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Die
Erfindung betrifft eine Spulvorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Bei
bekannten Spulstellen zum automatischen Spulenwechsel wird die volle
Spule von den sich öffnenden
Zentriertellern des Spulenhalters freigegeben und fällt auf
eine Abrollbahn, auf der sie aus dem Bereich des Spulenhebels rollt.
Eine neue Spulenhülse
gelangt zwischen die Zentrierteller, worauf diese sich schließen und
die Spulenhülse
erfassen. Anschließend
wird der Faden durch eine Anlegeeinrichtung an die neue Hülse übergeben.
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Die
hülsenseitige
Stirnwand ist bei den bekannten Zentriertellern jeweils mit einem
Zentrierkonus versehen. Die Konusse setzen sich von beiden Seiten
in die Enden der Hülse
ein, wodurch diese zentriert wird. Die Verwendung der mit konischen Zentrieransätzen versehenen
Zentrierteller hat sich bewährt.
Der Nachteil, dass sie einen Spalt zwischen der Stirnseite der Hülse und
der Stirnwand des Zentriertellers lassen, der dazu führen könnte, dass
beim Anlegen des Fadens dieser in den erwähnten Spalt einfällt, wird
durch einen an die hülsenseitige
Stirnwand des Zentriertellers angesetzten, den Hülsenrand übergreifenden ringförmigen Kragen
beseitigt.
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Der
bekannte Zentrierteller weist ferner eine durch eine Umfangsnut
gebildete Fadenführungsrille auf,
die auf beiden Seiten durch in Radialebenen verlaufende Scheiben,
von denen eine in der Regel die hülsenseitige Stirnwand des Zentriertel lers
bildet, begrenzt ist. In die Fadenführungsrille ist eine Messerklinge
eingelassen, die zum Durchtrennen des Fadens bei Beginn des Fadenanlegens
dient. In den zu der Spulenhülse
weisenden Rand ist eine entgegen der Fadenlaufrichtung spiralförmig zur
Rotationsachse hin verlaufende Fadenfangnut eingearbeitet.
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Beim
Spulenwechsel wird das von der vollen Spule abgetrennte Fadenende
zunächst
durch eine Fadenabsaugung so lange aufgenommen bzw. abgeführt, bis
die neue Hülse
eingespannte und in Betriebsstellung gebracht ist.
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Dann
wird der in die Absaugung laufende Faden in einen der Bildung der
Fadenreserve dienenden Hilfsfadenführer eingelegt und von der
Hülsenseite
her in den Weg der die Fadenfangnut des Zentriertellers begrenzenden
Fangnase gebracht, worauf er in die Fadenfangnut einfällt.
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Der
Faden wird von dem Fangschlitz festgehalten und von dem rotierenden
Zentrierteller mitgenommen, bis er durch die Wirkung der Fadenzugkraft im
Fadenweg vor der Fadenfangnut in der Fadenführungsrille von der Messerklinge
durchgetrennt wird.
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Das
Fadenstück
zwischen Messerklinge und Absaugung wird eingesaugt, während der
weiterhin anlaufende Faden von dem Hilfsfadenführer geführt und durch diesen zur Bildung
der ersten Fadenreservewindungen auf einen außerhalb des vorspringenden
Kragens des Zentriertellers liegenden Bereich der Hülse geleitet
wird.
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Dabei
wird das ankommende Fadenende durch die sich bildenden Fadenwindungen
festgelegt und die Fadenreserve gebildet.
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Bei
dieser Arbeitsweise hat sich gezeigt, dass die Länge des zwischen Messerklinge
und Fadenreservewindungen verbleibenden freien Fadenendes sehr unterschiedlich
ist.
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Dies
hat seinen Grund darin, dass das Festlegen des unten liegenden Fadenendes
durch Überwickeln
erst nach Bildung mehrerer Fadenwindungen erfolgt.
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Dabei
legen sich die folgenden Fadenwindungen stets zu beiden Seiten neben
die zuerst aufgebrachte Fadenwindung und bilden eine Wulst, welche
das freie Fadenende abbindet. Die Verteilung der Fadenwindungen
der Wulst erfolgt dabei zufällig.
