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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Transportieren
von Bogen in einer Druckmaschine, wobei einer der Bogen während seines
Durchlaufs durch einen von einem ersten Zylinder zusammen mit einem
zweiten Zylinder gebildeten Zylinderspalt sowohl mittels einer vorderen
Halteeinrichtung an seinem vorlaufenden Bogenende als auch mittels
einer von den Zylindern separaten, hinteren Halteeinrichtung an
seinem nachlaufenden Bogenende festgehalten wird, nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Nach
einem solchen Verfahren arbeitet ein in der
DE 100 47 395 A1 beschriebenes
Transportsystem, bei welchem der Bogen außerhalb der Zylinderbreite
festgehalten wird, indem Seitenränder
des Bogens von als die Halteeinrichtungen fungierenden Greifern
ergriffen werden. Damit die Greifer die Seitenränder ordnungsgemäß ergreifen
können,
muss der Bogen ein ganz bestimmtes Format haben. Ist der Bogen zu
breit oder zu schmal, können
die Greifer den Bogen nicht ordnungsgemäß festhalten. Ungünstig daran
ist also die systembedingte Beschränkung auf ein einziges Bogenformat.
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Deshalb
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Gattung anzugeben, das bogenformat-variabel ist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Transportieren von Bogen in einer Druckmaschine, wobei einer
der Bogen während
seines Durchlaufs durch einen von einem ersten Zylinder zusammen mit
einem zweiten Zylinder gebildeten Zylinderspalt sowohl mittels einer
vorderen Halteeinrichtung an seinem vorlaufenden Bogenende als auch
mittels einer von den Zylindern separaten, hinteren Halteeinrichtung
an seinem nachlaufenden Bogenende festgehalten wird, ist dadurch
gekennzeichnet, dass dabei der Bogen mittels der Halteeinrichtungen
innerhalb einer Zylinderbreite der Zylinder festgehalten wird.
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Dieses
Verfahren ermöglicht
die Verarbeitung sowohl von schmalen als auch von breiten Bogen
in der Druckmaschine. Von einem minimalen Bogenformat bis hin zu
einem maximalen Bogenformat sind sämtliche Bogenformate bei Anwendung
des Verfahrens transportierbar.
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Ein
Zusatzvorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist darin zu sehen, dass der Bogen weniger breit als die Zylinder
sein und sich ausschließlich innerhalb
der Zylinderbreite erstrecken kann. Durch diese Bogendimensionierung
und -positionierung kann sicher vermieden werden, dass der Bogen
während
seines Durchlaufs durch den Zylinderspalt von einer seitlichen Kante
eines der Zylinder, über
welche Kante der Bogen anderenfalls hinausragen würde, deformiert
wird. Deshalb ist das Verfahren besonders vorteilhaft, wenn der
erste Zylinder ein Gegendruckzylinder mit harten Zylinderkanten
und der Zylinderspalt ein Druckspalt ist. Durch die zuvor beschriebenen
Gegenmaßnahmen
ist es ausgeschlossen, dass der Bogen über eine der Zylinderkanten
des Gegendruckzylinders hinausragt und diese Zylinderkante unter
Wirkung der Druckpressung Markierungen am Bogen hinterlässt.
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Beim
eingangs genannten Stand der Technik (
DE 100 47 395 A1 ) sind
von den Zylinderkanten verursachte Bogenmarkierungen keinesfalls
ausgeschlossen, wobei die verursachten Bogenmarkierungen eine mangelhafte
Stapelbarkeit und Weiterverarbeitbarkeit des Bogens zur Folge haben
können.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
erfolgt dagegen ein sehr bogenschonender Transport und ist eine
einwandfreie Stapelbarkeit und Weiterverarbeitbarkeit des Bogens
gewährleistet.
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In
den Unteransprüchen
genannte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden nachfolgend
im Einzelnen kurz erläutert.
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Bei
einer hinsichtlich der Bannung einer Gefahr einer Kollision der
vorderen Halteeinrichtung mit dem zweiten Zylinder vorteilhaften
Weiterbildung befindet sich die vordere Halteeinrichtung zumindest während ihres
Durchlaufs durch den Zylinderspalt vollständig unterhalb einer äußeren Umfangslinie des
ersten Zylinders. Vorzugsweise befindet sich die vordere Halteeinrichtung
nicht nur während
ihres Durchlaufs durch den Zylinderspalt sondern permanent unterhalb
der Umfangslinie. Zwar ist es gemäß dieser bevorzugten Variante
eben gerade nicht vorgesehen, dass die vordere Halteeinrichtung
im Laufe jeder Umdrehung des ersten Zylinders vor dem Passieren
des Zylinderspalts ins Innere des ersten Zylinders eintaucht und
nach dem Passieren des Zylinderspalts wieder aus dem Inneren auftaucht,
also periodisch unter die Umfangslinie versenkt wird, jedoch ist dies
bei weniger bevorzugten Varianten keinesfalls ausgeschlossen. Die
vordere Halteeinrichtung kann eine den zu transportierenden Bogen
an seiner Vorderkante einklemmende Greiferbrücke und somit traversenförmig sein.
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Bei
einer hinsichtlich einer traversenförmigen Ausbildung auch der
hinteren Halteeinrichtung vorteilhaften Weiterbildung weist mindestens
einer der Zylinder mindestens einen Zylinderkanal auf und taucht
die hintere Halteeinrichtung während
ihres Durchlaufs durch den Zylinderspalt vorübergehend in den Zylinderkanal
ein.
