DE503503C

DE503503C - Vorrichtung zum genauen Anlegen der Bogen an die Anlegemarken des Anlegetisches bei Bogendruckmaschinen mit umlaufenden Zylindern

Info

Publication number: DE503503C
Application number: DED59221D
Authority: DE
Original assignee: DRESDEN LEIPZIGER SCHNELLPRESS
Current assignee: DRESDEN LEIPZIGER SCHNELLPRESS
Priority date: 1929-09-11
Filing date: 1929-09-11
Publication date: 1930-07-24
Also published as: FR693053A

Description

In neuerer Zeit ist man besonders bestrebt, die Laufgeschwindigkeit der Rotationsdruckmaschinen für Bogen zu steigern, um ihre Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Mit steigender Geschwindigkeit solcher Maschinen verringert sich aber die Zeit zum Anlegen der zu bedruckenden Bogen. Wird eine gewisse Geschwindigkeit überschritten, die aber erfahrungsgemäß bei weitem nicht der zulässigen höchsten Druckgeschwindigkeit entspricht, so tritt an Maschinen mit bekannten Einrichtungen der Übelstand ein, daß die für ein genaues Anlegen und Ausrichten der Bogen unbedingt erforderliche Zeit nicht mehr vorhanden ist und infolgedessen ein genaues Passen der herzustellenden Drucke niicht mehr erreicht werden kann.

Durch die vorliegende Erfindung wird der erwähnte Übelstand beseitigt und ein Weg

ao gezeigt, wie man die Anlegezeit verlängern beziehungsweise die Laufgeschwindigkeit der Bogendruckmaschine mit umlaufenden Zylindern steigern kann, ohne die Zeit zum Anlegen und Ausrichten der einzelnen Bogen zu verkürzen, was als besonderer Fortschritt betrachtet werden muß, da die Laufgeschwindigkeit der Bogendruckmaschinen durch die bisher bekannte Arbeitsweise sehr beschränkt wurde, so daß die Geschwindigkeit, die die Konstruktion der Druckwerke und die Festigkeit des zu bedruckenden Papieres ohne weiteres zulassen, bei weitem nicht erreicht werden konnte.

Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der Zeichnung in einem Schnitt des umlaufenden Bogenzuführers und des Druckzylinders einer Bogendruckmaschine mit den zum Verständnis der Erfindung wichtigen Teilen veranschaulicht.

Der umlaufende Bogenzuführer 1 ist vor dem Druckzylinder 2 gelagert. An dem Bogenzuführer 1 sind die Bogenführer 3, die die Drehbewegung des umlaufenden Bogenzuführers mitausführen, auf den drehbaren Wellen 4 befestigt. Die Bogenführer erhalten ihre Bewegung durch die Laufrollen 5, die auf der feststehenden Kurvenbahn 6 laufen. Der umlaufende Bogenzuführer ist mit Greifern 7 versehen, die den zu bedruckenden Bogen 8 an die Greifer 9 des Druckzylinders 2 abgeben. Außerhalb des Bogenzuführers ι sind Führungsstäbe 10 am Maschinengestell befestigt. Vor dem Bogenzuführer 1 ist ein Anlegetisch 11 mit den Anlegemarken 12, die auf der Welle 13 befestigt sind, angeordnet. Auf dem Anlegetisch 11 befindet sich ein an den Anlegemarken 12 angelegter Druckbogen 8.

Die Wirkungsweise ist folgende:

Der auf dem Anlegetisch 11 in bekannter Weise angelegte Bogen wird, nachdem er genau ausgerichtet ist, von den Anlegemar-

ken 12 freigegeben und entweder unmittelbar durch die Greifer 7 des umlaufenden Bogenzuführers 1 erfaßt oder diesen Greifern durch schwingende oder umlaufende Vorgreifer übergeben. Der von den Greifern 7 des umlaufenden Bogenzuführers 1 erfaßte Bogen 8 wird dem Druckzylinder 2 zugeführt und dessen Greifern 9 übergeben. Auf dem Wege vom Anlegetisch 11 bis zu den Greifern 9 des Druckzylinders wird der Bogen 8 durch die Bogenführer 3 von dem Drehpunkt des umlaufenden Bogenzuführers fortbewegt. Die Bogenführer 3 werden durch die auf der feststehenden Kurvenbahn 6 laufenden Rollen 5 so gesteuert, daß sie kurz vor der Bogenübergabestelle an den Druckzylinder wieder zurückbewegt werden. Der Bogen 8 erhält durch diese Bewegung eine Beschleunigung und wird infolgedessen mit gesteigerter Geschwindigkeit von dem Anlegetisch weggezogen, so daß die Anlegemarken früher in' ihre Ruhestellung zurückbewegt werden können und die so gewonnene Zeit für das Anlegen und Ausrichten -des folgenden Bogens ausgenützt werden kann.

