-
Die
Erfindung betrifft eine Spulhülse
nach dem Oberbegriff des Anspruch 1.
-
Spulhülse und
Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruch 1 sind bekannt durch
die US-PS 4,099,679. Eine solche Spulhülse besteht aus Pappe oder
Kunststoff oder gewickelten Papierlagen. Die bekannte Spulhülse und
das damit ausführbare
Verfahren zum Fangen des Fadens dienen zum Gleichlauffangen eines
kontinuierlich angelieferten Fadens. Unter Gleichlauffangen versteht
man, daß der
angelieferte Faden an eine rotierende Spulhülse an derjenigen Seite der
Spulhülse
in teilweise umschlingenden Kontakt gebracht wird, an welcher die
Bewegungsrichtung der Spulhülse
gleich der Bewegungsrichtung des Fadens ist. Das Gleichlauffangen
hat allgemein den Vorteil, daß in
dem angelieferten Faden keine sprunghaften Änderungen der Fadenspannungen
auftreten, die zur Störung
der Anlieferung führen könnten.
-
Bei
der bekannten Spulhülse
ist die Nut, die sich über
den gesamten Umfang erstrecken kann, so ausgeführt, daß sie axiale Klemmkräfte auf
den Faden ausübt.
Ebenso ist die Umlenkeinrichtung so ausgeführt, daß sie Klemmkräfte auf
den Faden ausüben
kann. Das bedeutet, daß der
Faden dann, wenn durch Drehung der Spulhülse die Situation der Umlenkung
eingetreten ist, der Faden gerade in dem Klemmbereich, in dem die
Fadenspannungskräfte aufgebaut
werden, also in der Nut oder der Umlenkein richtung, bricht. Anschließend reichen
die Klemmkräfte,
die auf das im Klemmbereich noch befindliche Fadenende ausgeübt werden,
nicht mehr aus und es besteht die Gefahr, daß die Spulhülse das bereits eingefangene
Fadenende wieder verliert.
-
Aus
der
CH 431 345 ist eine
Spulhülse
bekannt, die innerhalb des Changierbereiches eine Fangnut aufweist.
Die Fangnut ist auf einer Seite mit axial angeordneten Zungen ausgestattet.
Beim Spulenwechsel wird der ablaufende Faden im Bereich der Nut
geführt,
während
der zulaufende Faden über dem
Changierbereich der Spule changiert wird. Wird nun der zulaufende
Faden in Richtung der Fangzungen über die Nut changiert, wird
der Faden unter die Zungen gefördert,
von der Kante der Zunge gefangen und unter der Zunge geklemmt. Daraufhin
beginnt der Aufspulvorgang auf die Spule. Unmittelbar nachdem der
Faden gefangen wurde, wird das ablaufende Fadenende mit aufgespult,
so dass die Fadenspannung sprunghaft ansteigt und der ablaufende
Faden infolgedessen abreißt.
Auch hier besteht die Gefahr, dass die Klemmkraft unter Umständen nicht
ausreicht, den auf der Spulhülse
verbleibenden Faden sicher zu fixieren.
-
Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine für das Gleichlauffangen geeignete
Spulhülse
so auszustatten, daß auch
Fäden dickeren
Titers sicher gefangen werden. Die Spulhülse soll insbesondere für automatische
Spulmaschinen geeignet sein, bei welchen zwei Spulspindeln abwechselnd
in Betrieb sind und der kontinuierlich anlaufende und auf eine volle
Spule aufgewickelte Faden an die in Betrieb zu nehmende Spulspindel
mit Spulhülse
angelget werden kann, ohne daß es
zu einer Betriebsunterbrechung kommt.
-
Die
Lösung
ergibt sich aus dem Kennzeichen des Anspruch 1.
-
Mit
der Maßnahme
nach Anspruch 4 wird erreicht, daß der Abfallwickel, der im
Augenblick des Fadenanlegens entsteht, nicht auf der Spulhülse, sondern
auf dem entfernbaren Ring gebildet wird. Der Ring läßt sich
durch eine geeignete Schab- oder Messereinrichtung
gut wieder säubern.
-
Anstelle
einer in den Umfang der Spulhülse eingebrachte
Nut kann eine an einer Stirnseite des Aufsteckringes umlaufende
Durchmesserstufe treten.
-
Die
Ausgestaltungen nach den weiteren Ansprüchen erhöhen die Fangsicherheit und
Zuverlässigkeit.
