkbar sind. Eine ähnliche scharnierartige Verbindung ist außer in der Mitte an den Enden der Auflageschiene, wie bei 9 angedeutet, vorgesehen, so daß die in der Mitte liegenden Greifer beim Bewegen des Hebels 4 einen weiteren Weg zurücklegen als die außenliegenden Greifer (vgl. F i g. 3). Die Greiferwelle selbst ist unterteilt und auf dem Schlitten 3 in Pendelrollenlagern 10 angeordnet, so daß die Greiferwelle der Bewegung der Greiferauflage folgen kann. Die Steuerung der Greifer erfolgt in bekannter Weise über Exzenter 11 und mit einer Rolle versehene liebe] 12, die wegen der gelenkigen Unterbrechung am Schlitten auf beiden Maschinenseiten angeordnet sind. Um die Verschiebung der Greifer in Abhängigkeit von der Papierqualität und Feuchtigkeit einstellen zu können, ist die Kurve 8 mit einem stufenlosen Antrieb 13 verbunden, der es ermöglicht, während des Laufs der Maschine die Kurve längs des Umfangs zu verschieben und damit den Weg des Schlittens zu verändern.
Die Erfindung ist nicht auf die gezeigte Ausführung des Greifersystems beschränkt, vielmehr kann die Verschiebung auch außerhalb der Mitte des Greiferbalkens vorgenommen werden und die Greiferanordnung in mehrere Abschnitte unterteilt sein.
Bei der seitlichen Verschiebung der Greiferauflagen und Greiferwellen, die von der Mitte aus erfolgt, wird der Bogen dabei in der Breite mehr oder weniger gestreckt, wodurch der Flächenpasser berichtigt wird.

Claims

Patentansprüche: 1. Vorrichtung an Mehrfarben-Bogenrotationsdruckmaschinen zum Beeinflussen der Passerhaltigkeit der Aufdrucke durch Verformen der Bogenvorderkante,dadurch gekennzeichn e t, daß die jeweils in den Bogenführungseinrichtungen, d. h. in der Anlagetrommel, im Druckzylinder oder in den Übergabetrommeln zwischen oder nach den Druckwerken, vorhandene, aus der Greiferauflage (1) und der die Greifer tragenden Greiferwelle (2) bestehende Greifanordnung entlang der Bogenvorderkante in einzelne Abschnitte unterteilt ist, wobei an der Stoßstelle dieser Abschnitte die beiden Enden sowohl der Greiferwelle (2) als auch der Greiferauflage (1) erfassende Schlitten (3) angeordnet sind, die in oder gegen oder quer zur Richtung des Bogenlaufes verschiebbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitten (3) mittels exzenterbetätigter Schwinghebel (4) verstellbar sind.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet. daß die einzelnen Abschnitte der Greiferwelle (2) in den Schlitten (3) in Pendelrollenlagern (10) gelagert sind.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Abschnitte der Greiferauflage (1) scharnierartig um Bolzen (9. 14) schwenkbar ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (4') der Schwinghebel (4) in Tragarmen (5) gelagert ist, auf denen die Schlitten (3) in Nuten geführt sind.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzcicl.net, daß die Exzenter (8) für die Betätigung des Schwinghebels (4) und die Tragarme (5) auf einer Tragachse (6) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet. daß die Exzenter (8) für die Betätigung der Schwinghebel (4) während des Laufes der Maschine verdrehbar sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 544 299, 830 959; »Der Polygraph«, Heft 7/61, S. 362 bis 364.