DE4208724C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Ablegen von Drahtschlingen in ein Faß - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Ablegen von Drahtschlingen in ein FaßInfo
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- DE4208724C2 DE4208724C2 DE4208724A DE4208724A DE4208724C2 DE 4208724 C2 DE4208724 C2 DE 4208724C2 DE 4208724 A DE4208724 A DE 4208724A DE 4208724 A DE4208724 A DE 4208724A DE 4208724 C2 DE4208724 C2 DE 4208724C2
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Ablegen von Drahtwindungen in ein Faß. Dabei soll unter
dem Begriff "Draht" nicht nur blanker Metalldraht verstan
den werden, sondern auch Draht, der bereits bearbeitet
ist, also beispielsweise mit einer Lackschicht, einer Iso
lierung oder dergleichen versehen ist, sowie umhüllte oder
nicht umhüllte Drahtlitzen und dergleichen.
Faßwickler der eingangs genannten Art weisen eine Verlege
einrichtung auf, mit der Draht, der dem Wickler üblicher
weise mit hoher Geschwindigkeit zugeführt wird, in Windun
gen um einen mit senkrechter Achse angeordneten, drehfe
sten zylindrischen Wickelkern gelegt wird. Die Wickelein
richtung ist so ausgebildet, daß, sobald eine bestimmte
Anzahl von Drahtwindungen auf den Wickelkern aufgelegt
ist, die unterste Drahtwindung in das Faß fällt. Aufgrund
der hohen Drahtzuführgeschwindigkeiten läuft dieser Vor
gang relativ schnell ab, so daß pro Sekunde fünf Windungen
oder mehr in das Faß fallen.
Das Faß selbst ist ebenfalls zylindrisch ausgebildet, wo
bei die (fiktive) Zylinderachse mit der (fiktiven) Zylin
derachse des Wickelkerns zusammenfällt. Im Faß ist übli
cherweise ein ebenfalls zylindrischer Faßkern vorgesehen,
der verhindert, daß sich die einzelnen Windungen verhed
dern.
Faßwickelvorrichtungen haben den Vorteil, daß damit in
kurzer Zeit große Drahtmengen gewickelt werden können,
die, falls eine Weiterverarbeitung erforderlich ist, wie
derum sehr schnell aus dem Faß abgezogen werden können.
Ein besonderes Problem bei den Faßwicklern ist das Wech
seln des Fasses. Aufgrund der hohen Geschwindigkeiten kann
die Drahtzuführung, beispielsweise aus einer Walzstraße,
einer Ziehanlage oder dergleichen nicht unterbrochen wer
den, wenn das Faß gewechselt wird. Wie in der DE-AS
20 38 133 beschrieben ist, ist es deshalb im Stand der
Technik üblich, eine Anzahl um den Wickelkern herum ange
ordnete schiebbare oder schwenkbare Magazinfinger vorzuse
hen, die auf den Wickelkern zu bewegt werden, sobald das
in der Vorrichtung befindliche Faß gefüllt ist. Dadurch
werden die Drahtwindungen daran gehindert, in das Faß zu
fallen und sammeln sich auf dem Wickelkern an. Sobald das
neue Faß in der Wickelvorrichtung positioniert ist, werden
die Magazinfinger zurückgezogen und die angesammelten
Windungen fallen in das leere Faß. Diese Phase des Wech
selvorganges ist besonders kritisch, da es häufiger vor
kommt, daß sich die angesammelten Windungen beim Herabfal
len verkanten und dann teilweise am Führungszylinder oder
am Faßkern hängenbleiben, oder sich in sonstiger Weise
verheddern. In diesem Fall können die nachfolgenden Draht
windungen nicht mehr in das Faß gelangen und es sammeln
sich, durch die große Drahtzuführungsgeschwindigkeit be
dingt, schnell größere Mengen an Draht außerhalb der Wic
kelvorrichtung an. Die DE-AS 20 38 133 schlägt deshalb
vor, die Magazinfinger bogenförmig nach Art einer Iris
blende auszubilden.
Die DE-OS 27 08 857 zeigt ebenfalls eine entsprechende
Faßwickelvorrichtung, bei welcher zum Auffangen der Draht
windungen während des Faßwechsels vier als Sektoren
bezeichnete Magazinfinger vorgesehen sind, die von einer
äußeren Position, in der sie das Fallen der Windungen
nicht beeinträchtigen, in eine innere Position überführbar
sind, in der die Windungen gehalten werden. Zwischen der
Haltevorrichtung und dem Faß ist eine Drahtabschneidevor
richtung vorgesehen, um den Draht während des Faßwechsels
abzuschneiden.
Die DE-PS 22 13 172 zeigt eine weitere Faßwechselvorrich
tung. Hier wird, um ein Verkanten der während des Faßwech
sels gehaltenen Windungen zu verhindern, ein zylindrisches
Verlängerungsstück verwendet, welches auf den Faßkern auf
gesetzt wird.
Bei den zuvor beschriebenen Faßwickelvorrichtungen wird
der Draht während des Faßwechsels abgeschnitten. Bei zahl
reichen Anwendungen ist es jedoch erforderlich, daß der
Draht ohne Unterbrechung von einem gefüllten Faß in das
nächste Leerfaß überführt wird. Dies ist vor allem dann
der Fall, wenn das Faßwickeln innerhalb eines geschlosse
nen Produktionsprozesses stattfindet und der in den Fäs
sern aufgewickelte Draht anschließend einer Weiterverar
beitung unterzogen wird.
Wenn das volle Faß dann aus der Wickelvorrichtung seitlich
abgeschoben wird, ergibt sich ein durchgehendes Draht
stück, das vom gefüllten Faß zum Wickelkern reicht, auf
den auch während des Wechselvorganges kontinuierlich
Drahtwindungen aufgelegt werden. Werden die Magazinfinger
dann zurückgezogen, ist die Gefahr, daß sich die Windungen
beim Herabfallen in das Leerfaß verkanten, gegenüber den
Vorrichtungen, bei denen der Draht während des Wechselns
geschnitten wird, erheblich erhöht. Berücksichtigt man,
daß das Füllen des Fasses bei manchen Anwendungen nur we
nige Minuten erfordert und darum mehrere Faßwechsel pro
Stunde ausgeführt werden müssen, wird deutlich, daß Pro
bleme beim Faßwechsel eine erhebliche Betriebsstörung ver
ursachen können.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zu
grunde, eine Faßwickelvorrichtung und ein Verfahren zum
Positionieren von Draht in einer Faßwickelvorrichtung wäh
rend des Faßwechsels zur Verfügung zu stellen, durch wel
che erreicht wird, daß die genannten Probleme, d. h. also
insbesondere das Verkanten der während des Faßwechsels auf
dem Wickelkern gesammelten Drahtwindungen beim Fallen in
das Leerfaß nicht auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand
des Anspruches 1 gelöst. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist Gegenstand des Anspruches 6.
Zu bevorzugende Weiterbildungen der Erfindung sind Gegen
stand der Unteransprüche.
Durch die vorliegende Erfindung wird erstmals die Möglich
keit geschaffen, den Draht während des Faßwechselns so zu
positionieren, daß er sich immer im wesentlichen in der
selben, das Fallen der angesammelten Windungen nicht be
hindernden Position befindet. Um dies zu erreichen, ist
eine Anzahl von beweglichen Drahtpositionierfingern vor
gesehen, welche auf einem drehbaren Ring geführt sind, der
konzentrisch zum Wickelkern angeordnet ist, wobei sich die
Positionierfinger unterhalb der Magazinfinger befinden.
Während die Magazinfinger jedoch alle gleichzeitig auf den
Wickelkern zubewegt werden, um dort die sich ansammelnden
Drahtwindungen zu halten, wird die Bewegung der Positio
nierfinger in bezug auf den Wickelkern so gesteuert, daß
die Positionierfinger nacheinander während einer Drehung
des sie haltenden Ringes so bewegt werden, daß sie nach
einander zur Anlage an den Wickelkern kommen. Dadurch ist
sichergestellt, daß, unabhängig von der Position, in der
sich der Draht befindet, bevor die Positioniereinrichtung
gestartet wird, der Draht immer von dem ersten zur Anlage
an den Wickelkern kommenden Positionierfinger gehalten
wird. Dadurch ist es möglich, die Drehung des Ringes so zu
stoppen, daß das Fallen des Drahtes in das Faß durch die
Drahtverbindung zum vorhergehend verwendeten, nun gefüll
ten Faß nicht behindert wird. Dadurch wird ein Verkanten
der in das Faß fallenden Drahtwindungen zuverlässig ver
hindert und ein sicherer Betriebsablauf des Faßwechselvor
ganges gewährleistet.
Die Erfindung wird nun im einzelnen in bezug auf die Figu
ren beschrieben, wobei darauf hinzuweisen ist, daß alle in
der Beschreibung erwähnten Merkmale als zur Erfindung ge
hörend anzusehen sind.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1A bis 1D eine Prinzipdarstellung einer Faßwickelvor
richtung gemäß dem Stand der Technik wäh
rend des Faßwechselvorgangs, zur Erläute
rung der der Erfindung zugrundeliegenden
Problematik;
Fig. 2 in einer Prinzipskizze eine Seitenansicht
der erfindungsgemäßen Faßwickelvorrichtung
mit einer Drahtpositioniereinrichtung;
Fig. 3 eine Schnittdarstellung der Faßwickelvor
richtung gemäß Fig. 2 von oben gesehen,
wobei sich die Elemente der Drahtpositio
niereinrichtung in ihrer Ausgangsstellung
befinden;
Fig. 4 eine Darstellung entsprechend Fig. 3, bei
welcher sich die Drahtpositioniereinrich
tung in ihrer Endstellung befindet.
Das der Erfindung zugrundeliegende technische Problem wird
nun im Detail in bezug auf die Fig. 1A bis 1D erläutert.
In der Fig. 1 ist schematisch eine konventionelle Faßwic
kelvorrichtung dargestellt, die einen äußeren Mantel 1,
und einen konzentrisch dazu angeordneten, feststehenden
zylindrischen Wickelkern 2 aufweist. Auf diesen Wickelkern
werden, mit einer in den Figuren nicht dargestellten Ver
legeeinrichtung Drahtwindungen aufgelegt. An dem Wickel
kern ist eine (in den Figuren nicht dargestellte) Einrich
tung vorgesehen, welche bewirkt, daß nach Erreichen einer
vorbestimmten Anzahl von Drahtwindungen auf dem Wickelkern
die jeweils unterste Drahtwindung in ein exakt vertikal
unterhalb des Wickelkerns angeordnetes Wickelfaß 4 fällt.
Das Wickelfaß 4, das üblicherweise aus einem Metallgestän
ge zusammengesetzt ist, weist einen äußeren Faßmantel 4
und einen konzentrisch dazu angeordneten inneren Faßkern 5
auf.
Die Faßwickelvorrichtung ist beispielsweise hinter einer
für Nichteisenmetalle vorgesehenen Drahtziehmaschine an
geordnet und wickelt den aus der Maschine mit hoher
Geschwindigkeit auslaufenden Draht auf.
Die Faßwickelvorrichtung ist mit einer automatischen Faß
wechselvorrichtung versehen, durch welche das Vollfaß in
der Darstellung gemäß Fig. 1A nach links verfahren und ein
Leerfaß unter dem Wickelkern 2 positioniert wird. Da die
Produktion während des Faßwechsels nicht unterbrochen wer
den darf, werden die während dieser Zeit einlaufenden
Drahtwindungen auf dem Wickelkern 2 gesammelt. Um ein Her
abfallen der Drahtwindungen zu verhindern, sind vier, im
gleichen Winkelabstand zueinander angeordnete Magazinfin
ger 11, 12, 13, 14 vorgesehen, die, sobald das erste Faß
gefüllt ist, durch eine nicht dargestellte Einrichtung auf
den Wickelkern zubewegt werden. Wenn nun das volle Faß 4
aus der Faßwickelvorrichtung nach links verfahren wird,
bleibt die Verbindung des Drahtes 6, der nun weiter auf
den Wickelkern aufgespult wird, mit dem auf dem Faß
befindlichen Draht erhalten, was durch das Drahtstück 6a
angedeutet ist.
Diese Drahtverbindung ist in jedem Fall erforderlich, wenn
der in den einzelnen Fässern aufgewickelte Draht anschlie
ßend ohne Unterbrechung weiterverarbeitet werden soll.
Sind z. B. Fässer 1 bis 10 mit Draht gefüllt worden, so
kann die Weiterverarbeitung erfolgen, indem der Draht an
schließend aus dem letzten, dem zehnten Faß und dann in
entsprechender Reihenfolge aus den anderen Fässern heraus
gezogen wird.
Die Drahtverbindung 6a muß in der Regel aber auch dann
vorhanden sein, wenn der Draht zwischen den einzelnen Fäs
sern geschnitten und die Fässer einzeln transportiert und
verarbeitet werden. Da diese Verarbeitung in der Regel
wieder in automatischen Anlagen erfolgt, muß die Möglich
keit bestehen, das am Anfang in das Leerfaß gewickelte
Drahtende mit dem Anfang des Drahtes eines anderen Fasses
zu verbinden, wozu das Drahtende zugänglich und deshalb
schon vor dem Wickelvorgang aus dem Faß herausgeführt wer
den muß.
Wenn die mit 11, 12, 13 und 14 bezeichneten Magazinfinger
zum Faßwechsel an den Wickelkern geführt werden, kann die
zuunterst auf dem Wickelkern liegende Drahtschleife sowohl
nach dem Magazinfinger 11, als auch nach den Magazinfin
gern 12, 13 und 14 enden, so daß der Draht von einem die
ser Magazinfinger zum Vollfaß verläuft. Wenn die Situation
entsteht, die in Fig. 1A dargestellt ist, daß also die
unterste Drahtwindung am Magazinfinger 11 endet, ist der
Faßwechselvorgang unproblematisch. In dieser Situation
können die angesammelten Windungen ohne Beeinträchtigung
in das leere Faß fallen.
Der Vorteil der in Fig. 1A dargestellten Position ist, daß
durch den Verlauf des Drahtstückes 6a um den Magazinfinger
11 zum Magazinfinger 13 eine Drahtschlinge gebildet wird,
welche, nachdem der Magazinfinger 11 zurückgezogen ist, so
lang ist, daß die Drahtwindungen problemlos nach unten
fallen können und vom Faß ohne Verkanten und dergleichen
aufgenommen werden.
Besonders kritisch ist die Position nach Fig. 1B, d. h.
also, wenn die unterste Drahtwindung am Magazinfinger 12
endet. In dieser Situation kann der Draht entweder zur
Mittelachse des Wickelkerns verlaufen, wie dies durch das
durchgezogene Drahtstück 6a dargestellt ist, oder er kann
vom Mittelpunkt weg zum Vollfaß verlaufen, wie dies durch
das gestrichelt gezeichnete Drahtstück 6b dargestellt ist.
Im letzteren Fall bildet sich ein Knoten, der die weitere
Verarbeitung des Drahtes erheblich erschwert.
Bei der Darstellung gemäß Fig. 1C endet die unterste Win
dung am Magazinfinger 13. Dies bedeutet, daß der Draht
über den Magazinfinger 13 und unter dem Magazinfinger 14
entlangläuft. Wenn die Magazinfinger in dieser Position
geöffnet werden, besteht die Gefahr, daß sich die Draht
schlingen beim Herabfallen verkanten.
Die gleiche Problematik, die bei der Situation gemäß Fig.
1C entsteht, entsteht auch bei der Situation gemäß Fig.
1D. Auch hier besteht die Gefahr, daß sich die Drahtwin
dungen beim Herabfallen verkanten.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird nun in bezug auf die
Fig. 2, 3 und 4 beschrieben. Dabei werden zur Vereinfa
chung die gleichen Bezugszeichen verwendet, wie in der
Fig. 1.
Die Faßwickelvorrichtung weist einen feststehenden, rota
tionssymmetrischen Wickelkern 2 auf, dessen Längsachse
vertikal angeordnet ist. Der Wickelkern 2 weist ein obe
res, sich im wesentlichen verjüngendes Teil 2a auf, das
zur Auflage der Drahtwindungen dient, sowie ein sich daran
anschließendes zylindrisches Teil 2b, durch welches die
Drahtwindungen geführt werden.
Exakt unterhalb des Wickelkernes 2 ist ein aus Rohren auf
gebautes zylindrisches Faß 4 vorgesehen, welches in seinem
Inneren einen konzentrisch zum Außenzylinder verlaufenden
zylindrischen Faßkern 5 aufweist, der in seinem oberen
Bereich 5a konisch verjüngt ist. Die (fiktive) Zylinder
achse des Fasses 4 fällt mit der Achse 3 zusammen.
Konzentrisch zum Wickelkern 2 ist ein Mantel 1 der Faßwic
kelvorrichtung angeordnet.
Im Mantel 1 der Faßwickelvorrichtung werden beweglich vier
Magazinfinger 11, 12, 13, 14 geführt, die in bezug auf den
Wickelkern 2 verschieblich sind. Der Wickelkern 2 weist
dazu vier Öffnungen 18 auf, in welche die Magazinfinger
eingreifen.
Die Magazinfinger werden gleichzeitig durch eine Einrich
tung in eine zurückgezogene Position, (die in Fig. 2 ge
zeigte Position gebracht), wobei diese Einrichtung im
Stand der Technik bekannt und deshalb hier nicht
dargestellt ist.
Unterhalb der Magazinfinger 11 bis 14 ist eine Drahtposi
tioniereinrichtung angeordnet. Die Drahtpositionierein
richtung weist einen umlaufenden Ring 30 auf, der konzen
trisch zum Wickelkern 2 angeordnet ist. Der Ring 30 ist
als Riemenscheibe ausgebildet und nimmt an seinem äußeren
Umfang einen Keilriemen 32 auf, der über eine Riemenschei
be 33 eines Antriebsmotors 35 gelegt ist. In dem drehbaren
Ring sind drei Drahtpositionierfinger 41, 43 und 44 derart
beweglich geführt, daß sie in Richtung auf die Zylinder
achse des Wickelkernes zu- und von dieser wegbewegt werden
können, wie durch den Doppelpfeil 42 bei dem Positionier
finger 41 angedeutet ist.
Jeder der Positionierfinger 41, 43, 44 weist eine Rolle 46
auf, mit welcher er an einer Kulissenführung 47 geführt
ist. Die Kulissenführung 47 hat einen ersten Bereich 47a,
der sich um ca. 180° eines Kreises erstreckt, in dem die
Kulissenführung konzentrisch zum Wickelkern verläuft. In
Uhrzeigerrichtung schließt sich ein zweiter Bereich 47b
an, in welchem sich der Abstand der Führung zum Wickelkern
stark vermindert. Daran schließt sich, wieder im Uhrzei
gersinn, ein Winkelbereich von ca. 135° an, in dem keine
Führung vorgesehen ist.
Die Funktion dieser Vorrichtung ist nun wie folgt:
Im Normalbetrieb werden Windungen des in die Wickelvor
richtung einlaufenden Drahtes mit einer nicht dargestell
ten Verlegeeinrichtung um den Wickelkern 2 gelegt, um
dann in das Wickelfaß 4 zu fallen, wobei sie dort durch
den Faßkern 5 zentriert werden. Sobald das Faß 4 gefüllt
ist, werden die Magazinfinger 11, 12, 13, 14 auf den Wic
kelkern zubewegt und verhindern, daß weitere Windungen in
das Faß fallen können. Die Windungen werden dann in dem
Bereich zwischen dem Mantel 1 und dem Wickelkern 2 ange
sammelt.
Sobald die Magazinfinger in ihre Haltestellung gebracht
sind, wird die Drahtpositioniereinrichtung betätigt. Dazu
wird der Motor 35 über eine nicht dargestellte Steuerein
richtung eingeschaltet und dreht sich, so daß der drehbare
Ring 30 in Uhrzeigerrichtung rotiert. Mit dem Ring 30 be
wegen sich auch die Positionierfinger 41, 43 und 44, wobei
sie sich mit der Rolle 46 an der Kulissenführung 47
abstützen.
Die Kulissenführung 47 weist einen Teilbereich 47a auf,
der konzentrisch zum Ring 30 angeordnet ist. Solange die
Rollen 46 an diesem Teil der Kulissenführung anliegen,
ändert sich ihr Abstand zum Wickelkern nicht.
In einer Winkellage, die im Uhrzeigersinn gesehen hinter
der Winkelposition des Magazinfingers 11 liegt, ist die
Kulissenführung zum Wickelkern 2 hingebogen, so daß die
Positionierfinger in diesem Bereich über die Rollen 46 in
Anlage zum Wickelkern 2 gebracht werden.
Dadurch, daß die Kulissenführung so gestaltet ist, daß die
Positionierfinger den Wickelkern erst nach dem Magazinfin
ger 11 erreichen, wird der Draht, unabhängig davon in wel
cher Position er sich befindet, immer von dem ersten Posi
tionierfinger 41 aufgenommen.
Der umlaufende Ring dreht sich aus der in Fig. 3 gezeigten
Ausgangsstellung beim dort gezeigten Ausführungsbeispiel
um genau 315°. Danach liegt, wie in Fig. 4 zu sehen ist,
dieser erste Positionierfinger 41 exakt unter dem Magazin
finger 11, der zweite Positionierfinger 44 befindet sich
exakt unter dem Magazinfinger 14 und der dritte Positio
nierfinger 43 befindet sich exakt unter dem Magazinfinger
13. Da der Draht immer über dem ersten Positionierfinger
41 hängt, ist damit sichergestellt, daß der Draht sich
nach dieser Drehung um 315° exakt in der Position befin
det, die in Fig. 1A dargestellt ist.
Sobald die Positionierung vorgenommen ist, wird das volle
Faß nach links in den Fig. 1 bis 4 von der Wickelvorrich
tung entfernt, wozu üblicherweise eine automatische För
dereinrichtung vorgesehen ist. Ein neues Faß wird in die
Wickelvorrichtung eingefahren und unter dem Wickelkern 2
positioniert. Sobald das Faß positioniert ist, erhält der
Motor 35 ein weiteres Steuersignal und dreht sich nun in
umgekehrter Richtung, so daß sich der umlaufende Ring in
der Darstellung gemäß den Fig. 3 und 4 gegen dem Uhrzei
gersinn dreht. Sobald die Positionierfinger dabei das Ende
der Kulissenführung im Bereich 47b erreichen, werden sie
durch die Kulissenführung von dem Wickelkern entfernt und
gelangen schließlich in ihre Ausgangsposition zurück. Der
Draht hängt nun von dem gleichen Magazinfinger herunter,
von welchem er vor der Betätigung der Drahtpositioniervor
richtung herunterhing. Er kann nun aber nicht mehr über
den Faßkern hängen oder Knoten bilden. Die Magazinfinger
werden nun geöffnet und die angesammelten Drahtwindungen
können ohne Behinderung in das Leerfaß fallen.
Beim vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel werden
insgesamt vier Magazinfinger und drei Positionierfinger
verwendet. Die Anzahl der Magazinfinger und der Positio
nierfinger kann aber von diesen Zahlen abweichen. Ent
scheidend ist, daß die Kulissenführung 47 so gestaltet
ist, daß die Vorschubbewegung der Positionierfinger zum
Wickelkern erst dann erfolgt, wenn dieser Positionierfin
ger in der Drehbewegung den Magazinfinger passiert hat,
dessen Stellung für den Faßwechselvorgang optimal ist.
Weiterhin ist von Bedeutung, daß die Drehbewegung solange
weitergeführt wird, bis der erste Positionierfinger, der
in Anlage an den Wickelkern 2 kommt, unter diesem Magazin
finger 11 mit der bevorzugten Position kommt.
Beim Ausführungsbeispiel werden vier Magazinfinger verwen
det, die jeweils einen Wickelabstand von 90° zueinander
aufweisen, und drei Positionierfinger, die ebenfalls einen
Winkelabstand von 90° zueinander aufweisen. Die Ausgangs
stellung der Positioniereinrichtung ist so, daß sich der
erste Positionierfinger 41 in einem Winkelabstand von 45°
von dem Magazinfinger 11 mit der bevorzugten Position be
findet. Da der Winkelabstand zwischen diesem Magazinfinger
11 mit der bevorzugten Position und dem Positionierfinger
41 45° beträgt, muß eine Drehung von 315° ausgeführt wer
den, um diesen ersten Positionierfinger 41 unter diesen
Magazinfinger 11 zu drehen.
Es soll darauf hingewiesen werden, daß auch eine andere
Anzahl von Positionierfingern verwendet werden kann, und
daß auch die Größe der Winkeldrehung verschieden sein
kann. Wesentlich ist, daß der Positionierfinger erst nach
dem Magazinfinger mit der bevorzugten Position den Wickel
kern erreicht und dann gedreht wird, bis er unter diesen
zu liegen kommt.
Claims (6)
1. Faßwickelvorrichtung zum Aufwickeln von strangförmi
gem Gut, insbesondere von Draht, mit einer Oberflä
chenbeschichtung versehenem Draht, isoliertem Draht
und dergleichen, mit
einem im wesentlichen zylindrischen, senkrecht ange ordneten Wickelkern (2),
einer Verlegeeinrichtung, welche Drahtwindungen auf diesen Wickelkern auflegt, wobei der Wickelkern so gestaltet ist, daß die jeweils untersten Drahtwindun gen in ein unterhalb des Wickelkerns angeordnetes Wickelfaß (4) fallen, sobald die Anzahl der auf dem Wickelkern aufgelegten Drahtwindungen eine vorbe stimmte Zahl überschreitet,
einer Fangeinrichtung, welche mindestens drei, um den Umfang des Wickelkerns verteilt angeordnete Magazin finger (11, 12, 13, 14) aufweist, die derart relativ zum Wickelkern (2) bewegbar sind, daß sie während des Wechselns des Wickelfasses die auf dem Wickelkern aufgelegten Drahtwindungen halten,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Drahtpositioniereinrichtung vorgesehen ist, welche einen konzentrisch zum Wickelkern angeordneten drehbaren Ring (30) aufweist, wobei auf diesem Ring eine Anzahl, im Winkelabstand zueinander angeordnete Positionierfinger (41, 43, 44) beweglich geführt sind,
daß eine durch eine Steuereinrichtung gesteuerte An triebseinrichtung (32, 33, 35) vorgesehen ist, durch welche der Ring (30) von einer ersten, Ausgangsstellung, die der Ring vor dem Faßwechsel einnimmt, in eine zweite, Wechselstellung, die der Ring während des Faßwechsels einnimmt, drehbar ist,
daß eine Führungseinrichtung (47) vorgesehen ist, durch welche die Positionierfinger geführt werden, wobei die Führungseinrichtung so gestaltet ist, daß die Positionierfinger von einer ersten Stellung, in der sie im Abstand zum Wickelkern gehalten sind, in eine zweite Stellung, in welcher sie am Wickelkern anliegen, überführt werden, wobei diese Bewegung der Positionierfinger dann erfolgt, wenn die Positionier finger während der Drehung von der Ausgangsstellung in die Wechselstellung einen ersten Magazinfinger (11) passiert haben, dessen Position für den Faßwech sel besonders günstig ist, und
daß die Steuereinrichtung so gestaltet ist, daß die Drehung des Ringes (30) beendet wird, wenn der erste Positionierfinger (41), der die an dem Wickelkern (2) anliegende Stellung erreicht, sich vertikal unterhalb des ersten Magazinfingers (11) befindet, und
daß die Antriebseinrichtung (32, 33, 35) den umlau fenden Ring (30) nach dem Faßwechsel von dieser Wech selstellung in diese Ausgangsstellung zurückdreht.
einem im wesentlichen zylindrischen, senkrecht ange ordneten Wickelkern (2),
einer Verlegeeinrichtung, welche Drahtwindungen auf diesen Wickelkern auflegt, wobei der Wickelkern so gestaltet ist, daß die jeweils untersten Drahtwindun gen in ein unterhalb des Wickelkerns angeordnetes Wickelfaß (4) fallen, sobald die Anzahl der auf dem Wickelkern aufgelegten Drahtwindungen eine vorbe stimmte Zahl überschreitet,
einer Fangeinrichtung, welche mindestens drei, um den Umfang des Wickelkerns verteilt angeordnete Magazin finger (11, 12, 13, 14) aufweist, die derart relativ zum Wickelkern (2) bewegbar sind, daß sie während des Wechselns des Wickelfasses die auf dem Wickelkern aufgelegten Drahtwindungen halten,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Drahtpositioniereinrichtung vorgesehen ist, welche einen konzentrisch zum Wickelkern angeordneten drehbaren Ring (30) aufweist, wobei auf diesem Ring eine Anzahl, im Winkelabstand zueinander angeordnete Positionierfinger (41, 43, 44) beweglich geführt sind,
daß eine durch eine Steuereinrichtung gesteuerte An triebseinrichtung (32, 33, 35) vorgesehen ist, durch welche der Ring (30) von einer ersten, Ausgangsstellung, die der Ring vor dem Faßwechsel einnimmt, in eine zweite, Wechselstellung, die der Ring während des Faßwechsels einnimmt, drehbar ist,
daß eine Führungseinrichtung (47) vorgesehen ist, durch welche die Positionierfinger geführt werden, wobei die Führungseinrichtung so gestaltet ist, daß die Positionierfinger von einer ersten Stellung, in der sie im Abstand zum Wickelkern gehalten sind, in eine zweite Stellung, in welcher sie am Wickelkern anliegen, überführt werden, wobei diese Bewegung der Positionierfinger dann erfolgt, wenn die Positionier finger während der Drehung von der Ausgangsstellung in die Wechselstellung einen ersten Magazinfinger (11) passiert haben, dessen Position für den Faßwech sel besonders günstig ist, und
daß die Steuereinrichtung so gestaltet ist, daß die Drehung des Ringes (30) beendet wird, wenn der erste Positionierfinger (41), der die an dem Wickelkern (2) anliegende Stellung erreicht, sich vertikal unterhalb des ersten Magazinfingers (11) befindet, und
daß die Antriebseinrichtung (32, 33, 35) den umlau fenden Ring (30) nach dem Faßwechsel von dieser Wech selstellung in diese Ausgangsstellung zurückdreht.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der Positionierfinger (41, 43, 44)
gleich der um 1 erniedrigten Anzahl der Magazinfinger
(11, 12, 13, 14) ist, und daß der Winkelabstand der
Positionierfinger dem Winkelabstand der Magazinfinger
entspricht, wobei sich, wenn sich der umlaufende Ring
(30) in seiner Wechselstellung befindet, unter dem
zweiten (12), in Drehrichtung während der Ausgangs
stellung zur Wechselstellung hinter dem ersten Maga
zinfinger (11) liegenden Magazinfinger (12) kein Po
sitionierfinger befindet.
3. Vorrichtung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1
bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Magazinfinger
und/oder die Positionierfinger im wesentlichen als
zylindrische Stäbe ausgebildet sind, deren (fiktive)
Zylinderachse durch die (fiktive) Zylinderachse des
Wickelkerns (2) verläuft.
4. Vorrichtung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsein
richtung als Kulissenführung (47) ausgebildet ist,
und daß jeder Positionierfinger zumindest eine Rolle
(46) aufweist, mit welcher er sich an dieser Kulis
senführung (47) abstützt.
5. Vorrichtung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der umlaufende
Ring (30) im wesentlichen zylindrisch gestaltet ist
und mit seinem Außenumfang als Riemenscheibe ausge
bildet ist, die einen Riemen (32) aufnimmt, welcher
mit der Antriebseinrichtung (35) verbunden ist.
6. Verfahren zum Positionieren von Draht während des
Faßwechselns in einer Faßwickelvorrichtung, welche
einen im wesentlichen zylindrischen, senkrecht ange
ordneten Wickelkern (2) aufweist, auf dem während des
Wechselvorganges Drahtwindungen angesammelt werden,
die mit drei oder mehr, um den Umfang des Wickelkerns
(2) verteilten Magazinfingern (11, 12, 13, 14) ge
halten werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Drahtpositioniervorrichtung vorgesehen ist,
durch welche der auf dem Wickelkern gewickelte Draht,
der mit dem Draht in dem gefüllten Faß verbunden ist,
in einer Position unterhalb einem ersten Magazinfin
ger (11) gehalten ist, der während des Faßwechsels
die kürzeste Entfernung zu dem aus der Wechselvor
richtung entfernten, gefüllten Faß (4) aufweist, wo
bei die Drahtpositioniereinrichtung eine Anzahl von
Positionfingern (41, 43, 44) aufweist, die auf einem
konzentrisch zum Wickelkern angeordneten drehbaren
Ring (30) geführt sind, und wobei die Führung dieser
Positionierfinger so erfolgt, daß sich die Positio
nierfinger während der Drehung dieses Ringes an den
Wickelkern anlegen, sobald die Positionierfinger die
sen ersten Magazinfinger (11) passiert haben, und daß
die Drehung des Ringes beendet wird, sobald der er
ste, während der Drehung an den Wickelkern angelegte
Positionierfinger (41) sich im wesentlichen in einer
Winkelposition befindet, die der Winkelposition die
ses ersten Magazinfingers (11) entspricht.
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