-
Das
Fangprinzip nach dieser Anmeldung unterscheidet sich grundsätzlich von
den bekannten Fangverfahren dadurch, daß das Klemmen des Fadens, welches
zur Aufbringung der zum Zerreißen des
Fadens führenden
Fadenzugkräfte
erforderlich ist, nicht mehr durch das Einklemmen des Fadens in engen
Schlitzen, Nuten, Kerben oder dergleichen erfolgt. Im Gegenteil
ist es erstrebenswert, daß weder die
umlaufende Nut bzw. Durchmesserstufe noch die Umlenkeinrichtung
nennenswerte Klemmkräfte
oder auch Umschlingungskräfte
auf den Faden ausübt. Das
Klemmen des Fadens erfolgt vielmehr dadurch, daß der in die Nut geleitete
Faden das aus der Nut in die Umlenkeinrichtung geleitete Fadenstück überwickelt
und auf dem Nutengrund derart festheftet, daß die zum Zerreißen erforderlichen
Fadenzugkräfte aufgebracht
werden können.
Die Umlenkeinrichtung selbst übt
keine oder so geringe Klemmkräfte
auf den Faden aus, daß das
nach dem Zerreißen
in der Umlenkeinrichtung befindliche Fadenende ohne weiteres aus
der Umlenkeinrichtung herausgezogen wird.
-
Es
ist zwar durch die DE-OS 39 23 305 (Bag. 1650) bereits eine Spulhülse bekannt,
bei der ein Teil der Nut so breit ausgeführt ist, daß keine Klemmkräfte auf
den Faden ausgeübt
werden. Aber auch bei dieser Fadenfangnut ist ein weiterer Teil
der Umfangsnut vorgesehen, welcher zur Ausübung von Klemmkräften geeignet
ist. Daher besteht auch hierbei bei dem Aufwickeln dickerer Fadentiter
die Gefahr, daß der
Faden nicht zerreißt- oder in der Klemmnut
zerreißt
und dann die Klemmkräfte
nicht mehr ausreichen, den Faden mitzunehmen und aufzuwickeln.
-
Durch
die
US-PS 4,880,183 ist
eine Spulhülse
bekannt, welche zum Gegenlauffangen dient und welche eine Durchbrechung
der Spulhülse
mit einer in diese Durchbrechung ragende Umlenkeinrichtung aufweist.
Bei dieser Fangeinrichtung wird der Faden durch die Umlenkeinrichtung
unter die Spulhülse
gedrückt
und dadurch eingeklemmt. Auch hier besteht die Gefahr, daß der Faden
in dem Klemmbereich reißt,
und daß die
Klemmkräfte
sodann nicht mehr zur Mitnahme des Fadens ausreichen.
-
Durch
die DE-GM 87 15 906 ist eine mit der Spindel verbundene Fangeinrichtung
bekannt, die ebenfalls zum Gegenlauffangen dient und bei der der Faden
zwischen einem mit axialen Zähnen
versehenen Ring und einem dazu konzentrischen Klemmring eingeklemmt
wird. Es besteht das zuvor genannte Problem.
-
Schließlich sind
auch sogenannnte Fangkerben in einer der Stirnseiten der Spulhülse bekannt (DE-AS
24 55 116 (Bag. 924),
DE-OS 26
02 488 (Bag. 967), DE-GM 74 08 207). Gemeinsames Merkmal
all dieser Fangkerben ist es, daß durch sie Klemmkräfte auf
den Faden ausgeübt
werden, die zur Aufbringung der Fadenzugkraft dienen. Es besteht
also auch hier das zuvor genannte Problem.
-
Eine
Spulhülse,
in die ein Fangring mit Fangkerbe einschiebbar ist, ist durch die
DE-OS 28 13 436 bekannt.
-
Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben.
-
Es
zeigen
-
1 die
Ansicht einer Spulhülse
-
2 die
perspektivische Ansicht eines Detailschnittes nach 1
-
3A, 3B die
Frontansicht einer Aufspulmaschine beim Spulenwechsel
-
4 die
Seitenansicht der Aufspulmaschine beim Spulenwechsel
-
Der
dargestellten Aufspulmaschine wird der Faden 3 durch Lieferwerk 17 ohne
Unterbrechung mit konstanter Geschwindigkeit zugeliefert. Der Faden wird
zunächst
durch den Kopffadenführer 1 geführt, der
die Spitze des Changierdreiecks bildet. Sodann gelangt der Faden
mit Bewegungsrichtung 2 zu der Changiereinrichtung 4,
die später
beschrieben wird. Hinter der Changiereinrichtung wird der Faden
an der Kontaktwalze 11 mit mehr als 90° umgelenkt und sodann auf der
Spule 6 aufgewickelt. Die Spule 6 wird auf der
Spulhülse 10.1 gebildet.