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Da
der Faden während
der Wulstbildung, geometrisch gesehen, von dem Hilfsfadenführer in
einer einzigen vorbestimmten Radialebene zur Spulhülse geführt wird,
liegt dort die Mitte der Wulst fest, während die seitliche Verteilung
der Wulstwindungen nur statistisch erfasst werden kann.
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Dabei
ergibt sich das jeweilige freie Fadenende in Abhängigkeit der tatsächlichen
anfänglichen
Verteilung der Wulstwindungen, da diese für die effektive Überwicklung
des Fadenendes verantwortlich ist.
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Aus
der
DE 41 25 107 A1 ist
auch noch ein Zentrierteller mit einem Kragen bekannt, in dessen Stirnfläche eine
Fangnase eingebracht ist, um einen im schrägen Lauf über die Stirnfläche geführten Faden
zu fangen. Eine solche Anordnung eignet sich jedoch nicht in Verbindung
mit dem Aufwickeln einer Fadenreserve, die möglichst weit außen liegen
soll.
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Der
Erfindung liegt danach die Aufgabe zugrunde, einen Weg aufzuzeigen,
um die freien Fadenenden möglichst
gleich lang und so kurz zu halten, dass sie den Betriebsablauf nicht
stören.
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Diese
Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Spulvorrichtung durch das
Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.
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Es
hat sich gezeigt, dass durch die am Beginn des Wickelvorganges vor
der Bildung der Fadenreserve zunächst
vorgenommene Anordnung des Hilfsfadenführers derart, dass der auflaufende Faden
von dem hülsenseitigen
Rand des überstehenden
ringförmigen
Kragens geführt
wird, zu einem sofortigen Festlegen bzw. Einbinden des freien Fadenendes
durch die erste Fadenwindung führt.
Dabei bildet der Kragen einen mitrotierenden Fadenführer.
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Der
wesentliche Effekt der Erfindung beruht auf der Kombination des
Hilfsfadenführers
mit dem zusätzlichen
mitrotierenden Fadenführer
unmittelbar vor der Hülsenoberfläche.
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Dadurch
wird die Länge
des freien Fadenendes im Wesentlichen bestimmt von der Anordnung des
Kragens. Um die Länge
des freien Fadenendes möglichst
kurz zu halten sollte die Stirnfläche des Kragens in unmittelbarer
Nachbarschaft zu der Fadenfangnut liegen.
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Dabei
kommt dem Kragen eine Doppelfunktion zu. Einerseits verhindert er
ein Bewickeln des Zentriertellers im Hülsenaußenbereich, während er andererseits
der Bildung einer möglichst
weit außen angeordneten
Fadenreserve dient.
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Durch
die zusätzliche
Fadenführerfunktion des
Kragens lässt
sich folglich die Fadenreserve extrem weit nach außen legen,
so dass das freie Fadenende kurz bleibt.
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Es
kommt darauf an, dass der ringförmige Kragen
einen nur geringen Abstand zum Hülsenmantel
bildet. Hierdurch wird erreicht, dass die Fadenlänge vom Kragenrand zur Hülse sehr
gering bleibt. Ein eindeutiges Zulaufen des Fadens auf die Hülse ist somit
gewährleistet.
Andererseits kann die Fadenlänge
zwischen Kragen und Hülse
auf diese Weise sehr kurz gehalten werden. Durch kurze Fadenlängen wird
auch die Rechts-Links-Wanderung des Fadens bei der Bildung des Abbindwulstes
gering gehalten. Auch aus diesem Grund kann die Fadenreserve sehr weit
außen
liegen, da der Sicherheitsabstand zum Hülsenrand entsprechend klein
werden kann.
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Obwohl
die auftretenden Einflüsse
nicht vollständig
geklärt
werden konnten, zeigte sich, dass stets die erste vollständig auf
der Hülse
gebildete Fadenwindung über
das seitlich von der Fadenfangnut zugeführte freie Ende gelegt wurde.
Alle darauf folgenden Fadenreservewindungen wurden dann unter Bildung
eines sehr schmalen Wulstes ebenfalls abgelegt.