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Gemäß einer
Variante weist der erste Zylinder den für das Eintauchen der hinteren
Halteeinrichtung vorgesehenen Zylinderkanal auf. Beispielsweise
kann ein Zylindermantel des ersten Zylinders, insbesondere falls
letzterer ein Gegendruckzylinder ist, aus entlang seiner Umfangslinie
aufgereihten Mantelsegmenten zusammengesetzt sein, wobei zur Bildung
des Zylinderkanals ein Mantelsegment aus der Segmentreihe entnommen
ist. Hierbei kann eine die Bogenlänge betreffende Formatumstellung
erfolgen, indem mittels einer halb- oder vollautomatisch arbeitenden
Handhabungseinrichtung ein Mantelsegment zuerst aus der Segmentreihe
herausgenommen und danach passgenau in den Zylinderkanal eingefügt wird,
wobei die von dem umgesetzten Mantelsegment in der Segmentreihe
hinterlassene Lücke
einen mit der neuen Formatlänge
korrespondierenden Zylinderkanal bildet und der mit der alten Formatlänge korrespondierende,
bisherige Zylinderkanal nunmehr durch das umgesetzte Mantelsegment
verschlossen ist.
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Aber
gemäß einer
bevorzugten, anderen Variante weist der zweite Zylinder den Zylinderkanal auf,
in welchen die hintere Halteeinrichtung bei ihrer Passage des Zylinderspalts
kurzzeitig eintaucht.
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Bei
beiden zuvor erläuterten
Varianten kann die hintere Halteeinrichtung eine von den Zylindern separate,
d. h. an keinem der Zylinder angebrachte, Saugerbrücke sein.
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Bei
einer hinsichtlich einer Formatumstellung der Druckmaschine vorteilhaften
Weiterbildung wird bei dieser Formatumstellung eine Phasenlage des Zylinderkanals
relativ zu dem anderen der Zylinder, d. h. relativ zu dem nicht
den Zylinderkanal aufweisenden Zylinder, verändert. Die Phasenlage kann
gemäß einer
Variante durch eine Verdrehung des gesamten den Zylinderkanal aufweisenden
Zylinders relativ zu dem anderen Zylinder verändert werden. Bei dieser Variante
wird der den Zylinderkanal aufweisende Zylinder mitsamt seines Zylinderkanals
in eine gegenüber
der vorherigen veränderte
Winkelstellung relativ zu dem anderen Zylinder verdreht. Gemäß einer
anderen Variante kann die Phasenlage aber auch durch eine innerhalb
des den Zylinderkanal aufweisenden Zylinders erfolgende Verlagerung des
Zylinderkanals verändert
werden. Bei der zuletzt genannten Variante steht ein Grundkörper des
den Zylinderkanal aufweisenden Zylinders relativ zu dem anderen
Zylinder rotativ still und wird eine Umfangsposition des Zylinderkanals
relativ zu dem Grundkörper
dadurch verändert,
dass ein an der Bildung des Zylinderkanals beteiligtes Teil des
Zylinders oder mehrere solche Teile relativ zum Grundkörper verlagert
wird bzw. werden.
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Bei
einer anderen Weiterbildung, die ebenfalls hinsichtlich der Formatumstellung
der Druckmaschine vorteilhaft ist, wird bei dieser Formatumstellung
eine Kanalkontur des Zylinderkanals verändert. Durch die Veränderung
der Kanalkontur wird der Zylinderkanal in Zylinderumfangsrichtung
wahlweise verkürzt
oder verlängert.
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Gemäß einer
weiteren Weiterbildung kann der erste Zylinder, wie zuvor bereits
erwähnt,
ein Gegendruckzylinder sein und kann der zweite Zylinder ein mit
dem Gegendruckzylinder kooperierender Gummituch- oder Druckformzylinder
sein. Der zweite Zylinder kann z. B. mit einem für den Offsetdruck vorgesehenen
Gummituch oder mit einem für
vollflächige
Lackierarbeiten vorgesehenen Gummituch bespannt sein. Stattdessen
kann der zweite Zylinder auch mit einer z. B. für Spotlackierungen vorgesehenen
Flexo-Druckform bespannt sein.
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Gemäß einer
weiteren Weiterbildung ist die hintere Halteeinrichtung an einem
umlaufenden Zugmittel befestigt. Dieses endlose Zugmittel kann z.
B. ein Zahnriemen oder eine Kette sein. Hinsichtlich der traversenförmigen Ausbildung
der hinteren Halteeinrichtung vorteilhaft ist es, wenn diese an
jedem ihrer beiden Enden an je einem solchen Zugmittel befestigt
ist.
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Vorzugsweise
ist es vorgesehen, dass sowohl die vordere Halteeinrichtung als
auch die hintere Halteeinrichtung den Zylinderspalt passiert.
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Zur
vorliegenden Erfindung gehört
auch eine Druckmaschine mit einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
oder einer seiner Weiterbildungen ausgebildeten Vorrichtung. Diese
Druckmaschine ist vorzugsweise eine Bogen-Rotationsdruckmaschine
für den
Offsetdruck.
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Weitere
funktionell und konstruktiv vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der erfindungsgemäßen Druckmaschine
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
und der dazugehörigen
Zeichnung.
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In
dieser zeigt:
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1 eine
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
arbeitende Druckmaschine mit einer Bogentransportvorrichtung,
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2 die
Bogentransportvorrichtung aus einer Perspektive II, III (vgl. 1)
während
des Transports eines kleinformatigen Bogens,
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3 die
Bogentransportvorrichtung aus der Perspektive II, III während des
Transports eines großformatigen
Bogens,
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4 eine
vordere Halteeinrichtung der Druckmaschine beim Passieren eines
Zylinderspalts,
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5 eine
hintere Halteeinrichtung der Bogentransportvorrichtung beim Passieren
des Zylinderspalts,
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6 bis 9c verschiedene
Ausführungsbeispiele
eines an der Bildung des Zylinderspalts beteiligten Zylinders der
Druckmaschine und
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10 und 11 Modifikationen
der Druckmaschine, welche Modifikationen ebenfalls nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
arbeiten.