Die Spulhülse 10.1 ist
auf der frei drehbaren Spindel 5.1 (Betriebsspindel) aufgespannt.
Die Spulspindel 5.1 befindet sich mit der darauf aufgespannten
Spulhülse 10.1 und
der darauf zu bildenden Spule in Betriebsposition. Zu dieser Zeit
befindet sich eine zweite Spulspindel (Ruhespindel) 5.2 mit
einer darauf aufgespannten Spulhülse
(Leerhülse) 10.2 in
der Warteposition. Beide Spulspindeln 5.l und 5.2 sind
in einem drehbaren Spulenrevolver 18 frei drehbar gelagert.
Die Spindeln 5.1 und 5.2 werden durch hier nicht
dargestellte Synchronmotoren angetrieben. Die Synchronmotoren sind
jeweils fluchtend mit den Spindeln an dem Revolver 18 befestigt.
Die Synchronmotoren werden durch die Frequenzgeber mit Drehstrom
von steuerbarer Frequenz versorgt.
-
Die
Ansteuerung der Frequenzgeber geschieht durch ein Steuergerät, das von
einem Drehzahlsensor angesteuert wird. Der Drehzahlsensor tastet
die Drehzahl der Kontaktwalze ab. Durch das Steuergerät 31 werden
die Frequenzgeber der jeweiligen Betriebsspindel 5.1 so
gesteuert, daß die
Drehzahl der Kontaktwalze 11 und damit auch die Oberflächengeschwindigkeit
der Spule trotz wachsenden Spulendurchmessers konstant bleibt.
-
Der
Spulenrevolver 18 ist im Gestell der Aufspulmaschine drehbar
gelagert und wird durch Antriebsmotor (Revolvermotor 33)
verschwenkt, so daß abwechselnd
die Spindeln 5.1 bzw. 5.2 in die Betriebsstellung
bzw. Wartestellung gefahren werden können, wenn die Spule 6 auf
der einen der Spindeln voll bewickelt ist.
-
Der
Revolvermotor 33 dient ferner dazu, den Spulenrevolver
in dem Sinne zu drehen, daß der Achsabstand
zwischen der Kontaktwalze 11 und der Betriebsspindel 5.1 bei
wachsendem Spulendurchmesser vergrößert wird.
-
Der
Revolvermotor 33 kann als Bremsmotor ausgebildet sein.
Ein solcher Bremsmotor hat die Eigenschaft, daß sein Läufer unbeweglich festgestellt wird,
d.h. nicht mehr drehbar ist, wenn der Bremsmotor nicht an eine Stromquelle
angeschlossen ist. Der Bremsmotor 33 ist mit der Drehsteuereinrichtung 54 verbunden.
Die Drehsteuereinrichtung 54 schließt wechselweise entweder den
Läuferstromkreis
des Revolvermotors 33 oder den Stromkreis des Elektromagneten
einer Bremse in Abhängigkeit
vom Ausgangssignal des Sensors 52, welcher die Bewegung des
Trägers 48 für die Kontaktwalze
abtastet.
-
Der
Revolvermotor 33 kann aber auch ein Schrittmotor sein,
der sich mit sehr langsamer Geschwindigkeit ununterbrochen dreht
und der durch die Drehsteuereinrichtung in Abhängigkeit vom Ausgangssignal
des Sensors 52, welcher die Bewegung des Trägers 48 für die Kontaktwalze
abtastet, so gesteuert wird, daß der
Achsabstand zwischen der Kontaktwalze 11 und der Betriebsspindel 5.1 sich
mit dem anwachsenden Spulendurchmesser kontinuierlich vergrößert.
-
Die
Kontaktwalze 11 ist auf einem Träger gelagert, so daß die Kontaktwalze
eine Bewegung mit radialer Komponente zu der Betriebsspindel ausführen kann.
