DE4314711C2 - Vorrichtung zum Füllen und Verschließen gefüllter Säcke - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Füllen und Verschlie­ ßen von Säcken, die nach dem Befüllen in einer Füllstation durch ihre einfüllseitigen Halteeinrichtungen in Abförderrichtung be­ wegt und dabei auf ein diese abförderndes Förderband abgesetzt und verschlossen werden.

Eine bekannte Vorrichtung dieser Art ist mit zwei um eine quer zur Förderrichtung angeordnete Achse drehbar gelagerten Scheiben versehen, in denen miteinander fluchtende, aufeinander zu- und voneinander wegbewegbare und drehbare Haltezangen gelagert sind, die in entsprechenden Winkelschritten der angetriebenen Scheiben die zu füllenden Säcke an den Seitenbereichen ihrer Öffnungsrän­ der erfassen, auf einer kreisbogenförmigen Förderstrecke bis unter den Füllstutzen anheben und anschließend auf ein Förder­ band absetzen, das im Abstand der auf dieses abgesetzten Säcke mit diese stützenden stegartigen Stützstollen versehen ist und das diese nach dem Verschließen abfördert. Eine derartige Füll- und Verschließvorrichtung ist aus der DE-PS 26 29 065 bekannt. Zusätzlich ist das Förderband bei der Vorrichtung der eingangs angegebenen Art im Abstand der auf dieses abgesetzten Säcke mit diese stützenden, stegartigen Stützstollen versehen. Ein derar­ tiges mit Stollen versehenes Förderband ist auch aus der DE-OS 36 15 178 bekannt.

Wird die bekannte Vorrichtung der eingangs angegebenen Art mit höherer Leistung betrieben, werden die befüllten Säcke aus ihrer erhöhten Füllstation auf einem etwa viertelkreisförmigen Förder­ weg auf das mit den Stützstollen versehene, abfördernde Förder­ band abgesetzt. Wegen der Trägheit des gefüllten Sackes bleibt dieser jedoch während des Absetz-Fördervorganges nicht senkrecht an den Haltezangen hängen, sondern der untere Sackbereich schleppt nach, da dieser nicht in gleicher Weise beschleunigt wird, wie die Öffnungsseite des Sackes, an der die Haltezangen angreifen. Die Folge ist, daß die Säcke nicht lagerichtig zwischen den Stützstollen auf das Förderband abgesetzt werden und im Extremfall sogar gegen Oberseiten der Stützstollen sto­ ßen, was zu Störungen bei dem Abfördervorgang führen kann.

Aus der DE-OS 20 47 872 ist eine Vorrichtung zum Füllen und Ver­ schließen von Säcken bekannt, bei der der Fülltrichter und die Halte- und Verschließeinrichtungen für den zu füllenden Sack an einem auf horizontalen Schienen verfahrbaren Fahrgestell angeord­ net sind, das zusätzlich mit einem vertikalen Träger versehen ist, an dem den zusammengezogenen Öffnungsrand des gefüllten Sackes mit einer Verschlußschweißnaht versehende Schweißbacken und zwei schwenkbare Mitnehmerarme angeordnet sind, die sich hinter den mittleren Bereich des auf eine Tischplatte abgesetz­ ten Sackes legen, wenn der Sack von dieser durch Verfahren des Fahrgestells durch einen Kurbeltrieb auf ein weiterförderndes Förderband abgeschoben wird. Bei dieser bekannten Absackvorrich­ tung müssen zum Abschieben des Sackes von der Tischplatte nicht nur die Reibungskräfte zwischen dieser und dem Sack überwunden, sondern auch erhebliche Beschleunigungskräfte zum hin- und her­ gehenden Verfahren des Fahrgestells mit allen Füll-, Halte- und Schweißeinrichtungen aufgebracht werden, was die Anordnung von die abzuför­ dernden Säcke umfassenden Haltearmen und insgesamt eine stabile und aufwen­ dige Konstruktion erforderlich macht.