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In 1 ist
eine aus Bedruckstoff bestehende Bogen 1 (vgl. 2)
verarbeitende Maschine 2 dargestellt. Die Maschine 2 ist
eine Druckmaschine, speziell eine Bogen-Rotationsdruckmaschine, und umfasst
mehrere, der Reihenbauweise entsprechend hintereinander angeordnete
Offset-Druckwerke, von denen nur das in Bogentransportrichtung gesehen letzte
Druckwerk 3 zeichnerisch teilweise dargestellt ist. Dieses
Druckwerk 3 ist einem Bogenausleger 4 unmittelbar
vorgeordnet. Anstatt für
den Offsetdruck könnte
das Druckwerk 3 für
ein Lackieren der Bogen 1, also als ein Lackierwerk, ausgebildet
sein.
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Die
Maschine 2 umfasst weiterhin eine Bogentransportvorrichtung 5,
welche sowohl innerhalb des Druckwerks 3 als auch innerhalb
des Bogenauslegers 4 den Bogentransport unterstützt. Außerdem umfasst
die Maschine einen ersten Zylinder 6 und einen zweiten
Zylinder 7. Diese beiden Zylinder 6, 7 bilden
zusammen einen Zylinderspalt 8 (vgl.
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4 und 5)
und sind im Druckwerk 3 angeordnet. Der Außendurchmesser
des ersten Zylinders 6 beträgt ein Mehrfaches des Außendurchmessers
des zweiten Zylinders 7. Im Speziellen ist der Außendurchmesser
des zweiten Zylinders 7 im Wesentlichen halb so groß wie der
Außendurchmesser
des ersten Zylinders 6 und ist letzterer ein doppelgroßer Zylinder.
Der erste Zylinder 6 fungiert als Gegendruckzylinder und
der zweite Zylinder 7 ist mit einem die Beschichtungsflüssigkeit
(Druckfarbe) führenden
Aufzug 9 (vgl. 4 und 5) bespannt. Der
Aufzug 9 ist ein Gummituch für den Offsetdruck und könnte stattdessen
auch ein Gummituch oder eine Flexo-Druckform für das Lackieren sein. Der erste
Zylinder 6 weist vordere Halteeinrichtungen 10, 11 auf,
die dazu dienen, die Bogen 1 an deren vorlaufenden Bogenenden 12 (vgl. 4)
festzuhalten. Die vorderen Halteeinrichtungen 10, 11 sind
die Bogen 1 per Klemmkraft haltende Greiferbrücken und
diametral am ersten Zylinder 6 angeordnet.
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Die
Bogentransportvorrichtung 5 weist hintere Halteeinrichtungen 13, 14 zum
Festhalten der Bogen 1 an deren nachlaufenden Bogenenden 15 auf. Die
hinteren Halteeinrichtungen 13, 14 sind die Bogen 1 per
Vakuumkraft haltende Saugerbrücken
und in gleichbleibender Teilung beabstandet an einem endlosen, umlaufenden
Zugmittel 25 angebracht. Die hinteren Halteeinrichtungen 13, 14 sind
jeweils mit ihrem einen Ende an dem auf der sogenannten Bedienseite
der Maschine 2 angeordneten Zugmittel 25 und mit
ihrem anderen Ende an einem auf der sogenannten Antriebsseite befindlichen
aber in 1 von dem Zugmittel 25 verdeckten,
weiteren Zugmittel, welches mit dem Zugmittel 25 baugleich
ist, angebracht. Bei den beiden miteinander parallel umlaufenden
Zugmitteln, zwischen denen sich die hinteren Halteeinrichtungen 13, 14 längserstrecken,
handelt es sich um Zahnriemen und könnte es sich stattdessen auch
um Ketten handeln. Sowohl die vorderen Halteeinrichtungen 10, 11 als
auch die hinteren Halteeinrichtungen 13, 14 sind
also Haltetraversen, die sich jeweils über die gesamte maximale Formatbreite MAXB
(vgl. 3) der Bogen 1 in eine bezüglich der Bildebene
von 1 senkrechte Richtung längserstrecken.
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Der
Bogenausleger 4 umfasst einen umlaufenden Kettenförderer 16 mit
Greiferbrücken 17, 18, welche
in einem Übergabepunkt 19 die
vorlaufenden Bogenende aus den vorderen Halteeinrichtungen 10, 11 übernehmen
und später
die Bogen 1 auf einem Bogenstapel 20 aufstapeln.
Umlaufrichtungen 21 bis 24 der Bogentransportvorrichtung 5,
der Zylinder 6, 7 und des Kettenförderers 16 sind
in 1 mit Bewegungspfeilen symbolisch angegeben. Der
Verlauf des Zugmittels 25 folgt vor dem Übergabepunkt 19 im Wesentlichen
der Umfangslinie des ersten Zylinders 6 und nach dem Übergabepunkt 19 im
Wesentlichen der Bewegungsbahn des Kettenförderers 16 bzw. seinem
Kettenverlauf. Anhand ihrer geometrischen Drehachsen, welche Umlenkpunkte
der Bogentransportvorrichtung 5 und des Kettenförderers 16 definieren,
sind Kettenräder 30, 31 des
Kettenförderers 16 und
vom Zugmittel 25 umschlungene und mit letzteren kämmende Zahnräder 32, 33 der
Bogentransportvorrichtung 5 schematisch dargestellt. Das
Zahnrad 33 und der erste Zylinder 6 sind miteinander
koaxial angeordnet und weisen im Wesentlichen ein und denselben
Außendurchmesser
auf. Diesen Außendurchmesser
weisen im Wesentlichen auch die Kettenräder 26, 27 auf.
Die Umlaufgeschwindigkeiten des ersten Zylinders 6 und
der Bogentransportvorrichtung 5 sind miteinander unter
anderem durch eine Aneinanderkopplung des Zahnrads 33 und
des ersten Zylinders 6 derart synchronisiert, dass ein
jeder der Bogen 1 gleichzeitig mittels einer der vorderen Halteeinrichtungen 10, 11 und
mittels einer der hinteren Halteeinrichtungen 13, 14 festgehalten
und durch den Zylinderspalt 8 hindurchtransportiert wird.
