-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Die
Erfindung betrifft Druckmaschinen, Rollenoffset-Druckmaschinen und
insbesondere einen Gummituchzylinder und ein Gummituchmittel zur Verwendung
in solchen Maschinen. Die Erfindung betrifft ganz besonders Verbesserungen
für oder
bezogen auf einen solchen Gummituchzylinder, die für ein leichtes,
festes Aufsetzen eines Gummituchs rings um den Gummituchzylinder
und ein einfaches Abnehmen des Gummituchs vom Gummituchzylinder
ausgelegt sind.
-
Beim
Rollenoffsetdruck druckt bekannterweise eine an einem Plattenzylinder
angeordnete Druckplatte das Farbbild auf die Oberfläche eines
Tuchs aus Gummi oder ähnlichem
Material, das am Gummituchzylinder befestigt ist. Das Druckbild
wird dann vom Gummituch auf die Bahn gedruckt oder übertragen,
die gegen einen Gegendruckzylinder oder – bei Offset-Schön- und Widerdruckmaschinen – gegen
einen anderen Gummituchzylinder läuft.
-
Es
wurden verschiedene Gummituchzylinder erfunden und verwendet, die
für ein
leichtes Aufsetzen und Abnehmen von Gummitüchern ausgelegt sind. Zwei
solche dem Stand der Technik entsprechende Vorrichtungen werden
als relevant für
die vorliegende Erfindung erachtet. Eine davon wird in der ungeprüften japanischen
Patentveröffentlichung
Nr. 9-99543 offenbart, in der in einem Gummituchzylinder die Ausbildung
einer parallel zur Zylinderachse verlaufenden unterschnittenen Aussparung
gelehrt wird. In der unterschnittenen Aussparung ist eine federbelastete
Spindel drehbar eingebaut, die eine Reihe längs dazu ausgerichteter Schubansätze in gleichmäßigen Abständen aufweist.
Die Spindel wird zwischen einer Arbeitsstellung, in der die Schubansätze senkrecht
zur Wandfläche
der unterschnittenen Aussparung ausgerichtet sind, und einer eingefahrenen
Stellung, in der die Ansätze
von der Aussparungswand fortgedreht sind, betrieben.
-
Das
Gummituch, das für
diesen dem Stand der Technik entsprechenden Gummituchzylinder zu verwenden
ist, ist an einem rechteckig geformten Blechträger angebracht. Der Gummituchträger ist
mit zwei gegenüberliegenden
Endabschnitten versehen, die sich über die Kanten des Gummituchs
hinaus erstrecken, die jeweils zu einem spitzen und einem stumpfen
Winkel gebogen sind, deren Summe ungefähr 180 Grad beträgt.
-
Zum
Aufsetzen des Gummituchs am Gummituchzylinder wird der spitzwinklige
Endabschnitt des Gummituchträgers
zuerst an eine der zwei Längskanten
der Eingangsöffnung
der unterschnittenen Aussparung angehakt; das Gummituch mit dem Träger wird
dann um den Zylinder gewickelt, indem Letzterer gedreht wird; anschließend wird
der stumpfwinklige Endabschnitt des Gummituchträgers in die unterschnittene
Aussparung eingeführt.
Die beiden gegenüberliegenden
Endabschnitte des Gummituchträgers,
die komplementär
zueinander gebogen sind, werden nun in der unterschnittenen Aussparung
gegeneinander gehalten. Danach wird die federbelastete Spindel von
der eingefahrenen Stellung zur Arbeitsstellung gedreht, was dazu
führt, dass
die an ihr angeordneten Schubansätze
in Anschlag gegen die sich überlagernden
Endabschnitte des Gummituchträgers
gedreht werden, bis sie, wenn das Tuch am Zylinder festgespannt
ist, ungefähr
senkrecht zu den Endabschnitten des Trägers stehen, wobei sie Letztere
gegen die Aussparungswand drücken
und dadurch reibschlüssig
gegen Verschiebung während
des Druckens festhalten. Die Spindel muss zur eingefahrenen Stellung
zurückgedreht
werden, um das Gummituch abzunehmen.
-
Ein
Einwand gegen diesen dem Stand der Technik entsprechenden Gummituchzylinder
ergibt sich aus dem reibschlüssigen
Eingriff der Endabschnitte des Gummituchträgers durch die an der Spindel
angeordneten Schubansätze.
Während
des Druckens dreht sich der Gummituchzylinder natürlich in
Rolleingriff mit dem Plattenzylinder und – über die Papierbahn – mit dem
Gegendruckzylinder oder – bei einer
Offset-Schön-
und Widerdruckmaschine – mit dem
Gummituchzylinder an der anderen Seite der Bahn. Das Gummituch neigt
wegen seines direkten oder indirekten Kontakts mit den anderen Zylindern dazu,
Spannung zu verlieren und sich am Gummituchzylinder zu lockern.