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Wesentlich
ist, dass die erste auf der Hülse gebildete
Fadenwindung den vom Kragen auf die Spulenhülse auflaufenden Abschnitt
des freien Fadenendes festlegt.
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Deshalb
muss das freie Fadenende, nachdem es gefangen worden ist, während der
ersten Umdrehung der Spulhülse
so festgehalten werden, dass es bis zur ersten Kreuzung mit der
darauf folgenden Fadenwindung allein von den Festhaltekräften mitgenommen
wird.
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Hierzu
können
bei rotierendem Zentrierteller alle den Faden mitnehmenden Kräfte ausgenutzt werden.
Hierzu zählen
insbesondere die durch die Messerklinge verursachte Schnittkraft
sowie Umschlingungs- und Reibungskräfte an Zentrierteller, Zentriertellerkragen
und Hülsenmantel.
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Bereits
bei Umschlingungswinkeln von weniger als 180 Grad wurde das freie
Fadenende sicher gefasst, so dass die erste vollständige Wicklung über das
freie Fadenende gekreuzt wurde.
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Dabei
kann sogar ein geringer anfänglicher Schlupf
zugelassen sein. Ein geringer anfänglicher Schlupf bietet den
Vorteil, dass hierdurch die Länge des
freien Fadenendes noch weiter reduziert werden kann.
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Der
Schlupf sollte jedoch so begrenzt sein, dass eine kreuzende Überwicklung
des freien Fadenendes stattfindet.
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Da
sich die Größe des Schlupfes
im Wesentlichen aus dem Umschlingungswinkel zwischen Fadenzulaufpunkt,
vom Hilfsfadenführer
aus gesehen, und dem Abhebepunkt des Fadens zum Kragen, der Fadenreibung
beim Aufsteigen des Fadens auf den Kragen sowie in der Fangnut,
den Fadenschnittkräften
und der Fadenspannung ergibt, kann der Schlupf zuverlässig und
reproduzierbar mit einer Genauigkeit von +/– 10 % vorbestimmt werden.
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Dabei
kommen für
die Verwirklichung der Erfindung zwei Grundprinzipien in Betracht.
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In
einer möglichen
Ausführungsform
ist der Kragen drehsymmetrisch, so dass er den auflaufenden Faden
stets in seiner Normalebene zur Spulenhülse erfasst und in dieser Normalebene
auf die Hülse
leitet.
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Dabei
wird der Faden stets in dieser Normalebene abgelegt. Nach Auflegen
der ersten vollständigen
Reservewindung mit der Einbindung des freien Fadenendes bewirkt
der weiterhin zulaufende Faden in dieser Normalebene das Breitlaufen
der jeweils darunter befindlichen Windungen.
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Die
dabei auftretenden Seitenabweichungen der nachfolgenden Windungen
sind so gering, dass im Wesentlichen jede der Windungen an der Einbindung
des freien Fadenendes beteiligt ist.
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Hierdurch
wird das freie Fadenende auch bei geringer Anzahl Reservewindungen
wirksam festgelegt.
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In
der anderen möglichen
Ausführungsform führt der
Kragenrand bei Rotation eine taumelnde Bewegung aus.
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Hierzu
wird in einer möglichen
Weiterbildung vorgeschlagen, dass die zur Spulenhülse weisende Stirnfläche des
ringförmigen
Kragens derart ausgebildet ist, dass sie auf mindestens einem begrenzten Abschnitt
des Kragenumfangs über
eine an die Stirnfläche
angrenzende Radialebene axial hinausreicht. Hierdurch entsteht ein
vorgeschwungener Abschnitt, der ein Auslenken des zugeführten Fadens
bewirkt.
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Das
von der Fadenfangnut kommende freie Fadenende wird dann über den
vorgeschwungenen Abschnitt als Sehne auf die Hülse geführt, während der vom Hilfsfadenführer kommende
Faden eine andere Ablagekurve fährt.
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Hierdurch
entsteht eine Differenz zwischen den beiden Ablagekurven, die bei
entsprechender Anordnung des vorgeschwungenen Abschnitts zu einem
einmali gen Überkreuzen
des freien Fadenendes innerhalb der ersten Umdrehung der Spulhülse führt.
