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Vorrichtung zum Aufspannen von biegsamen Druckplatten auf Formzylinder
von Druckmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufspannen
von biegsamen Druckplatten auf Formzylinder von Druckmaschinen.
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Es sind im wesentlichen zwei Arten von Vorrichtungen dieser Art bekannt,
die als »statische« oder »dynamische« Spannvorrichtungen bezeichnet werden können.
Bei den »statischen« Spannvorrichtungen wird die Druckplatte meist mit Hilfe einer
Aufwickelstange oder einer ähnlichen beweglichen Stange gegen die Umfangsfläche
des Formzylinders angezogen und die Stange dann in ihrer Lage gesichert. Wenn sich
hierbei die Druckplatte nach dem Aufspannen dehnt oder sich zusammenzieht, kann
sie sich entweder auf dem Formzylinder lockern, oder sie kann so stark gespannt
werden, daß sie reißt.
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Bei den »dynamischen« Aufspannvorrichtungen werden nachgiebige Organe,
z. B. Federn, verwendet, um die zum Spannen dienende Kraft auf die Druckplatte aufzubringen;
wenn sich die Druckplatte dehnt oder wenn sie schrumpft, können sich die Federn
zusammenziehen oder ausdehnen und nahezu die gleiche Aufspannkraft aufrechterhalten.
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Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung der letztgenannten Art
und geht davon aus, daß eine Vorricitung zum Aufspannen von biegsamen Druckplatten
auf Formzylinder von Druckmaschinen bekannt ist, bei der die Druckplatte mit ihrem
einen axial verlaufenden Rand an der einen Kante eines an der Umfangsfläche des
Formzylinders offenen Längsschlitzes desselben lösbar befestigt und am anderen Rand
mit einer in dem Längsschlitz angeordneten federnden Klemmeinrichtung verbunden
ist, die diesen Rand der Druckplatte auf deren einen Rand zu zieht und deren Zugkraft
mittels einer in dem Formzylinder drehbaren Längswelle aufhebbar ist. Bei dieser
bekannten Vorrichtung ist jedoch die Klemmeinrichtung sehr umständlich ausgebildet
und weist zwei in dem Längsschlitz des Formzylinders etwa radial angeordnete Klemmhebel
auf, die zum Festklemmen des Randes der Druckplatte mittels eines von einer Schraubenfeder
umgebenen Schubgliedes, das exzentrisch an der Längswelle des Formzylinders angelenkt
ist, in eine Spreizstellung bewegt werden, in der der eine Klemmhebel auf die gespannte
Feder abgestützt ist. Diese bekannte Ausbildung erfordert einen sehr breiten offenen
Längsschlitz des Formzylinders, wodurch der für die Druckplatte ausnutzbare Umfang
des Formzylinders stark eingeschränkt wird.
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Durch die Erfindung soll demgegenüber bei wesentlich einfacherer Ausbildung
eine Vorrichtung geschaffen werden, bei der die Anzahl der beweglichen Teile und
der Raumbedarf hierfür herabgesetzt sind und der offene Längsschlitz erheblich schmaler
ausgebildet werden kann.
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Demgemäß bestehen die wesentlichen Merkmale der Erfindung darin, daß
die federnde Klemmeinrichtung durch mindestens eine in dem Längsschlitz des Formzylinders
eingesetzte Blattfeder mit mindestens einem der Umfangsfläche des Formzylinders
zugewendeten Schenkel gebildet ist, der an dem anderen Rand der Druckplatte angreift
und zum Abnehmen und Aufspannen der Druckplatte mittels der Drehwelle von deren
einem Rand wegbewegbar ist.
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Vorzugsweise ist die Blattfeder als im Querschnitt U-förmige Federklammer
ausgebildet, deren beide Schenkel mit ihren freien Enden der Umfangsfläche des Formzylinders
zugewendet und mit der Druckplatte verbunden sind und deren einer Schenkel in dem
Längsschlitz des Formzylinders festgelegt ist. Die Blattfeder kann ferner als in
axialer Richtung langgestrecktes Element ausgebildet und an einer in dem Längsschlitz
des Formzylinders angeordneten Befestigungsleiste angebracht sein.
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Durch die Erfindung wird dadurch, daß die Blattfeder unmittelbar an
der dünnen, biegsamen Druckplatte
angreift, auf diese eine gleichmäßige
Zugkraft ausgeübt, durch welche die Druckplatte einwandfrei und dicht anliegend
auf die Umfangsfläche des Formzylinders aufgezogen wird. Der Raumbedarf der Blattfeder
ist dabei so gering, daß der Längsschlitz des Formzylinders sehr schmal gehalten
werden kann und die größtmögliche Ausnutzbarkeit der Umfangsfläche des Formzylinders
für die Druckplatte ermöglicht ist. Dabei kann die Druckplatte auf dem Formzylinder
sowohl in der Umfangsrichtung als auch bezüglich ihrer Fluchtung in einfacher Weise
in ihre richtige Lage gebracht werden. Auch ist die Vorrichtung zum Aufspannen von
biegsamen Druckplatten geeignet, die unterschiedliche physikalische Eigenschaften
aufweisen und z. B. aus Metall oder Papier bestehen können.
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Die zum Aufheben der Zugkraft der Blattfeder dienende Längswelle kann
als Nockenwelle mit zwei wirksamen Durchmessern ausgebildet sein, die zwischen dem
beweglichen Schenkel der Blattfeder und der einen Längswandung des Längsschlitzes
des Formzylinders angeordnet ist.
