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Vorrichtung zur Bogenübergabe an rotierende Druckzylinder.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Übergabe der Druckbogen
vom Anlegetisch zum Druckzylinder, insbesondere an Offsetmaschinen, die aus einem
beweglichen Greifersystem besteht Bekannte Vorrichtungen dieser Art arbeiten mit
Stopptrommel und Schwinggreifers die den ausgerichteten Bogen aus der Ruhelage auf
dem Anlegetisoh auf die flnifangsgesc}iWindigkeit des Druckzylinders bringen. Sie
übergeben dann den Bogen bei voller Druckgeschwindigkeit an die Greifer des Druckzylinders.
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Solche Einrichtungen sind bisher die Voraussetzung zum Erzielen hoher
Drudkgeachwindigkeiten und genauem Wasser gewesen, was vor allem bei dem Mehrfarbendruck-
verlangt wird.
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Diese Einrichtungen nehmen einen großen Raum im Ümfangsbereich des
Druckzylinders ein und verdecken gleichzeitig die Sicht auf die Vorderanlage.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine insbesondere nach dem Offsetverfahren
arbeitende Maschine so zu verbessern,. daß der PlatzbedarS des Greifersystems verringert
wird, um im Umfangsbereich des Druckzylinders ggfl. noch ein weiteres Druckwerk
unterbringen zu können, ohne auf hohe Druckgeschwindigkeit und genauen Passer verzichten
zu müssen.
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Eine Lösung wurde darin gefunden, daß das Greifersystem im innern
des Druckzylinders, in der Zylindermulde, relativ zum Druckzylinder um dessen Achse
schwenkbar angeordnet ist. Das neuartige in der Zylindermuide schwingende Stoppgreifersystem
übernimmt die Funktion der bish.er erforderlichen Zylindergeifer, wodurch ein Greifersystem
der bekannten Maschinen elngespart wird, eine zusätzliche Bogenübergabe entfällt.
Der hierdurch gewonnene Raum ist so groß, daß ein weiterer Gummizylinder an dem
Druck-Zylinder arbeiten kann. Es entsteht also eine Zweifarbenmaschine im Fünfzylindersystem
bei sonst gleicher Bauweise, auch in Bezug auf die Auslage. Außerdem werden die
schwingenden Massen verringert.
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Während bei den bisher bekannten Maschinen der übliche Schwinggreifer
außerhalb des Zylinders etwa um 900 vor und um 9O6 zurückschwingt und somit einen
Weg von 1800 mit zwei Totpunktes beschreibt, braucht der neuartige Stoppgreifer
etwa lur 2/3 dieses Betrages vorzueilen und
seine Bewegung weist
nur einen Totpunkt beim Stillstand am Anlegetisch auf. Es sind zwar rotierende Trommeln
mit beweglichen Greifern bekannt (ranger), die jedoch für andere Zwecke verwendet
werden und im vorliegenden Fall nicht brauchbar sind.
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In besonderer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Greifer
um eine zur Zylinderachse parallel liegende Achse, nämlich die der Greiferwelle
schwenkbar sind, welche ihrerseits um die Zylinderachse und parallel zu sich selbst
beweglich gelagert ist. Die Greiferwelle kann dabei mit dem Zylinder durch ein Mitnehmergetriebe
gekuppelt sein und außerdem als Mitnehmer für den Greiferbock des Greifersystems
dienen.
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Zur Durchführung der Greiferbewegung kann vorgesehen werden, die die
Zylinderachse bildende Welle mittels eines Mehrgelenkgetriebes mit dem Zylinder
zu verbinden und hierbei ein freies Gelenk des Getriebes mittels einer Rolle auf
einer ortsfesten Kurve zu führen. Die Kurve ist so ausgebildet, daß der Greifer
nach Abgabe eines bedruckten Bogens dem drehenden Zylinder etwas voreilt, um den
nächsten zu bedruckenden Bogen im Stillstand zu erfassen.
