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Greifereinrichtung für Umlaufende Druck-oder Übertragungszylinder
in Druck-oder anderen bogenverarbeitenden Maschinen Die Erfindung betrifft eine
Greifereinrichtung für umlaufende Druck- oder übertragungszylinder in Druck- oder
anderen bogenverarbeitenden Maschinen, bei welcher die Greifereinrichtung
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von Armen getragen ist, die im Zylinder auf einer exzentrisch zur Zylinderachse
gelegenen Schwenkwelle angeordnet sind.
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Zweck der Erfindung ist, die Passerhaltigkeit der Bogen bei der Übernahme
durch die Zylindergreifer zu gewährleisten. Bei vielen bereits bekannten Einrichtungen
dieser Art wird der zu bedruckende Bogen aus seiner ruhenden Stellung auf einem
Zuführtisch durch Greifer erfaßt, die in den Zylinder eingebaut sind. Die Greifer
erfassen die Vorderkante des Bogens beim Schließen und klemmen ihn gegen den Druckanfang
des Zylinders, während der Zylinder rotiert. Die eigentliche Greiferwirkung besteht
darin, daß der Bogen während des Vorbeilaufes der Greifer ruckartig ergriffen wird.
Diese plötzliche Beschleunigung hat Schwankungen der Passergenauigkeit zur Folge,
die jedoch für gute Qualitätsarbeiten und insbesondere für Farbdrucke unbedingt
notwendig ist. Diese Passerdifferenzen wirken sich besonders bei Änderung der Druckgeschwindigkeit
während des Fortdruckes aus. Bei Farbdrucken ist es daher im allgemeinen erforderlich,
die Maschine mit einer im wesentlichen gleichmäßigen Geschwindigkeit während des
Druckens einer Farbe laufen zu lassen, was nachteilig für die Produktion ist. Eine
weitere Schwierigkeit beim plötzlichen Ergreifen des Bogens besteht darin, daß die
den Bogen ausrichtenden Vordermarken beim ruckartigen Erfassen des Bogens durch
die Greifer hochschwingen müssen, damit die Vorderkante des Bogens nicht beschädigt
wird. Durch das Hochschwenken der Marken ist der Bogen für einen Augenblick nicht
unter KontroHe; um diese Kontrolle aufrechtzuerhalten, müssen besondere Mittel angeordnet
werden, welche den Bogen im Moment der Übergabe festhalten. Diese Mittel, z. B.
Niederhalter, vibrieren jedoch häufig bei hoher Geschwindigkeit. Bei schnellaufenden
Druckmaschinen kann zur Verbesserung der Passergenauigkeit ein Hilfsgreifersystem
angewandt werden, das auf dem Maschinenrahmen angebracht wird und den ruhenden Bogen
ergreift, um ihn zu beschleunigen und an die Zylindergreifer mit Zylindergeschwindigkeit
zu übergeben. Derartige Hilfsgreifer erhöhen jedoch nicht nur fühlbar die Fabrikationskosten
der Maschine, sondern sie stellen auch ein störendes Hindernis für den Maschinenmeister
beim Zurichten dar.
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Um die geschilderten Nachteile durch das ruckartige Ergreifen des
Bogens, wie oben beschrieben, zu vermeiden, wurde bereits vorgeschlagen, daß die
Greiferwelle und die zugehörige Auflageschiene von Armen getragen werden, die an
einer SchwenkweRe befestigt sind, die zwischen den Seitenwänden des Zylinders exzentrisch
zur Zylinderwelle gelagert ist; außerhalb des Zylinders ist an den Seitenwänden
der Maschine eine Kurve oder ein Zapfen angeordnet, die mit einem an der Schwenkwelle
befestigten Rollenhebel zusammenwirken, so daß die die Greiferwelle und Auflageschiene
tragenden A-rme geschwenkt werden. Hierbei befindet sich zunächst die Auflageschiene
in ruhender Lage oder bewegt sich sehr langsam, während die Greifer sich schließen,
um einen Bogen zu erfassen, worauf die Auflageschiene und die Greifer sich beschleunigen,
bis sie die Zylinderunilaufgeschwindigkeit erreicht haben. Eine derartige Anordnung
erfordert die Verwendung von starken Federn, namentlich bei hohen Umlaufgeschwindigkeiten,
um eine erschütterungsfreie Anlage zwischen Kurve und Rollen zu sichern. Dies hat
aber eine rasche Abnutzung zur Folge, die wiederum
eine unangenehme
Vibration zwischen den Greifem und der Auflageschiene bewirkt.
