DE4226954A1 - Textiler Hohlkörper und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Textiler Hohlkörper und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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- DE4226954A1 DE4226954A1 DE19924226954 DE4226954A DE4226954A1 DE 4226954 A1 DE4226954 A1 DE 4226954A1 DE 19924226954 DE19924226954 DE 19924226954 DE 4226954 A DE4226954 A DE 4226954A DE 4226954 A1 DE4226954 A1 DE 4226954A1
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- B60R—VEHICLES, VEHICLE FITTINGS, OR VEHICLE PARTS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B60R21/00—Arrangements or fittings on vehicles for protecting or preventing injuries to occupants or pedestrians in case of accidents or other traffic risks
- B60R21/02—Occupant safety arrangements or fittings, e.g. crash pads
- B60R21/16—Inflatable occupant restraints or confinements designed to inflate upon impact or impending impact, e.g. air bags
- B60R21/23—Inflatable members
- B60R21/235—Inflatable members characterised by their material
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D1/00—Woven fabrics designed to make specified articles
- D03D1/02—Inflatable articles
Description
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf die Herstellung textiler Hohl
körper (im folgenden einfach Hohlkörper genannt), insbesondere von
Airbags für Fahrzeuginsassen, aber auch von Rucksäcken, Taschen, Sitzbe
zügen, Bekleidung, insbesondere Hosen.
Es ist bekannt, textile Hohlkörper aus einzelnen Stoffteilen, den Zu
schnitten, zusammenzunähen.
Aus der Schrift WO 90/09 295 ist es darüber hinaus bekannt, einen flä
chenhaften Airbag zu weben. Dieser Airbag ist aus zwei Gewebelagen ge
bildet, nämlich einer oberen und einer unteren Lage in Form je einer
Kreisscheibe. Beide Lagen sind an ihren Rändern miteinander verwebt, was
auf einer Webmaschine mit Jacquardeinrichtung durchführbar ist.
Airbags dieser Art sind zum Anbringen an Lenkrädern geeignet, nicht da
gegen zur Anbringung auf der Beifahrerseite. Dort müssen die Airbags we
sentlich mehr Volumen haben, um einen tiefen Raum zwischen Fahrgast ei
nerseits und Armaturenbrett andererseits auszufüllen. Entsprechendes
gilt für die Räume vor den Rücksitzen.
Durch die vorliegende Erfindung soll ein textiler Hohlkörper, insbeson
dere ein als Hohlkörper gestalteter Airbag geschaffen werden. Ein sol
cher Airbag ist geeignet, nachdem er aufgeblasen ist, einen relativ gro
ßen Raum auszufüllen.
Der Hohlkörper soll trotz seiner komplizierteren Gestalt weitgehend un
ter Vermeidung von Nähvorgängen herstellbar sein. Da Nähvorgänge bei den
Herstellungskosten ins Gewicht fallen, durch Zeitaufwand für den Nähvor
gang, Investitionsaufwand für die zugehörigen Maschinen und Materialauf
wand für das Nähgarn, ist man bestrebt, Nähvorgänge so weit wie möglich
zu vermeiden. Durch die vorliegende Erfindung werden ein textiler Hohl
körper, insbesondere Airbag, und ein Verfahren zu seiner Herstellung
geschaffen, durch die alle Nähvorgänge bis auf eine oder zwei Nähte ver
mieden werden können, unter Umständen auch diese, falls man auf Umstül
pen des Hohlkörpers verzichtet.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß Anspruch 1 gelöst. (In den
folgenden Ausführungen werden auch die in den Ansprüchen definierten Be
griffe verwendet.)