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Eine besonders zweckmäßige Ausbildung, die das Aufspannen der Druckplatte
noch weiter erleichtert, ergibt sich, wenn an einem der an den Enden der drehbaren
Nockenwelle angebrachten schwenkbaren Betätigungsglieder ein Anschlagglied angeordnet
ist, das in der der Aufhebung der Zugkraft der Blattfeder entsprechenden Drehstellung
der Nockenwelle in die Bewegungsbahn eines Mitnehmergliedes hineinragt, das an der
einen Stirnfläche eines an dem Formzylinder anliegenden, sich mit diesem drehenden
Dbertragungszylinders außermittig befestigt ist und bei der Drehung des Formzylinders
entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn durch den übertragungszylinder auf einer im Uhrzeigersinn
verlaufenden Bahn bewegt wird und dabei über das Anschlagglied das Betätigungsglied
der Nockenwelle in einem Drehsinn mitnimmt, der die Ausübung der Zugkraft durch
die Blattfeder herbeiführt.
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In der Beschreibung werden an Hand der Zeichnungen mehrere Ausführungsbeispiele
der Erfindung erläutert.
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F i g. 1 ist eine Ansicht, die Druckplatten erkennen läßt, welche
in der erfindungsgemäßen Weise an einem Formzylinder befestigt sind; F i g. 2 und
3 sind teilweise als Schnitte längs der Linie 2-2 in F i g. 1 gezeichnete Stirnansichten
und zeigen die an den Druckplatten angreifenden Organe in ihrer gelösten bzw. in
ihrer Spannstellung; F i g. 4 ist ein Teilschnitt längs der Linie 4-4 in Fig.2;
F i g. 5 ist ein Teilschnitt längs der Linie 5-5 der F i g. 1 und läßt die Grenzen
der Drehbewegung einer Betätigungswelle erkennen; F i g. 6 ist ein Teilschnitt längs
der Linie 6-6 in F i g. 1 und zeigt die beim Fehlen einer Druckplatte entspannten
Aufspannorgane; F i g. 7 ist ein teilweise weggebrochen gezeichneter Teilschnitt
längs der Linie 7-7 in F i g. 1, der die Federmittel im gelösten Zustand zeigt,
bei dem eine Druckplatte aufgelegt oder entfernt werden kann; F i g. 8 ähnelt F
i g. 7, veranschaulicht jedoch die Aufspannorgane im gespannten Zustand, in dem
sie eine Druckplatte bzw. Mater festhalten; F i g. 9 ist eine perspektivische Darstellung
eines Abschnitts der hier in größerem Magstabe gezeichneten Aufspannfeder; F i g.
10 zeigt in einer perspektivischen Darstellung eine Hälfte des Federbetätigungsorgans
bzw. der Nockenwelle; F i g. 11 und 12 sind F i g. 7 und 8 ähnelnde Teilschnitte,
die jedoch den gelösten bzw. gespannten Zustand des Mechanismus zeigen, der hier
mit einer Mater aus Papier zusammenarbeitet; F i g. 13 ähnelt F i g. 8, zeigt jedoch
eine andere Ausbildungsform der Erfindung.
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Gemäß F i g. 1 ist ein nebeneinander angeordnete Druckplatten
16 tragender Formzylinder 15 in Gestellteilen 18 und
19 drehbar gelagert und in unmittelbarer Nähe eines zweiten Zylinders
20 für ein Gummituch od. dgl. angeordnet. Jede Druckplatte 16 besteht z.
B. aus einem allgemein rechteckigen Blatt eines sehr dünnen flexiblen Metallmaterials,
bei dem es sich z. B. um Aluminium handelt. Die Dicke dieser Druckplatten aus Metall
liegt in der Größenordnung von etwa 0,165 bis etwa 0,380 mm; derartige Druckplatten
sind außerordentlich flexibel, doch haben sie eine relativ hohe Zugfestigkeit. Natürlich
kann man auch Druckplatten von anderem Aufbau verwenden, z. B. solche aus
Kunststoff, die mit einer dünnen Metallfolie unterlegt sind.
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Zwar beschränkt sich die Anwendbarkeit der Erfindung nicht auf den
Offsetdruck oder den Flachdruck, doch bietet sie auf diesen Gebieten besondere Vorteile,
weshalb die Anwendung der Erfindung bei einer Offsetdruckpresse beschrieben wird.
Gemäß den bekannten Flachdruckverfahren, auf die hier nicht näher eingegangen zu
werden braucht, wird das zu druckende Bild auf die Oberfläche der Druckplatten
16 aufgebracht, und die Druckplatten werden so behandelt, daß die Druckfarbe
nicht an den freien Stellen, sondern nur an den Bildflächen haftet. Ein hier nicht
gezeigtes Farbwerk trägt die Druckfarbe auf die Oberfläche der Druckplatte auf,
und diejenigen Teile oder Bildflächen der Druckplatte, an welchen die Druckfarbe
haftet, übertragen die Druckfarbe auf ein Gummituch od. dgl., das auf dem Übertragungs-
oder Gummituchzylinder 20 angeordnet ist. Bei diesem Offsetdruckverfahren
wird die Dr*kfarbe dann von dem Gummituch auf die zu bedruckende, hier nicht gezeigte
Papierbahn übergeführt.