Der dem Stand der Technik entsprechende Gummituchzylinder ist überhaupt nicht
dafür ausgerüstet, das
mögliche
Lockern zu verhindern.
-
Das
japanische Patent Nr. 2.746.839 beseitigt die bekannte Unzulänglichkeit
der dem Stand der Technik entsprechenden erstgenannten Vorrichtung und
schlägt
einen Gummituchzylinder vor, der ebenfalls eine in seine Oberfläche eingefräste Aussparung
aufweist, die parallel zur Zylinderachse verläuft. Eine drehbar in dieser
Aussparung untergebrachte Gummituch-spannende Spindel ist mit Zähnen für den Gegeneingriff
mit Zahnstangen versehen, von denen jede rechtwinklig zur Spindelachse
verläuft und
alle in Abständen
axial zur Spindel angeordnet sind. Die Zahnstangen sind gefedert
und spannen die Spindel so vor, dass sie sich in eine vorbestimmte Gummituch-spannende
Richtung dreht.
-
Das
mit dem zweitgenannten bekannten Gummituchzylinder zu verwendende
Gummituch ist an seinen gegenüberliegenden
Enden mit zwei Befestigungshalterungen aus Metall versehen. Eine
der Halterungen wird an eine der Backen angehakt, die an die Längskanten
der Aussparung im Gummituchzylinder grenzen. Nachdem das Gummituch
um den Zylinder gewickelt ist, wird dann die andere Halterung in
die Zylinderaussparung und weiter in eine Aussparung in der Festspannspindel
eingeführt.
Die Zahnstangen werden anschließend
von den Federn angetrieben, um die Spindel in die Spannrichtung
zu drehen, bis das Gummituch fest an der Zylinderoberfläche gehalten
wird.
-
Der
definitive Vorteil dieses zweiten bekannten Gummituchzylinders besteht
darin, dass sich das an ihm befindliche Gummituch während des
Druckens nicht lockern kann, da die Federn dann die Spindel weiter
in der Gummituch-spannenden Richtung bewegen. Diesem Vorteil stehen
jedoch einige der Vorrichtung eigene Nachteile gegenüber.
-
Erstens
benötigt
die zweite dem Stand der Technik entsprechende Vorrichtung eine
störende breite
Aussparung im Gummituchzylinder, die breit genug sein muss, um beide
Enden der Gummituchs zusammen mit den daran befindlichen Befestigungshalterungen
aufnehmen zu können.
Genauer gesagt: die Aussparung muss breiter sein als die Summe aus der
doppelten Gummituchdicke und der Gesamtdicke der Halterungen an
den gegenüberliegenden
Enden des Gummituchs. Dadurch entstanden beträchtliche Schwingungen und Geräusche, wenn
die aufeinander treffenden Enden des Gummituchs am Gummituchzylinder
während
des Druckens in direkten erzwungenen Eingriff mit den aufeinander
treffenden Enden der Druckplatte am Druckzylinder oder – über die
Bahn – mit
denen des anderen Gummituchs am anderen Gummituchzylinder kommen.
Die Reduzierung von mechanischen Schwingungen und Geräuschen ist
von größter Bedeutung,
da Druckmaschinen heutzutage für
immer schnelleren Lauf ausgelegt werden.
-
Ein
weiterer Nachteil betrifft die Komplexität des Mittels, das die Gummituch-spannende
Spindel in einer Drehrichtung vorspannt, wobei ein solches Mittel
Gruppen von an der Spindel ausgebildeten Zähnen, in die Zähne eingreifende
Zahnstangen und auf die Zahnstangen wirkende Druckfedern umfasst. Zusätzlich wird
eine Luftleitung zusammen mit einer Druckluftquelle benötigt, um
das Gummituch zu lockern, indem die Spindel in die entgegengesetzte Richtung
gegen die Kräfte
der Druckfedern gedreht wird.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht folglich darin, einen Gummituchzylinder
bereitzustellen, der so konstruiert ist, dass das an ihm aufgesetzte
Gummituch eng um ihn gewickelt bleibt und dass dabei nicht das Risiko
des Lockerns besteht, wodurch die Produktion hochwertiger Drucksachen
gewährleistet
wird.
-
Ein
anderes Ziel der Erfindung besteht darin, das erstgenannte Ziel
zu erreichen, indem im Hinblick auf die Reduzierung von Geräuschen und Schwingungen,
die üblicherweise
durch einen unangemessen breiten Eingangsschlitz verursacht werden,
eine unterschnittene Aussparung im Gummituchzylinder ausgebildet
wird, die einen Eingangsschlitz mit wesentlich geringerer Breite
aufweist.