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Bei allen diesen bekannten Einrichtungen liegt der Anlegetisch dicht
am Druckzylinder, so daß der angelegte und ausgerichtete Bogen den Zylinder tangiert.
Das bedeutet, daß der Bogen bei den vorbekannten Ausführungen einige Zentimeter
frei über den Anlegetisch heraushängt und nur an einigen Stellen durch dünne blattfederartige
Zungen unterstützt werden kann, nämlich dort, wo keine Zylindergreifer angeordnet
sind.
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Man hat auch bereits vorgeschlagen, den Anlegetisch im Abstand vom
Zylinder anzuordnen; doch ist es bei dieser bekannten Einrichtung ebenfalls notwendig,
den Anlegetisch zum Zwecke des Ergreifens des Bogens in Richtung auf den Zylinder
zu senken. Dazu kommt noch, daß in diesem Falle eine paßgerechte übernahme des Bogens
vom noch angehobenen Anlegetisch nicht möglich ist, da die Greiferauflage in der
Greifstellung in einem Winkel von mindestens 301 zur Bogenvorderkante liegt.
Ein paßgerechtes Greifen unter starker Abbiegung der Vorderkante ist aber praktisch
nicht durchführbar.
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Die vorliegende Erfindung soll nun gewährleisten, daß die Betätigung
der schwingenden Welle und der Greiferwelle so erfolgt, daß nicht nur die Auflageschiene
nach dem Heranbringen an die Anlegemarken oder die Anlegetischvorderkante im wesentlichen
in Ruhelage verbleibt, während die Greifer den Bogen erfassen, sondern daß diese
Auflageschiene und dir, Greifer zwangläufig gesteuert werden, wenn sie sich der
Bogengreifstellung nähern und weiterhin zwangläufig gesteuert bleiben, bis sie den
Bogen erfaßt haben, und zwar unabhängig von der Umlaufgeschwindigkeit des Zylinders.
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Der Erfindung gemäß wird dies dadurch erreicht, daß in oder annähernd
in der Blattebene der Vorderkante des zu erfassenden Bogens außerhalb des
Um-
fanges des Druckzylinders ein durch an der Gestellwand ortsfest angeordnete
Steuerteile gebildeter momentaner Drehpol für die Greifereinrichtung vorgesehen
ist und daß diese im momentanen Drehpol liegenden Steuerteile mit verschwenkbaren,
starr mit der Schwenk-welle der Greifereinrichtung verbundenen Steuergliedern zusammenwirken.
Zweckmäßig trägt zu diesem Zweck die Schwenkwelle des Greifersystems an einem oder
beiden Enden Schwenkhebei, deren Gabelmäuler mit am Maschinengestell angeordneten
Zapfen zur Erzeugung einer wechselnden Schwenkbewegung während der Zylinderdrehung
zusammenwirken. Die Greiferwelle ihrerseits trägt mindestens einen Gabelhebel, dessen
Gabelmaul während der Schwenkbewegung des Greifersystems mit einem Zapfen oder einer
Spindel zusammenwirkt, die im Zylinder gelagert ist, wodurch die öffnungs- und Schließbewegung
der Greiferwelle mit den Greifern erzeugt wird. Das obere Maul des Schwenkhebels
und das Maul des Gabelhebeis auf der Greiferwelle und ihre zugehörigen Zapfen sind
der Erfindung gemäß so einander zugeordnet, daß während des Erfassens des Bogens
Forinschluß zwischen den erwähnten Gabelmäulern und ihren zugeordneten Zapfen besteht.