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Hinsichtlich
der Wahl des Zeitpunktes des Erfassens des nachlaufenden Bogenendes
durch die entsprechende hintere Halteeinrichtung, z. B. die hintere
Halteeinrichtung 13, sind grundsätzlich eine erste Variante
und eine zweite Variante denkbar. Gemäß der ersten Variante erfasst
die hintere Halteeinrichtung 13 durch Ansaugen das nachlaufende
Bogenende zu einem Zeitpunkt, zu welchem die mit der hinteren Halteeinrichtung 13 kooperierende
vordere Halteeinrichtung 10 und das darin eingeklemmte
vorlaufende Bogenende noch gar nicht in den Zylinderspalt 8 eingelaufen
sind. Gemäß der zweiten
Variante erfasst die hintere Halteeinrichtung 13 das nachlaufende
Bogenende erst zu einem späteren
Zeitpunkt, zu welchem sich die vordere Halteeinrichtung 10 und das
darin eingeklemmte vorlaufende Bogenende bereits innerhalb des Zylinderspalts 8 befinden
oder letzteren sogar schon wieder verlassen haben. Beiden Varianten
ist es eigen, dass die hintere Halteeinrichtung 13 das
nachlaufende Bogenende noch vor dessen Einlauf in den Zylinderspalt 8 erfasst
und dass der Bogen 1 während
seines Durchlaufs durch den Zylinderspalt 8 zumindest zeitweilig,
d. h. gemäß der ersten
Variante während
des gesamten Durchlaufs und gemäß der zweiten
Variante nur während eines
Zeitabschnittes des Durchlaufs, an beiden Bogenenden simultan von
der vorderen Halteeinrichtung 10 und der hinteren Halteeinrichtung 13 festgehalten
wird. Gemäß dem in 1 gegebenen
Beispiel erfasst die hintere Halteeinrichtung 13 den Bogen 1 in
einem Bogenaufnahmepunkt 26 und lässt die hintere Halteeinrichtung 13 den
Bogen 1 erst in einem Bogenabgabepunkt 27 wieder
los. Auf der zwischen dem Bogenaufnahmepunkt 26 und dem
Bogenabgabepunkt 27 liegenden Transportstrecke der Bogentransportvorrichtung 5 wird
der Bogen 1 von der hinteren Halteeinrichtung 13 permanent
festgehalten. Die hintere Halteeinrichtung 13 hält das nachlaufende
Bogenende also auch während
der im Übergabepunkt 19 erfolgenden Übergabe
des vorlaufenden Bogenendes von der vorderen Halteeinrichtung 10 an
die Greiferbrücke 17 fest.
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In
den 2 und 3 ist die Bogentransporteinrichtung 5 in
einer ihrer in 1 gezeigten Umlaufstellung,
in der sich die hintere Halteeinrichtung 13 bereits innerhalb
des Zylinderspalts 8 befindet, vorhergehenden Umlaufstellung,
in der sich die hintere Halteeinrichtung 13 noch nicht
innerhalb des Zylinderspalts 8 befindet, dargestellt. Es
ist ersichtlich, dass die hintere Halteeinrichtung 13 den
Bogen 1 innerhalb einer im Wesentlichen relativ zu den
Zylindern 6, 7 in achsparalleler Richtung zu messenden Zylinderbreite
ZB in Angriffspunkten 28, 29, die eine bogenhinterkanten-nahe
und bogenhinterkanten-parallele Reihe bilden, festhält. Jeder
der in den 2 und 3 mit Kreuzchen
symbolisch dargestellten Angriffspunkte 28, 29 ist
durch jeweils eine vakuumbeaufschlagte Saugöffnung einer Saugerreihe der hinteren
Halteeinrichtung 13 bestimmt. Die hintere Halteeinrichtung 13 erfasst
und hält
den Bogen 1 im Prinzip über
seine gesamte Formatbreite hinweg gleichmäßig und von der Bogenhinterkante
her.
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Dies
ist ein bedeutsamer Unterschied zum eingangs genannten Stand der
Technik (
DE 100 47 395
A1 ), bei welchem der Bogen hinten nur an zwei seitlichen
Angriffspunkten, also nicht über
die gesamte Formatbreite hinweg, und von den Seitenkanten her festgehalten
wird.
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Aus
den 2 und 3 ist weiterhin ersichtlich,
dass die Zylinderbreite ZB von dem kürzeren der beiden Zylinder 6, 7 – das ist
der zweite Zylinder 7 – bestimmt
ist, falls die Zylinder 6, 7 unterschiedlich breit
sind. Die Zylinder 6, 7 können in Abweichung vom zeichnerisch
dargestellten Beispiel aber auch im Wesentlichen gleichbreit sein.
Die Zylinderbreite ZB ist genau gesagt eine Zylinderballen-Breite
und entspricht einer Spaltbreite SB des Zylinderspalts 8.
Auf jeden Fall befindet sich mindestens einer und befinden sich
vorzugsweise mehrere der Angriffspunkte 28, 29 innerhalb
der Zylinderbreite ZB. Auch die vordere Halteeinrichtung 10 hält den Bogen 1 in
innerhalb der Zylinderbreite ZB liegenden Angriffspunkten, die eine
bogenvorderkanten-nahe und -parallele Reihe bilden, fest. Jeder
dieser zeichnerisch nicht dargestellten Angriffspunkte der vorderen
Halteeinrichtung 10 ist eine sogenannte Klemmstelle und
durch jeweils ein Greifer-Greiferauflage-Paar
der vorderen Halteeinrichtung 10 bestimmt.
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Ein
Vergleich der 2, in welcher die Maschine 2 für die minimale
Formatbreite MINB des Bogens 1 eingerichtet ist, mit der 3,
in welcher die Maschine 2 für die maximale Formatbreite
MAXB des Bogens 1 eingerichtet ist, lässt die Bogenformat-Variabilität des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der zu dessen Durchführung
verwendeten Maschine 2 deutlich werden. Mittels der Maschine 2 kann
jeder Bogen 1, der eine beliebig zwischen den Grenzwerten
(MINB, MAXB) liegende Formatbreite aufweist, sicher transportiert
und verarbeitet werden.
