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Die Erfindung betrifft eine Bogenübergabevorrichtung zur paßgenauen
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Übergabe eines Druckbogens aus seiner Ruhelage auf dem Anlegetisch
einer Bogendruckmaschine an einen rotierenden Druckzylinder mit einem innerhalb
einer Zylindermulde des Druckzylinders relativ zum Druckzylinder mittels auf einer
kurvengesteuerten Schwingerwelle befestigten Sshwingerarnlen verschwenkbaren Greifersystem
mit aus dem Zylinderumfang austauchenden Greiferauflagen und mit durch eine Greiferspindel
schwenk~ toren Greiferfingern.
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Bekannte Druckmaschinen bedienen sich zur Bogenübergebe vom Anlegetisch
der Bogenanlage an den rotierenden Druckzylinder sogenannter Stopptrommeln oder
Schwinggreifer, die den ausgerichteten Bogen aus der Ruhelage auf dem Anlegetisch
auf die Umfangsgeschwindigkeit des Druckzylinders
Eine direkte Übergabe eines Druckbogens aus der Ruhelage an die mit Zylindergeschwindigkeit
umlaufenden Greifer des Druckzylinders ist bei hohen Maschinengeschwindigkeiten
schwierig, da insbesonders bei Mehrfarbendruck keine einwandfreie Passerhaltigkeit
mehr zu erzielen ist. Stopptrommeln oder Schwinggreifer nehmen jedoch einen großen
Raum im Umfangsbereich des Druckzylinders ein und verdecken gleichzeitig die Sicht
auf die Vorderanlage.
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In der DE - PS 874 917 ist eine Blatt-TranEjportvorrichtung zur Übernahme
eines Bogens von einer Anlegefläche direkt auf den rotierenden Druckzylinder beschrieben,
die sich eines Greifersystems bedient, welches von Armen getragen ist, die relativ
zum Druckzylinder um dessen Achse innerhalb der Zylindermulde vor- und zurückschwenkbar
sind.
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Die Schwenkbewegung ist so gesteuert, daß die Greifer zur Übernahrne
des Bogens bei ihrer gegenüber dem Zylinder verzögerten Rückwärtsschwenkung kurzzeitig
zum absoluten Stillstand gelangen, um nach Erfassen des Bogens wieder auf Zylindergeschwindigkeit
beschleunigt zu werden.
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Die bei dieser Vorrichtung starr mit den Schwenkarmen verbundenen
Greiferauflagen führen bei ihrer Relativbewegung nur eine Bewegung entlang der Zylinderumfangslinie
aus, ohne über'den Zylinderumfang austauchen zu können, weshalb die Vorrichtung
nicht ur Bogenubernahme von einer Anlage geeignet ist, die zur Erhöhung des Passergenauigkeit
mit einer Vordermarke versehen iat. Die Bogen müssen vielmehr von der Anlegefläche
aus frei in die geöffneten Greifer geschoben werden.
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In der DE - OS 1 954 559 ist ein Greifersystem beschrieben, das von
um die Zylinderachse schwenkbaren Schwingerarmen getragen list, bei dem die Greifer
jedoch zusätzlich eine radial gerichtete Relativbewegung in Bezug auf die Schwingerarme
ausführen und somit zum Heranführen an die Vordermarke der Bogenanlage zur Übernahme
eines Druckbogens über die Zylinderumfangslinie hinaus aus der Zylindermulde austauchen
können. Die Vielzahl der für diese zusätzliche Relativbeuegung erforderlichen, sich
relativ zum Druckzylinder bewegenden Massen der Antriebs- und Steuervorrichtungen
steht jedoch einer Steigerung der Zylinderdrehzahl und damit der Druckgeschwindigkeit
nachteilig entgegen.
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Auch aus der DE - AS 1 118 811 ist ein relativ zum Druckzylinder drehbares
Greifersystem bekannt, bei dem die Greiferauflagen über die Zylinderumfangslinie
auftauchen. Dieses vorbeschriebene System, bei dem
die um eine zur
Greiferspindel parallele Welle drehbar gelageren und ' mit malteserkreuzartig ausgebildeten
Schalttaschen versehenen Greifer durch ortsfest im Maschinengestell vorgesehene
Schaltstifte gedreht werden, sind für schnellaufende Druckzylinder nicht geeignet,
da für die Schwenkhewegungen nicht die gesamte Breite der Zylindermulde ausgenutzt
wird und auf Grund der durch die Schaltstifte betätigten Drahkonstruktion auch nicht
ausgenutzt werden kann. Die daraus resultierenden Bewegungsabläufe sind auf geringste
Drehwinkel des Zylinders beschränkt und führen bei hohen Zylinderdrehzahlen zu unzulässig
großen Momentanbeschleunigungen und - Geschwilldigkeiten.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung
zur Bogenübergabe der eingangs bezeichneten Art zu schaffen, mit der es auch bei
höchsten Druckgeschwindigkeiten von 15 000 Druck pro Stunde und darüber möglich
ist, einen Druckbogen aus der Ruhelage auf dem Anlegetisch direkt auf den Druckzylinder
zu übernehmen, ohne daß die für einen Oualtitätsdruck erforderliche Passerhaltigkeit
beeinträchtigt wird. Dabei wird insbesondere angestrebt, die Zahl der relativ zum
Druckzylinder bewegten Teile und Massen auf eine Mindestzahl zu beschränken und
die relativen Bewegungsabläufe so zu gestalten, daß sich möglichst geringe Relativbeschleunigungen
und - Geschwindigkeiten ergeben.