Gegenüber den vorbekannten flächenhaften Airbags läßt sich nach der Er
findung ein sackartiger Airbag unter Herstellung von Zwickeln erzielen,
also von Stoffteilen, deren Ränder mit der oberen und der unteren Außen
lage verwebt sind und die zwischen den beiden äußeren Gewebelagen
(Außenlagen) nach innen ragen. Es sind also vier übereinanderliegende
Gewebelagen vorhanden.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung können die beiden Zwickellagen
des einen Zwickels an ihren gegen die Mitte des Hohlkörpers weisenden
Rändern (Innenrändern) miteinander verwebt sein. Man spart dann an die
ser Stelle einen Nähvorgang. Muß der Hohlkörper nicht umgestülpt werden,
so können auch die Innenränder des anderen Zwickels miteinander verwebt
sein. In diesem Falle spart man mehr Nähvorgänge. Bei jedem Zwickel,
dessen Innenränder miteinander verwebt sind, ergibt sich eine durchge
hende Stoffbahn, die von der unteren Außenlage über die untere Zwickel
lage des ersten Zwickels zu seiner oberen Zwickellage und dann zur obe
ren Außenlage reicht.
Bleiben bei einem Zwickel die Innenränder unverwebt, so erhält man dort
Zugang zum Innenraum. Es sind lediglich die obere Zwickellage mit der
oberen Außenlage und die untere Zwickellage mit der unteren Außenlage
verbunden.
Wird der Hohlkörper symmetrisch zu einer in Bahnlängsrichtung verlaufen
den Mittelachse gestaltet, so vereinfacht sich der Webvorgang, da man
einander entsprechende Teile rechts und links der Mittelachse mit den
selben Maschinenfunktionen von je zwei oder mehr Kettfäden weben kann.
Ist eine unsymmetrische Form des Hohlkörpers erwünscht, so läßt sich ei
ne Teilsymmetrie dadurch erreichen, daß man Teile der Zwickellagen sym
metrisch zueinander gestaltet, so daß man wenigstens diese Teilbereiche
mit denselben Maschinenfunktionen weben kann.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines tex
tilen Hohlkörpers, insbesondere Airbags der oben genannten Art unter
Verwendung einer Webmaschine mit einer Jacquard- oder äquivalenten Ein
richtung, gemäß Anspruch 6. Für die vier Lagen des zu webenden Hohlkör
pers, nämlich obere und untere Außenlage sowie obere und untere Zwickel
lage, werden vier Scharen von Kettfäden, im allgemeinen übereinander,
vorgesehen. An den Außenrändern der Zwickellagen werden die zugehörigen
Kettfäden so gesteuert, daß auswärts von den Rändern statt der oberen
Außenlage und der oberen Zwickellagen je eine obere gemeinsame Lage ge
webt wird, die beide miteinander verbindet. Entsprechendes gilt für die
unteren Zwickellagen und die untere Außenlage, die ebenfalls in je eine
gemeinsame Lage übergehen.
Der geschlossene Hohlkörper wird entsprechend den gewebten Außenformen
(Verbindung der oberen Außenlage mit der oberen Zwickellage einerseits
und der unteren Zwickellage mit der der unteren Außenlage andererseits)
herausgeschnitten, und zwar so, daß ein Randstreifen verbleibt. Der
Hohlkörper kann dann umgestülpt werden.
Nach einer Weiterbildung des Verfahrens werden jenseits der Innenränder
der Zwickellagen des einen Zwickels die zugehörigen Kettfäden so gesteu
ert, daß eine mittlere gemeinsame Lage gewebt wird, die beide Zwickella
gen miteinander verbindet. Man hat dann noch durch die offenen Zwickel
lagen des zweiten Zwickels Zugang zum Innenraum, kann den Hohlkörper al
so umstülpen. Kann man auf ein Umstülpen verzichten und genügt ein Zu
gang zum Innenraum, unter anderem zum Abschneiden der Schußfäden oder
Zwischengewebe, die beide Zwickel miteinander verbinden, durch eine oh
nehin herzustellende Öffnung (bei einem Airbag die für einen Gasgenera
tor), so können auch die Innenränder der Zwickellagen des zweiten
Zwickels miteinander verwebt werden, und man spart einen Nähvorgang an
dieser Stelle.