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Dabei
kann man sich zunutze machen, dass der aus dem Hilfsfadenführer zulaufende
Faden eine Schlepplinie fährt,
die hinter der tatsächlichen
Auslenkung zurückbleibt.
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In
diesem Fall führt
nämlich
die Differenz zwischen dem Verlauf der Schlepplinie und dem Verlauf
der Sehne des freien Fadenendes zu einem vorhersagbaren Kreuzen
innerhalb der ersten Reservewindung.
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Dies
gilt auch für
den Fall, dass die Stirnfläche
des Kragens in einer Ebene liegt, die um einen Winkel zur Hülsennormalebene
geneigt ist.
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Auch
in diesem Fall entsteht ein herausragender Kragenbereich, der die
oben genannten Wirkungen zeigt.
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Die
Stirnfläche
des vorstehenden Kragens kann beispielsweise in eine Ebene gelegt
werden, die eine Radialebene in der Rotationsachse schneidet und
um die durch die Rotationsachse gehende Schnittgerade aus der Radialebene
um einen spitzen Winkel geringer Größe gekippt ist.
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Der
zwischen den beiden Ebenen gebildete Winkel kann beispielsweise
zwischen ca. 2° und
5° liegen.
Er sollte jedenfalls so bemessen sein, dass einmal die dem Hülsenende
zunächst
liegende Stelle eine genügende Überdeckung
des Hülsenendes
gewährleistet
und zum anderen die am weitesten zur Hülsenmitte hin vorstehende Stelle
nicht über
die vorgesehene Fadenreservewicklung hinausreicht.
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Bei
der oben beschriebenen Ausbildungsform der Erfindung liegt die Kragenstirnfläche zum größeren Teil
in einer Radialebene und durchstößt diese
Ebene vorzugsweise nur an einer Stelle in axialer Richtung mit dem
vorgeschwungenen Abschnitt, wobei die für die vorhergehend beschriebene
Ausführung
angegebenen Grenzen eingehalten werden sollen. Der vorstehende Abschnitt
hat bevorzugt eine derart geschwungene Form, dass genügend stark gerundete
und geglättete Übergänge ein
Verhaken oder ein zu starkes Abbremsen des Fadens vermeiden lassen.
Als von wesentlichem Einfluss auf den Erfolg dieser Ausführungsformen
hat sich der Ort des größten Überstandes
in Bezug auf die Fadenfangnut erwiesen. Der vorgeschwungene Abschnitt
soll daher erfindungsgemäß entgegen
der Drehrichtung des Zentriertellers hinter die Fadenfangnut gelegt
sein und höchstens
mit dieser auf gleicher Höhe
liegen.
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Vorteilhaft
ist der vorgeschwungene Abschnitt um einen Winkel von 5° bis 30°, insbesondere von
5° bis 20° gegenüber der
Fadenfangnut und entgegen der Drehrichtung der Spulenhülse versetzt.
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Insbesondere
soll der vorgeschwungene Abschnitt in Bezug auf die Fadenfangnut
so angeordnet sein, dass der Faden, der von der Fadenfangnut kommt,
etwa in Höhe
der am weitesten vorstehenden Stelle des Kragens von diesem in Richtung
zum Auftreffpunkt auf der Hülse
abläuft.
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Dieser
Auftreffpunkt wird auch als die Auflaufstelle des Fadens am Anfang
der ersten Fadenwindung bezeichnet.
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Dabei
geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass auch durch das Ausmaß des Winkelversatzes
zwischen Fadenfangnut und Messerklinge die Länge des abstehenden Fadenendes
beeinflusst wird.
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Daher
sollte ein möglichst
kleiner Winkelversatz angestrebt werden.
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Der
Forderung nach einem möglichst
kleinen Winkelversatz zwischen Fadenfangnut und Messerklinge ist
jedoch abzustimmen mit der Forderung, dass das Durchtrennen des
Fadens erst erfolgen darf, wenn die auf das freie Fadenende wirkenden Haltekräfte groß genug
sind, um sicherzustellen, dass nach dem Durchtrennen ein unkontrollierter Schlupf
nicht mehr auftritt.