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Die Druckplatten 16 aus Metall sind gemäß einem Merkmal der
Erfindung in besonderer Weise ausgebildet, damit sie mit dem noch zu beschreibenden
Aufspannmechanismus zusammenarbeiten können. Wie am besten aus F i g. 7 und 8 ersichtlich,
sind die beiden Endkanten der Druckplatten 16 gegenüber der Bildseite der
Druckplatten unter einem Winkel von 180° so nach hinten umgelegt, daß sie U-förmige
Kanäle 16a und 16b bilden. Zwar könnten die U-förmigen Kanäle in den Endkanten der
Druckplatten 16 durch gleichmäßig abgerundete gekrümmte Abschnitte gebildet
werden, doch ist es gemäß F i g. 7 und 8 vorzuziehen, daß zwei aufeinanderfolgende
Krümmungen mit einem Radius von etwa 0,38 mm vorhanden sind, wobei das Tiefenmaß
16d
etwa 3,2 mm beträgt. Es hat sich gezeigt, daß diese durch Zurückbiegen
der Endkanten der sehr dünnen Aluminiumplatten 16 ausgebildeten Kanäle
16 a und 16b relativ großen Kräften standhalten, die auf die Platten
durch die Aufspannorgane aufgebracht werden, um die Platte 16 fest auf die Umfangsfläche
des Formzylinders 15 aufzuspannen. Die Gesamtlänge der Platte 16 nach
dem Ausbilden der Kanäle ist nur etwas geringer als die Umfangslänge des Zylinders
15,
wie es am besten aus F i g. 8 ersichtlich ist, wo die Platte einer Zugspannung ausgesetzt
ist.
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Der die Platte aufnehmende Formzylinder 15 ist an beiden Enden mit
Achs- bzw. Wellenstummeln 15a versehen, die von geeigneten Lagern in den
Gestellteilen 18 und 19 aufgenommen werden. An einem Ende des Formzylinders kann
ein Antriebsgetriebe 22 vorgesehen sein, mittels dessen der Formzylinder 15 während
des Druckes in Umdrehung versetzt wird.
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Damit der erfindungsgemäße Aufspannmechanisrnus untergebracht werden
kann, ist in der Umfangsfläche des Formzylinders 15 gemäß F i g. 6 ein Längsschlitz
24 vorgesehen, der sich über die ganze Länge des Zylinderkörpers erstreckt
und durch eine Bodenfläche 24a, welche sich im wesentlichen längs einer Sehne des
kreisrunden Querschnitts des Zylinders erstreckt, und durch zwei Seitenwände 24
b begrenzt wird, die rechtwinklig zu der Bodenfläche 24b zur Mündung des Schlitzes
24 an der Umfangsfläche des Zylinders verlaufen. Bei der Herstellung des Schlitzes
24 in dem Metallzylinder 15 handelt es sich um einen relativ einfachen maschinellen
Arbeitsgang. Damit man sich die Abmessungen des Zylinders und des Schlitzes vergegenwärtigen
kann, sei erwähnt, daß eine erfindungsgemäße Vorrichtung gebaut wurde, die in Verbindung
mit einem Zylinderkörper erprobt wurde, dessen Durchmesser etwa 190 mm betrug; hierbei
hatte der Schlitz 24 eine Länge von etwa 180 mm und eine Tiefe von etwa 45
mm.
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Gemäß einem wichtigen Merkmal der Erfindung sind in dem Schlitz 24
mehrere als Blattfedern ausgebildete Federorgane 26 (F i g. 9) angeordnet; die so
geformt sind, daß sie unmittelbar an den Kanälen 16a und 16b der Druckplatten 16
angreifen, um die Druckplatten zu spannen und sie so gegen die Zylinderfläche zu
ziehen, daß sie an dieser glatt anliegen. Gemäß F i g. 6 bis 9 ist jedes der Federorgane
26 einteilig ausgebildet und hat einen allgemein U-förmigen Querschnitt mit einem
gebogenen Teil 26a und sich daran anschließenden Armen oder Schenkeln 26b und 26c,
die in Abbiegungen oder Backen 26d und 26e enden. Die Federorgane 26 können aus
geglühtem Federstahl hergestellt sein. Das Federorgan 26 ist so geformt, daß die
Schenkel 26c und 26b sowie die Backen 26d und 26e normalerweise durch einen
geringen Abstand voneinander getrennt sind und nur durch das Aufbringen einer erheblichen
Kraft weiter voneinander weg bewegt werden können. Bei einer solchen Bewegung ruft
das Federungsvermögen des Federorgans 26 eine Vorspannkraft hervor, die bestrebt
ist, die Backen aufeinander zu zu bewegen, d. h. sie in die entspannte Stellung
zurückzuführen, welche in F i g. 6 und 9 gezeigt ist.
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Die konstruktiven Einzelheiten des Federorgans 26 können variieren;
das in F i g. 9 gezeigte Federorgan besitzt mehrere in Abständen verteilte Schlitze
26f, die in den Schenkel 26c eingeschnitten sind. Diese Schlitze haben die Aufgabe,
die Vorspannkraft gleichmäßig zu verteilen, und außerdem erleichtern sie das Einführen
von Befestigungsschrauben durch den gegenüberliegenden Schenkel 26 b hindurch; hierauf
wird weiter unten näher eingegangen. Die Backe 26d wird im folgenden als die ortsfeste
Backe bezeichnet; diese Backe besitzt einen zurückgebogenen Abschnitt, so daß sie
eine Leiste 26g bildet, die sich etwa unter 90° zu dem Schenkel 26b erstreckt. Die
dieser Backe gegenüberliegende bewegliche Backe 26e ist im vorliegenden Falle einfach
unter 90° zu dem Schenkel 26c umgebogen, so daß eine Leiste 26h vorhanden ist, die
in einen der Kanäle 16a uni 16b einer Druckplatte 16 eintreten kann.