Will man auf das Umstülpen nicht verzichten, so kann man die Innenränder
des einen oder beider Zwickellagen unverwebt lassen und später die In
nenränder des einen oder beider Zwickel miteinander vernähen. Man er
reicht hierdurch vor allem, daß nach dem Vernähen und anschließendem Um
stülpen die Nahtstreifen nach innen ragen und keine Gefahr für die zu
schützende Person darstellen. Sind die beiden Ränder eines der Zwickel
voneinander getrennt, so hat man durch die verbleibende Öffnung Zugang
zu der Mittellage, so daß diese jenseits eines Randstreifens vom ersten
Zwickel abgeschnitten werden kann.
Zum Herausschneiden des Hohlkörpers sowie zum Abschneiden der mittleren
gemeinsamen Lage vom ersten Zwickel wird ein Verfahren angewandt, bei
dem die abgeschnittenen Fäden verschweißt und dadurch gegen Ausfransen
gesichert werden.
Es lassen sich in eine der Außenlagen Kennfäden, insbesondere in der Ge
stalt eines Kreuzes mit einweben, die eine von der Außenlage abweichende
Farbe haben. Eine optische Erkennungsvorrichtung nimmt dann diese Kett
fäden wahr und steuert ein Schneidgerät zum Ausschneiden des Hohlkör
pers.
Wird der Hohlkörper aus noch nicht voll geschrumpften Fäden gewebt, so
läßt er sich nachträglich durch Überstülpen über eine beheizbare Form
durch Schrumpfen in eine gewünschte Gestalt bringen.
Ausführungsbeispiele der Herstellung eines Hohlkörpers in Form eines
Airbags werden im folgenden anhand der Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1 zeigt perspektivisch (schräg von oben) einen aufgeblasenen
Airbag nach der Erfindung.
Fig. 2 zeigt denselben Airbag in Gebrauchslage von seiner einen
Breitseite her,
Fig. 3 in Ansicht von oben,
Fig. 4 in Ansicht von unten,
Fig. 5 in Ansicht von der einen Schmalseite her.
Fig. 6 ist eine Draufsicht auf eine aus mehreren Lagen bestehende Ge
webebahn mit gewebten Airbags.
Fig. 7 ist ein vereinfachter Querschnitt nach Linie VII-VII durch die
einzelnen Lagen dieser Gewebebahn.
Fig. 8 ist ein vergrößerter Schnitt quer zu den Kettfäden an einer
der Übergangsstellen von zwei einzelnen Lagen in eine gemein
same Lage.
Fig. 9 und 10 sind Seitenansichten von Kettfadenscharen unter Bildung
je eines Faches aus der oberen Schar bzw. aus der zweitober
sten Schar.
Fig. 11 zeigt in Ansicht aus der Sicht des Beifahrers einen asymmetri
schen, aufgeblasenen Airbag.
Fig. 12 zeigt in Draufsicht entsprechend Fig. 6 eine aus mehreren La
gen bestehende Gewebebahn für einen asymmetrischen Airbag.
Fig. 13 zeigt im Teilquerschnitt entsprechend Fig. 7 den linken Teil
der Gewebebahn nach dem Herausklappen der linken Zwickellagen.
Fig. 14 zeigt in entsprechendem Querschnitt die links vernähte Gewebe
bahn nach dem Umstülpen.
Fig. 1 zeigt perspektivisch einen für den Beifahrer bestimmten, auf ge
blasenen Airbag 1 in seiner Gebrauchslage, wie er etwa vom Beifahrer her
zu sehen ist. Die Fig. 2 bis 5 zeigen denselben Airbag in den oben
beschriebenen Ansichten. Der Airbag hat zwei Seitenwände 2, die längs
Verbindungslinien 3 miteinander verwebt sind (diese Verbindungslinien 3
sind in den Fig. 3 und 4 wegen der Wölbung des Airbags nicht erkenn
bar).