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Es
wurde nun gefunden, dass der dies gewährleistende Winkelversatz abhänig von
Fadenmaterial, Oberflächenbeschaffenheit
von Fadenmaterial und Rillengrund, Fadentiter, Fadentexturierung,
usw. ist und innerhalb eines relativ großen Bereichs von ca. 90° und 270° liegen kann,
wobei sich Winkel zwischen ca. 120° und 230° als in den meisten Fällen zur Schlupfvermeidung
ausreichend erwiesen haben.
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Anhand
der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele wird die Erfindung
erläutert.
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Es
zeigt:
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1 und
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4 einen
Zentrierteller mit der Kragenstirnfläche in einer zur Normalebene
geneigten Ebene;
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2 Blick
auf die hülsenseitige
Stirnfläche des
Zentriertellers;
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3 und
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5 einen
Zentrierteller mit örtlich
begrenztem Vorsprung
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6 einen
Zentrierteller mit drehsymmetrischer Kragenstirnfläche
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7 Fadenablagelinien
eines Zentriertellers gemäß 5
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8 eine
Spulvorrichtung in Gesamtansicht
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Die 1 zeigt
eine in der 4 getrennt dargestellte erste
Ausführungsform
eines Zentriertellers 1 mit einem eingesetzten Hülsenabschnitt 2.
Für die
Fadenreserve 14 sind bereits einige Fadenwindungen gelegt.
Dadurch wurde innerhalb der ersten vollständigen Umdrehung der vom Fadenende 8 kommende
Fadenabschnitt durch die erste Fadenwindung festgelegt. Der zur
Herstellung der Fadenreserve 14 benutzte Hilfsfadenführer 4 ist
so weit von der Längsmitte
der Hülse
weg angeordnet, dass der Faden ständig an der Stirnfläche 11 des
rotierenden Kragens 7 anliegt und von ihr geführt wird.
Hierdurch bildet die Stirnfläche 11 einen
mitrotierenden Reservewicklungsfadenführer, der vom Hülsenrand
und von der Hülsenoberfläche jeweils
nur einen geringen Abstand hat.
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Der
Hilfsfadenführer 4 ist
von der Hülsenmitte
weg mindestens bis zur Höhe
der schmalsten Stelle des Kragens 7 geschoben. Die dargestellte
Lage des Hilfsfadenführers 4 stellt
bei Beginn des Anlegevorganges die Grenzlage dar, die mindestens
eingehalten werden soll und die mindestens bis zur Festlegung des
ersten auf die Hülse 2 aufgelaufenen
Fadenabschnitts 8 durch Überwickeln beibehalten wird.
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Eine
weitere Ausführungsform
zeigen die 3 und 5. Bei ihr
liegt ein wesentlicher Teil der Stirnfläche 11 des Kragens 7 in
einer Normalebene zur Rotationsachse 16 der Spulenhülse 2.
An einer Stelle der Stirnfläche 11 des
Kragens 7 ist ein Vorsprung 13 vorgesehen, der
entgegen der Drehrichtung 19 (s. 2) gegenüber der
Fadenfangnut 6 verschoben ist.
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Die
Wirkung des Vorsprunges 13 besteht darin, dass bei entsprechender,
auf die Fadenfangnut 6 bezogener Lage der vorstehenden
Stelle 13 bereits die erste auf die Hülse 2 aufgelegte Fadenwindung – und alle
weiteren – die
darunterliegenden Windungen kreuzen und diese festlegen.
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Dabei
wird das freie Fadenende innerhalb der ersten Umdrehung gekreuzt
und festgelegt, während
die darauffolgenden Wicklungen den abgelegten Faden lediglich noch
breitlaufen.