-
Ein
anderes Ziel der Erfindung besteht darin, das Mittel weitaus einfacher
und kostengünstiger
als bisher zu machen, das das Gummituch während dessen Aufsetzen am Gummituchzylinder
zieht, um so das Gummituch rings um den Gummituchzylinder festzuhalten.
-
Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist die Beschleunigung des Aufsetzens
und Abnehmens des Gummituchs am bzw. vom Gummituchzylinder.
-
Zusammengefasst
gesagt: die vorliegende Erfindung betrifft einen verbesserten Gummituchzylinder
zur Verwendung beim Offsetdruck und in Kombination mit einer Gummituchanordnung,
die ein Gummituch und ein Tragblech dafür umfasst. Das Tragblech der
Gummituchanordnung hat einen Hauptabschnitt, an dem das Gummituch
befestigt ist; einen ersten Endabschnitt, der in einem Winkel zum Hauptabschnitt
gebogen ist, um einen ersten Flansch auszubilden; einen zweiten
Endabschnitt, der zweifach gebogen ist, um einen zweiten Flansch
in einem Winkel zum Hauptabschnitt auszubilden; und einen Rand in
einem Winkel zum zweiten Flansch.
-
Der
Gummituchzylinder umfasst einen Zylinder mit einer darin ausgebildeten
unterschnittenen Aussparung, die parallel zur Achse des Zylinders
verläuft.
Die unterschnittene Aussparung ist mit einem Eingangsschlitz versehen,
der von und zwischen einer ersten Längskante – deren Querschnitt so ausgebildet
ist, dass sie formschlüssig
durch den ersten Flansch des Tragblechs in Eingriff gebracht wird, während die
Gummituchanordnung am Zylinder aufgesetzt wird – und einer zweiten Längskante
begrenzt wird, deren Querschnitt so ausgebildet ist, dass sie vorbereitend
auf das Einführen
des zweiten Tragblechflansches in die unterschnittene Aussparung
zeitweise durch den Rand des Tragblechs in Eingriff gebracht wird.
Eine in der unterschnittenen Aussparung zur Drehung in zwei Richtungen
untergebrachte Haltespindel ist im Querschnitt so ausgebildet, dass
sie umfasst: einen Haken, um den Rand des Tragblechs in Eingriff
zu nehmen, damit dessen zweiter Endabschnitt bei der in einer ersten
Richtung erfolgenden Drehung der Haltespindel in die unterschnittene
Aussparung gezogen wird; und einen entlang dem Umfang zum Haken
beabstandeten und diesem gegenüberliegenden
Absatz, der an den Rand des Tragblechs anstößt, um dessen zweiten Endabschnitt
aus der unterschnittenen Aussparung zu drücken, wenn sich die Haltespindel
in einer zur ersten Richtung entgegengesetzten zweiten Richtung
dreht. Ebenfalls enthalten ist ein Federmittel, um die Haltespindel
in der ersten Richtung relativ zum Zylinder zu bewegen, damit die
Gummituchanordnung fest am Zylinder gehalten wird.
-
Bei
einer solchen verbesserten Konstruktion des erfindungsgemäßen Gummituchzylinders
sind lediglich die gegenüberliegenden
Endabschnitte des Tragblechs in die unterschnittene Aussparung einzuführen, um
die Gummituchanordnung am Gummituchzylinder aufzusetzen. Der Eingangsschlitz
der unterschnittenen Aussparung kann demzufolge so eng sein, dass
er nur etwas größer als
das Zweifache der Dicke des Tragblechs ist, wodurch die Schwingungen
und Geräusche
nennenswert eingeschränkt werden,
die beim erzwungenen Aufeinandertreffen des Schlitzes mit den Schlitzen
der benachbarten Zylinder in einer Rollenoffsetdruckmaschine erzeugt werden.
-
Nachdem
die Gummituchanordnung am Gummituchzylinder aufgesetzt ist, wird
ihr erster Flansch angehakt an der ersten Längskante des Eingangsschlitzes
gehalten. Der zweite Flansch der Gummituchanordnung wird auch vollständig in
der unterschnittenen Aussparung aufgenommen, da der Rand des zweiten
Flansches, der mit dem Haken der Haltespindel in Eingriff ist, von
diesem durch die Kraft des Federmittels in die Aussparung gezogen
wird. Die Gummituchanordnung bleibt also auch ohne Lösungsrisiko
fest um den Gummituchzylinder gewickelt, sogar wenn sie während des
Druckens in erzwungenem Rollkontakt mit dem Plattenzylinder und – über die
Bahn – dem
Gegendruckzylinder oder einem anderen Gummituchzylinder positioniert
ist.