Oben hat der Airbag einen ersten Zwickel 4, dessen beide Hälften mitein
ander verwebt sind. Die beim Weben längs Verbindungslinien 3 und 6 ent
standenen Randstreifen sind durch Umstülpen nach innen gekehrt. Durch
Verweben der beiden Abschnitte des ersten Zwickels ist ein Streifen 5
entstanden, der nach oben vorsteht. Unten hat der Airbag seinen zweiten
Zwickel B, der aus zwei Abschnitten besteht, die ebenfalls längs Verbin
dungslinien 6 mit den Seitenwänden 2 verwebt sind. Miteinander sind die
Hälften des zweiten Zwickels B vernäht, so daß sich dort eine Naht 10
ergibt. Durch die Naht 10 läßt sich mehr oder weniger Material des
Zwickels 8 wegnehmen, so daß der Airbag eine von der Symmetrie abwei
chende Form erhält, z. B. unten schmaler wird als oben.
Unten in Fig. 2 und 5 erkennt man eine Öffnung 12, an deren Rändern in
bekannter Weise ein hier nicht dargestellter Gasgenerator befestigt
wird.
Die zu verwendende Webmaschine wird vorzugsweise mit einer Jacquardein
richtung ausgerüstet. Diese hat vorzugsweise eine elektronische Einzel
fadensteuerung. Die Kettfäden hängen einzeln jeder an einer Litze, so
daß alle Kettfäden separat elektronisch gesteuert werden können.
Fig. 6 zeigt in Draufsicht eine mehrlagige Gewebebahn 13 mit eingeweb
ten Airbags 1. Der Doppelpfeil K bezeichnet die Kettfadenrichtung. Der
Doppelpfeil R bezeichnet die Länge eines Rapports. Fig. 7 zeigt die
mehrlagige Gewebebahn im Querschnitt nach Linie VII-VII in Fig. 6. Die
Seitenwände 2 werden durch eine obere Außenlage 14 und eine untere Au
ßenlage 15 gebildet. Der erste Zwickel 4 hat eine obere Zwickellage 17
und eine untere Zwickellage 18 (vgl. auch Fig. 1). Die obere Außenlage 14
ist mit der oberen Zwickellage 17 zu einem gemeinsamen Randabschnitt 20
verwebt, ebenso die untere Zwickellage 18 mit der unteren Außenlage 15
zu einem Randabschnitt 21.
Fig. 8 zeigt das Prinzip des Verwebens von zwei Einzellagen zu einer
gemeinsamen Lage im Querschnitt zu den Kettfäden. Man erkennt links eine
obere Gruppe von Kettfäden 23 und eine untere Gruppe von Kettfäden 24,
die mit Schußfäden 25 eine obere und eine untere Gewebelage bilden. Der
rechte Teil von Fig. 8 zeigt, wie die beiden Gewebelagen miteinander
verwebt werden. Rechts umgreifen die Schußfäden jeweils zwei Kettfäden
23, 24, und es entsteht somit rechts eine gemeinsame Lage. Die Darstel
lung nach Fig. entspricht in der gezeichneten Lage den Stellen in Fig. 7
oben rechts und unten rechts.
Wie man weiter in Fig. 7 erkennt, werden die obere und die untere
Zwickellage 17, 18 ebenfalls miteinander verwebt, so daß eine mittlere
gemeinsame Lage 26 entsteht. Diese wird nur so breit gewebt, wie es für
den Zusammenhalt der oberen und der unteren Zwickellage 17, 18 erforder
lich ist, nämlich als ein in Fig. 6 erkennbarer gerader Streifen. Dies
ist der oben anhand der Fig. 1 beschriebene Streifen 5.
Links in Fig. 7 ist der zweite Zwickel 8 im Querschnitt dargestellt. Er
hat eine obere und eine untere Zwickellage 28 bzw. 29, die aber nicht
mit der mittleren gemeinsamen Lage 26 verwebt werden, sondern in je ei
ner freien Kante enden.
Muß der Airbag nicht umgestülpt werden, so können auch die beiden
Zwickellagen 28, 29 des zweiten Zwickels 8 miteinander verwebt werden.
Es ist jedoch nötig, die zwischen den beiden Zwickeln verbleibenden
Schußfäden später durchzuschneiden, was von der später herzustellenden
Öffnung 12 her geschehen kann.