Als Träger
dient in dem Ausführungsbeispiel
die Schwinge 48 für
die Kontaktwalze. Die Schwinge 48 ist im Maschinengestell
um Schwenkachse 50 schwenkbar gelagert. Die Schwenkachse 50 liegt – wie bereits
gesagt – so,
daß die
Kontaktwalze mit einer Radialkomponente zur Betriebsspindel 5.1 beweglich
ist. Die Schwenkachse 50 wird durch einen Gummiblock gebildet.
Dieser Gummiblock ist im Maschinengestell fest eingespannt. An dem
Gummiblock ist die Schwinge 48 befestigt, so daß die Schwinge 48 gummielastisch
verschwenkbar ist.
-
Mit
der Schwinge 48 kann die Kontaktwalze vor dem wachsenden
Spulendurchmesser der in der Betriebsstellung befindlichen Betriebsspindel
um eine sehr geringe Wegstrecke von z.B. 2 mm ausweichen.
-
Wie
bereits oben ausgeführt,
können
alle denkbaren Changiereinrichtungen Verwendung finden. Bei dem
Ausführungsbeispiel
ist die Changiereinrichtung eine sog. Flügelchangierung. Sie weist zwei
Rotoren auf, die durch ein Getriebe 22 miteinander verbunden
und durch den Motor 14 angetrieben werden. An den Rotoren
sind Flügel 7 und 8.
befestigt, wie sich insbesondere aus den 2 und 3 ergibt. Die Rotoren drehen sich mit unterschiedlicher Drehrichtung 27, 28 und
führen
dabei den Faden an einem Leitlineal 9 entlang, wobei der
eine Flügel
die Führung
in der einen Richtung übernimmt
und dann unter das Leitlineal taucht, während der andere Flügel die
Führung
in der anderen Richtung übernimmt und
dann unter das Leitlineal taucht. Der Changiermotor 14 wird
mit konstanter Drehzahl angetrieben, kann aber auch in Abhängigkeit
von den Signalen eines Programmgebers steuerbar sein.
-
Bei
dem Ausführungsbeispiel
ist die Changiereinrichtung 4 beweglich im Maschinengestell
der Aufspulmaschine gelagert. Hierzu dient eine Schwinge 48,
an deren freiem Ende die Changiereinrichtung befestigt ist und die
mit dem anderen Ende derart schwenkbar gelagert ist, daß die Changiereinrichtung
eine Bewegung senkrecht zu sich selbst und zu der Kontaktwalze,
d.h. eine Parallelverschiebung ausführen kann. Dabei ist die Schwenkachse
im wesentlichen gleichachsig zu der Schwenkachse 50 der Schwinge 48 angeordnet.
-
Ein
Sensor 52 ist ortsfest im Maschinengestell angeordnet.
Dieser Sensor tastet die Bewegung der Schwinge 48 ab, wobei
der Sensor den Abstand zur Schwinge 48, also den Weg der
Schwinge 48 mißt.
In Abhängigkeit
von dem Ausgangssignal, d.h. z.B. bei Überschreiten eines vorbestimmten
Abstandes gibt der Sensor 52 ein Ausgangssignal das einer Steuereinrichtung 54 für den Revolverantrieb 33 aufgegeben
wird. Auf die weitere Funktion wird später eingegangen.
-
Die
Betriebsweise der Aufspulmaschine sowie weitere Details und Ausführungsbeispiele
ergeben sich aus der EP-A-89121960 (= Bag. 1670).
-
Zum
Verfahren des Spulenwechsels:
Wenn die Betriebsspindel mit
der vollen Spule ihre Endstellung 5.1 erreicht hat, so
wird die Entlastungseinrichtung 21 derart mit Druck beaufschlagt,
daß die Kontaktwalze 11 von
der Vollspule abhebt. Bei der Entlastungseinrichtung handelt es
sich in dem dargestellten Beispiel um eine pneumatische Zylinder-Kolben-Einheit 21,
welche auf die Schwinge 48 der Kontaktwalze einwirkt. Hierbei
handelt es sich um eine sehr geringe Bewegung von z.B. 10 mm. Nunmehr wird
der Spulenrevolver mit der bisherigen Drehrichtung 56 weitergedreht,
wobei die Betriebsspindel 5.1 weiterhin angetrieben wird.
Dadurch gelangt die bisherige Ruhespindel 5.2 in die Startstellung
des Betriebsbereich.