Die Greiferwelle für das öffnen der Greifer besitzt zweckmäßig einen an ihrem Ende
eine Rolle tragenden Hebel, der mit einer am Maschinengestell bzw. Zylinder angeordneten
Kurve zusammenarbeitet. Weiterhin kann im Zylinder ein Winkelhebel angeordnet sein,
dessen einer Arm eine mit einer im Maschinengestell angeordneten Kurve zusammenwirkende
Rolle trägt und dessen anderer Arm mit einem auf der Greifezwelle an-eordneten Hebel
zusammenwirken, so daß die Greifeiwelle gedreht und damit die Greifer geöffnet und
geschlossen werden. Der auf der Schwenkwelle des Greifersystems vorgesehene Schwenkhebel
trägt der weiteren Erfindung gemäß eine Rolle, die auf einer Kurve abrollt, die
am Maschinengestell derart angeordnet ist, daß das Greifersystein nach dem Herauslaufen
des oberen Mauls aus dem zugehörigen Zapfen in die Ausgangsstellung zarückgeführt
wird.
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Zweckmäßig werden die mit dem Schwenkhebel zusammenwirkenden Zapfen
im Maschinengestell verschiebbar angeordnet, so daß sie bei Zweitourenmaschinen
in und aus der Bahn des Schwenkhebels bewegt werden können. An der Schwenkwelle
des Greifersystems können Federn angreifen, durch welche das Greifersystein in Drehrichtung
zur Grundstellung gedrückt wird. Die Schwenkwelle des Greifersystenis und die Welle
für die Spannklappe des Zylinderaufzuges können miteinander derart gekuppelt sein,
daß nach Öffnung der Spannklappe des Zylinderaufzuges auch das Greifersystein von
der Grundstellung abgeschwenkt wird.
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In den Zeichnungen sind Beispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 einen Seitenriß, der die relativen Stellungen der verschiedenen Teile
des Greifersystems, kurz nach Erfassen eines Bogens, darstellt, Fig. 2 einen Grundriß
zu Fig. 1,
Fig. 3 bis 6 Seitenrisse der wesentlichen Teile des
Greifersystems in verschiedenen Stellungen, Fig. 7 ein Schema, das die relative
Winkellage der Bezugsachsen des Greifersystems während der Bogenübernahme darstellt,
Fig. 8 und 9 einen Seitenriß bzw. Querschnitt von zusätzlichen Mitteln
zum Greifersystem, die die Passerhaltigkeit bei angehobenem Druckzylinder an Ein-
oder Zweitourenmaschinen sichern, Fig. 10 einen Seitenriß einer Kombination
des Greifersystems mit einer Aufzugspannvorrichtung, Fig. 10 a einen Grundriß
zu Fig. 10,
Fig. 11 bis 14 Seitenrisse einer weiteren Ausführungsform
der wesentlichen Teile des Greifersystems in verschiedenen Stellungen, Fig.
15 einen teilweisen Querschnitt durch den Druckzylinder niit Greifersystem
nach Fig. 11 bis 14 und Aufzugspannklappe in Druckstellung, Fig.
16 einen Grundriß zu Fig. 13,
Fig. 17 einen Seitenriß einer
weiteren Ausführungsform der Kombination eines Greifersystems mit einer Aufzugspannvorrichtung.
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In Fig. 1 bis 10 bezeichnet 1 einen Druckzylinder,
der von einer Welle 2 getragen wird, die in den Seitenwänden 3 der Druckinaschine
gelagert ist. Eine Schwenkwelle 4 ist in den Seitenwünden 12 des Druckzylinde,rs
gelagert und trägt eine Anzahl von Armen 5 (von denen nur einer gezeigt wird),
die durch Stifte 6 auf der Schwenkwelle befestigt sind. Die Arme
5 tragen die Greiferwelle 7 und eine Auflageschiene 8. Diese
trägt die eigentlichen Greiferauflagen 27. Auf der Greiferwelle
7 sind außerdem eine Anzahl von Greifern 9 fest oder verstellbar angeordnet.