Man spart dann Nähvorgänge ganz, hat zwar die Randstreifen der beiden
mittleren Lagen innen, die Randabschnitte 20 und 21 aber außen.
Fig. 9 und 10 zeigen in Seitenansicht vier Scharen von Kettfäden über
einander. Die Kettfäden können von Webkettbäumen oder von Lockerbändern
in die Webmaschine geführt werden. Eine oberste Schar 31 dient zum Weben
der oberen Außenlage 14 (Fig. 7). Aus ihr werden Fächer 31′ gebildet.
Eine unter der Schar 31 liegende Schar 32 dient zum Weben der oberen
Zwickellagen 17 und 28, wozu Fächer 32′ gebildet werden. Entsprechendes
gilt für die beiden darunterliegenden Scharen 33 und 34, die zum Weben
der unteren Zwickellagen 18 und 29 sowie der unteren Außenlage 15 die
nen. Der obere Randabschnitt 20 wird gemeinsam von den Scharen 31 und 32
gewebt, der untere Randabschnitt 21 von den Scharen 33 und 34. Die mitt
lere gemeinsame Lage 26 wird gemeinsam von den Scharen 32 und 33 gewebt.
Nähere Ausführungen hierzu sind nicht nötig, da dergleichen bei der We
berei mit Jacquardeinrichtungen bekannt ist.
Das Webmuster kann so gestaltet werden, daß der Bereich außerhalb der
Verbindungslinien 3 und 6, innerhalb der Randabschnitte 20, gut erkenn
bar ist, so daß man für den Abschneidvorgang eine gute Orientierung hat.
Statt dessen kann man in die Mitte des Airbags, nämlich in seine obere
Außenlage 14, ein Kreuz 36 weben, nämlich aus Fäden in Kettrichtung und
solchen, die in Schußrichtung verlaufen. Diese Fäden haben eine Farbe,
die von der des übrigen Gewebes abweicht. Diese Kreuz dient dazu, daß
über eine optische Erkennungsvorrichtung eine Schneidvorrichtung gesteu
ert wird, die den Airbag aus der Gewebebahn 12 herausschneidet, nämlich
längs einer gestrichelten Linie 38 in Fig. 6. Beim Herausschneiden wer
den die durchschnittenen Fäden durch Verschweißen gegen Ausfransen gesi
chert. Dies kann unter Verwendung eines glühenden Drahtes geschehen oder
durch Abschneiden mit Laserstrahlen oder durch Verwendung von Ultra
schall.
Nach dem Herausschneiden wird der Airbag umgestülpt, wodurch die Randab
schnitte 20 und 21 innen verschwinden. Ebenso verschwindet das Kreuz 36
innen. Zutage tritt durch das Umstülpen allerdings der aus der mittleren
gemeinsamen Lage 26 gebildete Randstreifen 5.
Man kann dies durch Zusammennähen der beiden Hälften des ersten Zwickels
4 vermeiden, wie unten es anhand der Fig. 13 und 14 beschrieben wird.
Fig. 11 zeigt eine andere Ausführungsform eines Airbags 40. Er ist auf
geblasen dargestellt, und zwar aus der Sicht des Beifahrers. Der Airbag
hat einen relativ breiten oberen (ersten) Zwickel 41 und einen schmale
ren unteren (zweiten) Zwickel 42. Diese Form läßt sich durch ein asymme
trisches Gewebe nach Fig. 12 erzielen. Man erkennt rechts, weit schraf
fiert, die breiten (übereinander zu denkenden) Zwickellagen 41.1, links,
eng schraffiert, die schmalen Zwickellagen 42.1. Zur Vereinfachung des
Webvorganges wird ein rechter Abschnitt 41a (eng schraffiert) der
Zwickellagen 41.1 symmetrisch zu den Zwickellagen 42.1 gestaltet. Man
benötigt beim Weben der symmetrischen Abschnitte zur Steuerung ihrer
Kettfäden gemeinsam nur je eine Maschinenfunktion. Zum Weben der übrigen
Abschnitte ist für jeden Kettfaden eine besondere Maschinenfunktion er
forderlich.