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In 4 ist
gezeigt, dass sich die vordere Halteeinrichtung 10 permanent
unterhalb einer imaginären
Umfangslinie 34 des ersten Zylinders 6 befindet
und nicht zum zweiten Zylinder 7 hin über die Umfangslinie 34 hinausragt.
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Aus 5 ist
ersichtlich, dass die hintere Halteeinrichtung 13 während ihrer
Passage des Zylinderspalts 8 in einen Zylinderkanal 35 des
zweiten Zylinders 7 eintaucht. Der Zylinderkanal 35 ist
ein sogenannter Spannkanal, in welchem eine Spanneinrichtung 36 zum
Spannen des Aufzugs 9 sitzt. Bei einer Formatumstellung
der Maschine 2 auf eine andere Bogenformatlänge muss
der Abstand zwischen der vorderen Halteeinrichtung 10 und
der hinteren Halteeinrichtung 13 verändert werden. Dazu gibt es verschiedene
Varianten, die nachfolgend im Einzelnen erläutert werden.
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Eine
Basisvariante sieht vor, dass die Phasenlage (Umlauf-Phasenlage)
der vorderen Halteeinrichtung 10 relativ zur hinteren Halteeinrichtung 13 mittels
einer Verstelleinrichtung 37 (vgl. 1) verstellt
wird und dabei die Phasenlage (Umlauf-Phasenlage) der hinteren Halteeinrichtung 13 relativ
zum zweiten Zylinder 7 beibehalten wird. Dadurch, dass der
erste Zylinder 6 mittels der Verstelleinrichtung 37 relativ
zum Zahnrad 33 und zum zweiten Zylinder 7 verdreht
wird, kann die vordere Halteeinrichtung 10 auf einen näheren oder
weiteren Abstand relativ zur hinteren Halteeinrichtung 13 eingestellt
werden. Da die vordere Halteeinrichtung 10 nicht über die
Umfangslinie 34 hinausragt, brauchen keine weiteren Maßnahmen
getroffen werden, um eine Kollision der vorderen Halteeinrichtung 10 mit
dem zweiten Zylinder 7 infolge der Formatumstellung zu
vermeiden.
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Eine
andere Basisvariante sieht vor, mittels der Verstelleinrichtung 37 die
Phasenlage (Umlauf-Phasenlage) der hinteren Halteeinrichtung 13 relativ
zur vorderen Halteeinrichtung 10 zu verstellen und dabei
im gleichen Maße
mittels einer Verstelleinrichtung 38 die Phasenlage (Umlauf-Phasenlage) des
zweiten Zylinders 7 relativ zum ersten Zylinder 6 und
dessen vorderer Halteeinrichtung 10 zu verstellen. Durch
diese Drehwinkelverstellung des zweiten Zylinders 7 wird
dafür gesorgt,
dass die hintere Halteeinrichtung 13 auch nach ihrer Verstellung
zur vorderen Halteeinrichtung 10 hin oder von letzterer
weg bei jedem Umlauf der Bogentransportvorrichtung 5 in den
Zylinderkanal 35 einzutauchen imstande ist und nicht mit
dem zweiten Zylinder 7 kollidiert.
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Eine
weitere Basisvariante sieht vor, dass der zweite Zylinder 7 außer seinem
als Spannkanal fungierenden Zylinderkanal 35 noch eine
Umfangsausnehmung 39, z. B. einen weiteren Zylinderkanal,
aufweist. Bei dieser Basisvariante kann die vordere Halteeinrichtung 10 – in Abweichung
von 4 – über die
Umfangslinie 34 hinausragen. Somit kann im laufenden Betrieb
zuerst die vordere Halteeinrichtung 10 vorübergehend
in den Zylinderkanal 35 eintauchen und danach die hintere
Halteeinrichtung 13 vorübergehend
in die Umfangsausnehmung 39 eintauchen. Um eine besonders
flache Ausbildung der Umfangsausnehmung 39 zu ermöglichen, kann
die hintere Halteeinrichtung 13 weniger hoch ausgebildet
bzw. weniger weit über
die Umfangslinie 34 hinausragend als in 5 ausgebildet
sein.
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Denkbar
ist aber auch eine bezüglich
der zuvor erfolgten Erläuterungen
vertauschte Zuordnung der Halteeinrichtungen 10, 13 zum
Zylinderkanal 35 und zur Umfangsausnehmung 39,
wobei die vordere Halteeinrichtung 10 in die Umfangsausnehmung 39 eintaucht
und die hintere Halteeinrichtung 13 – genauso wie bei der in 5 dargestellten
Variante – in den
Zylinderkanal 35 eintaucht.
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Die
Umfangsausnehmung 39 muss zwecks Formatumstellung entlang
dem Umfang des zweiten Zylinders 7 positionsvariabel sein,
d. h. der zwischen der Umfangsausnehmung 39 und dem Zylinderkanal 35 bestehende
Bogenlängen-Abstand
muss veränderbar
sein.
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Für diesen
Zweck ist gemäß der 6 und 7 die
Umfangsoberfläche
des zweiten Zylinders 7 in die Position der Umfangsausnehmung 39 bestimmende
Segmente 40 untergliedert, die zueinander verstellbar gelagert
sind. Die Segmente 40 liegen dicht aneinander an und bilden
eine – gegebenenfalls durch
die Umfangsausnehmung 39 unterbrochene (vgl. 7) – Reihe,
welche sich nur über
einen Umfangsabschnitt und somit nicht über im Wesentlichen die gesamte
Umfangslänge
des zweiten Zylinders 7 erstreckt. Bei dem Umfangsabschnitt
handelt es sich im Wesentlichen um eine Zylinderumfangshälfte und zwar
um die in der betriebsmäßigen Umlaufrichtung 21 gesehen
hintere Zylinderumfangshälfte.
