DE4039811A1 - Verfahren zur herstellung von unbeschichteten technischen geweben mit geringer luftdurchlaessigkeit - Google Patents
Verfahren zur herstellung von unbeschichteten technischen geweben mit geringer luftdurchlaessigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
unbeschichteten Technischen Geweben in dichter Gewebeein
stellung.
Für die Funktion vieler Technischer Gewebe ist die Luft
durchlässigkeit von ausschlaggebender Bedeutung. Als Bei
spiele hierfür seien Gewebe für Fallschirmstoffe oder Segel
gewebe genannt. In besonderem Maße trifft dies für Airbags
zu. Die geforderten niedrigen Luftdurchlässigkeiten wurden
bei diesen Geweben bislang vorwiegend durch das Aufbringen
einer Beschichtung eingestellt.
Beschichtete Gewebe weisen vor allem den Nachteil der gegen
über unbeschichteten höheren Produktionskosten auf. Ein
weiterer sehr erheblicher Nachteil, der vor allem für die
Verwendung beschichteter Gewebe zur Herstellung von Airbags
gilt, ist ein gegenüber unbeschichteten Geweben um
mindestens 10% höheres Faltvolumen. Der Raumbedarf für das
Unterbringen des Airbags, zum Beispiel im Lenkrad, ist somit
bei beschichteten Geweben höher als bei unbeschichteten. Ein
besonderer Nachteil ergibt sich aus der Notwendigkeit, die
Beschichtung mit Talkum zu bepudern, um damit Verklebungen
der im gefalteten Airbag aneinander anliegenden
Beschichtungen zu vermeiden. Beim Auslösen der Airbag-
Funktion führt das dann aus dem Airbag austretende Talkum zu
einer Belästigung der Fahrzeuginsassen. Außerdem führen
Airbags aus unbeschichtetem Gewebe gegenüber solchen aus
beschichtetem Gewebe zu einer erheblichen Reduzierung der
Masse und verbessern somit die Handlichkeit des Lenkrads.
Aus diesem Grunde wurde versucht, die Beschichtung zu um
gehen. Eine Möglichkeit hierzu wird in der EP-A 3 14 867 für
Airbag-Gewebe beschrieben. Hier wird die gewünschte niedrige
Luftdurchlässigkeit durch aufeinanderfolgendes Schrumpfen,
Thermofixieren und Kalandrieren eingestellt. Diese Behand
lungsschritte bedeuten, daß ein sehr umständlicher und aus
Kostensicht ungünstiger Ausrüstungsgang in Kauf genommen
werden muß. Darüberhinaus ist das in der EP-A 3 14 867 be
schriebene Gewebe für die Airbag-Herstellung kaum geeignet,
da mit der vorgesehenen asymmetrischen Gewebeeinstellung
(unterschiedliche Fadenzahlen in Kette und Schuß) die For
derungen der Automobilhersteller nach in beiden Faden
richtungen gleichen Festigkeitswerten nicht erfüllt werden
können. Diese ist notwendig, da es bei dem radialsymme
trischen Bauteil Airbag keine bevorzugte Richtung gibt.
Einen anderen Weg schlägt die CA-PS 9 74 745 vor. Hier werden
asymmetrische Gewebe in sehr dichter Einstellung, die aus
hitzeschrumpfbaren Synthesefaser-Garnen hergestellt wurden,
einer Trockenhitzebehandlung, bevorzugt in einem
Spannrahmen, unterzogen. Neben der wegen der aufzuwendenden
Energiekosten ungünstigen Kostensituation erfüllen auch die
hier beschriebenen Gewebe beim Einsatz für Airbags wegen der
gewählten asymmetrischen Gewebeeinstellung nicht die For
derungen der Automobilhersteller im Hinblick auf in Kette
und Schuß gleiche Festigkeitswerte.
In der EP-A 3 36 507 wird ein Verfahren zur Herstellung von
Geweben unter Einsatz von extrem hochschrumpfenden Poly
esterfasern beschrieben. Die Schrumpfauslösung und Gewebe
verdichtung zur Einstellung einer niedrigen Luft- und
Wasserdurchlässigkeit erfolgt durch ein Naßverfahren und
einen sich daran anschließenden Thermofixierprozeß. Dieses
Verfahren kann auch für Technische Gewebe Einsatz finden.