Fig. 13 und 14 zeigen, wie ein nach oben vorstehender Nahtstreifen 5
(Fig. 1) vermieden werden kann, wobei man allerdings Zuflucht zu einem
Nähvorgang nehmen muß. Ausgehend von der linken Seite der Fig. 7, die
den Zwickel 8 darstellt, dessen beide Hälften nicht miteinander verwebt
sind, zeigt Fig. 13 die Lage nach dem Herausklappen der Zwickellagen 28
und 29. Die beiden verwebten Randabschnitte 20 und 21 stehen nun nach
oben und unten vor und die beiden Enden der oberen und unteren Zwickel
lagen 28 und 29 nach links. Dort werden sie durch eine Naht 44 miteinan
der verbunden. Nach anschließendem Umstülpen ergibt sich die Lage nach
Fig. 14. Jetzt ragen sowohl die Randabschnitte 20 und 21, als auch ein
durch die Naht 44 gebildeter Nahtstreifen nach innen.
Man kann den in Fig. 13 und 14 nicht dargestellten ersten Zwickel 4
(rechts in Fig. 7) durch Verweben schließen und dann den nach dem Um
stülpen nach außen stehenden Nahtstreifen in Gebrauchslage des Airbags
nach unten kehren, oder man kann auch den Zwickel 4 durch einen weiteren
Nähvorgang schließen.
Eine Variante zum Abschneiden besteht darin, daß die Stirnseiten der
oberen und der unteren Außenlagen des Airbags im Bereich von Zwickel-
Zwischenlagen ZL in Fig. 12 offen bleiben. Man hat dann Zugang zu den
oben erwähnten Schußfäden oder dem Zwischengewebe.
Der Airbag wird aus synthetischen Fäden einer Stärke von 235 bis 940
dtex gewebt. Durch verschiedene Bindungen für verschiedene Teile des
Airbags wird dafür gesorgt, wo Luft bevorzugt austreten soll, nämlich
durch die Seitenwände 2 und wo möglichst nicht, nämlich durch den ersten
Zwickel 4, weil nämlich der Kopf des Beifahrers bei einem Stoß gegen
diese Fläche gedrückt wird. Man verwendet hierfür die dichtestmögliche
Bindung 1/1. Bereiche, wo Luft bevorzugt austreten soll, können entwe
der, wie 46 in Fig. 11 annähernd die ganze Seitenwand umfassen oder wie
die Bereiche 48 nur Teile davon. Hier verwendet man höherfädige Bindun
gen von z. B. 2/2, 3/1 oder 3/3.
Durch das dargestellte Webverfahren lassen sich Airbags sehr verschiede
ner Formen herstellen, je nach den Gegebenheiten der Fahrzeuge, in die
sie eingebaut werden sollen. Für den Beifahrerplatz sind z. B. Form der
Windschutzscheibe, Form des Armaturenbrettes und Lage der Türsäule we
sentlich. Bei den hinteren Sitzplätzen müssen die Lehnen und Kopfstützen
der Vordersitze berücksichtigt werden, ebenso die Lage der Türsäule.
Zum Weben ist es günstig, wenn der Airbag eine Gestalt hat, die zu einer
mittleren Längsachse der Gewebebahn 13 nach Fig. 6 symmetrisch ist
oder wenigstens symmetrische Teilbereiche nach Fig. 12 hat. Abweichun
gen von der Symmetrie lassen sich durch mehr oder weniger weites Zusam
mennähen der oberen und unteren Zwickellagen 28, 29 des zweiten Zwickels
8 erzielen.
Eine andere Möglichkeit zur Erzielung eines unsymmetrischen Airbags be
steht darin, ihn aus nicht voll geschrumpften Fäden zu weben. Nach dem
Herausschneiden wird er über eine beheizbare Form gestülpt, die ihn
schrumpfen läßt, und zwar in eine gewünschte Gestalt, die durch die Form
vorgegeben ist.