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Das neuartige Stoppgreifersystem besteht aus den Greifern und den
mit diesen zusammenwirkenden Greiferböcken. In besonderer Ausbildung der Erfindung
ist nun vorgesehen, daß
der Greiferbock frei schwenkbar auf er Greiferwelle
sitzt und außerdem durch einen auf der Zylinderwelle sitzenden Nocken geführt ist.
Nach dem Abgeben der Druckbogen durch das Greifersystem bewegt es sich in die ilbergabestellung,
wobei der Greiferbock sich aufgrund der erwähnten besonderen Führung etwas absenkt
und dadurch eine ungehinderte Bogenübergabe sichert, das heißt den Bogen geradlinig
in die Maschine zum Druck zu führen.
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Auf der Zeichnung ist ein AusfUhrungbeispiel der Erfindung dargestellt
und zwar zeigen: Fig. 1 einen Ausschnitt aus einer Offsetmaschine mit zwei Gummi-
und Plattenzylinder, schematisch dargestellt; Fig. 2 eine perspektivische, z.T.
aufgebrochene Ansicht des Druckzylinders mit dem erfindungsgemäßen Greifersystem;
Fig. 3 eine Ansicht auf die Stirnseite des Druckzy]inders mit der Kurvensteuerung;
Fig. 4 bis 6 verschiedene Stellungen des Druckzylinders und im Verhältnis zu. diesem
des Greifersystems vom Abgeben eines bedruckten bis zur Aufnahme eines unbedruckten
Bogens; Fig. 7 die Steuerung einer zusätzlichen -Bewegung des Greiferbockes.
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Die dargestellte Offsetmaschine besteht gemäß Fig.1 aus dem. Druckzylinder
1, der mit den beiden Gummizylindern 2
und 2a zusammenwirkt, denen
ihrerseits die Plattenzylinder 3 und 3a zugeordnet sind, zu welchen die entsprechenden
Feucht- und Farbwerke gehören, die auf der Zeichnung nicht dargestellt sind. Der
Druckzylinder 1 enthält, wie es aus Fig. 2 erkennbar ist, in der Zylindermulde 4
die Greifereinrichtung. Sie besteht aus den Greifern 5 und-dem Greiferbock 6., Die
Greifer 5 sind auf der Greiferweile 7 aufgeklemmt und zwar zweckmäßig etwas federnd
nachgiebig, während der Greiferbock lediglich auf dieser Welle 7 mit dem Flansch
8 gelagert ist. Die Welle 7 ist ihrerseits durch die Wangen 9 auf der Zylinderwelle
10 gelagert, d.ht die Welle 7 kann-um die Zylinderachse parallel zu sich selbst
bewegt werden. Außerdem trägt die Zylinderwelle iü den Flansch 8 des Greiferbockes
6, er wird bei einer Bewegung der Welle 7 um die Welle 10 mitgenommen. Die Drehbewegung
der Greiferwelle 7 und damit die Schwenkbewegung der Greifer 5 erfolgt durch ein
Mitnehmergetriebe, das durch einen Lenke@hebel 11 gebildet wird, der mit einem Ende
12 an dem auf der .7elle 7 aufgekeilten Hebel 13 angreift, während das andere Ende
14 schwenkbar durch den Zapfen 15 an dem Zylinder flansch 16 gelagert ist. Der Anlagetisch
17 fifr die Bogen ist an den Stellen, an denen sich die Greifer 5 befinden, mit
entsprechenden Aussparungen 18 versehen. Die weiteren, dazvischenliegenden Aussparungen
19 sind tar die Vorderma.rken, die auf dieser Zeichnung niet zu erkennen sind, angebracht,
die es in Ergänzung zu der Pig, 2 auf Fig.3 zu erkennen ist, trägt der Zylinder
1 auf einer Zeitz ein Zahnrad
20 zum Antrieb des Zylinders. Auf
einem Zapfen 21 des Zahnrades ist ein Lenker 22 gelagert, der an seinem freien Ende
eine Führungsrolle 23 trägt. Außerdem ist an diesem Ende der weitere Lenker 24 angeschlossen,
der mit seinem Ende an dem Klemmstück 25 gelagert ist, das auf den Zapfen 26 der
Zylinderwelle festgespannt ist. Die Zylinderwelle wird durch eine Kurvenscheibe
27 umgeben, die ortsfest angebracht ist und auf deren Außenfläche die Rolle 23 geführt
wird.