Ein Kurvenhebel 10 ist an einem oder beiden Enden der Greiferwelle
7 befestigt. Dieser Kurvenhebel besitzt einen gekrümmten Schlitz
11 und ist
nahe der Seitenwand 12 des Zylinders angeordnet;
er kann niit einem der Greifer aus einem Stück gebildet werden, wie die Zeichnung
zeigt. Der geschlitzte Kurvenhebel 10 wirkt mit einem Bolzen 13 an
der Zylinderwand zusammen und bewirkt ein zwangläufiges öffnen und Schließen der
Greifer, wodurch Vibrieren oder fehlerhaftes Schließen der Greifer bei Bogenübernahme
verhindert wird. Eine Schraubenfeder 14 auf der Greiferwelle 7 ist an einem
Ende in der Greiferauflageschiene 8 und an ihrem anderen Ende 16 unter
einem Greifer 9 verankert. Diese Feder 14 dient dazu, die Greifer geschlossen
zu halten, wenn sie nicht unter Kontrolle des geschlitzten Kurvenhebels
10 stehen.
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Die Enden der Schwenkwelle 4 sind durch die Seitenwände 1.2 des Druckzylinders
geführt; eines dieser Enden trägt einen Schwenkhebel 22, der an beiden Enden mit
kurvenförmigen Ausschnitten bzw. Mäulern versehen ist. Diese Ausschnitte arbeiten
mit den in der Seitenwand 3 gelagerten öffnungs- und Schließzapfen
23, 24 zusammen. Dieses Zusammenwirken erfolgt während der Bogenübernahme
zwangläufig. Ein gleichartiger Schwenkhebel kann auch am anderen Ende der Schwenkwelle
vorgesehen sein, dem in entsprechender Weise Öffnungs- und Schließzapfen auf der
anderen Seitenwand des Maschinengestells zugeordnet sind. Vor bzw. nach Zusammenwirken
des Schwenkhebels 22 mit den genannten Zapfen 23, 24 kommt der Schwenkhebel
an Zapfen 25 bzw. 26 zur Anlage, welche in der Zylinderwand 12 gelagert
sind. Diese Anlage wird durch eine Kippvorrichtung erreicht, die aus einer Stange
17 besteht, die in dem Arm 5 mittels eines Zapfens 21 drehbar gelagert
ist und eine Druckfeder 20 trägt. Das Federwiderlager 19, durch welches das
freie Ende 18 der Stange 17 lose hindurchgeführt ist, ist an der Zylinderseitenwand
12 befestigt.
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Mit 39 ist ein Anlegetisch bezeichnet, der mit Vordermarken
40 ausgerüstet ist, die in bekannter Weise betätigt werden. Diese Marken bleiben
in der Anlagestellung, bis die Greifer den Bogen erfaßt haben, und werden dann vor
dem ablaufenden Bogen abgeschwenkt.
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Die öffnung der Greifer zur Abgabe des Bogens an einen Auslegermechanismus
erfolgt durch eine Kurve 41, die an der Seitenwand der Maschine fest angeordnet
ist. Der vorerwähnte Zapfen 26 trägt auf der Innenseite der Zylinderseitenwand
einen Winkelhebel 42, dessen einer Arm 43 mit einer Rolle 48 versehen ist. Gegen
diesen Arm drückt außerdem eine Druckfeder 47, welche in dem Gehäuse 46 gelagert
ist; dieses ist fest an der Zylinderseitenwand angeordnet. Das Gehäuse dient außerdem
als Anschlag für den zweiten Arm 44 des Winkelhebels. Ferner hat der Arm 44 eine
Nase 45. Bei Auflaufen der Rolle 48 auf die Kurve 41 schwingt die Nase 45 gegen
den Kurvenhebel 10, wodurch die Greiferwelle mit den Greifern verschwenkt
wird und die Greifer geöffnet werden.