-
In
einer Ausführung
der Erfindung ist das Federmittel, das die Haltespindel in der Gummituch-spannenden
Richtung vorspannt, in Form von zwei Torsionsfedern vorgesehen,
die um die gegenüberliegenden
Endabschnitte der Haltespindel gewunden sind. Die Haltespindel mit
einem solchen Federmittel kann kompakt und preiswert in den Gummituchzylinder
eingebaut sein.
-
Das
Abnehmen der Gummituchanordnung vom Gummituchzylinder ist genauso
leicht wie deren Aufsetzen. Die Gummituchanordnung wird einfach am
Zylinder gelöst,
während
die Haltespindel gegen die Vorspannung der elastischen Torsionsfedern
gedreht wird, da dann der Absatz der Spindel den Rand des Tragblechs
zum Eingangsschlitz der Aussparung hin drückt.
-
Um
ein solches Abnehmen der Gummituchanordnung zu beschleunigen, ohne
den Gummituchzylinder in seiner Konstruktion komplexer zu machen,
hat die Haltespindel ein Paar ausgerichteter Verlängerungen
mit sechseckigem Querschnitt, die aus den gegenüberliegenden Enden des Gummituchzylinders
herausragen. Beide Verlängerungen der
Spindel können
manuell mit einem in jedweder Druckerei leicht verfügbaren Schlüssel gegen
die Kräfte
der Torsionsfedern gedreht werden. Die obigen und anderen Ziele,
Merkmale und Vorteile der Erfindung und die Art ihrer Realisierung
werden offensichtlicher – und
die Erfindung selbst wird am besten verständlich – durch die folgende Beschreibung
in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen, die die bevorzugten
Ausführungen
der Erfindung darstellen.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Es
zeigen:
-
1:
eine Seitenansicht eines Beispiels für einen erfindungsgemäß konstruierten
Gummituchzylinder, wobei der Zylinder teilweise abgebrochen und teilweise
im Axialschnitt dargestellt ist, um insbesondere die unterschnittene
Aussparung und die darin untergebrachte Gummituch-Haltespindel zu zeigen;
-
2:
einen vergrößerten,
unvollständigen Querschnitt
durch den Gummituchzylinder entlang der Linie II-II von 1,
wobei die Ansicht insbesondere darstellt, wie die gegenüberliegenden
Enden einer Gummituchanordnung in der unterschnittenen Aussparung
im Gummituchzylinder untergebracht sind und dass eines davon von
der Haltespindel in Eingriff genommen ist;
-
3:
eine perspektivische, zur Veranschaulichung teilweise abgebrochen
dargestellte Ansicht der Gummituchanordnung, die für den Gummituchzylinder
von 1 verwendet wird;
-
4A–4E:
eine Reihe schematischer Querschnittsdarstellungen, die 2 etwas ähneln, dafür aber verdeutlichen,
wie die Gummituchanordnung von 3 am Gummituchzylinder
von 1 aufgesetzt wird; und
-
5A–5C:
eine Reihe schematischer Querschnittsdarstellungen, die 4A–4E ähneln, dafür aber verdeutlichen,
wie die Gummituchanordnung vom Gummituchzylinder abgenommen wird.
-
BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNG
-
Allgemeines
-
Normalerweise
sind bei Rollenoffsetdruckmaschinen der Gummituchzylinder und der
Plattenzylinder so im Winkel zueinander abgestimmt, dass die zwei
aufeinander treffenden Enden eines am Gummituchzylinder befindlichen
Gummituchs die zwei aufeinander treffenden Enden einer am Plattenzylinder
befindlichen Druckplatte berühren.
Desgleichen kommen bei einer Offset-Schön- und Widerdruckmaschine,
die zwei Gummituchzylinder zum gleichzeitigen Bedrucken beider Bahnseiten
aufweist, die zwei aufeinander treffenden Enden des Gummituchs an
einem Zylinder über
die Bahn in Kontakt mit den zwei aufeinander treffenden Enden des Gummituchs
am anderen Zylinder. 1 und 2 zeigen,
wie jeder solche Gummituchzylinder konstruiert ist, um gemäß den neuartigen
Konzepten dieser Erfindung die zwei aufeinander treffenden Enden
eines Gummituchs in Position am Gummituchzylinder zu halten.
-
Der
Großbuchstabe
B in beiden 1 und 2 kennzeichnet
allgemein eine Zylinderanordnung, in der außermittig eine parallel zur
Zylinderachse verlaufende unterschnittene Aussparung 7 ausgebildet
ist. Die unterschnittene Aussparung 7 ist mit einem relativ
verengten Eingangsschlitz 6 versehen, der in die Oberfläche der
Zylinderanordnung B eingefräst
ist. Eine Gummituchanordnung T, die in 3 allein
dargestellt ist, ist an der Zylinderanordnung B aufzusetzen, indem
ihre zwei gegenüberliegenden Enden
durch den Eingangsschlitz 6 hindurch in der unterschnittenen
Aussparung 7 in Eingriff gebracht werden.