-
Hinzuzufügen ist,
daß bereits
zuvor der Antriebsmotor 29.2 der Ruhespindel in Betrieb
gesetzt worden ist, so daß sich
die Leerhülse
mit der Soll-Umfangsgeschwindigkeit dreht. Siehe zum Folgenden 4:
Dabei bildet die Leerhülse 10.2,
die auf der Spindel 5.2 aufgespannt ist, mit der Kontaktwalze 11 einen
Spalt, durch den der Faden läuft.
-
Beim
Einfahren in ihre Betriebsposition ist die Spindel 5.2 mit
der darauf aufgespannten Spulhülse 10.2 in
den zwischen der Kontaktwalze 11 und der Vollspule 6 ausgespannten
Fadenlauf gefahren. Dabei hat die Leerhülse 10.2 auf der Berührstrecke dieselbe
Bewegungsrichtung wie der Faden. Deshalb wird der hier beschriebene
Vorgang als Gleichlauffangen bezeichnet. Dabei ist zu bemerken,
daß der
Faden noch immer von der Changiereinrichtung 4 hin- und
hergeführt
und daher auf der Vollspule 6 über zumindest annähernd den
gesamten Changierhub H verlegt wird.
-
Die
im folgenden beschriebene Aushebeinrichtung ist nur ein Beispiel.
-
Die
Aushebeinrichtung 25, die in 3A um 90° geschwenkt
dargestellt ist, besitzt eine Schwenkachse 34, die parallel
zur Changiereinrichtung, zur Achse der Kontaktwalze und zu den Achsen
der Spulspindeln liegt. Die V-förmige
Vorderkante 35 schneidet die Schwenkachse 34 mit
ihren beiden Schenkeln und bildet im ausgeschwenkten Zustand (1B) zwei schräg zur Changiereinrichtung liegende
Leitkanten, die in einer Führungskerbe 36 zusammenlaufen.
Die Führungskerbe 36 liegt
zunächst in
einer Normalebene der Spulspindel, die innerhalb des Changierhubes
liegt. Die Aushebeinrichtung kann jedoch auf ihrer Schwenkachse 34 in
Pfeilrichtung 45 (2, 3A)
verschoben werden, bis die Führungskerbe 36 in
einer Normalebene liegt, in der jede Spulenhülse 10.1 bzw. 10.2 eine
Fangnut 37 besitzt. Diese Normalebene ist in dieser Anmeldung
als die Fangebene bezeichnet.
-
Die
Ausbildung der Nut 37 und der darin angeordneten Fangeinrichtungen
ergibt sich aus den 1 und 2. Die Nut
liegt auf einer Normalebene der Spulhülse 10. Dabei besteht
die Spulhülse 10 zum
einen aus dem Wickelkern 15, auf welchem die Spule gebildet
wird und zum anderen aus dem Einsatz (Fangring) 16, der
in den Wickelkern 15 eingeschoben wird. Die Nut 37 ist
in dem Einsatz 16 gebildet. Die axiale Breite dieser Nut
ist ein Vielfaches der Fadendicke. Der Nutengrund ist in dem dargestellten Beispiel
kreiszylindrisch ausgeführt.
Er kann jedoch auch zur Spulenachse hin gewölbt sein. Jedenfalls übt die Nut 37 keine
Klemmwirkung auf den Faden aus. Die Nut besitzt an einer Stelle
eine Ausbuchtung 19 auf der Seite, die dem Wickelkern 15 benachbart ist.
Es können
auf dem Umfang eine oder mehrere derartiger Ausbuchtungen vorgesehen
sein, die der Symmetrie wegen um gleiche Winkelabstände voneinander
versetzt sind. Jede Ausbuchtung stellt eine axiale Verbreiterurg
der Nut dar. In der Bewegungsrichtung der Spulhülse vorne findet ein sanfter Übergang
aus der Nut 37 in die Ausbuchtung 19 statt. Auf der
in Bewegungsrichtung 2 hinteren Seite endet die Ausbuchtung 19 mit
einer Umlenkeinrichtung 20. Diese Umlenkeinrichtung 20 ist
ein stiftförmiger
Ansatz, der an dem hinteren Ende der Ausbuchtung auskragend angeordnet
und im wesentlichen in Umfangsrichtung und Drehrichtung 2 der
Spulhülse
sowei axial zur Mitte der Nut weist. Dieser stiftförmige Ansatz 20 kann
auch bis in die eigentliche Nut 37 hineinragen. Er darf
jedoch die Nut nicht in Achsrichtung vollständig überdecken. In dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
ist die Umlenkeinrichtung dadurch gebildet, daß in die Seitenflanke der Nut
eine Auskerbung gegen die Drehrichtung 2 eingebracht ist.