Der Aufzug 9 ist die Segmente 40 außenseitig überdeckend aufgespannt
und kleidet die Umfangsausnehmung 39 schmiegsam aus.
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Der
Untervariante nach 6 ist es eigen, dass bei der
die Umpositionierung der Umfangsausnehmung 39 bewirkenden
Verstellung der Segmente 40 mindestens eines dieser Segmente 40 im
Wesentlichen zylinder-radial nach außen verstellt und mindestens
ein anderes der Segmente 40 im Wesentlichen zylinder-radial
nach innen verstellt wird. Durch die nach außen erfolgende Verstellung
wird eine die bisherige Position der Umfangsausnehmung 39 bestimmende
Segmentlücke
zwischen den Segmenten 40 geschlossen und durch die nach
innen erfolgende Verstellung wird eine die zukünftige Position der Umfangsausnehmung 39 bestimmende
Segmentlücke geöffnet. Die
in 6 gezeigten Segmente 40 sind keilförmig und
von Segment 40 zu benachbartem Segment 40 abwechselnd
nach außen
und nach innen verjüngt
bzw. spitz zulaufend profilierte Leisten. Außerdem umfasst der in 6 gezeigte
zweite Zylinder 7 ein ringförmiges, zentrales Stellelement 41 mit
einer umfangsseitigen Nut 42, welche das (oder jedes) jeweils
nach innen verschobene Segment 40 aufnimmt. Das Stellelement 41 ist
um eine Rotationsachse 43 des zweiten Zylinders 7 relativ
zu den Segmenten 40 drehbar gelagert, so dass durch die
Drehung des Stellelements 41 die Nut 42 in kooperative Gegenüberlage
mit dem jeweils für
die Neupositionierung der Umfangsausnehmung 39 ausgewählten der
Segmente 40 ausgerichtet werden kann.
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Bei
der in 7 dargestellten Untervariante sind die die Position
der Umfangsausnehmung 39 bestimmenden Segmente 40 in
Umfangsrichtung verstellbar gelagert. Zum Zwecke der Neupositionierung
der Umfangsausnehmung 39 relativ zum Zylinderkanal 35 werden
die Segmente 40 umgruppiert, wobei mindestens eines der
Segmente 40 aus einer eine Flanke 44 der Umfangsausnehmung 39 bestimmenden,
ersten Segmentgruppe 40.1 in eine eine gegenüberliegende,
zweite Flanke 45 bestimmende, zweite Segmentgruppe 40.2 der
Segmente 40 verstellt wird. Ein sowohl im Wesentlichen
zylinder-radial als auch in Zylinderumfangsrichtung verstellbar
und fixierbar am zweiten Zylinder 7 gelagerter Niederhalter 46 dient
dazu, den Aufzug 9 gegen dessen elastische Rückstellwirkung
in die Umfangsausnehmung 39 hineingedrückt zu halten. Der Niederhalter 46 längserstreckt
sich als mehrteilige Traverse achsparallel mit dem zweiten Zylinder 7 und
den Segmenten 40 über
die Breite des Aufzugs 9 in bezüglich der Bildebene der 7 senkrechter
Richtung. Der Niederhalter 46 umfasst z. B. als Rollen
gelagerte Rundstangen 47, 48, welche an ihren
beiden Enden jeweils durch eine Lasche zusammengehalten werden.
Die Segmente 40 gemäß 7 weisen
zur ihrer Lagestabilisierung männliche
(49) und weibliche (50) Formschluss-Konturelemente
auf, die paarweise ineinander greifen.
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Bei
der Untervariante gemäß 8a ist
die Umfangsausnehmung 39 in Form eines sich parallel mit
der Rotationsachse 43 längserstreckenden
Kanals in den Aufzug 9 eingebracht. Der Aufzug 9 und mit
diesem die Umfangsausnehmung 39 ist in Umfangsrichtung
des zweiten Zylinders 7 auf dessen Umfangsoberfläche verstellbar
gelagert. Zur Umfangsverstellung des Aufzugs 9 dienen eine
erste Wickelrolle 51 und eine zweite Wickelrolle 51 der
Spanneinrichtung 36. Wird der Aufzug 9 an seinem
einen Ende von der zweiten Wickelrolle 52 abgewickelt und gleichzeitig
an seinem anderen Ende auf die erste Wickelrolle 51 aufgewickelt,
hat dies eine bezüglich der 8a im
Uhrzeigersinn erfolgende Verschiebung des Aufzugs 9 auf
der Umfangsoberfläche
zur Folge, wodurch die Umfangsausnehmung 39 zum Zwecke
einer Anpassung des zweiten Zylinders 7 an ein kürzeres Bogenformat
im Uhrzeigersinn gesehen näher
an den Zylinderkanal 35 heran verstellt wird. Um den mit
der jeweiligen Bogenformatlänge
konespondierenden Abstand zwischen dem Zylinderkanal 35 und
der Umfangsausnehmung 39 zu vergrößern, wird der Aufzug 9 von
der ersten Wickelrolle 51 abgewickelt und auf die zweite
Wickelrolle 52 aufgewickelt und wird die in den Aufzug 9 eingebrachte Umfangsausnehmung 39 dadurch
bezüglich 8a entgegen
dem Uhrzeigersinn verschoben.
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Die
in 8b dargestellte Ausbildung des zweiten Zylinders 7 ist
eine Modifikation der in 8a dargestellten
Ausbildung und unterscheidet sich von letzterer nur bezüglich der
Querschnittskontur der Umfangsausnehmung 39. Im Gegensatz
zur 8a, worin die Umfangsausnehmung 39 im
Wesentlichen kanalförmig
ausgestaltet ist, hat die Umfangsausnehmung 39 gemäß der 8b eine
absatz- bzw. stufenförmige
Form, bei welcher der Aufzug 9 einen sich im Wesentlichen über die
hintere Zylinderhälfte
erstreckenden und bezüglich
der Aufzugsdicke verjüngten
Aufzugsbereich aufweist, welcher die Umfangsausnehmung 39 bildet
und der an seinem Ende auf die zweite Wickelrolle 52 aufgewickelt
ist.