-
In
der unterschnittenen Aussparung 7 ist eine Gummituch-Haltespindel 12 drehbar
untergebracht, die formschlüssig
ein Ende der Gummituchanordnung T in Eingriff nimmt. Die Haltespindel 12 ist federbelastet,
um dieses Ende der Gummituchanordnung T tiefer in die unterschnittene
Aussparung 7 zu ziehen und somit die Gummituchanordnung
fest an der Zylinderanordnung B zu halten. Bei 13 ist ein
Mittel dargestellt, das die Haltespindel 12 gegen die Federspannung
dreht, um die Gummituchanordnung T zu lockern und abzunehmen.
-
Die
genannten Komponenten Gummituchanordnung T, Zylinderanordnung B
und Gummituch-Haltespindel 12 werden im Folgenden in dieser Reihenfolge
und unter einzelnen Überschriften
detaillierter beschrieben. Nach der Beschreibung der angeführten Hauptkomponenten
wird erklärt,
wie die Gummituchanordnung T an der Zylinderanordnung B aufgesetzt
bzw. von Letzterer abgenommen wird.
-
Gummituchanordnung
-
Bezug
nehmend auf 3, ist die Gummituchanordnung
T eine Kombination aus einem Tuch 26 aus Gummi oder ähnlichem
Material und einem dafür
vorgesehenen Tragblech C aus Metall. Das Tragblech C hat einen Hauptabschnitt 20,
an dem das Gummituch 26 angebracht ist; einen ersten Endabschnitt,
der in einem spitzen Winkel zum Hauptabschnitt 20 gebogen
ist, um einen ersten Flansch 21 auszubilden; einen zweiten
Endabschnitt, der zweifach bei 22 und 29 gebogen
ist, um einen zweiten Flansch 27 auszubilden, der in einem
stumpfen Winkel zum Hauptabschnitt 20 steht; und einen
Rand 23 in einem spitzen Winkel zum zweiten Flansch 27.
-
Ein
rechteckiges Stück
aus Blechmaterial, das Gummituch 26 und selbstverständlich der
Hauptabschnitt 20 des Tragblechs C weisen eine Längsabmessung
auf, die ungefähr
dem Umfang der Zylinderanordnung B minus der Breite des Eingangsschlitzes 6 der
unterschnittenen Aussparung 7 gleicht. Anhand von 2 geht
hervor, dass demzufolge das Gummituch 26 ganz frei an der
Oberfläche
der Zylinderanordnung B bleiben muss, wenn die Gummituchanordnung
T darauf in Position aufgesetzt ist.
-
Aus 2 geht
ebenfalls hervor, dass sich der erste Flansch 21 des Tragblechs
C während
des Druckens in Bezug auf die vorbestimmte Drehrichtung der Zylinderanordnung
B am Vorderende der Gummituchanordnung T befindet, wobei die Drehung im
durch den Pfeil in 2 gekennzeichneten Uhrzeigersinn
erfolgt. Am Hinterende der Gummituchanordnung T befinden sich dann
der Rand 23 und der zweite Flansch 27 für den Eingriff
mit der Haltespindel 12 in der unterschnittenen Aussparung 7.
Die Winkel der Flansche 21 und 27 relativ zum
Hauptabschnitt 20 und der Winkel des Rands 23 relativ
zum Flansch 27 werden später im Verlauf der Erörterung der
unterschnittenen Aussparung 7 der Zylinderanordnung B und
der darin untergebrachten Gummituch-Haltespindel 12 detaillierter
beschrieben.
-
Zylinderanordnung
-
Wieder
Bezug nehmend auf 1, umfasst die Zylinderanordnung
B einen zylinderförmigen
Körperteil 1 sowie
zwei ausgerichtete Wellen 2 und 3 mitsamt den
Schultern 4 und 5, die beispielsweise durch Presspassung
gleichachsig an den gegenüberliegenden
Ende des Körperteils 1 befestigt
wurden. Die unterschnittene Aussparung 7 ist außermittig
in den Körperteil 1 eingefräst, verläuft parallel
zu dessen Achse und ist an beiden Enden zu zwei Löchern 10 und 11 in
den Schultern 4 und 5 hin offen. Die Außenenden
der Löcher 10 und 11 sind
durch Tragplatten 14 und 15 verschlossen, die
die Haltespindel 12 drehbar halten.