Dadurch bleibt von der umlaufenden Flanke der Nut lediglich ein
prismenförmiger
Ansatz stehen, welcher die Ausbuchtung 19 in Umfangsrichtung
teilweise überragt
und welcher mit seiner Spitze in Drehrichtung 2 der Spulhülse 10 weist.
Es sei besonders erwähnt,
daß die
Auskerbung radial unterhalb des Ansatzes so groß ist, daß der Faden 3 im wesentlichen
keinen Klemmkräften
sondern lediglich Umlenkkräften
unterworfen wird, wenn er durch diese Auskerbung hindurchläuft.
-
Zum
Wechseln des Fadens, d.h. Abtrennen von der Vollspule 6,
die noch rotiert, und Anlegen an die Leerhülse 10.2, die schon
rotiert, wird die Aushebeinrichtung 25 nach vorne geschwenkt.
Durch Ausschwenken der Aushebeinrichtung 25 wird der Faden – wie 4 zeigt – so weit
aus dem Eingriffsbereich der Flügel 7, 8 der
Changiereinrichtung 4 gebracht, daß der Kontakt vollständig verlorengeht.
Daher gleitet der Faden an einer der schrägen Gleitkanten 35 ab
und gelangt in die Führungskerbe 36.
-
Gleichzeitig
mit der Aushebeinrichtung wird die Fadenumlegeinrichtung 26 verschwenkt.
Die Fadenumlegeinrichtung weist einen Schwenkhebel 41 auf,
an dessen freiem Ende sich eine Umlenkeinrichtung befindet. Dabei
handelt es sich um ein Blech 39. Die Schwenkachse 38 liegt
so und die Länge
des Hebels 41 und seine Gestalt sind so gewählt, daß das Blech 39 zwischen
den Umfang der in Betriebsposition gefahrenen Leerspindel 5.2 und
der in Warteposition gefahrenen Vollspule 6 einfahrbar
ist.
-
Die
Gestalt des Blechs 39 ergibt sich aus den 3A und 3B.
Dabei ist zu bemerken, daß die reale
Frontansicht in 3B dargestellt ist. 3A unterscheidet
sich hiervon lediglich dadurch, daß zur besseren Darstellung
die Fadenaushebeinrichtung 25 und die Fadenumlegeinrichtung 26 um
jeweils 90° gedreht
dargestellt sind.
-
Das
Blech 39 wird von der Seite, auf der der Faden läuft, in
den Spalt zwischen Leerhülse
und Vollspule gefahren.
-
Wie 3B zeigt,
ist die Vorderkante des Bleches, d.h. die Kante, die beim Einschwenken
zuerst in Kontakt mit dem Faden gerät, als Gleitkante 42 ausgebildet.
Senkrecht zu dieser Gleitkante 42 ist ein Schlitz 43 in
das Blech eingebracht, wobei der Schlitz im wesentlichen senkrecht
zur Gleitkante 42 liegt. Der Schlitz liegt in einer Normalebene,
die zwar die Vollspule 6, d.h. den Changierhub H noch schneidet,
jedoch in einem Endbereich nahe dem auf der Hülse befindlichen Fangschlitz 37 liegt.
Diese Ebene ist in dieser Anmeldung als Wulstebene bezeichnet, da
in dieser Normalebene auf der Vollspule als Abschluß eine Fadenwulst
von einigen Windungen gebildet wird.
-
In
der 1 ist schematisch als Detailausschnitt die Oberfläche der
Spule 6 mit der sich darauf befindenden Wulst dargestellt.
Es ist dort ferner ersichtlich, daß der Schlitz 43 des
Bleches auf dieser Wulstebene liegt.