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Die Aufzugsklemmen 28 sind auf einer Klemmwelle 29 angeordnet,
die durch den in den Fig. 10
und 10a gezeigten Mechanismus gedreht werden
kann. Die Klemmwelle 29 ist durch eine Seitenwand 12 des Zylinders hindurchgeführt
und trägt an diesem Ende einen Hebel 30, der mit einem Schlitz
31 versehen ist. In diesen Schlitz greift ein Zapfen 32 eines Spannhebels
33 ein. Dieser Spannhebel ist mittels eines Zapfens 34 in der Zylinderseitenwand
12 drehbar gelagert und besitzt -eine Bohrung -35. Diese Bohrung dient zum
Ansetzen eines Steckdornes od. dgl., wodurch Hebelwirkung auf den Spannhebel
33 ausgeübt werden kann. Durch Drehen dieses Spannhebels und das beschriebene
Zusammenwirken des Zapfens 32 mit dem Schlitz 31 wird die Klemmwelle
ebenfalls verdreht, und die Aufzugsklemmen 28 werden geöffnet. Der Hebel
30 besitzt außerdem kurvenförmige Ausschnitte 36. Mit diesen Ausschnitten
36 wirkt ein Hebel 38 der Schwenkwelle 4 des Greifersystems über den
Zapfen 37 zusammen. Da die Schwenkwelle 4 unter der vorbeschriebenen Wirkung
der Druckfeder 20 steht, wird über den Zapfen 37 ein Schließen der Aufzugsklemmvorrichtung
erreicht. Ist diese jedoch vollkommen geöffnet, so rastet der Zapfen 37 in
einen der runden Ausschnitte 36 ein, und die Aufzugsklemmen bleiben geöffnet.
Sollte der Maschinenmeister es einmal versäumen, die Aufzugsklemmen 28 vor
Anlaufen der Maschine zu schließen, schlägt der über die Zylinderperipherie vorstehende
Spannhebel 33 gegen einen in der Seitenwand der Maschine fest angeordneten
Zapfen. Dadurch werden der Spannhebel sowie der Hebel 30 verdreht und somit
die Aufzugsklemmen geschlossen. Gleichzeitig rastet der Zapfen 37 aus, und
die Druckfeder 20 bringt das Greifersystem in die Grundstellung.
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In den Fig. 3 bis 6 ist die Arbeitsweise des Greifersystems
dargestellt. Fig. 3 zeigt die Stellung des Zylinders bzw. des Greifersystems,
in welcher der bedruckte Bogen an den Auslegermechanismus übergeben wird und gleichzeitig
den Beginn des Zusammenwirkens des Schwenkhebels 22 mit dem Öffnungszapfen
23. Bei weiterer Drehung des Zylinders wird durch das Zusammenwirken von
Schwenkhebel 22 und Öffnungszapfen 23 die Schwenkwelle 4 in Öffnungsrichtung
der Greifer gedreht. Nach Ab-
laufen des Hebels 22 vom Öffhungszapfen
23 ist der Kippmechanismus mit der Druckfeder 20 in Tätigkeit getreten und
hat den Schwenkhebel 22 an den Zapfen 25 gelegt. In dieser Stellung läuft das obere
Maul des Schwenkhebels 22, wie in Fig. 4 gezeigt, gegen den ortsfesten Schließzapfen
24 an. Durch die weitere Drehung des Zylinders wird die Schwenkwelle 4 verschwenkt,
und die Greifer beginnen sich durch das Zusammenwirken des geschlitzten Kurvenhebels
10
und des an der Zylinderwand befestigten Zapfens 13
zu schließen (s.
Fig. 1).