-
In 2 ist
in vergrößertem Maßstab dargestellt,
dass die unterschnittene Aussparung 7 einen ungefähr tränenförmigen Querschnitt
hat, wobei der Eingangsschlitz 6 mit minimaler Breite in
die Oberfläche
des Körperteils 1 eingefräst ist und
zwei Wände 8 und 9 in
zunehmender Entfernung vom Eingangsschlitz auseinander laufen. Der
Eingangsschlitz 6 ist nur so breit wie etwas mehr als das
Zweifache der Dicke des Tragblechs C der Gummituchanordnung T.
-
Im
Querschnitt ist in 2 auch dargestellt, dass der
Eingangsschlitz 6 von und zwischen einer ersten 24 und
zweiten 25 Längskante
begrenzt wird, die wiederum durch die Oberfläche des Körperteils 1 der Zylinderanordnung
und die auseinander laufenden Wände 8 und 9 der
unterschnittenen Aussparung 7 definiert sind. Die erste
Längskante 24 muss
durch den Vorderendflansch 21 der Gummituchanordnung T
in Eingriff genommen werden und in ungefähr dem gleichen spitzen Winkel
ausgebildet sein wie der Winkel zwischen dem Vorderendflansch 21 und
dem Hauptabschnitt 20 des Tragblechs C der Gummituchanordnung.
Die zweite Längskante 25 muss während des
Aufsetzens der Gummituchanordnung T an der Zylinderanordnung B zeitweise
durch den Hinterendrand 23 der Gummituchanordnung in Eingriff
gebracht werden. Der Winkel dieser zweiten Längskante 25 ist spitzer
als der Winkel zwischen dem Rand 23 und dem Hinterendflansch 27 der Gummituchanordnung
T.
-
In 2 sind
ferner die relativen Winkel der Flansche 21 und 27 der
Gummituchanordnung T in Bezug auf deren Hauptabschnitt 20 ersichtlich.
Diese Winkel sollten so festgelegt werden, dass – wenn beide Flansche 21 und 27 wie
in dieser Figur ganz in der unterschnittenen Aussparung 7 aufgenommen
sind oder wenn der Hinterendflansch 27 nach dem Einführen des
Hinterendrands 23 in die unterschnittene Aussparung eingeführt wird
(4D) – beide
Flansche 21 und 27 parallel zueinander beabstandet
sind oder etwas auseinander laufen, während ihre Entfernung vom Eingangsschlitz 6 zunimmt.
-
Gummituch-Haltespindel
-
1 und 2 zeigen,
dass die allgemein zylinderförmige
Haltespindel 12 drehbar und mit Zwischenraum in der unterschnittenen
Aussparung 7 des Körperteils 1 der
Zylinderanordnung aufgenommen ist. Die Haltespindel 12 hat
ferner zwei Verlängerungen
mit kleinerem Durchmesser an ihren gegenüberliegenden Enden, die mit
wesentlichem Zwischenraum in zwei ausgerichteten Löchern 10 und 11 in
den Schultern 4 und 5 untergebracht sind; zwei Zapfen 40 mit
noch kleinerem Durchmesser, die drehbar von den genannten zwei Tragplatten 14 und 15 gehalten
werden; und zwei Verlängerungen 41 mit sechseckigem
Querschnitt, die aus der Zylinderanordnung B herausragen.
-
Um
die einen kleineren Durchmesser aufweisenden Verlängerungen
der Haltespindel 12 sind zwei spiralförmige Torsionsfedern 17 und 18 gewunden,
von denen jede an einem Ende an der Haltespindel 12 und
am anderen Ende an einer der Tragplatten 14 und 15 verankert
ist. Die Torsionsfedern 17 und 18 spannen zusammen
die Haltespindel 12 in Drehrichtung gegen den Uhrzeigersinn
vor (in 2 dargestellt), wobei diese
Drehrichtung erforderlich ist, um die Gummituchanordnung T fest
an der Zylinderanordnung B zu halten.
-
Die
beiden aus der Zylinderanordnung B herausragenden sechseckigen Verlängerungen 41 dienen
zum Eingriff eines Schlüssels 19,
um die Haltespindel 12 im Uhrzeigersinn gegen die Kräfte der
Torsionsfedern 17 und 18 zu drehen (auch in 2 dargestellt).
Mit der so gedrehten Haltespindel 12 kann man die Gummituchanordnung
T lockern und von der Zylinderanordnung B abnehmen. Das Drehwerkzeug 19 ergibt
in Kombination mit den sechseckigen Verlängerungen 41 der Haltespindel 12 das
Abnehmmittel 13.
-
2 zeigt
am besten, dass die Haltespindel 12 in Längsrichtung
eine Vertiefung aufweist, die mit einem Einzugshaken 16 und
einem Ausschubabsatz 28 versehen ist, die in Umfangsrichtung
der Haltespindel voneinander beabstandet sind und einander gegenüberliegen.