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Ein zusätzliches Ziel der Erfindung besteht darin, zur Gewährleistung
der Passerhaltigkeit jegliche relativen Störbewegungen zwischen den Greifern und
der Vordermarke der Bogenanlage im Bogenübernahmezeitpunkt auszuschließen und die
SchlieBbewegung der Greiferfinger ohne Verwendung von Federn zu gestalten, die bei
hohen Druckgeschwiridigkeiten zu geringe Schließkräfte aufweisen oder bei entsprechender
Verstärkung zu große, einen ausgeglichenen Bewegungsablauf störende Öffnungsleistungen
erfordern.
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Ausgehend von einer Vorrichtung, wie sie in der DE - OS 1 954 559
beschrieben ist, wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Greiferauflagen
an den Schwingerarmen starr befestigt sind, und daß die Schwingerwelle so exzentrisch
zur Zylinderachse gelagert ist, tiaß die Schwingerarme über die Breite der Zylindermulde
schwingbar sind und die Greiferauflagen über die Zylinderumfangslinie in einem schmalen
Bereich auftauchen. Zusätzlich soll eine Registerarretierung vorgesehen sein, mit
der das Greifersystem in seiner Übernahmestellung in Bezug auf die Vordermarke festlegbar
ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Öffnungs- und die
Schließbewegung der Greierfinger durch ein Kniehblsystem, welches durch die Schwenkbewegung
der Schwingerarme gesteuert ist.
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Weitere zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind in den Unteransprüchen beansprucht.
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tm folgenden wird die erfindungsgemäße Vorrichtung unter Hinweis auf
die beigefügten Zeichnungen im einzelnen näher beschrieben.
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Es stellen dar: Fig. 1 einen Axialschnitt durch diejenige Hälfte eines
Druckzylinders, die die wesentlichen Konstruktionselemente der erfindungsgemäßen
Vorrichtung enthält;
Fig. 2 einen auf die Darstellung wesentlicher
Teile beschränkten Schnitt entlang der Linie II - II in Fig. 1, wobei sich die Schwinqerarme
des Greifersystems (ohne Darstellung der Greifer selbst) in Bogenübernahmestellung
in Anlage mit den Registerstücken der Vordermarkenstange befinden; Fig. 3-5 schematische
Radialschnitte durch einen Druckzylinder, in denen ein Schwingerarm mit Greifer
in drei unterschiedlichen Stellungen während der Zylinderdrehung gezeigt ist; Fig.
5 einen schematischen Radialschnitt durch einen Teil eines Druckzylinders mit Darstellung
des Kniehebelsystems für die Greiferbewegung in drei verschiedenen Stellungen; und
Fig. 7 eine Darstellung entsprechend Fig. 6, jedoch mit der Steuerung der Greiferbewegung
während der Bogenabgabe.
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Der in Figur 1 im Längsschnitt dargestellte Druckzylinder ist allgemein
mit 1 bezeichnet. Der Druckzylinder 1 it mittels Kugellagern 2 in einem Maschinengestell
3 drehbar gelagert. Dieses Maschinengestell 3 ist beispielsweise Teil einer an sich
bekannten Bogenoffsetdruckmaschine fc Ein- oder Mehrfarbendruck, in der der dargestellte
Druckzylinder 1 auf bekannte Weise die erste position im Ancchl.uR an einen an sich
bekannten Bogenanleger einnimmt.
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Der in Figur 1 dargestellte Druckzylinder besteht aus zwei Zylinder
naben 4 und 5, an die sich jeweils die Zvlinderstirnwände 5 bzw. 7 anschließen.
Die Zylindcrnabe 5 ist ferner mit einem Antriebszahnrad 8 versehen, welches in Eingriff
mit einem nicht dargestellten Antriebssystem steht. Zwischen den Stirnwänden 6 und
7 des Druckzylinders 1 erstreckt sich der Zylindermantel 9, der im Schnitt am besten
in den Figuren 3 und 6 zu erkennen ist.
