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Auswuchtmaschine mit einem pendelnd gelagerten Prüfkörperträger. Die
Auswuchtung fliegend angeordneter Körper, z. B. von Milch- o. dgl. Schleudertrommeln,
bereitete bisher hauptsächlich deswegen Schwierigkeiten, weil einerseits die Ungenauigkeit
der Lagerung der Trommeln größer war, als dies die praktisch notwendige Genauigkeit
des Auswuchtergebnisses zuließ, und weil anderseits die Empfindlichkeit der Auswuchtvorrichtung,
bei welcher bald das dem Auswuchtkörper benachbarte, bald das entfernt liegende
Lager des fliegend angeordneten Körpers als Pendelpunkt diente, bei diesen beiden
Auswuchtvorgängen zu verschieden voneinander war, was sich darin geltend machte,
daß die in den nacheinander folgenden Auslaufgängen der Maschine zu bestimmenden
Ausgleichmassen nicht, wie sonst, stetig kleiner wurden, sondern sprungweise bald
zu-, bald abnahmen, so @daß eine .große Reihe von Auslaufgängen bis zur vollkommenen
Beendigung der Auswuchtung notwendig war.
Die Erfindung überwindet
diese Schwierigkeiten und kommt somit den beiden Forderungen nach, die Auswuchtung
bereits damit zu beenden, daß der Prüfkörper in den beiden Arbeitsgängen um seine
erste und um seine zweite Pendelachse schwingungsfrei läuft, ohne daß dann noch
auf ein Auswuchten mittels der ersten Pendelachse zurückgegriffen zu werden braucht,
sowie der Forderung, , jede Trommel mit ihrer betriebsmäßigen Welle unverändert
und so, wie dies später im :, Betrieb der Fall ist, in die Maschine einsetzen und
lagern zu können. Zu diesem Zwecke kann der betriebsmäßig mit lotrechter Achse eingelagerte
Körper um eine- Achse pendeln, die in einem lotrechten, verschiebbaren Schlitten
liegt. Das Prüfkörper-Fußlager befindet i sich in einem Querhaupt, dessen Höhenlage
unverändert bleibt, während es' in Führungen an dem dein Querhaupt gegenüber lotrecht
verschiebbaren Schlitten pendelnd aufgehängt ist.
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Zur weiteren Erläuterung des Erfindungsgedankens sei auf die Zeichnung
verwiesen, «-elche als Beispiel eine der zahlreichen möglichen Ausführungsformen
des Erfindungsgedankens veranschaulicht.
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Abb. i zeigt einen Längsschnitt und Abb. -2 einen Grundriß-Teilschnitt
durch die Maschine, während Abb. 3 die Vorrichtung von vorn gesehen I veranschaulicht.
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Die Maschine ruht auf einem Untersatz A, der die Antriebsteile aufnimmt.
Auf ihm liegt das eigentliche Maschinengehäuse B, welches in seinem kastenförmigen
Teil die Schwingungsfeder B, zur Abfederung des Prüfkörpers und die Arretierungsvorrichtung
desselben aufnimmt, die im folgenden ausführlicher beschrieben wird. Auch die Meßvorrichtungen
T und W sind auf diesem Teil der Maschine angeordnet. Das hintere
Ende des Gehäuses B ist als säulenartiger Aufbau C ausgebildet, . der mit einer
Schlittenführung D versehen ist. Auf dieser Füh- j rang kann mit Hilfe einer Spindel
F, die von einem Handrad G betätigt wird, ein Schlitten E in lotrechter Richtung
auf- und abwärts bewegt werden. Der Schlitten E hat zwei- zweckmäßig schräg nach
vorn ragende Arme E,, welche den Prüfkörper Z gabelförmig umgreifen. Der Schlitten
E kann durch Klemmschrauben o. dgl. in jeder Stellung gesichert werden.
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An diesem Schlitten hängt pendelnd ein U-förmiger Körper, der aus
dem Querhaupt H und den beiden Führungsstangen I
besteht. Diese Stangen
I sind mit Blattfeder-Kreuzgelenken K an den Armen E, des Schlittens E derart aufgehängt,
daß sie reibungsfrei um eine wagerechte Achse schwingen können. Die Führungsstangen
I gleiten in Bohrungen Hl des Querhauptes H und können mit Hilfe von Handschrauben
L nach Einstellung der Vorrichtung festgeklemmt «-erden. Das Querhaupt II behält
seine Höhenlage stets unverändert bei, während die durch die Gelenke K-K gebildete
Pendelachse gegenüber dem Querhaupt auf- und abwärts bewegt werden kann, so daß
die Pendellänge des aus den Teilen H und I bestehenden Bügels nach
Belieben eingestellt werden kann.