Der Einzugshaken 16 dient dazu, den Rand 23 am
Hinterende der Gummituchanordnung T in Eingriff zu nehmen, um Letztere
mit der im Uhrzeigersinn erfolgenden Drehung der Haltespindel 12 rings
um die Zylinderanordnung B festzuspannen. Zu dieser Figur ist anzumerken,
dass der Winkel des Einzugshakens 16 spitzer ist als der
zwischen dem Rand 23 und dem Flansch 27. Der Ausschubabsatz 28 soll
bei der Drehung der Haltespindel 12, die von der Position
in 2 aus gegen den Uhrzeigersinn erfolgt, gegen den
Rand 23 anstoßen,
um Letzteren beim Abnehmen der Gummituchanordnung T in Richtung
des Eingangsschlitzes 6 zurückzuschieben.
-
Der
Einzugshaken 16 und der Ausschubabsatz 28 sollten
demnach ausreichend voneinander beabstandet sein, damit ihre jeweiligen
Funktionen nicht beeinträchtigt
werden. Es versteht sich, dass der Haken 16 und der Absatz 28 nicht
durchgehend über
die gesamte Länge
der Haltespindel 12 ausgebildet sein müssen und dass sie statt dessen
in mehrere einzelne Teile unterteilt sein können, die in Längsrichtung
der Spindel beabstandet sind.
-
Verfahren
zum Aufsetzen des Gummituchs
-
Die
Gummituchanordnung T kann mit dem Verfahren der 4A–4E an
der Zylinderanordnung B aufgesetzt werden. Das Aufsetzverfahren
beginnt mit dem vollständigen
Einführen
(wie in 4A) des Vorderendflansches 21 der
Gummituchanordnung T in die unterschnittene Aussparung 7 im
Körperteil 1 der
Zylinderanordnung und führt zum
formschlüssigen
Eingriff dieses Vorderendflansches mit der ersten Längskante 24 des
Eingangsschlitzes 6 der unterschnittenen Aussparung.
-
4A verdeutlicht
auch die Winkellage der Haltespindel 12, wenn das Paar
Torsionsfedern 17 und 18 (1) nicht
unter Torsionsspannung steht. Die Haltespindel 12 ist nun
ganz gegen den Uhrzeigersinn gedreht, wobei der Einzugshaken 16 in
dieser Richtung beabstandet von der Spitze des vollständig in
die unterschnittene Aussparung 7 eingeführten Vorderendflansches 21 der
Gummituchanordnung T gehalten wird.
-
Nach
dem vollständigen
Einführen
des Vorderendflansches 21 der Gummituchanordnung T in die
unterschnittene Aussparung 7 kann die Zylinderanordnung
B dann um eine ganze Umdrehung im Uhrzeigersinn von der Position
von 4A zu der von 4B gedreht
werden. Die Gummituchanordnung T wird bei der vollständigen Umdrehung
der Zylinderanordnung B um Letztere gewickelt, wobei der Hinterendabschnitt 30 der
Gummituchanordnung nahe an den Eingangsschlitz 6 der unterschnittenen Aussparung
gebracht wird.
-
Die
Haltespindel 12 kann dann mit einem Schlüssel 19 (1)
im Uhrzeigersinn von der Position von 4A zu
der von 4B gedreht werden, wodurch das
Paar Torsionsfedern 17 und 18 gespannt wird. Der
Einzugshaken 16 der Haltespindel 12 ist jetzt
etwas entfernt vom Vorderendflansch 21 der in der unterschnittenen
Aussparung 7 aufgenommenen Gummituchanordnung T positioniert.
Die Haltespindel 12 kann mit einem geeigneten Arretiermittel (nicht
dargestellt) zeitweise in dieser 4B-Position
gegen die Kräfte
der Torsionsfedern 17 und 18 verriegelt werden.
-
Anschließend kann
der Rand 23 der Gummituchanordnung T mit der zweiten Längskante 25 des Eingangsschlitzes 6 der
unterschnittenen Aussparung in Eingriff gebracht werden. Zu diesem
Zweck kann der Hinterendabschnitt 30 der Gummituchanordnung
zuerst in der mit gestrichelten Linien in 4B gekennzeichneten
Stellung positioniert und in den Eingangsschlitz 6 eingeführt werden
(in derselben Figur mit durchgezogenen Linien gekennzeichnet), indem
eine Kraft in einer solchen Richtung auf den Hinterendabschnitt
ausgeübt
wird, dass sich der Flansch 27 zur Zylinderanordnung B
hin verbiegt. Trotz der Schmalheit des Eingangsschlitzes 6 wird der
Rand 23 relativ leicht darin eingeführt, da der Winkel zwischen
dem Rand und dem Hinterendflansch 27 der Gummituchanordnung
T größer ist
als der Winkel der zweiten Längskante 25 des
Eingangsschlitzes.