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Fig. 5 zeigt die Stellung des Zylinders bzw. des Greifersystems
beim Erfassen des Bogens. Dabei hat der Schließzapfen 24 seine tiefste Stellung
im oberen Maul des Schwenkhebels 22 erreicht und die zwangläufige Führung des Greifersystems
übernommen. Im übrigen zeigt Fig. 1 die gleiche Stellung wie Fig.
5, aus der auch ersichtlich wird, daß die Drehung des Greifersystems so weit
fortgeschritten ist, daß der Zapfen 13 den geschlitzten Kurvenhebel
10 freigibt, nachdem die Greifer geschlossen sind.
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In Fig. 7 ist die Stellung der wesentlichen Bezugsachsen des
Greifersystems nach Fig. 5 schematisch dargestellt. Es bezeichnet dabei
A die Achse des Zylinders, D die Achse der Schwenkwelle, B die Achse
des Schließzapfens, welche in der Bogenebene liegt, F die bei Greiferschluß ebenfalls
in der Bogenebene liegende Auflagefläche des Greifers. Zwischen den Stellungen
C und E der Schwenkwelle erfolgt das Schließen der Greifer. Da die
Achsen A, D und B der
Erfindung gemäß in einer Ebene
liegen, erfolgt trotz Drehung des Zylinders bzw. der Schwenkwelle von
C
nach E während einiger Winkelgrade der Zylinderdrehung im wesentlichen
keine Bewegung der Greiferauflagefläche F in der Bogenebene, so daß ein passerhaltiges
Schließen der Greifer gewährleistet wird. Nach dem Greiferschluß erfolgt das Lüften
der Vordermarken, also etwa zwischen den Stellungen D
und E. Bei Weiterdrehung
von E in Pfeilrichtung wird der erfaßte Bogen aus der Ruhelage mit steigender
Geschwindigkeit vom Anlegetisch weg und auf den Zylinder gezogen.
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Fig. 6 zeigt den Zylinder in einer Stellung kurz nach der Bogenübernahme.
Das obere Maul des Schwenkhebels 22 verläßt gerade den Schließzapfen 24, und das
gesamte Greifersystem ist durch die Kippfeder 20 in die Ausgangs- bzw. Grundstellung
geschwenkt worden, in welcher der Schwenkhebel 22 am Zapfen 26 anliegt.
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Um den passerhaltigen Greiferschluß auch bei angehobenem Zylinder,
z. B. bei Zweitourenmaschinen, aufrechtzuerhalten, ist folgende Einrichtung getroffen:
Die Zapfen 23 und 24 sowie die Welle 40a für die Anlegemarken 40 werden zu
diesem Zweck durch Lagerplatten 50 so mit den Hauptlagern des Zylinders verbunden-,
daß sie mit diesen auf und ab bewegt werden, wie die Fig. 8 und
9 zeigen. Außerdem ist zwischen den Lagerplatten 50 eine Traverse
49 angeordnet, auf welcher sich der abklappbare Anlegetisch in bekannter Weise abstützt.
Bei angehobenem Zylinder bleiben auf diese Weise alle Registerelemente in ihrer
relativen Stellung zueinander, so daß das Register nicht beeinträchtigt wird.
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Die Fig. 11 bis 17 zeigen eine abgeänderte Ausführungsform
der Erfindung. Das wesentliche Merkmal der Abänderung liegt darin, daß die überführung
des Schwenkhebels des Greifersystems vom öffnungs- zum Schheßzapfen unter Wegfall
der einen Endstellung erfolgt, in welche das Greifersystem durch die vorerwähnte
Kippvorrichtung gebracht wurde. Außerdem wird die Rückführung des Greifersysteins
in seine Ausgangsstellung nach Verlassen des Schließzapfens durch eine Hilfskurve
bewirkt. Eine durch beide Seitenwände 62 des Zylinders hindurchgehende Schwenkwelle
60 trägt auf einer Seite des Zylinders wiederum einen Schwenkhebel
61, der außer den kurvenförmigen Ausschnitten eine Rolle 63 besitzt.