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Der Zylindermantel 9 besitzt einen sich über die gesamte Zylinderbreite
erstreckenden Ausschnitt 10, der als Zylindermulde bezeichnet wird (Figur 6). Die
Zylindermulde 10 wird durch die Zylindermantelvorderkante 11 und die Zylindermantelhinterkante
12 begrenzt. Innerhalb der Zylindermulde 10 ist ein weiter unten noch im einzelnen
zu beschreibendes Greifersystem angeordnet, welches allgemein mit 13 bezeichnet
ist. Der Druckzylinder 1 rotiert während des Betriebes um die Zylinderachse 14.
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In den Figuren 1 und G ist nur diejenige Hälfte des Druckzylinders
1 dargestellt, welche die Zylindermulde 10 enthtilt. Aus diesem Grunde ist die Darstellung
der Figur 1 durch die Zylinderachse 14 begrenzt. Die nicht dargestellte Hälfte des
Druckzylinders besteht im wesentlichen nur aus einer spiegelbildlichen Ausführuny
der Zylindernaben 4 und 5 mit den Stirnwänden 5 und 7 sowie aus dem Zylindermantel
9. Eine zwar schematische, jedoch gesamte Ansicht des Druckzylinders im Radialschnitt
ergibt sich aus den Figuren 3 bis 5. Ferner ist in Figur 1, wie durch die Duppellinie
15 angedeutet,der Druckzylinder verkürzt dargestellt, da sich im weggelassenen Teil
der gesamten Zylinderlänge lediglich gleiche Konstruktionselemente wiederholen.
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Zum Greifersystem 13 dort eine exzentrisch zur Zylinderachse 14, und
zwar auf der Seite der Zylindermulde 10 in den Zylindernaben 4. und 5 drehbar gelagerte
Schwingepwelle 16. Auf dieser Schuingerwelle16 sind in gleicher radialer Richtung
eine Anzahl von Schwingerarmen 17 fest angebracht, von denen in Figur 1 wegen des
weggelassenen mittleren Zylinderteiles nur 2 Schwingerarme dargestellt sind. Die
Schwingerarme 17 können heispi21sweise, wie dies in den Figuren 3 bis 6 andeutunsweise
dargestellt ist, mittels geschlitzter Klemmbucbsen:18 auf der Schwingerwelle 15
befestigt sein.
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Durch eine Drehschwenkbewegung der Schwingerwelle 16 sind die Schwingerarme
17 innerhalb der Zylindermulde 10 auf einem Kreisboqen zwischen der Zylindermantelvorderkante
11 und einer Position in der Nähe der Zylindermantelhinterkante 12 hin- und herschwenkbar.
Zur Steuerung dieser Schwen!<-bewegung ist die Schwingerwelle 16 durch die Zylinr'ernbe
4 hin durch verlängert und trägt auf ihrem aus der Zylindernabe 4 hervorstehenden
Ende 19 einen fest auf diesem Ende angebrachten, sich in radialer Richtung erstreckenden
Schwingerblell2n-Steuerhehel 20, durch dessen freies Ende in
axialer
Richtung ein Bolzen 21 geführt ist, auf dem seitlich des Steuerhebels 20 eine Kurvenabtastrolle
22 drehbar gelagert ist. Diese Kurvtnnabtastrolle 22 läuft bei Rotation des Druckzylinders
1 in einer Schwingersteuerkurve 23 ab, die die Zylinderachse 14 in einem vollen
Winkel von 360 Grad umgiht und als Nut!<i'rve in eine fest mit dem Mashinengestell
3 verbundene Kurvenscheihe 24 eingearbeitet ist. Die Gestalt der Steuerkurve ergibt
sich aus Figur 2.
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Die Schwingewarme 17 sind an ihren äußeren Enden durch eine Ereiferleiste
28 miteinander verbunden, die an ihrer Oberkante mit Greiferauflagen 25 verseilen
ist. Parallel zu der Greiferleiste 28 erstreckt sich durch die SchwingerarrP 17
eine Greiferwelle 26, die drehbar in den Schwingerarmen gelagert ist.