-
Als
Vorbereitung auf das Einführen
des Hinterendflansches 27 in die unterschnittene Aussparung 7 kann
die Verbiegung des Flansches aufgehoben werden, indem Letzterer
gegen den Uhrzeigersinn um die Kante 25 des Eingangsschlitzes
gedreht wird (in 4B durch den Pfeil gekennzeichnet).
Der Hinterendflansch 27 kann dann gerade in die unterschnittene
Aussparung 7 geschoben werden (in 4C dargestellt),
bis er so weit unten wie möglich darin
aufgenommen ist (wie in 4D). Der
Hauptabschnitt 20 des Gummituch-Tragblechs kann nun in Kontakt mit der
Oberfläche
des Körperteils 1 der
Zylinderanordnung stehen oder nicht. Der Hinterendflansch 27 wird
ohne reibschlüssigen
Eingriff des Vorderendflansches 21 in die unterschnittene
Aussparung 7 eingeführt,
da beide Flansche in einem solchen Winkel zum Hauptabschnitt 20 des
Tragblechs stehen, dass – wenn
beide in der unterschnittenen Aussparung aufgenommen sind – sie parallel
zueinander sind oder in zunehmender Entfernung vom Eingangsschlitz 6 auseinander
laufen.
-
Die
Haltespindel 12 kann dann entriegelt und unter der Vorspannung
der Torsionsfedern 17 und 18 gegen den Uhrzeigersinn
von ihrer 4D-Position zu ihrer 4E-Position
gedreht werden. Während dieser
Drehung gegen den Uhrzeigersinn nimmt die Haltespindel 12 mit
ihrem Einzugshaken 16 den Rand 23 der Gummituchanordnung
T in Eingriff und zieht somit deren Hinterendflansch 27 tiefer
in die unterschnittene Aussparung 7 hinein. Aus einem Vergleich
von 4A und 4E geht
hervor, dass die Haltespindel 12 sogar gegen den Uhrzeigersinn
gefedert gehalten wird, nachdem der Flansch 27 ganz in
der unterschnittenen Aussparung 7 aufgenommen ist, die
wiederum während
des Druckens die Gummituchanordnung T fest und ohne Lösungsrisiko
um die Zylinderanordnung gewickelt hält.
-
Verfahren
zum Abnehmen des Gummituchs
-
Wenn
die Gummituchanordnung T in dem Zustand von 4E abzunehmen
ist, kann man die Haltespindel 12 im Uhrzeigersinn von
dieser Position aus gegen die Kräfte
der Torsionsfedern 17 und 18 fortdrehen. Die so
gedrehte Haltespindel 12 rückt ihren Einzugshaken 16 aus
dem Rand 23 der Gummituchanordnung aus (in 5A dargestellt).
-
Anschließend stößt der Ausschubabsatz 28 der
Haltespindel 12 gegen den Rand 23 der Gummituchanordnung
und drückt
ihn mit der weiteren im Uhrzeigersinn erfolgenden Drehung der Haltespindel zum
Eingangsschlitz 6 der unterschnittenen Aussparung hin (in 5B dargestellt).
Die Gummituchanordnung T wird folglich an der Zylinderanordnung
B gelöst.
-
Sobald
die Gummituchanordnung T ausreichend an der Zylinderanordnung B
gelöst
ist, kann man den Vorderendflansch 21 der Gummituchanordnung
manuell aus der unterschnittenen Aussparung 7 entfernen
(in 5C dargestellt). Die Gummituchanordnung lässt sich
dann von der Zylinderanordnung abwickeln, indem Letztere im Uhrzeigersinn
gedreht wird. Der Hinterendabschnitt 30 der Gummituchanordnung
kann schließlich
aus der unterschnittenen Aussparung entfernt werden, indem man das
in Verbindung mit 4B und 4C beschriebene
Aufsetzverfahren umkehrt.
-
Man
kann bei dem Verfahren der Erfindung verschiedene Abweichungen von
dem als Beispiel aufgeführten
erfindungsgemäßen Gummituchzylinder
vornehmen, um bevorzugte Konstruktionen oder die Anforderungen jeder
spezifischen Anwendung der Erfindung einzuhalten. Beispielsweise
können
innerhalb des Umfangs der Erfindung zwei oder mehr unterschnittene
Aussparungen in Abständen
entlang dem Umfang des Gummituchzylinders ausgebildet sein, bei
denen in jeder eine Haltespindel eingebaut ist. Es ist daher angemessen,
dass die Erfindung allgemein und in einer Weise ausgelegt werden
kann, die mit der eigentlichen Bedeutung oder dem richtigen Umfang
der folgenden Patentansprüche übereinstimmt.