Für die meisten Artikel aus diesem Bereich, besonders für
Airbag-Gewebe, ist diese Methode jedoch ungeeignet, da mit
den hier zum Einsatz kommenden Polyester-Hochschrumpfgarnen
die bei Technischen Geweben geforderten hohen Festigkeiten
nicht erreicht werden können. Außerdem ergibt der vorge
sehene Thermofixierprozeß eine Verteuerung der Produktions
kosten und wirkt sich sogar negativ auf die Luftdurchlässig
keit aus.
Es bestand deshalb die Aufgabe, ein kostengünstiges Ver
fahren zur Herstellung von Technischen Geweben, das nicht
nur in der Luftdurchlässigkeit, sondern auch in der Festig
keit die an diese Gewebe gestellten Forderungen voll er
füllt, zu entwickeln. Hierbei sind in erster Linie Gewebe
für Airbags von Interesse.
Wenn im Folgenden von Airbag-Geweben gesprochen wird, so
sind hiermit besonders die Gewebe für den Kontaktteil des
zweiteiligen Airbags gemeint, für die eine besonders
niedrige Luftdurchlässigkeit von < 10 l/dm2·min bei 500 Pa
Prüfdifferenzdruck gefordert wird. Zum Abfließen der in den
Airbag beim Auslösen der Airbagfunktion einströmenden Luft
besitzt der zweiteilige Airbag einen Filterteil mit höherer
Luftdurchlässigkeit. Beim einteiligen Airbag werden für das
Austreten der Luft Öffnungen in den Airbag eingestanzt. Hier
gilt die geforderte niedrige Luftdurchlässigkeit für das
gesamte, für den Airbag verwendete Gewebe.
Die oben genannte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein
Gewebe der eingangs beschriebenen Art aus Polyamid-Filament
garnen mit einem Heißluftschrumpf von 6-15% (gemessen
bei 160°C, entsprechend ASTM 19-525) mit wenigstens im
wesentlichen symmetrischer dichter Gewebeeinstellung einer
Behandlung in einem wäßrigen Bad in einem Temperaturbereich
von 60-140°C unterzogen wird. Hierbei erfolgt eine
Schrumpfauslösung, die zu einer weiteren Verdichtung des
bereits in dichter Einstellung gewobenen Gewebes und zu
einem damit einhergehenden weitgehenden Porenschluß des Ge
webes führt. Auf diese Weise kann die in den Spezifikationen
der Automobilhersteller geforderte niedrige Luftdurchlässig
keit von < = 10 l/dm2·min bei 500 Pa Prüfdifferenzdruck ein
gestellt werden.
Für die Behandlung im wäßrigen Bad wird ein Temperatur
bereich von 90-100°C besonders bevorzugt, da sich dieser
Temperaturbereich im Hinblick auf die angestrebte niedrige
Luftdurchlässigkeit als besonders günstig erwiesen hat.
Diese Temperaturspanne bietet den Vorteil, daß bezüglich der
Maschinenauswahl für die Naßpassage geringere Beschränkungen
bestehen als bei Temperaturen über 100°C.
Die durchgeführten Untersuchungen haben gezeigt, daß auch
bereits bei 60°C und darunter bei der Behandlung im
wäßrigen Bad eine deutliche Schrumpfauslösung und damit eine
Verdichtung des Gewebes, die zu einer Verringerung der Luft
durchlässigkeit führt, eintritt. Mit der Wahl der Behand
lungstemperatur kann sogar eine gezielte Steuerung der Luft
durchlässigkeit erfolgen. Dies ist von besonderer Bedeutung,
da bei manchen Anwendungen von Technischen Geweben, z. B.
für den Filterteil von Airbags, höhere Luftdurchlässig
keiten, beispielsweise in einem Bereich von
40-80 l/dm2·min bei 500 Pa Prüfdifferenzdruck, gewünscht
werden. Durch die Behandlungstemperatur im wäßrigen Bad
läßt sich dann, zusammen mit der gewählten Gewebeein
stellung, die Luftdurchlässigkeit von Geweben gezielt ein
stellen.
Die Behandlung im wäßrigen Bad kann beispielsweise auf
allen, für die Breitwäsche in der Textilveredlung zur Ver
fügung stehenden Maschinen erfolgen. Als günstig haben sich
Breitwaschmaschinen erwiesen. Aber auch Jigger sind für der
artige Behandlungen geeignet.