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Zwar ergibt sich kein funktioneller Unterschied, wenn man ein einziges
Federorgan 26 vorsieht, das sich über die ganze Länge des Zylinders 15 erstreckt,
doch wird das Federorgan 26 im vorliegenden Falle durch mehrere Abschnitte gebildet,
die Ende an Ende einzeln in den Schlitz des Zylinders eingebaut sind, so daß sie
der Wirkung nach ein einziges langes Federorgan bilden. Die Herstellung des Federorgans
26 wird vereinfacht, wenn man das Federorgan in die erwähnten Abschnitte unterteilt.
Damit die Backen 26e und 26d aufgespreizt und wieder entspannt werden können, ist
eine Nockenwelle 28 (F i g. 10) vorgesehen, die zwischen den . Schenkeln 26b und
26c angeordnet ist und von ihnen umschlossen wird. Eine Hälfte der Nockenwelle 28
ist in F i g. 10 dargestellt. Allgemein gesprochen braucht die Welle 28 nur wahlweise
zwischen zwei Stellungen bewegbar zu sein, d. h., sie muß um ihre Längsachse zwischen
zwei Winkelstellungen drehbar sein; außerdem muß sie zwei verschiedene, wirksame
Durchmesser aufweisen, wenn sie zwischen den Schenkeln des Federorgans die eine
oder andere Stellung einnimmt. Im vorliegenden Falle hat die Welle 28 einen allgemein
kreisrunden Querschnitt, doch besitzt sie eine maschinell bearbeitete Abflachung
28a, die sich längs einer Sehne des kreisrunden Querschnitts erstreckt. Bei dieser
Konstruktion besitzt die Welle 28 gemäß F i g. 8 einen ersten relativ großen Durchmesser
m, der durch den vollen Durchmesser der Welle gegeben ist, und einen, zweiten kleineren
Durchmessern, der durch den Abstand zwischen der Sehnenfläche 28a und ein gegenüberliegenden
Teil der Welle gegeben ist. Die Abmessungen der -Welle 28 sind so gewählt, daß die
Welle dann, wenn sie ihre Winkelstellung nach F i g. 6 und 8 einnimmt, von der benachbarten
Fläche des Schenkels 26c abgehoben ist, so daß dieser Schenkel entspannt ist und
seine normale Stellung einnimmt. Wenn die Welle 28 jedoch in die Winkelstellung
nach F i g. 7 gedreht wird, greift sie an dem Schenkel 26c an und spreizt ihn entgegen
der dabei auftretenden Feder- bzw. Vorspannkraft auf, die durch das Federorgan 26
aufgebracht wird, das bestrebt ist, die Backen 26e und 26d aufeinander zu zu bewegen.
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Um die Federorgane 26 und die Nockenwelle 28 in den Zylinderschlitz
24 so einzubauen, daß die Backen 26e und 26d nahe der Mündung des Schlitzes
und somit in der Nahe der Umfangsfläche des Zylinders angeordnet sind, wird eine
einfache konstruktive Anordnung verwendet; die es auch ermöglicht, die Druckplatte
gegenüber der Zylinderfläche in der Umfangsrichtung zu verstellen und sie auf die
Laufrichtung des Papiers auszurichten. Gemäß F i g. 6 ist ein als Befestigungsleiste
dienender langgestreckter Klotz 30, dessen Länge im wesentlichen gleich der Länge
des Zylinderkörpers 15 ist, in dem Schlitz 24 angeordnet. Dieser Klotz 30, der im
vorliegenden Falle einen Uförmigen Querschnitt hat, umfaßt einen Basisabschnitt
30a; dessen Höhe etwas kleiner ist als die Breite des Schlitzes 24, so daß gemäß
F i g. 6 auf beiden Seiten ein Spalt 31 vorhanden ist. An den. Basisabschnitt 30a
schließt sich ein rückwärtiger Abschnitt in Form eines radial gerichteten
Schenkels
30 b an, der nahe der Mündung des Schlitzes 24 endet. Die Federorgane 26 sind mit
dem Klotz 30 durch geeignete Befestigungsmittel fest verbunden, die im vorliegenden
Falle durch mehrere Zylinderkopfschrauben 32 gebildet werden, welche in öffnungen
des Schenkels 26 b eingeführt und in Gewindebohrungen des rückwärtigen Abschnitts
30 b eingeschraubt sind. Wenn das Federorgan 26 in dieser Weise an dem Klotz 30
befestigt ist, ruht die auf sich selbst zurückgefaltete Backe 26d mit ihrem unteren
Teil auf der Oberseite des rückwärtigen Abschnitts 30 b und wird hierdurch verstärkt.
Man erkennt, daß der Schenkel 26b und die Backe 26d
gegenüber dem Klotz 30
im wesentlichen unbeweglich sind. Wenn die Welle 28 gedreht wird, um die Backen
26d und 26e aufzuspreizen oder zu entspannen, wird die Backe 26e zwischen den beiden
in F i g. 6 und 7 gezeigten Stellungen bewegt.
