DE102008028536A1

DE102008028536A1 - Vorrichtung zur Befestigung von Druckplatten

Info

Publication number: DE102008028536A1
Application number: DE102008028536A
Authority: DE
Inventors: Rudi Stellberger; Rolf Kündgen; Gerd Merkel
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen Intellectual Property AG and Co KG
Priority date: 2007-07-06
Filing date: 2008-06-16
Publication date: 2009-01-08

Abstract

Bei einer Vorrichtung zum Klemmen von Druckplatten auf dem Zylinder einer Druckmaschine ist es vorgesehen, dass eine bewegbare untere Klemmschiene mittels Federkraft gegen eine oben feststehende Klemmschiene gedrückt wird. Zur Erzeugung von Rückstellkräften ist ein Nocken betätigter Hebel vorgesehen. Darüber hinaus sitzt der Nocken auf einer Hebel betätigten Nockenwelle.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Befestigung von Druckplatten, insbesondere zum Klemmen einer Druckplattenvorderkante.
Durch die DE 41 29 831 C3 ist eine Druckplattenklemmvorrichtung mit einer feststehenden oberen Klemmleiste und einer bewegbaren unteren Klemmleiste bekannt. Die Klemmkraft wird von einer Druckfeder erzeugt, die am Zylinderkörper abgestützt ist. Zur Erzeugung einer Rückstellbewegung der unteren Klemmleiste ist ein am Zylinderkörper abgestütztes Stellelement vorgesehen, welches zur Umlenkung der Stellkraft einen zweiarmigen Hebel aufweist.
Die Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckplattenklemmvorrichtung zu schaffen, mit welcher besonders hohe Rückstellkräfte zur Bewegung einer bewegbaren Klemmleiste erzeugt werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist die Ausbildung des Stellelementes als Nockenwelle. Durch diese Maßnahme können große Kräfte von dem Nocken der Nockenwelle auf einen Stellhebel übertragen werden. Der Stellhebel weist zwei unterschiedlich lange Hebelarme auf, die so angeordnet sind, dass sich eine Vergrößerung der Stellkraft ergibt.
Ein weiterer Vorteil ist der Antrieb der Nockenwelle mittels eines Stellmittels, das über einen Hebel an der Nockenwelle angreift. Durch diese Maßnahme kann das Stellmittel zur Betätigung der Nockenwelle relativ klein ausgeführt werden, da aufgrund der Hebelarmlänge nur geringe Kräfte benötigt werden, um die Nockenwelle zu schwenken.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden beschrieben.
Es zeigen:
1 eine Bogenrotationsdruckmaschine im Schnitt in schematischer Darstellung und
2 einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Klemmvorrichtung.
Eine Bogen 7 verarbeitende Maschine, z. B. eine Druckmaschine 1, weist einen Anleger 2, mindestens ein Druckwerk 3 bzw. 4 und einen Ausleger 6 auf. Die Bogen 7 werden von einem Bogenstapel 8 entnommen und vereinzelt oder schuppenförmig über einen Zuführtisch 9 den Druckwerken 3 und 4 zugeführt. Diese enthalten in bekannter Weise jeweils einen Plattenzylinder 11, 12 und damit jeweils zusammenwirkende Gummituchzylinder 15, 20. Die Plattenzylinder 11 und 12 weisen jeweils eine Klemmvorrichtung 13, 14 zum Befestigen flexibler Druckplatten auf. Darüber hinaus ist jedem Plattenzylinder 11, 12 eine Vorrichtung 16, 17 für den halb- oder vollautomatischern Druckplattenwechsel zugeordnet.
Der Bogenstapel 8 liegt auf einer gesteuert anhebbaren Stapelplatte 10 auf. Die Entnahme der Bogen 7 erfolgt von der Oberseite des Bogenstapels 8 mittels eines so genannten Saugkopfes 18, der unter anderem eine Anzahl von Hub- und Schleppsaugern 19, 21 für die Vereinzelung der Bogen 7 aufweist. Darüber hinaus sind Blaseinrichtungen 22 zur Auflockerung der oberen Bogenlagen und Tastelemente 23 zur Stapelnachführung vorgesehen. Zur Ausrichtung des Bogenstapels 8, insbesondere der oberen Bogen 7 des Bogenstapels 8 sind eine Anzahl von seitlichen und hinteren Anschlägen 24 vorgesehen.
Die Klemmvorrichtung 13 ist in der 2 dargestellt. Diese ist für einen automatischen Druckplattenwechsel geeignet und weist eine obere feststehende Klemmschiene 26 auf. Die obere Klemmschiene 26 wirkt zum Klemmen einer Druckplattenvorderkante mit einer unteren, im Wesentlichen radial bewegbaren Klemmschiene 27 zusammen. Ein Klemmschienenhalter 28 für die obere Klemmschiene 26 ist in einem Kanal des Plattenzylinders 13 befestigt und weist ein Widerlager 29 auf, an welchem mindestens ein Federelement, z. B. eine Druckfeder 31, abgestützt ist. Die Druckfeder 31 drückt gegen eine Unterseite 32 der bewegbaren Klemmschiene 27, um diese mit hoher Kraft gegen die obere Klemmschiene 26 zu drücken und somit einen Klemmspalt 33 zur Aufnahme der Druckplattenvorderkante zu schließen. Die untere Klemmschiene 27 weist eine Aufnahme 34 auf, in welche ein Rückstellelement, z. B. ein Hebel 36, eingreift. Der Hebel 36 weist zwei Hebelarme 37, 38 mit unterschiedlichen Längen A, B auf, um ein Übersetzungsverhältnis von B/A ca. 3 bis 4 zu erzielen. Der Hebel 36 ist im Schnittpunkt der Hebelarme 37, 38 in einer Aufnahme 39 am Plattenzylinderkörper 11 abgestützt. Ein Ende des Hebelarms 38 steht in Wirkverbindung mit der Kontur 41 eines Stellnockens 42. Dieser ist auf einer achsparallelen Stellwelle 43 angeordnet, welche drehbar, zumindest jedoch schwenkbar am Zylinderkörper 11 gelagert ist. Zur weiteren Erhöhung der Rückstellkräfte ist es vorgesehen, dass an der Stellwelle 43 ein Stellhebel 44 befestigt ist, an dessen Ende ein Stellelement 46, z. B. in Form eines Arbeitszylinders, angreift. Der Stellhebel 44 weist eine Länge C auf. Hierdurch ergibt sich ein Übersetzungsverhältnis von Hebel 44 zu einem Radius R des Nockens 42 von C/R = ca. 5 bis 6. Durch diese Anordnung können die notwendigen Rückstellkräfte auf das ca. 15- bis 24-fache verkleinert werden und damit Arbeitszylinder kleiner Baugrößen eingesetzt werden.
Nach dem Einführen der Druckplattenvorderkante in den Klemmspalt 33 zwischen oberer und unterer Klemmschiene 26, 27 wird das Stellelement 46 in eine Klemmstellung verbracht, wobei der Nocken 42 so weit geschwenkt wird, dass der Hebelarm 38 mit der Kontur 41 mit dem kleinsten Radius R_min in Wirkverbindung steht. In dieser Stellung wirken die Druckfedern 31 mit voller Kraft auf die untere Klemmschiene 27 und somit auf die Druckplattenvorderkante.
Zum Lösen der Klemmkraft wird das Stellelement 46 in die Lösestellung verbracht. Hierdurch wird der Steuernocken 42 so weit verschwenkt, bis der Hebelarm 38 mit der Kontur 41 mit dem größten Radius R_max in Wirkverbindung steht. Hierbei drückt der Hebelarm 37 im Bereich der Aufnahme 34 auf die untere Klemmschiene 27 und verschiebt diese gegen die Kraft der Druckfedern 31.