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Die 2 zeigt
in der Sicht von der Hülsenseite
her einen Teil des Fadenverlaufs beim Auflaufen auf die Hülse. Dabei
ist mit 3A dasjenige sehnenartig auf die Auflaufstelle 22 laufende
Fadenstück
gezeigt, welches von dort kommt, wo bei einer bevorzugten Ausbildung
der Erfindung die am weitesten zur Hülsenmitte hin reichende Stelle 13 der
Kragenstirnfläche 11 angeordnet
ist. Diese Stelle des Vorsprungs 13 soll im Wesentlichen
auf der kürzesten Verbindungslinie
zwischen Fadenfangnut 6 und Auflaufstelle 22 liegen,
um zu gewährleisten,
dass das freie Fadenende in jedem Fall über den Vorsprung 13 auf
die Hülse
gelegt wird.
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Von
wesentlichem Einfluss ist daher auch der Ort des größten Überstands
des Vorsprungs 13 in Bezug auf die Fadenfangnut 6.
Der größte Überstand soll
entgegen der Drehrichtung 19 des Zentriertellers 1 hinter
die Fadenfangnut 6 gelegt sein und höchstens mit dieser auf gleicher
Höhe liegen.
Vorteilhaft ist er um einen Winkel zwischen 5° und 30°, insbesondere zwischen 5° und 20°, gegenüber der
Fadenfangnut 6 und entgegen der Drehrichtung 19 der
Spulenhülse 2 versetzt.
Vorteilhaft soll der Ort des größten Überstands
des Vorsprungs 13 in Bezug auf die Fangnut 6 so
angeordnet sein, dass der Faden 3 am Anfang der ersten
Fadenwindung etwa in Höhe
der am weitesten vorstehenden Stelle des Vorsprungs 13 des
Kragens 7 von dem Kragen abläuft und auf die Hülse 2 trifft
(= Auflaufstelle 22).
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Von
erheblichem Einfluss auf die Länge
des abstehenden Fadenendes ist auch das Ausmaß des Winkelversatzes 18 zwischen
Fadenfangnut 6 und Messerklinge 9, weshalb ein
möglichst
kleiner Winkelversatz 18 anzustreben ist.
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Da
jedoch das Durchtrennen des Fadens 3 erst erfolgen soll,
wenn die auf das freie Fadenende 8 wirkenden Haltekräfte groß genug
sind, um sicherzustellen, dass nach dem Durchtrennen kein unkontrollierter
Schlupf am freien Fadenende 8 mehr auftritt, wird der Winkelversatz 18 abhängig von
Fadenmaterial, Oberflächenbeschaffenheit
des Fadenmaterials und/oder des Rillengrunds, Fadentiter, Fadentexturierung,
usw. zwischen ca. 90° und
270°, bevorzugt zwischen
ca. 120° und
230° festgelegt.
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Weiterhin
zeigt 6 einen Zentrierteller 1, der im Gegensatz
zu den bisherigen Lösungen
einen Kragen 7 mit vollkommen drehsymmetrischem Rand aufweist.
Der Rand liegt vollständig
in derjenigen Spulennormalebene, in welcher auch die Fadenreserve
gebildet werden soll.
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Der
ankommende Faden 3 wird über den Hilfsfadenführer 4 leicht
schräg
von außen
auf die spulenseitige Stirnfläche 11 des
Kragens geleitet.
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Hierzu
ist der Hilfsfadenführer 4 weiter
von der Längsmitte 28 der
Spulhülse 2 entfernt
als die Stirnfläche 11 des
Kragens 7.
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Durch
die schräge
Zufuhr unter dem Einlaufwinkel 21 ist eine sichere Anlage
des Fadens 3 an dem mitrotierenden Reservewicklungsfadenführer gewährleistet.
Die damit erreichte straffe Führung sorgt
für eine
exakte Garnablage mit nur geringer Rechts-Links-Wanderung.
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Ein
letztes unkontrollierbares Fadenstück ist lediglich noch zwischen
dem mitrotierenden Reservewicklungsfadenführer und dem Auflaufpunkt 22 des
ankommenden Fadens auf die Reservewicklung 14 vorhanden.
Dieses Fadenstück
ist jedoch so kurz, dass auch die unkontrollierbare Rechts-Links-Wanderung
nicht zum Einfallen der Fadenreserve in den Spalt zwischen Hülsenende
und Zentrier teller führen kann,
obwohl die Fadenreserve 14 in unmittelbarer Nachbarschaft
des Hülsenendes
gebildet wird.