Das Ausmaß der Schrumpfung der Gewebelagen sollte den für Airbags gel
tenden Luftdurchlässigkeits-Vorschriften entsprechen.
Der Hohlkörper kann auch in einem Spannrahmen geschrumpft werden.
Der Hohlkörper kann sowohl einem hydro- als auch einem thermischen
Schrumpfverfahren unterzogen werden.
Bezugszeichenliste
1 Airbag
2 Seitenwand
3 Verbindungslinie
4 erster Zwickel
5 Nahtstreifen
6 Verbindungslinie
8 zweiter Zwickel
10 Naht
12 Öffnung
13 Gewebebahn
14 obere Außenlage
15 untere Außenlage
17 obere Zwickellage
18 untere Zwickellage
20, 21 Randabschnitt
23, 24 Kettfaden
25 Schußfaden
26 mittlere gemeinsame Lage
28 obere Zwickellage
29 untere Zwickellage
31 bis 34 Schar von Kettfäden
36 Kreuz
38 Linie
40 Airbag
41 oberer (erster) Zwickel
41a äußerer Abschnitt
41.1 Zwickellage
42 unterer (zweiter) Zwickel
42.1 Zwickellage
44 Naht
46, 48 Bereich
ZL Zwickel-Zwischenlage
2 Seitenwand
3 Verbindungslinie
4 erster Zwickel
5 Nahtstreifen
6 Verbindungslinie
8 zweiter Zwickel
10 Naht
12 Öffnung
13 Gewebebahn
14 obere Außenlage
15 untere Außenlage
17 obere Zwickellage
18 untere Zwickellage
20, 21 Randabschnitt
23, 24 Kettfaden
25 Schußfaden
26 mittlere gemeinsame Lage
28 obere Zwickellage
29 untere Zwickellage
31 bis 34 Schar von Kettfäden
36 Kreuz
38 Linie
40 Airbag
41 oberer (erster) Zwickel
41a äußerer Abschnitt
41.1 Zwickellage
42 unterer (zweiter) Zwickel
42.1 Zwickellage
44 Naht
46, 48 Bereich
ZL Zwickel-Zwischenlage
Claims (23)
1. Textiler Hohlkörper ("Hohlkörper") ausschließlich oder fast aus
schließlich herstellbar durch Weben, insbesondere unter Verwendung
einer Jacquard- oder äquivalenten Einrichtung, gekennzeichnet durch
die Kombination folgender Merkmale:
- a) der zu webende Hohlkörper hat eine obere und eine untere Gewe belage (Außenlage 14, 15),
- b) er hat außerdem mindestens einen, insbesondere zwei Zwickel (4, 8), die zwischen der oberen und der unteren Außenlage an geordnet sind,
- c) jeder Zwickel hat eine obere und eine untere Gewebelage (Zwickellage 17, 18; 28, 29),
- d) die oberen und unteren Zwickellagen sind außen mit der oberen bzw. unteren Außenlage verwebt. (Fig. 6, 7)
2. Hohlkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Zwickellagen mindestens des einen (ersten) Zwickels (4) an ihren
gegen die Mitte des Hohlkörpers weisenden Rändern (Innenrändern)
miteinander verwebt sind.
3. Hohlkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sei
ne Zwickellagen symmetrisch sind zu einer in Bahnlängsrichtung ver
laufenden Mittelachse. (Fig. 6 und 12)
4. Hohlkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sei
ne vier Gewebelagen symmetrisch sind zu einer in Bahnlängsrichtung
verlaufenden Mittelachse. (Fig. 6)
5. Hohlkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er
dort, wo Gas nach dem Aufblasen nicht austreten soll, ein Gewebe
hoher Dichte, insbesondere mit einer Bindung 1/1 hat, an anderen
Stellen (46, 48) Gewebe geringerer Dichte. (Fig. 11)
6. Verfahren zur Herstellung eines textilen Hohlkörpers
("Hohlkörpers") nach einem der vorangehenden Ansprüche, unter Ver
wendung einer Webmaschine mit einer Jacquard- oder äquivalenten
Einrichtung, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkma
le:
- a) es werden vier Scharen (31 bis 34) von Kettfäden vorgesehen,
- b) die äußersten beiden Scharen (31, 34) dienen zum Weben der Au ßenlagen (14, 15),
- c) die beiden anderen Scharen (32, 33) dienen zum Weben der obe ren bzw. unteren Zwickellagen (17, 18, 28, 29),
- d) an den Außenrändern der Zwickellagen werden die zugehörigen Kettfäden so gesteuert, daß auswärts von den Rändern statt der oberen Außenlage und der oberen Zwickellage eine obere gemein same Lage (20) gewebt wird, die beide miteinander verbindet,
- e) Entsprechendes gilt für die untere Zwickel- und Außenlage, die in eine untere gemeinsame Lage (21) übergehen,
- f) der Hohlkörper wird aus den gemeinsamen Lagen außerhalb eines Randstreifens einer für den Zusammenhalt ausreichenden Breite herausgeschnitten. (Fig. 6, 7, 9, 10)
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jenseits der
Innenränder der Zwickellagen (17, 18) mindestens des einen Zwickels (4)
die zugehörigen Kettfäden so gesteuert werden, daß eine mittle
re gemeinsame Lage (26) gewebt wird, die beide Zwickellagen (17, 18)
miteinander verbindet.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß an
den Innenrändern der Zwickellagen (28, 29) mindestens des anderen
Zwickels (8) die zugehörigen Kettfäden so gesteuert werden, daß
beide Ränder voneinander und von der mittleren gemeinsamen Lage ge
trennt bleiben.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem We
ben die mittlere gemeinsame Lage (26) jenseits eines Randstreifens (5)
einer für den Zusammenhalt ausreichenden Breite von dem ersten
Zwickel (4) abgeschnitten wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
Herausschneiden des Hohlkörpers und dem Herausklappen zusammengehö
riger Zwickellagen (28, 29) die voneinander getrennten Ränder min
destens des einen Zwickels (8) miteinander vernäht werden und der
Hohlkörper dann umgestülpt wird. (Fig. 13, 14)
11. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere
gemeinsame Lage nur in einer für den Zusammenhalt ausreichenden
Breite gewebt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zum Heraus
schneiden und/oder Abschneiden ein Verfahren angewandt wird, bei
dem die neu gebildeten Kanten durch Verschweißen od. dgl. der ab
geschnittenen Fäden gegen Ausfransen gesichert werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zum Heraus
schneiden und/oder Abschneiden ein glühender Draht verwendet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zum Heraus
schneiden und/oder Abschneiden Laserstrahlen angewandt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zum Heraus
schneiden und/oder Abschneiden Ultraschall angewandt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in eine der
Außenlagen Kennfäden einer von der Außenlage abweichenden Farbe
eingewebt werden, die zum Steuern eines Schneidgerätes über eine
optische Erkennungsvorrichtung dienen.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennfä
den ein Kreuz (36) bilden, dessen einer Balken in Kettrichtung,
und dessen anderer in Schußrichtung der Gewebebahn (12) verläuft
(Fig. 6).
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
- a) daß der Hohlkörper (1) aus nicht voll geschrumpften Fäden ge webt wird und
- b) daß der herausgeschnittene Hohlkörper über eine beheizbare Form gestülpt und unter Schrumpfen seiner Fäden in eine ge wünschte Gestalt, entsprechend der Form, gebracht wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausmaß
der Schrumpfung der Gewebelagen bei Herstellung eines Airbags den
hierfür geltenden Luftdurchlässigkeits-Vorschriften entspricht.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlkörper in einem Spannrahmen geschrumpft wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlkörper sowohl einem hydro- als auch einem thermischen
Schrumpfverfahren unterzogen wird.
22. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfä
den von Webbäumen in die Webmaschine geführt werden.
23. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfä
den aus Lockerbändern in die Webmaschine geführt werden.
Priority Applications (11)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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