-
In
den 9a bis 9c ist
eine weitere Basisvariante des zweiten Zylinders 7 dargestellt,
gemäß welcher
bei der Formatumstellung eine Kanalkontur des Zylinderkanals 35 durch
ein Verbiegen des den Zylinderkanal 35 auskleidenden Aufzugs 9 verändert wird.
Der zweite Zylinder 7 umfasst eine um die Rotationsachse 43 herum
drehbar gelagerte Trägerkurve 53,
die einen durch einen größeren Krümmungsradius
R bestimmten Kreisbogen als Außenumfangsabschnitt
und einen durch einen kleineren Krümmungsradius r bestimmten Kreisbogen
als weiteren Außenumfangsabschnitt
aufweist. Die beiden durch die Krümmungsradien R, r bestimmten, konvexen
Außenumfangsabschnitte
gehen über
einen konkaven bzw. im Wesentlichen S-förmigen Übergangsbereich 54 der
Kurvenaußenkontur
ineinander über.
Die Trägerkurve 53 kann
der sogenannten Skelettbauweise entsprechend entlang der Rotationsachse 43 in
mehrfacher Anordnung vorgesehen sein.
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Die
Trägerkurve 53 trägt eine
sich im Wesentlichen über
die gesamte Zylinderbreite ZB und im Wesentlichen über den
halben Zylinderumfang erstreckende Stützmatte 55. Die Stützmatte 55 besteht aus
einem gummielastischen und schmiegsamen Material, z. B. aus Polyurethan
oder einem anderen Kunststoff, und kann sich deshalb in verschiedenen Drehstellungen
der Trägerkurve 53 relativ
zur Stützmatte 55 an
die Außenkontur
(Außenumfangsabschnitte
und Übergangsbereich 54)
der Trägerkurve 53 in
engem Kontakt anschmiegen. Die Stützmatte 55 ist also
so biegeweich, dass sie sich dem der Stützmatte 55 in der
jeweiligen Drehstellung der Trägerkurve 53 jeweils
gegenüberliegenden
Außenumfangsabschnitt
bzw. Außenkonturbereich
der Trägerkurve 53 anzupassen
in der Lage ist. Andererseits ist die Stützmatte 55 in zylinder-radialer
Kraftwirkungsrichtung gesehen sehr drucksteif bzw. kaum kompressibel
profiliert. Diese kraftwirkungsrichtungsabhängig unterschiedliche Verformbarkeit
der Stützmatte 55 resultiert
aus deren unterseitiger Lamellenstruktur 56, die in 9c dargestellt
ist. Die Lamellen der Lamellenstruktur 56 längserstrecken
sich parallel mit der Rotationsachse 43. In Abweichung
von der Ausführungsform
gemäß 9c wäre es aber
auch möglich,
die Stützmatte 55 in
Sandwichbauweise ähnlich
wie Wellpappe mit einer gewellten Lage und einer auf der gewellten
Lage zu deren Wellenstabilisation befestigten, ebenflächigen Decklage
auszubilden. Das in der Umlaufrichtung 21 (vgl. 1)
des zweiten Zylinders 7 vorlaufende Ende der Stützmatte 55 ist
an einem Grundkörper 57,
relativ zu welchem die Trägerkurve 53 um
die Rotationsachse 43 herum verstellbar ist, befestigt.
Das entgegengesetzte, nachlaufende Ende der Stützmatte 55 ist ein
freies Ende und somit an dem Grundkörper 57 nicht befestigt.
Der Aufzug 9 ist mittels der hier nur eine einzige Wickelrolle 51 umfassenden
Spanneinrichtung 36 über
die als Zwischenlage zwischen der Trägerkurve 53 und dem
Aufzug 9 angeordnete Stützmatte 55 gespannt.
Ein dem Übergangsbereich 54 gegenüberliegender
Niederhalter 58, welcher zusammen mit der Trägerkurve 53 oder
von dieser getrennt verstellbar am zweiten Zylinder 7 gelagert
ist, dient dazu, den Aufzug 9 und die Stützmatte 55 in
eine den Übergangsbereich 54 folgende
Form zu zwingen.
-
In
der 9a ist eine für
die minimale Bogenformatlänge
vorgesehene Formateinstellung des zweiten Zylinders 7 gezeigt,
in welcher die Trägerkurve 53 im
Uhrzeigersinn an die Spanneinrichtung 36 heran verstellt
ist, so dass der durch den kleinen Krümmungsradius r bestimmte Außenumfangsabschnitt
der Trägerkurve 53 der
Stützmatte 55 gegenüberliegt
und deren Krümmungsradius
klein hält.
Außerdem
ist es dieser Formateinstellung eigen, dass der Aufzug 9 weiter
als bei der in 9b gezeigten Formateinstellung
auf der Wickelrolle 51 aufgewickelt ist, dass ein beim
Bedrucken des Bogens 1 mit diesem in Kontakt kommender
Kontaktabschnitt 59 des Umfangs des zweiten Zylinders 7 bzw.
dessen Aufzugs 9 verkürzt
ist und dass der Zylinderkanal 35 in Umfangsrichtung verlängert ist.
-
Demgegenüber ist
es der in 9b gezeigten und für das maximale
Bogenlängenformat
vorgesehenen Formateinstellung eigen, dass der durch den großen Krümmungsradius
R bestimmte Außenumfangsabschnitt
der Trägerkurve 53 in
Gegenüberlage
mit der Stützmatte 55 geschwenkt
ist und letztere infolgedessen durch die Trägerkurve 53 zylinderradial
weiter außen
als in 9a gehalten wird. Dadurch ist
der Kontaktabschnitt bzw. -winkel 59 verlängert und
der Zylinderkanal 35 in Umfangsrichtung gegenüber 9a verkürzt und
ist der Aufzug 9 weiter von der Wickelrolle 51 abgewickelt.