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Die Welle 28 wird im Inneren des Federorgans 26 im wesentlichen festgehalten,
doch ist sie auf eine noch zu erläuternde Weise an ihren Enden drehbar gelagert.
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Um den L-förmigen Klotz 30 in dem Zylinderschlitz 24 verstellbar festzulegen,
ist der Klotz mit Platten 34 verbunden, die in den Enden des Zylinders 15 verstellbar
sind. Wie am besten aus F i g. 2 bis 4 und 7 ersichtlich, trägt der L-förmige Klotz
30 an seinen Enden zwei Anschlagstifte 35 und 36, die genau in Löcher der Platten
34 passen. Die Platten 34 sind ihrerseits mit dem Zylinder durch geeignete Schrauben
38 verstellbar verbunden; diese Schrauben sind in Gewindelöcher an den Enden des
Zylinders eingeschraubt und erstrecken sich gemäß F i g. 7 durch Langlöcher oder
Schlitze 39 in den Platten 34.
Mit den Enden des Zylinders 15 sind Augen 40
fest verbunden, in denen Stellschrauben 41 drehbar gelagert sind, deren Gewinde
in Gewindelöcher 42 der Platten 34 eingreifen.
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Bei dieser Anordnung kann man die Stellschrauben 41 an den Enden des
Zylinders drehen, um die Platten 34 längs einer Sehne des kreisrunden Zylinderquerschnitts
nach vorn oder hinten zu verstellen. Wenn die Schrauben 41 um gleiche Beträge gedreht
werden, bewegen sich die Platten 34 über gleiche Strecken, wobei die Enden
des L-förmigen Klotzes 30 um die gleiche Strecke in dem Schlitz 24 in der Querrichtung
verstellt werden; hierbei werden die beiden Backen 26 d und 26 e längs des Zylinderumfangs
verstellt, so daß auch die Lage einer durch die Backen festgehaltenen Druckplatte
in der Umfangsrichteng verändert wird. Wenn die Stellschrauben 41 an den Enden des
Zylinders jedoch um unterschiedliche Beträge gedreht werden, erfolgt eine unterschiedliche
Verstellung der Enden des Klotzes 30 quer zur Längsachse des Schlitzes 24, so daß
die langgestreckten Federorgane 26 eine Winkelbewegung gegenüber der Längsachse
des Zylinders ausführen. Auf diese Weise läßt sich eine Druckplatte auf die Zylinderachse
ausrichten.
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Um die Nockenwelle 28 innerhalb der Federorgane 26 so zu unterstützen,
daß sie zwischen zwei Winkelstellungen gedreht werden kann, sind die Platten 34
gemäß F i g. 7 jeweils mit einer kreisrunden Öffnung 44 versehen; durch die die
Welle 28 hindurchragt und in der sie gelagert ist. An ihren Enden trägt die Welle
28 gemäß F i g. 10 Vierkante 28 b, an denen gemäß F i g. 1 Betätigungsglieder
45 und 46 angreifen. Wie am besten aus F i g. 2, 3 und 5 ersichtlich,
werden die Vierkante 28b der Welle von quadratischen Öffnungen der Betätigungsglieder
45 und 46 aufgenommen. Diese Betätigungsglieder können in der verschiedensten
Weise ausgebildet sein; im vorliegenden Falle sind sie als trapezförmige oder dreieckige
Metallplatten ausgebildet, mittels deren die Welle 28 zwischen ihren beiden äußersten
Winkelstellungen gedreht werden kann.
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Zu diesem Zweck ist einer der beiden den L-förmigen Klotz
30 mit den Platten 34 verbindenden Stifte 35 und 36 so lang,
daß er ein erhebliches Stück über die Außenfläche der Platte 34 hinausragt. Gemäß
F i g. 4 steht der Stift 36 gegenüber der Außenfläche der Platte 34 vor, so daß
er als Anschlag wirkt, der die Drehbewegung des Betätigungsgliedes 45 und damit
auch der Welle 28 begrenzt. Das Betätigungsglied bzw. die Platte 45 kann zwischen
den beiden Stellungen nach F i g. 2 und 3 geschwenkt werden, um die Welle 28 aus
ihrer Stellung nach F i g. 7 in die Stellung nach F i g. 8 zu drehen; in beiden
Stellungen greift die Platte 45 an dem Anschlagstift 36 an.
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Entsprechend arbeitet das dreieckige Betätigungsglied bzw. die Platte
46 mit dem längeren Anschlagstift am anderen Ende des Zylinders 15 zusammen.
Wenn sich die Welle 28 gemäß F i g. 5 zwischen den beiden Stellungen nach F i g.
7 und 8 dreht, greift die eine oder andere Ecke der dreieckigen Platte 46 an dem
Stift 36 an, um die Drehung der Welle zu begrenzen.
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Diese Begrenzung der Drehbewegung der Welle hat zwei Aufgaben. Zunächst
wird hierdurch sichergestellt, daß die Welle 28 stets entgegen dem Uhrzeigersinne
gedreht wird, um die Federbacken 26d
und 26e auseinanderzuspreizen. Es hat
sich gezeigt, daß beim Drehen der Welle entgegen dem Uhrzeigersinne aus ihrer Stellung
nach F i g. 6 in die Stellung nach F i g. 7 Beschädigungen der Feder 26
vermieden
werden, die bei einer Drehung im Uhr" zeigersinne auftreten könnten. Zweitens erleichtert
die Begrenzung der Drehung der Welle zwischen zwei Winkelstellungen den noch zu
beschreibenden Vorgang des Aufspannens von Papiermatern.