-
Betrachten
wir nun die Situation beim Ausschwenken der Aushebeinrichtung 25 und
beim Einschwenken der Fadenumlegeinrichtung 26 in die in 2 sowie
in 3B gezeigte Position:
Der Faden gleitet zunächst an
der V-förmigen
Gleitkante 35 ab. Daher gleitet der Faden gleichzeitig auch
an der Gleitkante 42 des Bleches 39 ab. Dabei gelangt
der Faden in die Führungskerbe 36 der
Aushebeinrichtung 25 und in den Halteschlitz 43 der
Fadenumlegeinrichtung 26. Dabei ist hervorzuheben, daß die Führungskerbe 36 und
der Halteschlitz 43 zunächst
im wesentlichen in derselben Normalebene liegen. Daher läuft der
Faden zunächst
ohne Changierung im Spulbereich der Leerhülse 10.2 und im Spulbereich
der Vollspule 6 und bildet auf dieser einen Wulst. Nunmehr
wird die Aushebeinrichtung 25 in Richtung auf das Spulende,
an dem sich die Fangnut 37 befindet, d.h. in Pfeilrichtung 45,
verschoben, bis die Führungskerbe
36 im wesentlichen in der Normalebene liegt, in der sich auch die
Fangnut 37 auf der Leerhülse 10.2 befindet
(Fangebene). Bei dieser Bewegung der Aushebeinrichtung 25 in
Pfeilrichtung 45 wird der Faden in dem Halteschlitz 43 festgehalten.
Andererseits wird er von der Fangkerbe 36, unterstützt durch
Kontaktwalze 11, die beim Fadenfangen vorzugsweise angetrieben
ist und daher auf den Faden eine Zugkraft ausübt, in den Bereich des Fangschlitzes
der Leerhülse 10.2 gefördert. Bemerkenswert
dabei ist, daß der
Halteschlitz in Blech 39 so ausgebildet ist und daß das Blech 39 so
tief in den Spalt zwischen Vollspule und Leerhülse einfährt, daß der Faden auch im Sinne einer
größeren Umschlingung
der Leerhülse 10.2 ausgelenkt
wird.
-
Der
Faden läuft
also im wesentlichen in der Normalebene der Fangnut 37 der
Fangnut 37 zu. Er läuft
jedoch unter einem spitzen Winkel wieder aus der Fangnut heraus,
da er durch den Halteschlitz 43 in dem Blech 39 in
Richtung zur Changierhubmitte ausgelenkt wird. In 3A, 3B ist
dargestellt, daß der
Faden unter einem spitzen Winkel die Fangnut 37 verläßt. 3A, 3B zeigen
allerdings die schematische Hintereinanderschaltung der Changiereinrichtung,
der Kontaktwalze, der Spulspindeln und der Fadenumlegeinrichtung
und können
daher die räumlichen
Umschlingungsverhältnisse
nicht wiedergeben. Insofern wird auf 4 verwiesen.
Infolge der großen
Breite der Fangnut läuft
der Faden zunächst auf
dem Nutengrund. Durch das seitliche Herausführen aus der Fangnut wird der
Faden über
die Seitenkante gezogen, in der sich die Ausbuchtung 19 befindet.
-
Beim
Durchgleiten der nächsten
Ausbuchtung 19 wird der Faden durch die Umlenkeinrichtung 20 überfahren.
Dadurch läuft
der Faden durch die Auskerbung, welche die Umlenkeinrichtung 20 bildet und
wird von der Umlenkeinrichtung 20 in Bewegungsrichtung 2 der
Spulhülse 10 mitgenommen. Diese
Situation ist in 1 dargestellt. Mit weiterer Drehung
läuft nun
der Faden weiterhin in die Nut 37 hinein und weiterhin über die
Umlenkeinrichtung 20 aus der Nut heraus. Dies geschieht
so lange bis – wie in 2 angedeutet – eine Drehung
von 360° vollendet
ist und der in die Nut einlaufende Faden den in die Umlenkeinrichtung 20 einlaufenden
Faden überwickelt
und dadurch auf dem Grund der Nut 37 festheftet. Dadurch
wird jede Relativbewegung des Fadens auf der Spulhülse bzw.
dem Grund der Nute 37 wirksam verhindert. Zwischen dem
Punkt, an dem der Faden auf dem Grund der Nut 37 festgeheftet
ist und der vollen Spule 6, auf die der Faden noch immer
aufgewickelt wird, kommt es zu einem so hohen Fadenspannungsanstieg,
daß der
Faden reißt.
Infolge der sehr starken Umschlingung an der Umlenkeinrichtung 20 wird
dieses Reigen an der Umlenkeinrichtung 20 stattfinden.
Die Klemmung des Fadens auf dem Grund der Nut 37 wird dadurch
aber nicht vermindert. Es bleibt also gewährleistet, daß der Faden
weiterhin aufgewickelt wird. Der Faden bildet nunmehr in der Nut 37 einen
Wickel.