Wenn bei Temperaturen über 100°C gearbeitet wird, so kommt
hierfür als Maschine der HT-Jigger in Frage. Hier sind Be
handlungstemperaturen bis 140°C möglich.
Diese Naßbehandlung bewirkt gleichzeitig auch das Entfernen
von gegebenfalls vor dem Weben aufgebrachter Schlichte. Dies
ist vorteilhaft, um bei dem teilweise sehr langen Lagern von
Technischen Geweben, z. B. von Airbags im Lenkrad eines Fahr
zeugs, den Bakterienbefall der Gewebe zu vermeiden.
Auch bei Verwendung von gedrehten Garnen in der Kette, die
normalerweise ungeschlichtet zum Einsatz gelangen, bewirkt
die Behandlung im wäßrigen Bad gleichzeitig die Entfernung
der von der Faserherstellung auf dem Garn gegebenenfalls
vorhandenen Präparation.
Die bei der Naßpassage zu wählende Behandlungszeit sowie
eventuelle Zusätze zum Bad richten sich nach der zu ent
fernenden Schlichte bzw. Präparation und sind dem Fachmann
bekannt.
Das hier beschriebene Verfahren bietet also den Vorteil, daß
auf eine sehr einfache und kostengünstige Weise Gewebe mit
niedrigen Luftdurchlässigkeiten hergestellt werden können.
Die Trocknung der Gewebe erfolgt bei 130-170°C auf den
hierfür üblichen Maschinen. Bevorzugt wird eine Trocknungs
temperatur von 150°C. Die Restfeuchte nach dem Trocknen
liegt bei ca. 5%.
Bei der Trocknung ist darauf zu achten, daß die Rest
feuchtigkeit einen Wert von ca. 5% nicht unterschreitet.
Wird bei höheren Temperaturen als 150°C gearbeitet, so be
steht die Gefahr, daß eine zu starke Trocknung erfolgt und
bei höheren Verweilzeiten bereits eine Thermofixierung ein
setzt. Die Luftdurchlässigkeiten der Gewebe steigen dann an.
Beim Arbeiten bei höheren Temperaturen als 150°C muß also
die Verweilzeit beim Trocknen verkürzt werden.
Bei niedrigeren Trocknungstemperaturen besteht zwar nicht
die Gefahr des Anstiegs der Luftdurchlässigkeit, hier kann
aber die Alterungsbeständigkeit problematisch sein.
Der Einfluß der Temperatur bei der Naßbehandlung auf den
Schrumpf sowie der Einfluß der Trocknungstemperatur auf die
Luftdurchlässigkeit sind in den Fig. 1-3 dargestellt.
Fig. 1 zeigt in einer Grafik den Restschrumpf eines bei ver
schiedenen Temperaturen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
behandelten Polyamid 6.6-Garnes. Der Restschrumpf wurde als
Heißluftschrumpf bei 160°C Behandlungstemperatur gemessen.
Auf der Abszisse sind die Temperaturen der Naßbehandlung in
Temperaturintervallen von 20°C aufgetragen. Auf der
Ordinate ist der Restschrumpf dargestellt. Die Grafik zeigt,
daß der hohe Ausgangsschrumpf von 8.3% (linke Säule in der
Grafik) bereits bei einer Behandlungstemperatur von 60°C
sehr stark reduziert wird und mit steigender Temperatur der
Naßbehandlung weiter abnimmt.
Fig. 2 zeigt die bei der Naßbehandlung erreichte Schrumpf
auslösung. Auf der Abszisse sind die Behandlungstemperaturen
in Intervallen von 20°C, auf der Ordinate die erreichte
Schrumpfauslösung dargestellt. Die hier gemachten Prozent
angaben sind jeweils auf die Ausgangslänge bezogen.
Fig. 3 gibt den Einfluß der Trocknungstemperatur auf die
Luftdurchlässigkeit wieder. Auf der Abszisse sind die
Trocknungstemperaturen, auf der Ordinate die ermittelten
Luftdurchlässigkeiten in l/dm2·min (bei 500 Pa Prüf
differenzdruck) dargestellt. Die Behandlungszeiten betrugen
bei Kurve 1 15 sec, bei Kurve 2 30 sec, bei Kurve 3 45 sec
und bei Kurve 4 60 sec. Fig. 3 zeigt deutlich, daß bei einer
kurzen Behandlungszeit, unabhängig von der Trocknungs
temperatur, niedrige Werte für die Luftdurchlässigkeit er
zielt werden. Dagegen setzt bei längeren Behandlungszeiten,
besonders bei höheren Temperaturen, bereits eine
Thermofixierung ein, die zu einem deutlichen Anstieg der
Luftdurchlässigkeit führt. Damit ist auch der Beweis
erbracht, daß die im Stand der Technik für Technische Gewebe
empfohlene Thermofixierung für Einsatzgebiete, bei denen
eine geringe Luftdurchlässigkeit gefordert wird, ein
schädlicher Verfahrensschritt ist.
Mit der beschriebenen Behandlung im wäßrigen Bad kann die
geforderte niedrige Luftdurchlässigkeit von
voll erfüllt werden. Die Prüfung der Luftdurchlässigkeit
erfolgte in Anlehnung an DIN 53 887. In Abweichung von
dieser DIN-Norm wurde lediglich der Prüfdifferenzdruck auf
500 Pa erhöht, um bei den erfindungsgemäß hergestellten
Geweben noch ein eindeutiges Prüfsignal zu erhalten.
Die an verschiedenen Gewebeproben durchgeführten Messungen
haben bei der beschriebenen Behandlung Werte zwischen 3
und 9 l/dm2·min bei 500 Pa Prüfdifferenzdruck ergeben, die
somit deutlich unterhalb der von den Automobilherstellern
bei Airbags zugelassenen Höchstgrenze von 10 l/dm2·min bei
500 Pa Prüfdifferenzdruck liegen.
Als Fasermaterial für die Herstellung der hier beschriebenen
Gewebe ist jede Polyamidfaser, mit der die geforderten
Festigkeiten erreicht werden können, geeignet. Die Polyamid
fasern kommen in Form von Filamentgarnen zum Einsatz. Als
besonders günstig hat sich Polyamid 6.6 erwiesen. Aber auch
andere Synthesefasern mit einem den Polyamiden ähnlichen
Schrumpfverhalten können Anwendung finden. Auch Bikomponen
tenfasern kommen für dieses Einsatzgebiet in Frage.
Für Technische Gewebe haben sich Garntiter von
230-940 dtex als gut geeignet herausgestellt. Besonders
für Airbags finden Titer von 235, 350 oder 470 dtex Ver
wendung. Die Zahl der Einzelfilamente kann zum Beispiel beim
Titer 235 dtex 36, bei 350 oder 470 dtex 72 sein.
Das für die Gewebe-Herstellung eingesetzte Garn weist dar
überhinaus vorzugsweise eine Festigkeit von mindestens
60 cN/tex und eine Dehnung von 15-30% bei einem Heißluft
schrumpf von 6-15% (gemessen bei 160°C) auf.
Wie bereits ausgeführt, muß im Interesse einer geringen
Luftdurchlässigkeit eine hohe Gewebedichte beim Weben ein
gestellt werden. Folgende Fadenzahlen haben sich bei einer
Leinwandbindung als günstig erwiesen:
Garntiter | |
Fadenzahl/cm | |
235 f 36 | |
26-30 | |
350 f 72 | 18-28 |
470 f 72 | 18-25 |
Die Gewebe werden bevorzugt in Leinwandbindung mit symme
trischer Einstellung hergestellt. Für feinere Titer kann, im
Interesse eines ansprechenden Warengriffes, auch eine
Panamabindung 2/2 in symmetrischer Einstellung gewählt
werden. Hier wird dann bei einem Titer von 350 f 72 mit
Fadenzahlen von 25-36/cm und bei einem Titer von 235 f 36
mit Fadenzahlen von 32-40/cm gearbeitet.
Symmetrische Einstellung des Gewebes heißt, daß Kette und
Schuß wenigstens im wesentlichen gleiche Fadenzahlen aufweisen,
wobei die Kettfäden und die Schußfäden zumindest
annähernd die gleichen textilen Eigenschaften wie Titer,
Festigkeit, Bruchdehnung und Heißluftschrumpf aufweisen. Die
symmetrische Einstellung des Gewebes gestattet es, die Forderung
nach in Kette und Schuß gleichen Festigkeiten auf
einfache Weise zu erfüllen. Diese Forderung wird besonders
von den Automobilherstellern bei Airbags erhoben, da es sich
beim Airbag um ein radialsymmetrisches Bauteil ohne Vor
zugsrichtung handelt.
Mit der beschriebenen Verfahrensweise können die geforderten
Luftdurchlässigkeiten problemlos erreicht werden, wie die
nachstehende Tabelle deutlich zeigt:
Die in der Tabelle wiedergebenen Versuche wurden mit Geweben
aus Polyamid 6.6-Filamentgarnen durchgeführt. Die Behandlung
im wäßrigen Bad erfolgte auf einem Jigger. Die Behandlungs
temperatur lag jeweils bei 95°C.
Der erhaltene niedrige Wert für die Luftdurchlässigkeit
ändert sich auch bei dem von den Automobilherstellern für
Airbag-Gewebe empfohlenen Alterungstest nur unwesentlich.
Bei diesem Test wird das Gewebe 100 Stunden bei 105°C ge
lagert und anschließend einer Prüfung der Luftdurchlässig
keit unterzogen.
Eine zusätzliche Thermofixierung ist nicht nötig. Die durch
geführten Versuche haben sogar gezeigt, daß hiermit keine
weitere Verringerung der Luftdurchlässigkeit erreicht wird,
sondern daß durch die Thermofixierung sogar eine Erhöhung
der Werte eintritt. Die im Stand der Technik für Technische
Gewebe empfohlene Thermofixierung ist also für Gewebe, bei
denen eine niedrige Luftdurchlässigkeit gefordert wird, ein
schädlicher Verfahrensschritt.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Gewebes wirken sich bei
der Verwendung im Kontaktteil des Airbags in einem
sichereren, in wesentlichen Punkten gegenüber den bisherigen
Systemen verbesserten, den Spezifikationen der
Automobilhersteller entsprechenden und somit verkaufsfähigen
Airbag-System aus. Unter Airbag-System ist der Airbag
selbst, die Unterbringung des Airbags im Kraftfahrzeug sowie
das Steuerungssystem zum Auslösen der Airbag-Funktion zu
verstehen.
Polyamid 6.6-Filamentgarne mit Titer 350 f 72 wurden in
Leinwandbindung zu einem Gewebe verarbeitet. Das eingesetzte
Garn hatte einen Heißluftschrumpf (gemessen bei 160°C) von
8,2%. Die Fadenzahl betrug in der Kette 24/cm, im
Schuß 23/cm.
Das Gewebe wurde einer Naßbehandlung auf einem Jigger bei
90°C unterzogen und anschließend bei 150°C getrocknet. Die
Trocknungszeit betrug 30 sec. Die Restfeuchtigkeit des
Gewebes lag nach dem Trocknen bei 4,8%.
Das so hergestellte Gewebe zeigte eine Luftdurchlässigkeit
von 7.5 1/dm2·min bei 500 Pa Prüfdifferenzdruck.
Das gemäß Beispiel 1 hergestellte Gewebe wurde auf einem
Jigger einer Naßbehandlung nahe Kochtemperatur (97°C)
unterzogen. Die so behandelten Gewebe wurden je 30 sec bei
130°C, 150°C, 170°C und 190°C getrocknet. An den er
haltenen Geweben wurden folgende Luftdurchlässigkeiten ge
messen:
Trockner-Temperatur °C | |
Luftdurchlässigkeit l/dm² · min bei 500 Pa Prüfdifferenzdruck | |
130 | |
6 | |
150 | 6,5 |
170 | 8 |
190 | 21 |
Ein weiterer Gewebeabschnitt aus diesem Versuch wurde bei
170°C mit unterschiedlichen Verweilzeiten getrocknet. Hier
bei wurden folgende Luftdurchlässigkeiten erhalten:
Verweilzeit bei 170°C sec | |
Luftdurchlässigkeit l/dm² · min bei 500 Pa Prüfdifferenzdruck | |
15 | |
5,5 | |
30 | 8 |
45 | 15 |
60 | 19 |
Die hier wiedergegebenen Versuchsergebnisse zeigen deutlich,
daß mit höherer Trocknungstemperatur keine Verringerung der
Luftdurchlässigkeit, sondern eine Erhöhung eintritt. Bei
höheren Temperaturen wird bereits eine Thermofixierung aus
gelöst. Gleiches gilt für längere Verweilzeiten, wenn bei
relativ hohen Trocknungstemperaturen gearbeitet wird.