-
In
den 10 und 11 sind
Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt. Aus den 1 bis 9c in
die 10 und 11 übernommene Bezugszeichen
bezeichnen in den 10 und 11 die
im Wesentlichen gleichen Maschinenelemente wie in den 1 bis 9c und
brauchen deshalb im Zusammenhang mit den 10 und 11 nicht
nochmals im Detail erläutert
zu werden.
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Wie
aus 10 ersichtlich, ist bei dem darin dargestellten
Ausführungsbeispiel
die Maschine 2 eine in Reihenbauweise ausgebildete Rotationsdruckmaschine
mit hintereinander angeordneten Druckwerken 3, die als
Offsetdruckwerke ausgebildet sind. Jedes der Druckwerke 3 beinhaltet
ein Exemplar des ersten Zylinders (nachfolgend Gegendruckzylinder
genannt) 6 und des zweiten Zylinders (nachfolgend Gummituchzylinder
genannt) 7, wobei die beiden Zylinder 6, 7 jeweils
den Zylinderspalt 8 bilden. Die Zylinderspalte 8 sind
also auch hier Druckspalte. Zwischen den Gegendruckzylindern 6 sind
im wesentlichen rhombisch oder oval profilierte Bogentransporttrommeln 60 angeordnet.
Das Zugmittel 25 der Bogentransportvorrichtung 5 ist
mäanderförmig um
die Gegendruckzylinder 6 und die Bogentransporttrommeln 60 herumgeführt und
dabei durch die Zylinderspalte 8 der Druckwerke 3 hindurchgeführt. Die
an dem Zugmittel 25 angebrachten hinteren Halteeinrichtungen 13, 14 passieren
während
ihres gemeinsamen Umlaufs mit dem Zugmittel 25 nacheinander
die Zylinderspalte 8 und kooperieren beim beidendigen Halten
der Bogen 1 mit den vorderen Halteeinrichtungen 10, 11 der
Gegendruckzylinder 6 und ebensolchen vorderen Halteeinrichtungen
der Bogentransporttrommel 60 in der im Zusammenhang mit
den 1 bis 9c bereits beschriebenen Art und
Weise.
-
Bei
dem Ausführungsbeispiel
in 11 sind sowohl die vorderen Halteeinrichtungen 10, 11 als auch
die hinteren Halteeinrichtungen 13, 14 an der vom
ersten Zylinder (Gegendruckzylinder) 6 separaten Bogentransportvorrichtung 5 angebracht
und umfasst letztere zwei auf verschiedenförmigen Bahnen umlaufende Zugmittel 25 (Ketten,
Zahnriemen), von denen das eine die vorderen Halteeinrichtungen 10, 11 und
das andere die hinteren Halteeinrichtungen 13, 14 trägt. Auf
einem gemeinsamen Bahnabschnitt der Zugmittel 25 sind diese
derart geführt,
dass sowohl die vorderen Halteeinrichtungen 10, 11 als
auch die hinteren Halteeinrichtungen 13, 14 den
Zylinderspalt (Druckspalt) passieren. Um dies trotz des Umstandes,
dass sowohl die vorderen Halteeinrichtungen 10, 11 als
auch die hinteren Halteeinrichtungen 13, 14 während des
Passierens des Zylinderspaltes 8 über die Umfangslinie 34 des
ersten Zylinders 6 hinausragen und sozusagen in den zweiten
Zylinder 7 hineinragen, zu ermöglichen, ist letzterer einer
der 6 bis 9c entsprechend ausgebildet.
-
- 1
- Bogen
- 2
- Maschine
- 3
- Druckwerk
- 4
- Bogenausleger
- 5
- Bogentransportvorrichtung
- 6
- Zylinder
(erster)
- 7
- Zylinder
(zweiter)
- 8
- Zylinderspalt
- 9
- Aufzug
- 10
- Halteeinrichtung
(vordere)
- 11
- Halteeinrichtung
(vordere)
- 12
- Bogenende
(vorlaufendes)
- 13
- Halteeinrichtung
(hintere)
- 14
- Halteeinrichtung
(hintere)
- 15
- Bogenende
(nachlaufendes)
- 16
- Kettenförderer
- 17
- Greiferbrücke
- 18
- Greiferbrücke
- 19
- Übergabepunkt
- 20
- Bogenstapel
- 21
bis 24
- Umlaufrichtung
- 25
- Zugmittel
- 26
- Bogenaufnahmepunkt
- 27
- Bogenabgabepunkt
- 28
- Angriffspunkt
- 29
- Angriffspunkt
- 30
- Kettenrad
- 31
- Kettenrad
- 32
- Zahnrad
- 33
- Zahnrad
- 34
- Umfangslinie
- 35
- Zylinderkanal
- 36
- Spanneinrichtung
- 37
- Verstelleinrichtung
- 38
- Verstelleinrichtung
- 39
- Umfangsausnehmung
- 40
- Segment
- 40.1
- Segmentgruppe
(erste)
- 40.2
- Segmentgruppe
(zweite)
- 41
- Stellelement
- 42
- Nut
- 43
- Rotationsachse
- 44
- Flanke
- 45
- Flanke
- 46
- Niederhalter
- 47
- Rundstange
- 48
- Rundstange
- 49
- Formschluss-Konturelement
(männlich)
- 50
- Formschluss-Konturelement
(weiblich)
- 51
- Wickelrolle
(erste)
- 52
- Wickelrolle
(zweite)
- 53
- Trägerkurve
- 54
- Übergangsbereich
- 55
- Stützmatte
- 56
- Lamellenstruktur
- 57
- Zylindergrundkörper
- 58
- Niederhalter
- 59
- Kontaktabschnitt
- 60
- Bogentransporttrommel
- MAXB
- Maximale
Formatbreite
- MIMB
- Minimale
Formatbreite
- ZB
- Zylinderbreite
- SB
- Spaltbreite
- R
- Krümmungsradius
(großer)
- r
- Krümmungsradius
(kleiner)