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Auf der Greiferwela 26 sind Greifer 27 fest anjebracht, die jeweils
mit einer Greiferauflage 25 zusammenarbeiten. Wie aus den Figuren 1 und 6 hervorgeht,
ist die Greiferwelle 26 an einem Ende fest mit einem Greiferhebel 29 verbunden,
der seinerseits gelenkig mit einem Kniegelenkhebel 30 verbunden ist. Dieser Knlegelenihebel
30 steht über einen Gelenkbolzen 31 mit einem Steuerhebel 32 in Verbindung, der
seinerseits fest auf dem Ende einer Steuerwelle 33 angebracht ist, die in axialer
Verlängerung der Schwingerwelle 15 drehbar in der Zylindernbe 5 gelagert und durch
diese hindurch aus dem Zylinder hinausgeführt ist. An ihrem äußeren Ende trägt die
Steuerwelle 33 einen mit einer Abtastrolle 34 versehenen Kurvenabtasthebel 35, der
zum Abtasten einer Greifer-Steuerkurve 35 vorgesehen ist, welche um die Achse der
Steuerwelle 33 herum ortsfest am Maschinengestell angebracht ist. Um deutlicher
zum Ausdruck zu bringen, daß der Steuerhehel 32 und der Kurvenabtasthebel 35 nicht
gelenkig, sondern über die Steuerwelle 34 starr miteinander verbunden sind, sind
diese beiden Hebel in Figur 7 als ein
zusammenhängender Winkelhebel
dargestellt, obwohl die Steuerldelle 31r an sich zwischen ihnen liegt. In Figur
7 ist auch die beispielsweise Ausbildung einer Greifer-Steuerkurve 36 angedeutet.
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In den Figuren 1 und 2 sind oberhalb des Druckzylinders 1 Teile Einer
allgemein mit der Bezugsziffer 37 bezeichneten Bogenanlage: dargestellt, die ortsfest
im Maschinengestell 3 angebracht ist. Gezeigt ist ein Anlegetisch 38, auf dem ein
von dem Druckzylinder zu übernehmender °apierbogen 39 liegt.
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Zur vorderen Lagebegrenzung des Papierbogens 39, der durch nicht
gezeigte Mittel ständig zum Druckzylinder 1 hin vorgeschoben wird, dient eine sogeg
nannte Vordermar<e 40 der Bogenanlage: ' 37. Die Vordermarke 40, die aus nach
unten weisenden FLechzungen besteht, ist an einer Vordermarkenstange 41 angebracht,
die ihrerseits seitlich im Maschinengestell 3 schwenkbar gelagert ist (Figur 1).
Auf einem der Lagerzapfen der Markenstange 41, welcher durch das Maschinengestell
3 hindurchgeführt ist, ist fest ein Markenhebel 42 angebracht, der an seinem freien
Ende mit einer Abtastrolle 43 versehen ist, die zum Abtasten einer Vordermarken-Steuerkurve
44 dient, die im Ausführungsbeispiel der Figur 1 als eine in das Antriebszahnrad
8'eingearbeitete Nutkurve dargestellt ist. Durch die Vordermarken-Steuerkurve wird
das Anheben und Absenken der Vordermarke 40 gesteuert.
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Der Markenhebel 42 und die Abtastrolle 43 sind in Figur 2 nur andeutungsweise
dargestellt. An der Markenstange 41 ist ferner noch eine DectmarkE 45 angebracht,
die aus einem elastisch verfornbaren Blech besteht, welches sich durch im einzelnen
nicht dargestellte Mittel in seiner Höhenlage über dem Papierbogen 39 verstellen
läßt und dazu dient; die Vorderkante des
Bogens auf dem Anlegeblech
38 niederzuhalten.
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Schließlich ist die Vordermarkenstange 41 (Figuren i und 2) mit zweckmäßigerweise
mindestens zwei stotionären RegisterstLicken 46 versehen, von denen in den Figuren
jedoch nur eines dargestellt ist. Dieses Registerstück 46 arbeitet mit einem Registeranschlog
47 zusammen, der auf Liter Oberseite eines Schwingerarmes 17 angebracht ist. Diese
beiden Bauteile dienen dazu, während r Bogenübernahme gageneinandnir zum Anliegen
gebracht zu werden, um Wasser digrelenzen durch Vibrationen der Schwingerarme zu
vermeiden.
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In Figur 2 ist weiterhin noch eine etwas andere Ausführungsform der
Befestigung der Schwingerarme 17 auf der Schwingerwelle 16 gezeigt. Bei dieser -Ausführungsform
ist auf der Schwingerwelle 16 eine Mitnehmergabel 48 fest aufgeklemmt, durch deren
Zwischenraum sich der Schwingerarm 17 erstreckt, der in diesem Fall mit gewissem
Drehspiel auf der Schwingerwelle 16 gelagert ist. Zwischen den Schwingerarmen 17
und die Mitnehmergabel 48 sind beidseitig Tellerfedern 49 eingefügt, die eine begrenzte,elastische
Beweglichkeit des Schwingerarmes 17 in der Mitnehmergabel 48 erlauben. Diese Tellerfedern
49 gestatten einerseits eine gewisse Nachgiebigkeit des Schwingerarmes 17 bei Anschlagen
des Registeranschiages 47 gegen das stationäre Registerstück 46 und andererseits
ein etwas weicheres Anlegen der Greiferleiste 28 gegen die Zylindermantelvorderkante
11 beim Übergang des Greifersystems 37 in die Druckstellung.