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Für die Bedienungsperson der Druckpresse ist es durchaus möglich,
die Welle 28 mit Hilfe eines auf den Vierkant 28 b aufgesetzten Schraubenschlüssels
oder mit Hilfe der Betätigungsglieder 45 und 46 an den Enden der Welle zu drehen,
um die Winkelstellung der Welle zu ändern und die Federbacken 26d
und 26e
aufzuspreizen oder zu entspannen, wenn eine Druckplatte aufgespannt oder entfernt
werden soll. Es ist jedoch erwünscht, dafür zu sorgen, daß sich das Federorgan 26
»schließt«, um eine Druckplatte zu spannen, wenn sich die voreilende Seite 24 b
des Schlitzes 24 kurz vor demjenigen Punkt befindet, an welchem der Schlitz beginnt,
die Berührungslinie mit dem Gummituchzylinder 20 zu passieren, so daß der Gummituchzylinder
die ganze Hinterkante der Druckplatte fest gegen die Umfangsfläche des Zylinders
15 drückt. Zu diesem Zweck sind Vorkehrungen getroffen, um das Federorgan 26 automatisch
freizugeben, wenn der Zylinder 15 eine bestimmte Winkelstellung einnimmt, bei welcher
der Gummituchzylinder 20 die Druckplatte in einer solchen Lage hält, daß
das Federorgan in den Kanal der Druckplatte eingreifen kann.
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Um automatisch eine Drehbewegung der Welle 28_ hervorzurufen und das
Federorgan 26 freizugeben
und es in seine Spannstellung zu überführen,
d. h. aus der Stellung nach F i g. 7 in die Stellung nach F i g. 8, sind Mittel
vorgesehen, um das Betätigungsglied 45 für die Welle 28 zu schwenken, wenn die Zylinder
15 und 20 eine bestimmte Stellung zueinander einnehmen. Im vorliegenden Falle ist
auf dem Betätigungsglied 45 ein Anschlagglied in Form einer Schraube 50 vorgesehen,
und gemäß F i g. 3 ist am Ende des übertragungs- oder Gummituchzylinders 20 ein
Mitnehmerglied oder Bolzen 51 angebracht. Wenn die Welle 28 und das Betätigungsglied
45 ihre Winkelstellung gemäß F i g. 2 und 7 einnehmen, befindet sich der Kopf der
Schraube 50 in der Bahn des Mitnehmergliedes 51, wenn sich die Zylinder 15 und 20
in Richtung des in F i g. 3 eingezeichneten Pfeils drehen. Kurz bevor die voreilende
Seite des Schlitzes 24 zum Fluchten mit einer Seitenwand eines ähnlichen Schlitzes
20a des Gummituchzylinders 20 kommt und wenn das hintere Ende der Druckplatte noch
von dem Gummituchzylinder erfaßt ist, trifft das Mitnehmerglied 51 auf die Schraube
50 und schwenkt sie herum. Wenn der Zylinder 20 die Hinterkante einer Druckplatte
fest gegen die Umfangsfläche des Zylinders 15 drückt, wird die Schraube 50 bewegt,
so daß sich das Betätigungsglied 45 zusammen mit der Welle 28 gemäß
F i g. 3 im Uhrzeigersinne dreht, wobei eine Schnappwirkung auftritt, um so die
geöffneten Federbacken in ihre geschlossene Stellung nach F i g. 8 zurückzuführen,
damit die Druckplatte auf den Zylinder 15 aufgespannt wird.
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Im folgenden ist das Verfahren beschrieben, mittels dessen eine Druckplatte
automatisch oder mit der Hand auf den Zylinder 15 aufgespannt oder von ihm entfernt
werden kann.