Aus DE 35 37 952 A1 ist eine Vorrichtung zum Füllen und Abfördern von Säcken bekannt, bei der ein durch einen Füllstützen gefüllter Sack auf einem unter diesem liegenden Aufnahmetisch abgesetzt und an seinem oberen Ende durch zwei im Bereich der Längskanten angreifende Greiferpaare erfaßt wird. Die Greiferpaare sind an einem in horizontaler Richtung verfahrbaren Schlittenpaar angeordnet, das an seiner Unterseite mit diesem durch Ausleger und Träger verbundene, um verti­ kale Achsen schwenkbare und von Kolben-Zylinder-Einheiten betätigbare Schub­ klappen trägt. Die eingeschwenkten Schubklappen umfassen die nachlaufenden Sackkanten und schieben den gefüllten Sack von dem Aufnahmetisch auf ein an­ grenzendes Förderband ab. Auch bei dieser bekannten Vorrichtung müssen zum Abschieben des Sackes von der Tischplatte erhebliche Reibungskräfte überwunden werden und weiterhin müssen zusammen mit dem Schlitten auch die Schubklappen und deren Antriebs- und Halteeinrichtungen beschleunigt und wieder abgebremst werden, so daß ebenfalls eine stabile und verhältnismäßig aufwendige Konstruktion erforderlich ist.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine einfach aufgebaute Vorrichtung der ein­ gangs angegebenen Art zu schaffen, mit der sich die gefüllten Säcke in einer im wesentlichen senkrechten Stellung auf das diese abfördernde Förderband absetzen lassen, ohne daß zusätzliche größere Massen beschleunigt und abgebremst wer­ den müssen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ist sichergestellt, daß die gefüllten Säcke im wesentlichen immer senkrecht auf das Abförderband abgesetzt werden, so daß diese stehenbleiben und nicht umkippen, wobei die bodenseitigen Bereiche der gefüllten und an den einfüllseitigen Halteeinrichtungen hängenden Säcke durch die Schläger oder Schieber entsprechend den Halteeinrichtungen beschleunigt werden, ohne daß neben den Schiebern oder Schlägern zusätzliche Vorrichtungseinrichtun­ gen bewegt und beschleunigt werden müssen.

Sind zur Stützung der auf das abfördernde Förderband abgesetzten Säcke auf die­ sen stegartige Stützstollen angeordnet, gewährleisten die erfindungsgemäß vorge­ sehenen Schieber oder Schläger, daß die gefüllten Säcke jeweils zwischen zwei Stützstollen eingeführt werden.

Der Antrieb der Schläger oder Schieber ist derart auf den Absetzvorgang abge­ stimmt, daß dieser den unteren Bereich des gefüllten Sackes in etwa gleicher Wei­ se beschleunigen wie die abfördernden Greifzangen, so daß der Sack während des abfördernden Absetzvor­ ganges im wesentlichen in senkrechter Lage verbleibt und lage­ richtig jeweils zwischen zwei Stützstollen abgesetzt werden kann.

Zweckmäßigerweise befindet sich die Füllstation im Bereich ober­ halb der in Förderrichtung hinteren Umlenkrolle des Förderban­ des, wobei mindestens ein über das Förderband greifender Schlä­ ger konzentrisch zur Achse der Umlenkrolle schwenkbar gelagert ist, der mit einem Schwenkantrieb versehen ist. Die hintere Umlenkrolle des Förderbandes kann frei drehbar auf einer frei drehbar im Maschinengestell gelagerten Welle gelagert sein, wobei an mindestens einem der Wellenzapfen der Welle ein zweiar­ miger Hebel gelagert ist, der an einem Arm mit einem abgewinkel­ ten, über das Förderband greifenden Träger versehen ist, an dem der Schläger befestigt ist, und wobei an dessen anderem Arm der Schwenkantrieb angreift.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert, in deren einziger Figur eine per­ spektivische Ansicht der Füll- und Verschließstation und des die gefüllten Säcke abfördernden, mit Stützstollen versehenen Förder­ bandes dargestellt ist.

Ein Förderband 1 führt aufeinanderfolgend flachliegende, zu fül­ lende Säcke 2 mit vorauslaufender Einfüllöffnung der Füllstation zu. Von dem die leeren Säcke 2 zuführenden Förderband 1 nehmen Haltezangen 3 die Fördersäcke ab, die paarweise vorgesehen sind und jeweils in der dargestellten Weise an den Seitenbereichen des Öffnungsrandes des Sackes 2 angreifen. Die Haltezangen 3 för­ dern dann in einem Fördertakt die zu befüllenden Säcke 2 unter den Fülltrichter 4, wobei die Öffnungsränder durch nicht darge­ stellte Sauger unter Zusammenfahren der Haltezangen geöffnet wer­ den. Das Füllgut in den Säcken 6 wird während oder nach dem Befüllen durch eine Rüttelplatte 5 verdichtet, die in der Füll­ station an dem Bodenbereich der Säcke 6 angreift und anschlie­ ßend weggeschwenkt wird. Die Öffnungsränder der gefüllten Säcke 6 werden anschließend durch Auseinanderfahren der Haltezangen 3 straff gezogen und über einen 90°-Kreisbogen zwischen zwei Stol­ len 7 eines Förderbandes 8 abgesetzt.