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Im folgenden soll nun die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrich
- -tung - beschrieben werden:
Dazu sei zuerst die Figuren 7 und
3 bis 5 betrachtet, um die Rclativhcwegung des Schwingerarmes 17 innerhalb der Zylindermulde
10 bei einer Umdrehung des Druckzylinders 1 zu erläutern. In Figur 7 ist zwar der
Schwingerarm 17 nicht selbst dargestellt, jedoch ist durch das Anliegen der Greiferauflage
25 an der Zylindermantelvorderkante 11 angedeutet daß sich die Schwingerarme dort
noch in DrucksteXlung befinden. Figur 7 stellt den Druck zylinder unter einem Drehwinkel
dar, bei dem der Druckvorgang bereits beendet ist und die Greifer 27 zum Abgeben
des bedeckten Bogens leicht geöffnet haben. Von hier an bewegen sich die Schwingerarme
17 bei WEiterdrehung des Druckzylinders in Richtung des PFeiles 51 von der Zylinderm3nXselvorderkante
11 weg und eilen der Zylinderdrehung voraus, bis sie nach ungefähr einer halben
Drehung des Zylinders die in Figur 3 gezeigte Eintauchstellung des Greifersystems
erreicht haben. DiP kreisförmige Bewegungsbahn, die die Greiferauflage 25 dabei
beschreibt, ist mit 50 bezeichnet. Danach taucht die Greiferauflage 25 nach Wegbewegen
aus ihrer Druckstellung (Figuren 5 und 7), in der sie mit der Zylinderoberfläche
bündig abschließt, erst etwa bei 52 über den Zylinderumfang hervor, um dann in der
Endstellur ihres Bewegungsablaufes in der Nähe der Zylindermantelhinterkante 12
soweit unter den Zyl£derumfang einzutauchen, daß selbst die geöffneten Greifer 27
nicht über den Zylinderumfang hinausstehen. Die ausgetauchte Stellung 52 (Figur
3) beim Voreilen der Schwingerarme 17 wird dabei bereits bei einem Drehwinkel des
Zylinders erreicht, bei dem das Greifersystem noch um einen ausreichenden Winkel
vor dem Anlegrtisch und der Vordermarke steht, so d2ß keine Kollisicnsgefohr mit
diesen- Bauteilen besteht. Vor Passieren der Vordermarke ist das Greifersystem bereits
soweit in die Zylindermulde eingetaucht, daß es selbst bei geöffneten Greifern die
Vordermarke auch in
ihrer abgesenkten Stellung ungehindert passieren
kann0 Dies hat den Vorteil, daß die Vordermarke bereits frühzeitig vor Einleitung
einer neuen Bogenühbergabe wieder ahgesenkt werden kann0 Aus den Figuren 3 und 7
ergibt sich, daß für die Voreilung der Schwingerarme 17 aus der Druckstellung nach
Bogenabgabe bis in die Tauchstellung der Figur 3 fast 1/3 einer 7ylinderumdrehung
zur Verfügung steht. Aus diesem Grunde kann die Relativbewegung mit verhältnismäßig
nledrigen Beschleunigungen erfolgen. Die Bogenabgabeposition der Figur 7 ist in
der Kurve der Figur Z mit 53 und die Tauchstellung der Figur 3 ist in der gleichen
Kurve etwa durch 54 gekennzeichnet.
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Von der in Figur 3 gezeigten Tauchstellung des Oreifersystems an werden
die Schwingerarme 17 in ihrer Bewegung gegenüber dem Zylinder verzögert, aus durch
den in Figur 2 dargestellten, steilen oberen Kurvenablauf hervnrgerufen wird0 Während
sich der Zylinder dabei aus der in Figur 3 dargestellten Stellung weiterdreht, bleiben
die Schwingerarme 17 durch ihre relative Verzögerung nahezu im absoluten Stillstand,
wobei sie infolge ihrer Rückdrehung innerhalb der Zylindermulde 10 dem Scheitelpunkt
ihrer Bewegungsbahn 5D zustreben und somit mit ihrer Greiferauflage 25 aus der Zylindermulde
austauchen und sich nur noch etwas in Drehrichtung des Zylinders vorwärts bewegen,
bis die Schwingerarme 17 mit ihren Registeranschlägen 7 gegen die im abgesenkten
Zustand befindlichen Registerstücke 46 der Vordermarkenstange 41 zum Anliegen kommen
Diese Position ist in Figur 2 dargestellt, wobei jedoch aus Übersichtlichkeitsgründen
die Greifer, die inzwischen voll geöffnet sind, weggelassen wurden Im Augenblick,
in dem die Berührung zwischen dem Registeranschlag 47 der Schwingerarme 17 und dem
Registerstück 45 der Vordermarkenstange 41 hergestellt ist, erreichen die Schwingerarme
17
einen.kurzseitigen Zustand absoluten Stillstandes, in dem die Bogenübernahme stattfindet0
Eine besonders gute Passerhaltigkeit wird bei der Bogenübergabe an den Druckzylinder
erreicht, wenn der Pegisteranschlag 47 und das RegisterstCick 46 unter gewisser,
elastischer Nachgiebigkeit zumindest der zu einem dieser Teile gehörenden Baugruppen
satt aneinander anliegen, um jede durch Vibrationen, hauptsächlich der Schwingerarme
17 zwischen diesen und der Vordermarke bei Übernahmebereitschaft auszuschließen.