Wie in dem vorhergehenden Beispiel sind die öffnungs- und Schließzapfen
65 und 66 an den Seitenwänden 67 der Maschine angeordnet. Die
Schwenkwelle 61 hat Arme 68, die an ihren äußeren Enden die Greiferauflageschienen
69 tragen. Die Arme besitzen außerdem Lagerungen für eine Greiferwelle
70 mit zugehörigen Greifern 71. Einer dieser Greifer, welcher sich
neben einer Zylinderseitenwand befindet, wird mit einem Arm 72 versehen.
der eine Rolle 73 besitzt. Durch Zusammenwirken dieser Rolle mit einer an
der Maschinenseitenwand angeordneten Kurve 74 werden die Greifer, zur Abgabe des
Bogens an den Greifermechanismus, geöffnet. Ein zweiter Greifer, neben der anderen
Zylinderseitenwand gelegen, hat einen geschlitzten Hebelarm 75, welcher mit
einem in der Zylinderseitenwand angeordneten Zapfen 76 zusammenarbeitet;
dadurch wird die Drehbewegung der Schwenkwelle 61 zum öffnen und Schließen
der Greifer 71 ausgenutzt. Die Schwenkwelle 61 sowie die Greiferwelle
70 befinden sich beide unter Federspannung. Zu diesem Zweck ist auf der Schwenkwelle
61 die Schraubenfeder 79 angeordnet, deren Enden einerseits an dem
Lagerauge 80 und andererseits an einem der Arme 68 verankert sind.
Durch diese Feder kommt der Schwenkhebel 60 und damit das ganze Greifersystem
an einem Anschlag 91 des Zylinders zur Anlage, solange der Schwenkhebel
60
nicht durch die Zapfen 65 und 66 betätigt wird. Eine zweite
Schraubenfeder 78 sitzt auf der Greiferwelle 70.
Die Enden dieser Feder
sind einerseits an der Greiferauflageschlene 69 und andererseits an einem
Greifer 71 verankert. Die Schraubenfeder 78 ist bestrebt, die Greifer
zu schließen, und hält sie geschlossen, wenn die Steuennittel für die eigentliche
Greiferbewegung außer Eingriff sind.
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Die Fig. 17 zeigt in Verbindung mit der Fig. 16 die
Aufzugsklemmvorrichtung. Diese besteht im wesenthchen aus den Aufzugsklemmen
81, die durch einen Winkelhebel betätigt werden, der auf der Klemmwelle
82 fest angeordnet ist. Der eine Arm 83 des Winkelhebels dient als
Handgriff für die Schwenkbewegung der Aufzugsklemmen; der andere Arm 84 besitzt
an seinem Ende eine kurvenförmige Aussparung 85. Wie bereits früher beschrieben,
arbeitet dieser Winkelhebel bzw. seine kurvenförmige Aussparung 85 mit Hebel
87 bzw. dessen Zapfen 86 zusammen, dieser Hebel ist fest auf der Schwenkwelle
61 angeordnet. Durch die Federwirkung der Schraubenfeder 79 auf der
Schwenkwelle 61 wird der Zapfen 86 gegen das schräge Ende des Armes
84 des Winkelhebels gedrückt, wodurch die Aufzugsklemmen 81 geschlossen werden.
Bei vollkommen geöffneten Aufzugsklemmen rastet auch hier wieder der Zapfen
86 in den kurvenfönnigen Ausschnitt 85 ein und hält die Aufzugsklemmen
in geöffneter Stellung. Falls der Maschinemneister das SchließenderAufzugsklemmen
vergißt und die Maschine in Gang setzt, läuft der Hebelarin 83 gegen den
festen Zapfen 88, der Winkelhebel wird verschwenkt, die Klemmen schließen,
und der Zapfen 86 rastet aus, so daß das gesamte Greifersystem unter Wirkung
der Feder 79
in seine Ausgangsstellung schwenkt.