Die Art der Übernahme der zu füllenden Säcke 2 durch seitlich an den Öffnungsrändern paarweise angreifende Haltezangen und die Förderung der Säcke durch diese Haltezangen von der Übernahmesta­ tion zur Füllstation und von dieser auf ein abförderndes Förder­ band ist aus der DE-PS 26 29 065 grundsätzlich bekannt, auf die zur näheren Darstellung verwiesen wird, weil in der Zeichnung nur der Bewegungsablauf der paarweise vorgesehenen Haltezangen 3 dargestellt ist, nicht aber auch deren Lagerung an um horizonta­ le Achsen drehbaren Scheiben und deren Steuerung.

An den Öffnungsrändern der zwischen den Haltestollen 7 auf das Förderband 8 abgesetzten Säcke greifen Schweißbacken an, die die Öffnungsränder der gefüllten Säcke mit Verschlußschweißnähten versehen. Auch wegen der Ausbildung und Anordnung der Schweiß­ backen wird auf die DE-PS 26 29 065 verwiesen.

Das abfördernde Förderband 8 ist im Abstand der auf dieses abge­ setzten Säcke mit aufragenden Stützstollen 7 versehen.

Um zu verhindern, daß der bodenseitige Bereich der gefüllten Säcke 6 nachschleppt, wenn die Haltezangenpaare 3 zum Absetzen der Säcke sich mit beschleunigter Bewegung auf einem viertel­ kreisförmigen Förderweg in Richtung auf das Förderband 8 bewe­ gen, sind aus Armen 9 bestehende Schläger vorgesehen, die den bodenseitigen Bereich der gefüllten Säcke 6 nachschieben und die­ sen eine etwa gleiche Beschleunigung wie den Einfüllseiten der Säcke erteilen. Die Arme 9 sind an über das Förderband 8 greifen­ den Haltestücken 11 befestigt, die winkelig an den oberen Armen 10 zweiarmiger Hebel 12 befestigt sind. Die zweiarmigen Hebel 12 sind mit den das Förderband 8 überragenden Wellenzapfen 13 einer im Maschinengestell frei drehbaren Welle gelagert, auf der die hintere Umlenkrolle 14 des Förderbandes frei drehbar gelagert ist. An dem unteren Ende des unteren Armes 15 des zweiarmigen Hebels 12 ist die Kolbenstange einer Druckmittel-Kolben-Zylin­ der-Einheit 16 angelenkt, deren Zylinder schwenkbar im Maschinen­ gestell gelagert ist. Durch entsprechende Beaufschlagung der Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheit 16 mit einem Druckmittel wer­ den die Arme 9 im Takt des Absetzens der Säcke verschwenkt. Die Arme 9 und die diese tragenden Haltestücke 11 weisen einen Abstand voneinander auf, der größer ist als die Breite der Halte­ stollen 7, so daß diese frei zwischen den Armen 9 hindurchlaufen können. Der Antrieb des Förderbandes 8 erfolgt über die Welle 17 der angetriebenen Förderbandrolle 18.

Claims (4)

1. Vorrichtung zum Füllen und Verschließen von Säcken, die nach dem Befüllen in einer Füllstation durch ihre einfüllseitigen Halteeinrichtungen in Abförder­ richtung bewegt und dabei auf ein diese abförderndes Förderband abgesetzt und verschlossen werden, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Füllstation (4) mindestens ein im Takt des Absetzens ver­ schwenkbarer Schläger (9) oder ein hin- und herverfahrbarer Schieber vorge­ sehen ist, der die bodenseitigen Bereiche der gefüllten Säcke (6) entspre­ chend den Abförderbewegungen der Einfüllseiten beschleunigt, und daß der Schläger (9) oder Schieber und deren Antriebe stationär angeordnet sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 mit einem Förderband, das im Abstand der auf dieses abgesetzten Säcke mit diese stützen­ den stegartigen Stützstollen versehen ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Schläger (9) oder der Schieber die gefüll­ ten Säcke (6) jeweils zwischen zwei Stützstollen (7) ein­ führt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Füllstation (4, 5) im Bereich oberhalb der in Förderrichtung hinteren Umlenkrolle (14) des Förderbandes (8) befindet und mindestens ein über das Förderband greifen­ der Schläger (9) konzentrisch zur Achse der Umlenkrolle (14) schwenkbar gelagert ist, der mit einem Schwenkantrieb (16) versehen ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Umlenkrolle (14) frei drehbar auf einer frei drehbar im Maschinengestell gelagerten Welle (13) gela­ gert und an mindestens einem der Wellenzapfen der Welle (13) ein zweiarmiger Hebel (12) gelagert ist, der an einem Arm (10) mit einem abgewinkelten, über das Förderband (8) grei­ fenden Träger (11) versehen ist, an dem der Schläger (9) be­ festigt ist, und an dessen anderem Arm (15) der Schwenkan­ trieb (16) angreift.