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Bei der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform ist diese Elastizität
in die Schwingerarme 17 gelegt Die dort gezeigten, rechts von dem Schwingerarm 17
angeordneten Tellerfedern 49 gestatten selbst bei einer geringfügigen Weiterdrehung
der Mitnehmergabel 48 durch die Schwingerwelle 1@ ein elastisches Nachgeben. Bei
genauer Maschinenfertigung und Einstellung reicht hier ein Spiel von etwa 0,2 mm
aus, um vorzügliche Passergenauigkeiten zu erzielen.
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Anstatt der Schwingerarme 17 kann aber auch die gesamte aus Vordermarkenstange
41, Vordermarke 40 und Registerstück 46 bestehende Anordnung elastisch nachgebend
ausgeführt werden. Dies läßt sich dann leicht erreichen, wenn man die Vordermarken-Steuerurve
44, die in Figur 1 als Pwutkurve gezeigt ist, als nur einseitig begrenzte Kurve
ausführt, gegen die der Markenhebel 42 mit seiner Abtastrolle unter der Vorspannung
einer Felder anliegt. Die Elastizität dieser Feder läßt sich dann so wählen, daß
sich eine entsprechende Nachgiebigkeit des Registerstückes 46 einstellte Es ist
einleuchtend,
daß die Vordermarke 40 diesen Bewegungen unbedingt genau folgen muß1 da sonst der
zu übernehmende Dflckbogen 39 nicht entsprechend nachgeführt werden könnte.
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Während des absoluten Stillstandes der Schwingerarme 17 schließen
sich dann die Greifer 27, um den zu übernehmenden Bogen fest zu erf--sen. Diese
Stellung ist in Figur dargestellt Unmittelbar darauf l5uft bei der Weiterdrehung
des Zylinders Jer Markenhebel 42 mit seiner Abtastrolle 43 gegen eine Nocke. in
der sich mit dem Zylinder drehenden Vordermarken-Steuerkurve 54, wodurch die Vordermarkenstange
41 geschwenkt und das Registerstüek 45 und die Vordermarke 40 dabei angehoben werden,
um das Greifersystem für die Uiederbeschleunigung auf Zylinderdrehesehwi ndigkeit
freizugeben. Die hochgeschwenkte Stellung der Vordermarkenstange 41 ist in Figur
2 durch gestrichelte Linien angedeutet. Außerdem sind die zugehörigen Stelluneen
des Markenhebels 42 und der Abtastrolle 43 angedeutet. Nun werden die Schwingerarme
17 aus der absoluten Ruhelage wieder in Drehrichtung des Zylinders beschleunigt,
wobei jedoch noch eine weitere relative Verzögerung gegenüber dem Zylinder stattfindet,
bis die Schwingerarme 17 mit ihren Greiferleisten 28 wieder gegen die Zylindermantelvorderkante
11 zum Anliegen kommen. Während dieser Verzögerung tauchen die Greiferauflagen 25
wieder soweit in de Zylindermulde ein, daß ihre Oberkanten mit der Zylinderoberfläche
bündig werden. Vom Moment des Anliegens der Greiferleisten 28 an den Zylindermantelvorderkanten
11 an hat das Greifersystem wieder Zylinderumfar.gsgeschwindigkeit erreicht und
befindet sich in seiner Druckstellung figur 5), bei der nun das Bedrucken des mitgeführten
Papierbogens vorgenommen werden kann0 Das Erreichen der Druckstellung ist in der
Kurve der Figur 2 etwa mit der Position 55 angedeutet.
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Die Ruhestellung der Schwingerarme zur Bogenübernahme hetindetSich
etwas vor dem Zylinderscheitelpunkt, damit anschließend der Bogen anfangs in im
wesentlichen horizontaler Richtung vom Anlegetisch abgezogen werden kann0 Aus der
Schwingersteuerkurve 23 der Figur 2 und aus dem Unterschied in den Zylinderstellungen
der Figuren 3 und 5 ist leicht zu entnehmen, daß für den gesamten Bewegungsablauf
des Greifersystems 13 für die Bogenübernahme von der Tauchstellung der Figur 3 bis
zur Druckstellung der Figur 5 ein Zylinderdrehwinkel von etwa 70 bis 90 Grad zur
Verfügung steht. Dieser Winkel ist gröRer als der Öffnungswinkel der Zylindermulde
10, bezogen auf die Zylinderachse 14. Allein für den absoluten Stillstand der Schwingerarme
17 des Greifersystems 13 während der unmittelbaren Begenübernahme steht ein Zylinderdrehwinkel
von 20 bis 30 Grad zur Verfügung. Hierdurch ergeben sich selbst bei höchsten Zylinderdrehzahlen
sehr günstige Bewegungsabläufe mit verhältnismäßig niedrigen Beschleunigungen.
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Die während des Bewegungsablaufes der Schwingerarme 17 stattfindende
Öffnungs- und Schließbewegung der Greifer 27 selbst geht aus Figur 6 hervor. Die
dort für -drei unterschiedliche Positionen der (in Figur 6 nicht gezeigten) Schwingerarme
17 dargestellte Greiferstellung wird durch die Schwenkbewegung der Schwingerarme
17 selbst hervorgerufen. Die Stellung der Schwingerarme 17 wird lediglich durch
die jeweilige Lage der Greiferwelle 26 repräsentiert, die deshalb zur besseren Veranschaulichung
für die beiden äußeren dargestellten Positionen durch eine strichpunktierte Linie
mit der Steuerwelle 34 verbunden ist, welche mit der Schwingerwelle 16 koaxial verläuft.
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Bei dem gesamten in Figur 6 dargestellten Bewegungsablauf der Greifer
ist der Steuerhebel 32 und mit ihm der Drehpunkt 31 des Kniegelenkhebels 30 in Bezug
auf den Zylinder festgehalten Wird durch eine Schwenkbewegung der Schwingerarme
17 die Greiferwelle 26 entlang dem Kreisbogen 56 in Richtung auf die Tauchstellung
25" des Greifersystems nach linkes bewegt, schwenkt der Kniegelenkhebel 30 auf dem
Kreisbogen 57 über seine Position 30'in die Position 30'; wobei der Abstand seines
äußeren Endes von dem Zylinderumfang infolge des kleineren SchwenkrJdius des Kniegalenkhebels
30 stärker zunimmt als der Abstand der Greiferwelle 26 vom Zylinderumfang. Dadurch
zieht der Kniegelenkhebel 30 den Greiferhebel 29 zum Zylindermittelpunkt hin, wodurch
der Greifer 27 aus seiner mit dicken Linien dargestellten Schließstellung in seine
Öffnungsstellungen 27' und 27"überführt wird. Aus Figur 6 geht deutlich her\ior,
daß der Greifer bei seiner Stellung 27"soweit unter den Zylinderumfang eintaucht,
daß selbst b voll geöffneter Greiferstellung die Greiferfinger nicht über den Zylinderumfang
hinausragen. Deshalb ist ein vollständiges Umschlagen der Greifer um etwa 180 Grad
in ihre Öffnungsatellung, wie es bei den meisten bekannten Greifersystemen erforderlich
ist, um die Greifer unter dem Anlegetisch und der Vordermarke entlang bewegen zu
können, bei der erfindungsgemäßen Ausführung nicht notwendig, Es besteht daher bei
dieser Anordnung durchaus die Möglichkeit, die Greifer nur etwa um 90 Grad zu öffnen,
wie dies beispielsweise in Figur 3 gezeigt ist0 Das führt wiederum zu einer Verkürzung
des Bewegungsablaufes gegenüber bekannten Systemen und daher zu einer Begünstigung
hoher Maschinengeschwindigkeiten. Im Gegensatz zu bekannten Umschlaggreifern, die
notwendigerweise um einen Winkel von etwa 180 Grad geöffnet werden müssen, ist es
mit dem erz in dungsgemäß verwendeten Kniehebelsystem sogar möglich, dieses für
jeden beliebigen gewünschten Üffnungswinkel der Greifer auszuführen, So3lte es
sich
bei höchsten Zylindergeschwindigkeiten als notwendig herausstellen, so brauchten
die Greifer nur um einen Winkel van etwa 15 Grad geöffnet zu werden.
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Der Schwenkpunkt 31 des Kniegelcnkhebels 30 ist zweckmäßigerweise
so angeordnet, daß der Kniegelenkhebel 30 bei geschlossenen Greifern 27 eine radiale
Stellung einnimmt.