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Weiterhin
zeigt 7 die Ablagelinien, welche das freie Fadenende 8 sowie
die erste vollständige
Umwicklung bilden.
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Zur
besseren Übersichtlichkeit
ist hier eine Abwicklung vorgenommen worden. Man erkennt, dass die
Vertikalerstreckung dem Kragenumfang entspricht. Die Horizontalerstreckung
ist übertrieben dargestellt
zur besseren Übersichtlichkeit.
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Das
freie Fadenende 8 ist von der Fangnase 5 eingeklemmt.
Es läuft
in Höhe
des größten Überstands
des Vorsprungs 13 sehnenartig auf die Auflaufstelle 22 der
(nicht gezeigten) Hülse
auf. Danach wird es als gestrichelt gezeichnete Linie um die Hülse gewickelt
und kehrt als strichpunktiert gezeichnete Linie nach einer vollständigen Umwicklung
zurück. Die
strichpunktierte Linie stellt also im Bereich des Vorsprungs 13 das
Ende der ersten vollständigen Hülsenumwicklung
dar, wie sie vom Hilfsfadenführer 4 auf
die Stirnfläche 11 des
Kragens 7 geleitet wird.
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Der
dabei auf den Vorsprung 13 auflaufende Faden, der vom Hilfsfadenführer 4 kommt,
bildet eine Schlepplinie, die von den örtlichen geometrischen Abmessungen
des Vorsprungs 13, den Abständen zwischen Hilfsfadenführer 4 und
Stirnfläche 11,
dem Einlaufwinkel 21 und dem unkontrollierbaren Fadenstück zwischen
Stirnfläche 11 und
Hülse 2 bestimmt wird.
Diese Schlepplinie ist nicht zwangsläufig gleich der sehnenartigen
Fadenzuführung
des freien Fadenendes 8 von dem Vorsprung 13 auf
die Auflaufstelle 22. Infolge der Differenz kann deshalb
der zulaufende Faden am Ende der ersten vollständigen Hülsenumdrehung kreuzend im Bereich
der Auflaufstelle 22 einmal kreuzend über das gestrichelt gezeichnete freie
Fadenende gelegt werden.
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Die
darauf folgenden Windungen werden stets mit identischen Ablagelinien
(strichpunktiert gezeichnet) auf der Hülse abgelegt und bewirken ein Breitlaufen
der so gebildeten ersten Wicklung, welche das freie Fadenende 8 bereits
einmal kreuzend festgelegt hat.
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Weiterhin
zeigt 8 eine Spulvorrichtung in Gesamtansicht.
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Die
Spule 2 kann beispielsweise mittels eines Umfangantriebs
(nicht gezeigt) mit gleichförmiger
Umfangsgeschwindigkeit angetrieben sein, während der Faden 3 ständig zugeführt wird.
Der Hilfsfadenführer 4 ist
schwenkbar (Schwenkrichtung 26) an einem Halter angeordnet,
so, dass er den zulaufenden Faden 3 unter dem Einlaufwinkel 21 schräg von außen auf
die Stirnfläche 11 des
Kragens 7 führt.
Der Einlaufwinkel 21 wird, ausgehend von der Normalenrichtung
zur Drehachse 16 in Richtung zur Spulenaußenseite
gemessen. In dieser Stellung verharrt der Hilfsfadenführer 4 während gleichzeitiger
Drehung der Spule 2. Hierdurch wird in unmittelbarer Nachbarschaft
des Kragens 7 die Fadenreserve 14 gebildet.
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Nachdem
die Fadenreserve 14 die erforderliche Länge hat, schwenkt der Halter
mit dem Hilfsfadenführer 4 nach
unten weg, wodurch der unter Längsspannung
stehende Faden, bedingt durch den ortsfesten Fadenführer 27 in
Richtung zur Längsmitte 28 der
Spulenhülse 2 wandern
wird.
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Hierbei
wird er von dem Changierfadenführer 23,
der eine ständige
Hin- und Herbewegung ausführt,
ergriffen und der Aufspulbetrieb beginnt.