In der Zeichnung ist nur ein Ausfuhrungsbeispiel gezeigt, während auch andere Ausführungsmöglichkeiten zur Anwendung der Erfindung führen.

Es können z. B. die Bogenführer auch so angeordnet sein, daß sie die Drehbewegung des Bogenzuführers nicht mitausführen, sondern nur so bewegt werden, daß sie zur entsprechenden Zeit die zu bedruckenden Bogen von dem Drehpunkt des umlaufenden Bogenzuführers fortbewegen. Die zu bedruckenden Bogen können ferner durch Blasluft von dem Drehpunkt des umlaufenden Bogenzuführers fortbewegt werden. Die in dem Falle zur Anwendung kommenden Blasdüsen und Blasrohre können ortsfest oder beweglich angeordnet sein. Die zu bedruckenden Bogen können dem umlaufenden Bogenzuführer unterhalb oder oberhalb seines Drehpunktes zugeführt und entweder unmittelbar durch die Greifer des umlaufenden Bogenzuführers vom Anlegetisch entnommen oder diesen Greifern durch umlaufende oder schwingende Vorgreifer übergeben werden. Der Bogenzuführer kann die zu bedruckenden Bogen entweder dem Druck- oder dem Übertragungszylinder, der in diesem Falle mit Greifern versehen sein muß, übergeben. Werden die zu bedruckenden Bogen durch die Greifer des Druck- oder Übertragungszylinders unmittelbar vom Anlegetisch entnommen oder den genannten Greifern durch schwingende Vorgreifer übergeben, so sind die Bogenführer außerhalb des Druck- oder Übertragungszylinders anzuordnen. Die Bogenführer on heben dann den zu bedruckenden Bogen so von der Oberfläche des in Frage kommenden Zylinders ab, daß er auch in diesem Falle mit gesteigerter Geschwindigkeit vom Anlegetisch weggezogen wird.

Claims

Patentansprüche:

i. Vorrichtung zum genauen Anlegen der Bogen an die Anlegemarken des Anlegetisches bei Bogendruckmaschinen mit umlaufenden Zylindern, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Greifern eines umlaufenden Bogenzuführers oder Druckoder Übertragungszylinders erfaßten Bogen durch zweckdienliche Mittel, wie Bogenführer oder Blasluft, von dem Drehpunkt des umlaufenden Bogenzuführers oder des Druck- oder Übertragungszylinders fortbewegt werden, so daß sie mit einer Geschwindigkeit vom Anlegetisch weggezogen werden, die größer ist als die Umfangsgeschwindigkeit des Bogenzuführers beziehungsweise des Druckzylinders.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 für Bogendruckmaschinen mit umlaufenden Zylindern, bei denen die zu bedruckenden Bogen dem Druckwerk durch einen umlaufenden Bogenzuführer übergeben werden, dadurch gekennzeichnet, daß an dem umlaufenden Bogenzuführer (1) ein pder mehrere Bogenführer (3) angeordnet sind, die die Drehbewegung des Bogenzuführers (1) mitausführen und durch eine ortsfeste Kurvenscheibe (6) so bewegt werden, daß sie die zu bedruckenden Bogen vom Drehpunkt des umlaufenden Bogenzuführers fortbewegen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bogenführer ortsfest angeordnet sind und die Bewegung des umlaufenden Bogenzuführers nicht mitausführen, sondern von einer umlaufenden Kurvenscheibe so bewegt werden, daß sie die zu bedruckenden Bogen vom Drehpunkt des umlaufenden Bogenzuführers fortbewegen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die den zu bedruckenden Bogen durch Blasluft von no dem Drehpunkt des umlaufenden Bogenzuführers fortbewegenden Blasrohre oder Blasdüsen ortsfest oder umlaufend angeordnet sind.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen