DE10061350B4 - Verfahren und Vorrichtung zum Umlegen eines Fadens - Google Patents

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Abstract

Verfahren zum Umlegen eines Fadens bei einer Wickelmaschine von einer ersten Hülse auf eine zweite Hülse, die zwischen einer Wickel- und einer Entnahmeposition hin- und her verschwenkbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass nach Einschwenken der zweiten Hülse in eine Wickelposition die Umdrehung der auf den aufgewickelten Faden tragenden ersten Hülse gebremst wird, wodurch die Fadenspannung reduziert wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
  • Bekannte Wickelmaschinen weisen in der Regel Revolver mit zwei um 180° auf ihm versetzten Spulenträgern auf, auf denen Hülsen aufsetzbar sind, die mit Fäden zu Spulen bewickelt werden, damit keine Unterbrechung des Wickelvorganges eintritt, wenn voll zu Spulen bewickelte Hülsen entfernt und gegen leere Hülsen ausgetauscht werden. Es werden zunächst die auf einem Spulenträger befindlichen Hülsen mit den Fäden bewickelt, diese nach voller Bewicklung zu Spulen aus der Wickel- oder Betriebsposition heraus in eine Ruhe- und Entnahmeposition geschwenkt, während gleichzeitig leere Hülsen in die Wickelposition geschwenkt werden. Bei diesem Verschwenken der Hülsen ist ein Umlegen der Fäden von der vollen Spule auf die leere Hülse erforderlich, wobei dieses automatisch erfolgen soll. Hierzu weisen bekannte Wickelmaschine mechanische Vorrichtungen auf, die nach dem Ver schwenken der Hülsen am Faden angreifen und diesen um die leere Hülse mit einem großen Umschlingungswinkel herumlegen, wobei und gleichzeitig ein Abreißen des Fadens zwischen der leeren und der vollgewickelten Spule erfolgt. Hierbei handelt es sich um eine durch zwei bogenförmige Halter gehaltene, sich entlang der Hülse erstreckende und gegen diese verschwenkbare Stange. Derartige mechanische Umlegevorrichtungen sind aufwendig, störanfällig und aufgrund ihrer Masse relativ träge.
  • Eine Aufspulvorrichtung ist aus der DE 81 10 321 U1 bekannt, wobei hier der Faden nach seitlichem axialen Verschieben der vollen Spule aus der Changiereinrichtung herausgenommen und durch einen Hilfsfadenführer zum Endbereich einer Fangeinrichtung der Leerhülse gebracht und zu einer seitlich neben der aufzuwickelnden Spule gelegenen Fadenreserve verlegt wird. Nach Umlegen der Spulen wird der Hilfsfadenführer in den Fadenlauf geklappt und hierdurch der Faden aus dem Changierfadenführer herausgehoben und durch Bewegung des Hilfsfadenführers aus dem Bereich des Changierhubs über den auf jeder Hülse angebrachten Fangschlitz hinausgebracht, wodurch der Faden in die Normalebene des Fangschlitzes gebracht wird und von diesem gefangen werden kann. Dabei führt der Hilfsfadenführer eine sehr langsame Axialbewegung aus, damit der Faden sicher im Fangschlitz gefangen wird; anschließend fährt er mit hoher Geschwindigkeit zurück in den normalen Bereich des Changierhubs, so dass zwischen dem Fangschlitz und der rechten Endseite des normalen Verlegungshubs – also nicht im Bereich der aufzuwickelnden Spule – einige Windungen einer Fadenreserve aufgebracht werden. Sobald der Hilfsfadenführer den Changierbereich wieder erreicht hat, wird er wieder in seine Ausgangsposition zurückgebracht, so dass der Faden wieder von den Changiereinrichtungen gefangen und zu einer Kreuzspule verlegt werden kann. Erst anschließend wird die Spulspindel und die darauf aufgespannte Leerhülse wieder in Kontakt mit der Treibwalze gebracht. Der Wechselvorgang der Spulen soll so schnell geschehen, dass die Vollspule in Folge ihrer eigenen Massenkräfte keinen weiteren Antrieb braucht, also auch nach Abheben der Treibwalze sich nahezu mit der Aufwickelgeschwindigkeit weiterdreht, damit bis zum durch den Hilfsfadenführer erfolgten Umlegen des Fadens ein weiteres Aufwickeln des Fadens auf der Spule auch noch nach Vergrößerung des Abstandes zur Changiereinrichtung erfolgen kann. Die Spule dreht sich weiter, wobei sich die Umdrehungsgeschwindigkeit durch Trägheit und Reibung verlangsamt. Zusätzlich kann ein Hilfsantrieb vorgesehen sein, damit die Umdrehungsgeschwindigkeit zum weiteren Aufwickeln des Fadens auf der vollen Spule auch nach Entfernung von der Changiereinrichtung bis zum endgültigen Umlegen des Fadens durch den Hilfsfadenführer auf die leere Spule aufrechterhalten wird, wodurch sogar die Oberflächengeschwindigkeit etwas erhöht werden soll.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die unter Vermeidung der genannten Nachteile ein störunanfälliges sicheres und schnelles Umlegen und Fangen von Fäden auf leeren Spulen ermöglicht.
  • Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe bei einem Verfahren bzw. einer Vorrichtung der eingangs genannten Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 7 gelöst.
  • Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird erreicht, dass die Fadenspannung zwischen der aus der Wickelposition in die Ruheposition geschwenkten Spule vollbewickelten ersten Hülse und der in die Wickelposition geschwenkten zweiten Hülse schlagartig reduziert wird. Dies bewirkt, dass der Faden in einer Schlaufe der Drehbewegung der leeren Hülse folgt und durch nachfolgende Fadenbereiche überwickelt werden kann, wodurch er auf der zunächst leeren Hülse gefangen wird. Dies geschieht gegebenenfalls aufgrund elektrostatischer Anziehungskräfte zwischen Faden und leerer Hülse, insbesondere wenn es sich hierbei, wie in vorteilhafter Ausgestaltung, um eine Kunststoffhülse handelt. Sobald der Faden gefangen ist, entsteht eine die Reißfestigkeit des Fadens übertreffende Spannung im Fadenstück zwischen den beiden Hülsen, die zu einem Reißen des Fadens führt, so dass dieser nun vollständig von der vollbewickelten Spule getrennt ist und auf der zunächst leeren Spule an sich bekannterweise aufgewickelt werden kann.
  • In äußerst bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist dabei vorgesehen, dass zumindest die Anfangsverzögerung aufgrund des Abbremsens bezogen auf den Umfang der durch Aufwickeln auf die erste Hülse gebildeten Spule mehr als 2 m/sec2, vorzugsweise mehr als 2,5 m/sec2 beträgt, wobei insbesondere die Verzögerungszeit bis zum vollständigen Stillstand der Drehbewegung der ersten Hülse weniger als 10 Sec., vorzugsweise weniger als 5 Sec. beträgt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist hierzu derart ausgebildet, dass die Einrichtung zum Bremsen eine Verzögerung von mindestens 2 m/sec2, vorzugsweise mehr als 2,5 m/sec2 bezogen auf den Umfang der auf der Hülse aufgewickelten Faden gebildeten Spule aufweist wobei insbesondere die Einrichtung zum Abbremsen der Drehbewegung der bewickelten Hülse derart eingerichtet ist, dass ein Abbremsen bis zum vollständigen Stillstand der Hülse von weniger als 10 Sec., vorzugsweise weniger als 5 Sec. bewirkbar ist.
  • In bevorzugter Weise sind daher bei üblichen Wickelmaschinen spezifische lineare Verzögerungen bs vorgesehen von bs = 0,002 bis 0,004 sec–1, äußerst vorzugsweise von 0,003 bis 0,0035 sec–1, wobei die spezifische lineare Verzögerung bs definiert ist durch den Quotienten von absoluter linearer Verzögerung – der äußersten Lage der vollgewickelten Spule und in gleicher Weise ist zwischen dieser und der neu eingeschwenkten Spule gespannten Fadens – in m/sec2 beim Abbremsen und der Umfangsgeschwindigkeit v in m/sec, also
    Figure 00060001
    wobei Umfangsgeschwindigkeit v die unmittelbar vor dem Abbremsen erreichte Norm- bzw. End-, Betriebs-Umfangsgeschwindigkeit der vollgewickelten Spule ist.
  • Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sehen vor, dass eine Hülse vor Einschränken in ihre Wickelposition in Drehung mit einer der Sollwickel-Drehzahl entsprechenden Drehzahl versetzt wird, wobei insbesondere die Drehzahl der ersten bewegenden Hülse zumindest vor dem Umlegen gemessen wird.
  • In Weiterbildung ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen, dass die Einrichtung zum aktiven Abbremsen der Drehbewegung der bewickelten Hülse einen diesen antreibenden Motor beinhaltet sowie dass eine leere Hülse vor Einschränken in ihre Wickelposition mittels eines Motors auf eine vorgegebene Soll-Umdrehungszahl bringbar ist. Weiter kann vorgesehen sein, dass ein Drezahlgeber oder Sensoren zur Messung der Drehgeschwindigkeit der Hülse vorgesehen sind.
  • Die Erfindung ist unter Bezugnahme auf die Zeichnung im einzelnen erläutert. Dabei zeigt:
  • 1 eine schematische Stirnansicht auf einen erfindungsgemäß ausgebildeten Wickelautomaten mit voller ersten Hülse vor dem Verschwenken des Revolvers;
  • 2 eine entsprechende schematische Stirnansicht des Wickelautomatens nach dem Verschwenken des Revolvers um 180° entsprechend der Sicht des Pfeiles II der 3;
  • 3 eine Sicht entsprechend dem Pfeil III der 2 mit teilweise geschnittenem Antriebsgehäuse;
  • 4 ein Diagramm mit der Darstellung der wesentlichen Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens;
  • 5 eine Veranschaulichung des Verfahrensablaufs des in 4 dargestellten Verfahrens am verschwenkbaren Revolver mit von diesen getragenen Hülsen und geführten Faden; und
  • 6 eine detailliertere Veranschaulichung der Verhältnisse beim Fangen des Fadens auf einer leeren Kunststoffhülse.
  • Die 1 bis 3 zeigen eine erfindungsgemäße Wickelmaschine. Diese weist auf einem Sockel 11 einen zu einem Gehäuse geschlossenen Rahmen 12 auf, in dem ein Revolver 5 um eine Schwenkachse A verschwenkbar gelagert ist. Der Revolver 5 trägt um 180° versetzt zwei Spulenhalter 4'', 4a'', die mittels Antriebsmotoren 4', 4a' (3) direkt aktiv antreibbar und damit auch abbremsbar sind.
  • An den Antriebsmotoren 4', 4a' sind Drehzahlgeber 6, 6a vorgesehen. Statt dessen können auch unmittelbar an den Spulenhaltern 4'', 4a'' Sensoren zur Feststellung der Drehzahl vorgesehen sein. Vom Rahmen 12 erstreckt sich weiterhin ein Spulschlitten 3a, der eine Friktionswalze 3 trägt, die über den Spulschlitten 3a entsprechend dem Pfeil B auf die Hülse 4 bzw. die Spule 4s (entsprechend mit einem Faden bewickelter Hülse 4) absenkbar bzw. von dieser abhebbar ist. Es ist weiterhin ein Träger 2a für Fadenfänger 2 vorgesehen. Die Fadenfänger 2 changieren in üblicher Weise, d.h. sie bewegen sich parallel zur Achse A über einen der Länge der entsprechenden Hülse 4, 4a entsprechenden Weg hin und her. Weiterhin sind eine Bedienungseinheit 15 und – schematisch – eine Fadenanlagehilfe 14 dargestellt. Der aufzuwickelnde Faden ist mit 1 bezeichnet.
  • Es sei ausdrücklich festgestellt, dass, auch wenn der Einfachheit halber sich die Beschreibung auf eine auf einem Spulenhalter 4'', 4a'' aufsitzende Hülse, insbesondere Kunststoffhülse, 4, 4a oder auch eine Papierhülse mit einer kunststoffbeschichteten Oberfläche ohne Fangschlitz bezieht, auf jedem der Spulenhalter 4'', 4a'' hintereinander mehrere Hülsen 4, 4a angeordnet sein können, die gemeinsam durch Fäden zu Spulen bewickelt werden, so dass auch eine der Zahl der Hülsen 4, 4a auf jedem Spulenhalter 4'', 4a'' entsprechende Zahl von Fadenführern 2 vorgesehen ist, wie dies auch in der 3 dargestellt ist. Hier finden sich auf jedem Spulenträger 4'', 4a'' acht Kunststoffhülsen 4, 4', so dass acht Spulen 4s wickelbar sind, wozu diesen parallel acht Fäden 1 zugeführt werden.
  • Die Fäden werden in an sich bekannter Weise auf der in ihrer oberen Betriebsposition befindlichen ersten Hülse 4 zu einer Endspule 4s bewickelt, während sich die zweite Hülse 4a in ihrer unteren Ruhe- und Entnahmeposition befindet (1). Nach vollständigem Bewickeln der ersten Hülse 4 zur vollen Spule 4s wird der Revolver 5 aus der vorstehend beschriebenen, in 1 dargestellten Position um 180° in die Position der 2 verschwenkt, in der sich die erste untere erste volle Hülse 4, also auch die Spule 4s, in ihrer unteren Ruhe- und Entnahmeposition befindet, während die zweite leere Hülse 4a in die obere Betriebsposition verschwenkt wurde. Vor dem Verschwenken des Revolvers 5 wird die Friktionswalze 3 angehoben und nach dem Verschwenken wieder abgesenkt. Der Faden 1 wird dabei, wenn in die zweite Hülse 4a in seinen Lauf einschwenkt, auf diese umgelegt, wobei der Fadenverlauf zwischen der zweiten Hülse 4a und der Spule 4s der in 2 mit 1a bezeichnet ist. Zum Fangen des Fadens 1 auf der zweiten Hülse 4a muss dieser nun zu einem der 2 mit 1b, 1c bezeichneten Verlauf gebracht werden. Dies geschieht beim Stand der Technik durch die den Faden umgreifende mechanische Umlege- und Fangeinrichtungen.
  • Erfindungsgemäß geschieht das Umlegen und Fangen des Fadens 1 gemäß dem in 4 dargestellten Verfahrensablauf.
  • Nach vollem Bewickeln der in ihrer oberen Betriebsposition befindlichen ersten Hülse 4 zur vollen Spule 4s unter Friktionsantrieb der Friktionswalze 3 wird der untere Spulenhalter 4', 4a'' und damit die auf diesem aufsitzende zweite Hülse 4a auf ihre der Umfangsgeschwindigkeit der Friktionswalze entsprechende Leerlaufdrehzahl (die bei gleichem Durchmesser von Hülse und Friktionswalze der Drehzahl der Friktionswalze entspricht) beschleunigt, was durch 4a' geschieht. Weiterhin wird, zumindest schon in der Endphase des Bewickelns der ersten Hülse 4 zur vollen Spule 4s vor Erreichen des angestrebten Durchmessers der Spule, gegebenenfalls aber auch über die gesamte Betriebszeit während des Spulenwickelns die Drehzahl am oberen Spulenhalter 4 (1) gemessen, was durch den erwähnten Sensor oder aber den Drehzahlgeber 6 geschehen kann. Der Motor 4' des ersten oberen Spulenhalters 4'' wird aufgrund dieser Drehzahlmessung automatisch auf die gemessene Drehzahl eingestellt und eingeschaltet (Schritt a).
  • Anschließend wird geprüft, ob der untere Spulenhalter 4a die gewünschte Leerlaufdrehzahl erreicht hat (Schritt b).
  • Wenn dies der Fall ist, wird der Spulschlitten 3a und mit ihm die Friktionswalze 3 angehoben und anschließend der Revolver 5 verschwenkt (Schritt c). Im weiteren wird geprüft, ob das Verschwenken des Revolvers 5 um 180° erfolgt ist (Schritt d). Wenn dies der Fall ist, wird der Spulschlitten 3a und mit ihm die Friktionswalze 3 auf die leere Hülse 4a abgesenkt (Schritt e). Dies wird wiederum überprüft (Schritt f).
  • Für das erfindungsgemäße Verfahren wesentlich ist nun, dass der die volle erste Hülse 4 (Spule 4s) tragende in seiner unteren Ruhe- und Entnahmeposition befindliche Spulenhalter dann aktiv abgebremst wird. Gleichzeitig kann der direkte Antrieb des oberen Spulenhalters 4a' abgeschaltet werden, da die auf ihm sitzende zweite Hülse 4a nun durch die Friktion der Friktionswalze 3 angetrieben wird.
  • Das aktive Abbremsen der Drehbewegung des in der unteren Position befindlichen Spulenhalters 4' und damit der auf ihm gehaltenen Hülse 4 bzw. der durch Bewickeln derselben mit dieser gebildeten vollen Spule 4s sollte deutlich mit einer relativ großen Verzögerung erfolgen, wobei in bevorzugter Weise die Anfangsverzögerung größer als 2,5 m/sec.2 ist. Die Bremszeit bis zum Stillstand des Spulenhalters 4' liegt dabei in der Regel bei weniger als 5 sec. Die durch diese erfindungsgemäße Vorgehen erzielte Wirkung wird im folgenden anhand des in den 5a bis 5g sowie anhand der 6 dargestellten Ablaufs verdeutlicht. In konkreter Ausgestaltung ist dabei eine spezifische lineare Verzögerung bs entsprechend der obigen Definition von 0,003 sec–1 vorgesehen, was je nach Norm- bzw. End-Betriebs-Umfangsgeschwindigkeit folgende Wert ergibt:
    Umfangsgeschwindigkeit m/s Lineare Verzögerung m/s2
    600 2,00
    800 2,67
    1000 3,33
    1200 4,00
  • Die 5a zeigt noch einmal in schematischer Darstellung das Aufwickeln eines Fadens 1 auf einer ersten Hülse 4 unter Einwirkung der Friktionswalze 3 bei noch relativ leerer Hülse 4. Bei der Darstellung der 5b ist eine Teilbewicklung der Hülse 4 erfolgt, während sie bei der Darstellung der 5c vollständig zur Spule 4s bewickelt ist. Durch die Pfeile ist die Drehbewegungsrichtung angedeutet. Die 5d zeigt wie der Revolver 5 und mit ihm die (auf hier nicht dargestellten Spulenhaltern aufsitzenden) Hülsen 4, 4a aus Betriebs in Entnahmesituation und vice versa bei angehobener Friktionswalze 3 verschwenkt werden. Die 5e zeigt die Position der beiden Hülsen 4, 4a unmittelbar nach vollständigem Verschwenken des Revolvers 5 um 180°, wobei beide Hülsen 4, 4a noch mit voller Drehzahl ihre um jeweils eigene Achse umlaufen.
  • Bei der 5f wurde nun die untere die Spule 4s tragende Hülse 4 gebremst, während die Hülse 4a mit ihrer Leerlaufdrehzahl weitergedreht wird und demgemäss der über sie geführte Faden zwischen ihr und der Friktionswalze 3 weitergefördert wird. Beim Abbremsen der ersten Hülse 4 lässt die Spannung des Fadens zwischen Spule 4s und Hülse 4a nach. Dieser legt sich aufgrund elektrostatischer Kräfte auf der Hülse 4a auf und kann aufgrund dessen um diese entsprechend der Darstellung der 5 gefördert werden, bis die sich so bildende Fadenschlaufe 1b wieder zwischen Friktionswalze 3 und zweiter Hülse 4a aufgenommen wird. Es folgen derart sehr schnell einige Umwicklungen des Fadens 1 um die Hülse 4a, womit der Faden auf dieser durch Überwickeln mittels weiterer Wicklungen gefangen wird, er so kraftschlüssig auf der Hülse 4a gehalten wird und schließlich eine Spannung zum auf der ersten Hülse befindlichen Fadenteil entsteht, der zu einem Reißen des Fadens (4g) führt, so dass der auf der Hülse 4 zur Spule 4s aufgewickelte Faden und der sich auf der Hülse 4a aufgewickelte Faden nun getrennt sind (5g).
  • Die untere Hülse 4a kann nun zu einer vollen Spule bewickelt werden. Anschließend erfolgt das Umlegen des Fadens zu auf dem ersten Spulenhalter 4' befindlichen neuen ersten Hülsen 4 in entsprechender Weise.
  • Die Verhältnisse im Moment des Umlegens und Fangen des Fadens auf der zweiten Hülse 4a sind in der 6 zusammengefasst. Zunächst, vor Abbremsen der hier nicht dargestellten ersten Hülse 4 erfolgt der Fadenverlauf entsprechend 1a. Nach Abbremsen wird der Faden entsprechend der Drehbewegung der zweiten Hülse 4a auf deren Oberfläche mitgeführt, so dass der Fadenverlauf zur anderen Hülse entsprechend 1c ist, wobei sich aufgrund der elektrostatischen Anziehungskräfte 1b' zwischen Hülse 4a und Faden 1c dieser auf der Oberfläche der Hülse 4a eine Schlaufe 1b bildet, die von ihrer links dargestellten zeitlich früheren Position von der Hülse 4a und der Friktionswalze 3 zwischen beiden hindurch in die in der 6 rechts dargestellte Position gefördert wird und dabei nachfolgende Fadenberei che überwickelt wird, so dass der Faden gefangen wird, die erwähnte Spannung zwischen den auf der Hülse 4a und den auf der Hülse 4 befindlichen Bereichen des Fadens 1c entsteht, die zum Fadenriss und damit Trennung des Fadens 1c führt.