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Zuerst wird der Zylinder 15 in eine Winkelstellung gedreht,
bei der die Mündung des Schlitzes 24 für die Bedienungsperson leicht zugänglich
ist. Dann hakt die Bedienungsperson den vorderen Kanal 16b der Druckplatte 16 über
die vorspringende Kante 26g der feststehenden Federbacke 26d. Die Druckplatte wird
in fester Anlage an dieser Backe gehalten, während der Zylinder 15 gemäß
F i g. 2 entgegen dem Uhrzeigersinne um eine volle Umdrehung gedreht wird. Bevor
das hintere Ende der Druckplatte mit der beweglichen Federbacke 26e verbunden und
der Zylinder 15 weitergedreht wird, um die Druckplatte um den Zylinder 15 herumzulegen,
wird die Welle 28 in ihre in F i g. 7 gezeigte Stellung gedreht, um die Federbacken
26d und 26e entgegen der Federkraft des Federorgans aufzuspreizen. Hierauf kann
man den Kanal 16a am anderen Ende der Druckplatte auf die Leiste an der beweglichen
Backe 26e des Federorgans aufschieben. Nunmehr wird der Zylinder 15 weitergedreht,
bis das Mitnehmerglied 51 an die Schraube 50 anschlägt, wie es in F i g. 3 mit gestrichelten
Linien angedeutet ist. Infolgedessen kehrt die Welle 28 in ihre Stellung nach F
i g. 8 zurück, bei der die Federbacke 26 e mit einer nachgiebigen Vorspannkraft
in den Kanal 16a eingreift, um ein Durchhängen der Druckplatte zu beseitigen und
sie fest auf die Umfangsfläche des Zylinders 15 aufzuspannen. Diese automatisch
ausgelöste Bewegung der Feder 26 erfolgt, wenn der benachbarte Übertragungszylinder
20 das hintere Ende der Druckplatte über die ganze Länge des Zylinders fest in ihrer
Lage hält, so daß die Federbacke 26e in Eingriff mit dem Kanal 16a gebracht
werden kann. Gegebenenfalls kann man bewirken, daß die Feder 26 nicht automatisch
freigegeben wird. Zu diesem Zweck entfernt man die Schraube 50, so daß man das Betätigungsglied
45 einfach mit der Hand drehen kann, um die Welle 28 aus ihrer Sperrstellung in
ihre Freigabestellung oder in der umgekehrten Richtung zu bewegen. Dies kann auch
mit Hilfe eines Schraubenschlüssels geschehen, der auf die über die Betätigungsglieder
45 und 46 hinausragenden Vierkante 28 b der Welle 28 aufgesetzt wird. Bevor die
Druckplatte auf dem Zylinder 15 gespannt worden ist, kann man den Klotz 30 dadurch
innerhalb des Schlitzes 24 in der Querrichtung verstellen bzw. ihn in die gewünschte
Winkelstellung bringen, indem man die Stellschrauben 41 um gleiche Beträge bzw.
um verschiedene Beträge dreht. Auf diese Weise kann man die Lage der Druckplatte
längs des Zylinderumfangs sowie ihr Fluchten mit der Laufrichtung des Papiers ändern
und berichtigen.
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Um die Druckplatte 16 nach dem Drucken einer Auflage zu entfernen,
braucht man nur den Zylinder 15 in einer Stellung stillzusetzen, bei der die Aufspannvorrichtung
für die Bedienungsperson zugänglich ist. Die Bedienungsperson dreht dann mit der
Hand die Betätigungsglieder 45 bzw. 46, um die Welle aus ihrer Stellung nach
F i g. 8 in die Stellung nach F i g. 7 zu bringen und so die Druckplatte
16
von der Spannung des Federorgans 26 zu entlasten. Hierauf wird der hintere
Kanal 16a der Druckplatte außer Eingriff mit der Backe 26 e des Federschenkels 26c
gebracht. Da der Übertragungszylinder 20 jetzt keinen Druck auf die Druckplatte
ausübt, kann die Bedienungsperson die Druckplatte einfach um den Formzylinder herum
verschieben, bis auch der Kanal 16b außer Eingriff mit der Backe 26d des Federorgans
gebracht wird, woraufhin man die ganze Druckplatte 16 von dem Zylinder
15 abheben kann.
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Zwar ermöglicht es die bis jetzt beschriebene erfindungsgemäße Aufpannvorrichtung,
mit Hilfe einer verhältnismäßig einfachen und robusten Kombination von Teilen relativ
feste Druckplatten, z. B. solche aus Metall oder mit einer Unterlage aus Metall,
auf einen Formzylinder aufzuspannen, doch kann es in manchen Fällen erforderlich
sein, in Verbindung mit Formzylindern gleicher Bauart und bei der gleichen Druckpresse
Druckplatten mit anderen physikalischen Eigenschaften, z. B. mit geringerer Zugfestigkeit,
zu verwenden. Beispielsweise sind Druckplatten aus Papiermaterial erheblich billiger
als Metallplatten, und sie sind für kleine Auflagen, z. B. bis zu etwa 10 000 Stück,
geeignet. Die Dicke dieser Druckplatten aus Papier liegt in der Größenordnung von
etwa 0,32 mm, und ihre Zugfestigkeit ist natürlich geringer als diejenige dünner
Metallplatten.
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Um eine Benutzung des erfindungsgemäßen Formzylinders 15 und der Aufspannvorrichtung
in Verbindung mit Druckplatten aus Papier zu ermöglichen, wobei eine geringere Spannung
aufgebracht werden muß, als es durch das Federorgan 26 geschieht, ist die Nockenwelle
28 gemäß F i g. 10 mit einem Längsschlitz 28d versehen, der sich allgemein
radial in die Welle hinein erstreckt und so angeordnet ist, daß er sich zur Mündung
des Schlitzes 24 des Formzylinders öffnet, wenn die Welle 28 gemäß F i g. 7 diejenige
Stellung einnimmt, in welcher sie die Federbacken 26d und 26e aufspreizt. Bei diesem
Schlitz handelt es sich um das einzige konstruktive Merkmal, das benötigt wird,
um die erfindungsgemäße Aufspannvorrichtung
dem Arbeiten mit Druckplatten
aus Papier anzupassen.