-
Sodann
wird die Aushebeinrichtung 25 wieder in ihre Neutralstellung
verfahren. Daher wird der Faden wieder von der Changiereinrichtung 4 gefangen
und hin- und hergeführt.
Dadurch werden die ersten Fadenlagen der Spule auf der Leerhülse gebildet.
Hierbei bleibt der Spalt zwischen der sich bildenden Spule und der
Kontaktwalze 11 zunächst
aufrechterhalten. Das bedeutet, daß die nunmehr in Betrieb befindliche
Spulspindel 5.2 ohne Regelung der Umfangsgeschwindigkeit
der sich bildenden Spule angetrieben werden muß. Deshalb wird die Spulspindel 5.2 mit
konstanter Drehzahl oder einer nach einem vorgegebenen Programm
abnehmenden Drehzahl angetrieben, wobei die Drehzahl so vorausberechnet
ist, daß die
Umfangsgeschwindigkeit der Leerhülse
und der ersten Fadenlagen den zur Erzielung der Fadengeschwindigkeit
notwendigen Wert hat. Während
der Zeit, in der die Kontaktwalze 11 nicht auf der sich
bildenden Spule aufliegt, ist aber auch der Drehsteuerantrieb des
Spulenrevolvers 18 außer
Betrieb. Der Spulenrevolver 18 steht also fest. Es wird
nunmehr der Spulenwechsel an der Spulspindel 5.1 durchgeführt, indem
dort die volle Spule gegen eine Leerhülse ausgetauscht wird.
-
Anschließend wird
der Drehantrieb 33 des Spulenrevolvers 18 wieder
in Gang gesetzt und der normale Spulantrieb, dieses Mal auf der
Spulhülse 10.2 fortgesetzt.
-
Es
ist ersichtlich, daß statt
einer Nut 37 in den Einsatz 16 auch eine Durchmesserstufe
angebracht werden kann. Bei dieser Ausführung besitzt der Einsatz 16 ein
Ende mit verringertem Durchmesser. Die Ausbuchtung ist an der Durchmesserstufe vorgesehen.
Es sei erwähnt,
daß bei
beiden Ausführungsformen
der Einsatz im wesentlichen denselben Außendurchmesser hat wie der
Wickelkern 15.
-
Der
Einsatz kann an den Wickelkern angeklebt werden. In dem gezeigten
Ausführungsbeispiel besitzt
der Einsatz axiale Zungen 23, die in den Wickelkern 15 eingreifen
und sich mit einer radial nach außen gerichteten Federkraft
an dem Wickelkern 15 festkrallen.
-
Nach
Herstellung des Wickels kann dieser Einsatz aus dem Wickelkern 15 herausgezogen
werden, indem man das aus der Nut 37 kommende Fadenende
abschneidet. Anschließend
kann der Einsatz weiterverwandt werden, nächdem die Fadenreste aus der
Nut beseitigt worden sind.
-
- 1
- Kopffadenführer
- 2
- Fadenlaufrichtung
- 3
- Faden
- 4
- ChangiereinrichtungC
- 5.1
- Betriebsspulspindel
- 5.2
- Ruhespulspindel
- 6
- Spule
- 7
- Flügel
- 8
- Flügel
- 9
- Leitlineal
- 10
- Spulhülse
- 10.1
- Spulhülse
- 10.2
- Leerhülse, Spulhülse
- 11
- Kontaktwalze
- 14
- Changiermotor
- 15
- Wickelkorn
- 16
- Einsatz
- 17
- Lieferwerk
- 18
- Spulenrevolver,
Revolver
- 19
- Ausbuchtung
- 20
- Umlenkeinrichtung
- 21
- Zylinder-Kolben-Einheit,
Entlastungseinrichtung
- 22
- Getriebe,
Changiergetriebe
- 23
- Zungen
- 25
- Aushebeinrichtung
- 26
- Fadenumlegeinrichtung
- 33
- Revolvermotor
- 34
- Schwenkachse
- 35
- Vorderkante,
Gleitkante
- 36
- Führungskerbe
- 37
- Fangnut
- 38
- Schwenkachse
- 39
- Blech
- 41
- Schwenkhebel
- 42
- Gleitkante
- 43
- Schlitz,
halteschlitz
- 45
- Pfeilrichtung
- 48
- Schwinge
- 50
- Schwenkachse
- 52
- Sensor,
Abstandssensor
- 54
- Drehsteuereinrichtung