Damit läßt sich belegen, daß die im Stand der Technik für
Technische Gewebe, bei denen eine geringe Luftdurchlässig
keit gefordert wird, empfohlene Thermofixierung ein nicht
notwendiger und sogar schädlicher Verfahrensschritt ist.
Ein Gewebe gemäß Beispiel 1 wurde einer Naßbehandlung auf
einem HT-Jigger unterzogen. Die Behandlungstemperatur betrug
138°C. Die Trocknungsbedingungen entsprachen den in Beispiel
1 genannten.
An dem erhaltenen Gewebe wurde eine Luftdurchlässigkeit von
4,5 l/dm² · min bei 500 Pa Prüfdifferenzdruck gemessen.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von unbeschichteten
Technischen Geweben mit dichter Gewebeeinstellung,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Gewebe aus Polyamid-
Filamentgarnen mit einem Heißluftschrumpf von 6-15%
(gemessen bei 160°C) mit wenigstens im wesentlichen
symmetrischer Gewebeeinstellung einer Behandlung in
einem wäßrigen Bad in einem Temperaturbereich von
60-140°C unterzogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Behandlung im wäßrigen Bad bei einer Temperatur im
Bereich von 90-140°C durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Behandlung im wäßrigen Bad bei einer Temperatur im
Bereich von 90-100°C durchgeführt wird.
4. Verwendung eines Gewebes, herstellbar nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, für Artikel, bei denen eine geringe
Luftdurchlässigkeit gefordert wird.
5. Verwendung eines Gewebes, herstellbar nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, zur Herstellung eines Airbags.
6. Verwendung eines Gewebes, herstellbar nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, als Fallschirm-Gewebe.
7. Verwendung eines Gewebes, herstellbar nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, als Segelgewebe.
8. Airbagsystem, gekennzeichnet durch ein Gewebe, herstell
bar nach einem der Ansprüche 1 bis 3.
Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4039811A DE4039811A1 (de) | 1990-12-13 | 1990-12-13 | Verfahren zur herstellung von unbeschichteten technischen geweben mit geringer luftdurchlaessigkeit |
DE9090125721T DE59001559D1 (de) | 1990-01-12 | 1990-12-28 | Verfahren zur herstellung von unbeschichteten technischen geweben mit geringer luftdurchlaessigkeit. |
EP90125721A EP0436950B2 (de) | 1990-01-12 | 1990-12-28 | Verfahren zur Herstellung von unbeschichteten Technischen Geweben mit geringer Luftdurchlässigkeit |
ES90125721T ES2041112T5 (es) | 1990-01-12 | 1990-12-28 | Procedimiento para fabricar tejidos tecnicos sin revestir con escasa permeabilidad al aire. |
TW080100200A TW197478B (de) | 1990-01-12 | 1991-01-10 | |
KR1019910000309A KR950012684B1 (ko) | 1990-01-12 | 1991-01-11 | 피복 처리를 요하지 않는, 공기 투과도가 낮은 공업용 직물의 제조방법 |
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US08/455,253 US5581856A (en) | 1990-01-12 | 1995-05-31 | Process for the production of uncoated technical fabrics with low air permeability |
HK102196A HK102196A (en) | 1990-01-12 | 1996-06-13 | Method for the manufacture of uncoated technical woven fabrics with low air permeability |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4039811A DE4039811A1 (de) | 1990-12-13 | 1990-12-13 | Verfahren zur herstellung von unbeschichteten technischen geweben mit geringer luftdurchlaessigkeit |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4039811A1 true DE4039811A1 (de) | 1992-06-17 |
Family
ID=6420235
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4039811A Withdrawn DE4039811A1 (de) | 1990-01-12 | 1990-12-13 | Verfahren zur herstellung von unbeschichteten technischen geweben mit geringer luftdurchlaessigkeit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4039811A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4226954A1 (de) * | 1992-08-14 | 1994-02-17 | Johann Berger | Textiler Hohlkörper und Verfahren zu seiner Herstellung |
DE4308871A1 (de) * | 1993-03-19 | 1994-09-22 | Akzo Nv | Gewebe für die Herstellung von Airbags |
US5375878A (en) * | 1992-11-27 | 1994-12-27 | Trw Repa Gmbh | Gas bag for a vehicle occupant restraining system and fabric for its production |
-
1990
- 1990-12-13 DE DE4039811A patent/DE4039811A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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