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In F i g. 11 und 12 erkennt man den Zylinder 15 und die Aufspannvorrichtung
in ihrer Anwendung beim Aufspannen einer Druckplatte 55 aus Papier. Die Vorderkante
der Druckplatte 55 ist um 180° auf sich selbst zurückgefaltet, um einen U-förmigen
Kanal 55 a mit einer Tiefe von etwa 8 mm zu bilden, mittels dessen die Druckplatte
über die feststehende Federbacke 26d gehakt werden kann, wie es weiter oben bezüglich
des Kanals 16b der Druckplatte aus Metall beschrieben ist. Damit die Druckplatte
55 aus Papier auf die Umfangsfläche des Zylinders 15 aufgespannt werden kann, ohne
daß die Druckplatte zerreißt, besitzt die Druckplatte eine etwas größere Länge als
die Metallplatte 16, und an ihrer Hinterkante ist ein Rand 55b vorgesehen, der nach
innen bzw. von der Bildfläche weg nur unter einem Winkel von etwa 90° umgebogen
ist. Bei dieser Anordnung kann zuerst der Kanal 55a über die feststehende Federbacke
26d gehakt werden, woraufhin die Federschenkel dadurch aufgespreizt werden, daß
man die Welle 28 in ihre in F i g. 11 gezeigte Stellung dreht. Nunmehr kann man
die Druckplatte 55 auf die Umfangsfläche des Zylinders 15 auflegen, wie es schon
für Metallplatten beschrieben wurde, woraufhin der nach innen abgewinkelte Rand
55b am anderen Ende der Druckplatte über den Schlitz 24 des Formzylinders
in den Schlitz 28d der Welle 28 eingeführt wird. Wenn die Welle 28 dann in ihre
Sperrstellung gedreht wird, d. h. aus der Stellung nach F i g. 11 in die Stellung
nach F i g. 12, wird die Druckplatte 55 aus Papier sowohl dadurch gespannt, daß
sie die Welle 28 etwas umschlingt, als auch dadurch, daß sich die Federbacke 26
e auf die feststehende Federbacke 26d zu bewegt. Somit wird die Druckplatte aus
Papier fest aufgespannt und auf der Umfangsfläche des Formzylinders 15 festgehalten.
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In der vorstehenden Beschreibung wurde angenommen, daß eine einzige
dünne Druckplatte die gesamte Umfangsfläche eines Formzylinders umschlingt und an
ihren Endkanten mit den feststehenden bzw. beweglichen Organen einer einzigen Aufspannvorrichtung
zusammenarbeitet. Es sei jedoch bemerkt, daß sich die Erfindung in gleich vorteilhafter
Weise anwenden läßt, wenn zwei oder mehr Druckplatten vorhanden sind, die sich jeweils
nur über einen Teil des Umfangs des Formzylinders erstrecken und auf ein und demselben
Formzylinder aufgespannt werden sollen. Zu diesem Zweck ist es nur erforderlich,
Schlitze 24 nebst einer darin angeordneten Aufspannvorrichtung in der benötigten
Anzahl in Winkelabständen längs des Zylinderumfangs zu verteilen. Die Endkanten
jeder Druckplatte werden dann jeweils von dem feststehenden Federschenkel einer
ersten Aufspannvorrichtung und dem beweglichen Federschenkel einer zweiten Aufspannvorrichtung
erfaßt, die in einem Winkelabstand von der ersten Aufspannvorrichtung angeordnet
ist.
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F i g. 13 ähnelt F i g. 8, zeigt jedoch eine alternative Ausbildungsform,
bei der die beiden an einer Druckplatte angreifenden Schenkel oder Leisten bzw.
Backen nicht an einem einteiligen Federorgan ausgebildet sind. In F i g. 13 sind
die verschiedenen Teile mit den gleichen Bezugsziffern wie in den übrigen Figuren,
jedoch unter Hinzufügung eines Kennstrichs, bezeichnet. Bei dieser Konstruktion
ist die feststehende Backe 26 d' als flacher Streifen ausgebildet, der z. B. mittels
Schrauben 60 unmittelbar an der Oberseite des in dem Schlitz 24' des Zylinders 15'
angeordneten Klotzes 30' von L-förmigem Querschnitt befestigt ist. Die Backe 26d'
liegt somit in der Nähe der Umfangsfläche des Zylinders, und sie kann in den Kanal
16b' der Druckplatte 16' eingreifen. Die bewegliche Backe 26e' ist auf hier nicht
gezeigte Weise, z. B. durch Schweißen, mit dem oberen Ende eines federnden Schenkels
26c' verbunden, deren unterer Teil mittels Schrauben 61 an der Basis 30ä des Klotzes
30' befestigt ist. In der gespannten Stellung nach F i g. 13 ist der federnde Schenkel
bestrebt, die Backe 26e' in eine Stellung in der Nähe der anderen Backe 26d' zu
bewegen, wobei diese Vorspannwirkung zum Spannen der Druckplatte 16'
führt,
deren Kanal 16ä auf die Backe 26e' aufgeschoben ist. Die beiden Backen können jedoch
durch Drehen der Nockenwelle 28' auseinandergespreizt werden, wobei der volle Durchmesser
der Welle zwischen dem federnden Schenkel 26c' und dem rückwärtigen Teil 30b' des
Klotzes 30' zur Wirkung kommt. Bei dieser Anordnung ergeben sich im wesentlichen
die gleichen Vorteile und die gleiche Arbeitsweise wie bei dem zuerst beschriebenen
Ausführungsbeispiel, obwohl der rückwärtige Abschnitt 30b' praktisch einen Arm,
der dem Schenkel 26b in F i g. 6 entspricht, eines zusammengesetzten Federorgans
bildet, während die Basis 30d des Klotzes 30' praktisch den Verbindungsabschnitt
eines zusammengesetzten Federorgans bildet, der dem gebogenen Teil 26a in F i g.
6 entspricht.