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Die Wirkungsweise des zweiten Ausführungsbeispiels ist ähnlich derjenigen
des ersten: Fig. 11 zeigt jene Stellung des Zylinders,' in der das Greifersystem
am weitesten aus seiner Ausgangsstellung herausgeschwenkt ist. Dies geschah durch
Eingriff des öffnungszapfens 65, welchen das untere Maul des Schwenkhebels
10 nun wieder verläßt; gleichzeitig kommt das obere Maul-des-Schwenkhebels
mit dem Schheßzapfen 66 zum Eingriff. Außerdem ist die in Fig.
11 gezeigte Stellung jene der größten Greiferöffnung. Das öffnen der Greifer
geschah durch Zusammenwirken des im Zylinder fest angeordneten Zapfens
76 mit dem geschlitzten Hebelarm 75 eines Greifers 71. Die
Bewegung des Herausschwenkens des gesamten Greifersystems wurde also gleichzeitig
zum öffnen der Greifer benutzt. Bei der weiteren Drehung des Zylinders wird das
Greifersystem durch den Schließzapfen 66 und Schwenkhebel 60 wieder
zurückgeschwenkt und diese Bewegung wieder zum Schließen der Greifer benutzt.
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Fig. 12 zeigt die Stellung der Teile des Greifersystems bei Greiferschluß.
Der Schwenkhebel 60 ist mit seinem oberen Maul wieder in zwangläufigem Eingriff
mit dem Schheßzapfen 66. Auch die Greifersteuerung durch Zapfen
76 war bisher zwangläufig, und erst nach Greiferschluß wird der Zapfen frei,
so
daß die Greifer unter Wirkung der Schraubenfeder 78 den
Bogen halten und weiterführen. Die vorher beschriebene schematische Darstellung
der Fig. 7 gilt ebenso für den Bewegungsablauf dieser Ausführungsform in
Stellung nach Fig. 12. Bei weiterer Drehung des Zylinders erfolgt der Austritt des
Schließzapfens 66 aus dem oberen Maul des Schwenkhebels 60. Da zu
diesem Zeitpunkt die Ausgangsstellung des gesamten Greifersystems, das ist Anlage
des Schwenkhebels 60 am Zylinderanschlag 91, noch nicht erreicht ist,
wird die Rückführung durch die an der Seitenwand fest angeordnete Kurve 64 übernommen.
Auf diese Kurve läuft die von dem Schwenkhebel 60
getragene Rolle
63 auf, die durch die Schraubenfeder 79 an die Kurve 64 gedrückt wird.
Auf diese Weise bewirkt- die Kurve ein Verschwenken des Greifersystems, bis es zur
Anlage an den Anschlag 91
kommt. Fig. 13 zeigt diese Stellung des Zylinders
bzw. Greifersystems.
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In Fig. 14 ist die Abgabe nach erfolgtem Druck an den Auslegermechanismus
dargestellt. Da in dieser Stellung noch kein Eingriff zwischen dem geschlitzten
Hebelarrn 75 eines Greifers und dem Zapfen 76 besteht, ist die GreiferweIle
frei und kann entgegen der Federwirkung verschwenkt bzw. die Greifer können geöffnet
werden. Dies geschieht durch Auflaufen der am Hebelann 72 angeordneten Rolle
73 auf die Kurve 74. Außerdem zeigt Fig. 14 den Eintritt des öffnungszapfens
65 in den Schwenkhebel 60, wodurch ein erneuter Ablauf der geschilderten
Schwenkung des Greifersystems zum Erfassen eines neuen Bogens erfolgt.
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In der Beschreibung und den Ansprüchen schließen die Begriffe »Druckmaschine«,
»Druckzylinder« bzw. »Zylinder« auch Hilfszuführwalzen und/oder solche Zylinder
ein, die Bogen an dauernd umlaufende Zylinder zuführen.