  • Das Fangen eines neuen Fadens auf einer Hülse zum Bewickeln derselben zu einer Spule geschieht grundsätzlich in gleicher Weise.
  • Hierzu werden beim Erstanlegen in an sich bekannter Weise von einer oberen Ablaufgalette angelieferte Fäden mittels einer Fadensaugpistole aufgenommen und manuell zwischen der Changierung und der Oberfläche der Friktionswalze direkt auf eine um etwa 60° aus der senkrechten Betriebsposition im Uhrzeigersinn sich drehende Anlegehülse (die bei den Darstellungen der ersten Hülse 4 entspricht) aufgelegt. Die Fäden werden manuell oder mit einer über der Changierung positionierten Fadenanlegevorrichtung in die jeweiligen Changierfadenführer eingelegt und nach Changieren und Einlegen der Fäden in die Changier-Fadenführer wird nun die Hülse 4a auf die Leergeschwindigkeit beschleunigt und anschließend in der beschriebenen Weise in die Betriebsposition verschwenkt. Die Anlegehülse wird in der für die erste Hülse vorstehend beschriebenen Weise in ihrer unteren Position abgebremst, wodurch auch hier durch Erstanlegen das beschriebenen Umlegen und Fangen des Fadens auf der zur Erstbewicklung vorgesehenen Hülse 4a in der gleichen Weise erfolgt, wie dies vorstehend für das Umlegen des Fadens von einer vollen Spule 4s auf die Hülse 4a beschrieben wurde.

Claims (13)

  1. Verfahren zum Umlegen eines Fadens bei einer Wickelmaschine von einer ersten Hülse auf eine zweite Hülse, die zwischen einer Wickel- und einer Entnahmeposition hin- und her verschwenkbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass nach Einschwenken der zweiten Hülse in eine Wickelposition die Umdrehung der auf den aufgewickelten Faden tragenden ersten Hülse gebremst wird, wodurch die Fadenspannung reduziert wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Anfangsverzögerung aufgrund des Abbremsens bezogen auf den Umfang der durch Aufwickeln auf die erste Hülse gebildeten Spule mehr als 2 m/sec2, vorzugsweise mehr als 2,5 m/sec2 beträgt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzögerungszeit bis zum vollständigen Stillstand der Drehbewegung der ersten Hülse weniger als 10 Sec., vorzugsweise weniger als 5 Sec. beträgt.
  4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die spezifische lineare Verzögerung bs zwischen 0,002 und 0,004 sec–1, vorzugsweise zwischen 0,003 und 0,0035 sec–1 beträgt.
  5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hülse vor Einschwenken in ihre Wickelposition in Drehung mit einer der Sollwickel-Drehzahl entsprechenden Drehzahl versetzt wird.
  6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl der ersten bewegenden Hülse zumindest vor dem Umlegen gemessen wird.
  7. Vorrichtung zum Wickeln von Fäden auf Hülsen mit einer Einrichtung zum Umlegen der Fäden von einer ersten bewickelten Hülse auf eine zweite leere Hülse, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum aktiven Bremsen der Umdrehung der gewickelten ersten Hülse nach Entfernen aus ihrer Wickelposition.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Bremsen eine Verzögerung von mindestens 2 m/sec2, vorzugsweise mehr als 2,5 m/sec2 bezogen auf den Umfang der auf der Hülse aufgewickelten Faden gebildeten Spule aufweist.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Abbremsen der Drehbewegung der bewickelten Hülse derart eingerichtet ist, dass ein Abbremsen bis zum vollständigen Stillstand der Hülse von weniger als 10 Sec., vorzugsweise weniger als 5 Sec. bewirkbar ist.
  10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum aktiven Abbremsen der Drehbewegung der bewickelten Hülse einen diesen antreibenden Motor beinhaltet.
  11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine leere Hülse vor Einschwenken in ihre Wickelposition mittels eines Motors auf eine vorgegeben Soll-Umdrehungszahl bringbar ist.
  12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, gekennzeichnet durch einen Drehzahlgeber.
  13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, gekennzeichnet durch Sensoren zur Messung der Drehgeschwindigkeit der Hülsen.
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