1: Druckmaschine
2: Anleger
3: Druckwerk
4: Druckwerk
5: ./.
6: Ausleger
7: Bogen
8: Bogenstapel
9: Zuführtisch
10: Stapelplatte
11: Plattenzylinder
12: Plattenzylinder
13: Druckplattenbefestigung
14: Druckplattenbefestigung
15: ./.
16: Druckplattenwechsler
17: Druckplattenwechsler
18: Saugkopf
19: Hubsauger
20: ./.
21: Schleppsauger
22: Blaseinrichtung
23: Tastelement
24: Anschlag
25: ./.
26: Klemmschiene (obere)
27: Klemmschiene (untere)
28: Klemmschienenhalter
29: Widerlager
30: ./.
31: Druckfeder
32: Unterseite (27)
33: Klemmspalt
34: Aufnahme
35: ./.
36: Hebel
37: Hebelarm (36)
38: Hebelarm (36)
39: Aufnahme (11)
40: ./.
41: Kontur (42)
42: Stellnocken
43: Stellwelle
44: Stellhebel
45: ./.
46: Stellelement
A: Länge (Hebelarm 37)
B: Länge (Hebelarm 38)
C: Länge (Hebelarm 44)
R_max: Radius (41)
R_min: Radius (41)

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- DE 4129831 C3 [0002]

Claims

Vorrichtung zum Befestigen von Druckplatten auf einem Zylinder einer Rotationsdruckmaschine mittels einer Klemmeinrichtung, welche eine feststehende obere Klemmschiene und eine bewegbare untere Klemmschiene aufweist, wobei eine Klemmkraft mittels Federelementen und eine Rückstellkraft mittels eines Stellmittel betätigten Hebels aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellmittel ein schwenkbar gelagerter Nocken (42) ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Nocken (42) in Wirkkontakt mit einem Hebelarm (38) des Hebels (36) steht.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung einer Schwenkbewegung des Nockens (42) ein Stellelement (46) vorgesehen ist, welches an einem mit dem Nocken (42) verbundenen Hebel (44) angreift.
Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement (46) ein Arbeitszylinder ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (36) am Zylinderkörper (11) abgestützt ist und zwei Hebelarme (37, 38) mit den Länge (A, B) aufweist, und dass das Verhältnis der Längen B/A = 3 bis 4 ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (44) eine Länge (C) aufweist und der Nocken (42) einen Radius (R_max; R_min) aufweist und dass das Verhältnis von C/R = 5 bis 6 ist.
Druckwerk mit einem Plattenzylinder und einer Vorrichtung zum Befestigen von Druckplatten gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6.