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Bei der- Drehung des Zylinders und damit des Zahnrades 20 wird die
Rolle 23 auf der Kurve geführt und damit das beschriebene Mehrgelenkgetriebe entsprechend
bewegt, wodurch das Spannstück 25 und damit die Welle 26 eine Relativbewegung zu
dem Zahnrad und damit zum Zylinder 1-ausführt.
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Die erwähnte Relativbewegung zwischen der Zylinderwelle und dem Zylinder
ist an Hand der Fig. 4 und 6 erkennbar, in denen außerdem die Relativbewegung zwischen
den Greifern 5 und dem Greiferbock 6 veranschaulicht ist. In Fig. 4 befinden sich
die Greifer 5 und Greiferbock 6 in der gesc-hio'ssenen Stellung, d.h. der Greifer
28 liegt an der Oberkatte des Greiferbockes 6 auf bzw. der bedruckte Bogen wird
zwlen schen de beiden genannten Teilen gehalten. In der Stellung der Fig.4 heben
sich die Greifer 5 von dem Greiferbock 6 ab und der bedruckte Bogen wird freigegeben
und die Greifereinrichtung bewegt sich, wie es in Fig. 5 erkennbar ist, in eine
neue Stellung zur Aufnahme eines noch unbedruckten Bogens, d.ht die Greifereinrichtung
eilt der Zylinderdrehung vor.
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Der zu bedruckende Bogen befindet sich auf dem An lagetisch 17 und
wird hier durch die Vordermarke 29 ausgerichtet. Die Greifereinrichtung bewegt sich,
wie es in Fig. 5 erkennbar ist, unter dem vorderen Bogenende in die Stellung gemäß
Fig. 6, erfasst hier den Bogen, während in der Zwischenzeit die Zylindervorderkante
das Greifersystem eingeholt hat.
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Es befindet sich nun auf dem Druckzylinder ein neuer Bogen, der durch
die Gummizylinder bedruckt werden kann, um wiederum in der Stellung 4 bedruckt abgegeben
zu werden. Die beschriebene Voreilbewegung der Greifereinrichtung bezüglich des
Zylinders undumgekehrt die Einholbewegung des Zylinders bezüglich der Greifereinrichtung
wird durch die beschriebene Kurvensteuerung gemäß Fig. 3 erzielt, während das Öffnen
und Schließen der Greifereinrichtung durch das in Fig. 2 veranschaulichte itnehmergetriebe
11 bis 15 bewerkstelligt wird.
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Da es außerdem zweckmäßig ist, dem Greiferbock 6 eine zusätzliche
Bewegung zu erteilen, um da Papier gradlinig einzufuhren, wird der Greiferbock gemäß
der Ausführungsform in Fig. 7, der schwenkbar auf der Greiferwelle 7 gelagert ist,
mittels Rollen 30 auf einem Nocken 31 geführt, der auf der Zylinderwelle 10 angeordnet
ist. Beim Auflaufen der Rollen 30 auf die Nockenerhebung 32 erfährt der Bock 6 eine
kleine Schvsenkbewegung, so daß die Klemmfläche 33,des Bockes der auf dieser Zeichnung
nicht dargestellten Zunge 28 des Greifers entgegenkommt.
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Die Relativbewegung zwischen den Greifersystemen 5,6 und der Vorderkante
des Zylinders 1 wird zum Öffnen und Schliessen der Greifer 5 ausgenutzt, wie es
das beschriebene Ausführungsbeispiel zeigt. Das Öffnen geschieht ohne Überwindung
von sonst notwendigen hohen Sedenkräften. eim Schliessen ist der durch den Lenker
11 und den Hebel 13 gebildete Kniehebel durchgedrückt, so daß hier sehr starke Haltekräfte
entstehen. Nach dem Schliessen der Greifer setzt sich das gesamte Greifersystem
wieder in Bewegung und gleichzeitig senkt sich hierbei der Greiferbock 6 und gleicht
die überschüssige Schliessbewegung des Kniehebels aus.