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Grundsätzlich wäre es möglich, auch nach erfolgtem Druckvorgang die
Greifer zur abgabe des Druckbogens auf gleiche Weise wieder zu öffnen, indem man
die Schwingerarme 17 nur etwas aus ihrer Druckstellung, in der sie nach erfolgtem
Druck nicht mehr verbleiben müssen, gegenüber dem Zylinder voreilen lassen würde.
Da die Greifer zur Bogenabgabe nur etwas geöffnet zu werden brauchen, würde eine
geringe Voreilung der Schwingerarme dafür ausreichen.
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Bei hohen Druckgeschwindigkeiten könnte es jedoch vorkommen, daß dabei
zu starke Zugkräfte anf den am Zylinder anliegenden Papierhogen ausgeübt werden.
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Es hat sich daher als zweckmäßig erwiesen, das Öffnen der Greifer
zur Bogenabgabe nicht durch eine Relativbewegung der Schwingerarme, sondern mit
Hilfe einer getrennten Steuerung vorzunehmen, die in Figur 7 dargestellt ist.
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Ein Öffnen der Greifer 27 wird hier bei fehlender Relativbewegung
der Schwingerarme 17 dadurch erreicht, daß man den Drehpunkt 31 des Kniegelenkhebels
30 durch Schwenken des Steuerhebels 32 um die Steuerwelle 34 in eine Position verlagert,
die in Figur 7 mit 31' bezeichnet ist. Die Schwenkbewegung des Steuerhebels 32 tlllrd
dadurch erreicht, daß mit ihm über die Steuerwelle 34 fest verbundene Kurvenabtasthebel
35 an sich wieder auf einen konstanten Radius der Greifer-Steuerkurve 36 zurückgeführt
werden, da nunmehr wieder die Voreilung der Schwingerarme 17 gegenüber dem Druckzylinder
einsetzt, bei der die Greifer 27 entsprechend Figur 6 ohnehin geöffnet werden.
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Will man jedoch den Ablauf der Öffnungs- und der Schließbewegung beim
Vor - und Zurückschwenken der Schwingerarme 17 etwas unterschiedlich gestalten,
so kann der zwangiäufigen Öffnungs- und Schließbewegung der Greifer 27 nach Figur
6 durch gleichzeitiges Schwenken des Steuerhebels 32 und der uamit verbundenen Veränderung
Ses Drehpunktes 31 eine bestimmte, zusätzlich gewollte Bewegungskomponente überlagert
werden0 Da die Greifersteuerkurve 36 ohnehin für die Bogenabgabe erforderlich ist,
kann ihr zu diesem Zweck ohne weiteres auch im Bereich der Bogenübernahme ein entsprechender,
von der Nor-Irallage des Drehpunktes 31 bestimmenden Kreisbahn abweichender Verlauf
gegeben werden, wie dies bei 58 in Figur 7 angedeutet ist. Insbesonders hat es sich
als zweckmäßig erwiesen, diese zusätzliche Steuermbolichkeit derart einzusetzen,
daß die letzte Phase der Schließbewegung der Greifer bei der Bogenübernahme verzögert
wird, um ein weiches Aufsetzen der Greifer 27 auf die auf der Greiferauflage 25
liegende Vorderkante des Papierbogens 39 zu gewährleisten.
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Es sei noch darauf hingewiesen, daß sich gerade bei einem Zurückschwenken
des Steuerhebels 32 aus seiner ausgelenkten Stellung (Position 31'in Figur 7) in
die durch die Kreisbahn der Greifer-Steuerkurve 36 bestimmte Normallage (31 in Figur
7) eine aus Figur 7 deutlich erkannbare Kniehebelwirkung ergibt, da in der Normallage,
d. h. bei geschlossenen Greifern 27, der Kniegelenkhebel 30 die geradlinige Verlängerung
des Steuerhebels 32 bildet. Durch diese Kniehebelwirkung lassen sich die für hohe
Maschinengeschwindigkeiten erforderlichen Greiferkräfte mühelos erzielen, was mit
federbelasteten Greifern hei noch vertretbarer Öffnungs- und Schließarbeit nicht
mehr möglich ist.
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Wie aus der Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
deutlich hervorgeht, führt die erfindungsgemäße Konstruktion zu einem Druckzylinder,
mit dem es auch bei höchsten Druckgeschwindigkeiten unter Einhaltung einer erstklassigen
Passergenauigke-t möglich ist, Druckbogen direkt aus der Ruhelage auf dem Anlegetisch
der Bogenanlage zu übernehmen. Dies wird durch die verhältnismäßig geringe Anzahl
relativ zum Zylinder bewegter Teile und durch die verhältnismäßig geringen, erforderlichen
Relativbeschleunigungen bei Bewegung dieser Teile erreicht.
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