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An seinem unteren Ende HZ besitzt das Querhaupt Angriffsflächen für
die Arretierung M, welche die Aufgabe hat, den schwingbar gelagerten Teil der Vorrichtung
während des Anwerfens der Maschine stillzuhalten, ihn jedoch augenblicklich freizugeben,
sobald der Prüfkörper eine über der kritischen Drehzahl liegende Umdrehung erreicht
hat. Die Arretierung Mist zu diesem Zweck zangenartig ausgebildet und kann durch
einen knebelförmigen Handgriff betätigt werden. Ein leichter Druck auf diesen Hebel
N genügt, um die Zange JI unter der Wirkung der Feder 0 zum Aufspringen zu
bringen, so daß das Querhaupt H in Bruchteilen einer Sekunde zum Schwingen freigegeben
wird. Etwas oberhalb der Arretierung greifen die Schraubenfedern B1 zur Abfederung
des Prüfkörpers an. Sie werden mittels Handschrauben P gespannt, die fest in dem
Gehäuse gelagert sind und in-Führungen R gelagerte Muttern 0 verschieben, an welche
die Spiralfedern aufgehängt sind. Die Vorspannung der Federn wird so gewählt, daß
selbst bei dem größten auftretenden Ausschlag des Querhauptes H keine vollständige
Entspannung der Federn eintritt.
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In das Querhaupt H wird der Prüfkörper Z, beispielsweise eine Schleudertrommel
mit ihrer betriebsmäßigen Welle Z, eingesetzt. Als Halslager kann ein sorgfältig
geschmiertes Gleitlager dienen, dessen Lagerschalen zweckmäßig wie bei einem Sellers-Lager
ausgebildet sind, damit 'sich das Lager bei kleinen Bearbeitungsfehlern einstellen
kann. Das untere Ende der Prüfkörperwelle wird zum Antreiben benutzt und läuft,
den später vorliegenden Betriebsverhältnissen möglichst angepaßt, in einem Halslager
X. Die Abstützung der Welle in lotrechter Richtung erfolgt zweckmäßig mittels einer
Kugel X,.
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Um den Prüfkörper bequem und sicher auf die überkritische Drehzahl
anwerfen und dann den Antrieb leicht abschalten zu können, dient eine hülsenförmige
Mitnehmerzange U, die sich beim Einschalten des Antriebs nach aufwärts bewegt und
deren im oberen Ende
außen kegeligen Klauen sich in der entsprechend
kegelförmigen Bohrung einer drehbar, aber nicht achsial verschiebbar gelagerten
Hülse U, schließen. Hierdurch erfaßt die Zange das untere Ende der Prüfkörperwelle
und nimmt sie bei einer Drehung der Zange mit. Andererseits öffnet sich die Zange
durch den Druck des Prüfkörpers bzw. seiner Welle Z, auf die Stützkug e1 X,,. mit
der die "Zange U zusammenhängt, selbsttätig unter Wirkung einer ringförmigen Offnungsfeder,
sobald der Einschaltdruck, welcher von unten nach oben wirkt, aufhört. Hierdurch
gibt die Zange die Prüflcörperwelle frei, so daß, nun der Prüfkörper Z ungehindert
auslaufen kann.
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Zum Antrieb des Prüfkörpers kann beispielsweise ein in dem Untersatz
A gelagerter Elektromotor A, dienen, dessen Drehung durch einen Riemen-, Schnurtrieb
o. d-1. auf eine Scheibe A, übertragen wird, die in dem Untersatz A gelagert ist
und mittels eines seitlich aus ihm hervorragenden Handliebels S achsial etwas angehoben
werden kann, bis ihre Oberseite durch Reibung den Kupplungsflansch U, des die Mitnehmerzange
U und die Stützkugel X, tragenden Wellenstumpfes mitnimmt. Natürlich kann an Stelle
dieses Schnur- o. dgl. Antriebes auch eine Mitnahme unmittelbar durch den Elektromotor
o. dgi. erfolgen, der dann achsial etwas verschiebbar unterhalb der Prüfkörperwelle
Z, anzuordnen ist.
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Als Ebenen zur Anbringung der Attsgleichgewichte können beispielsweise
und zweckmäßig die obere und die untere Stirnfläche Z, und Zu der Schleudertrommel
gewählt werden. Beim Auswuchten wird dann der Schlitten E derart verschoben, daß
die Pendelachse K-K zunächst mit der oberen Ausgleichebene Z" zusammenfällt. Mit
Hilfe der Schreibvorrichtung T und des optischen Schwingungsmessers T3' - einem
in einem geschlossenen Kasten schwingbar gelagerten, vom Ouerhaupt H bewegten Spiegel,
der einen auf ihn fallenden Lichtstrahl auf die durchscheinende Vorderwand W, als
ein der Schwingungsgröße entsprechendes Lichtband wirft - werden die Ausgleichebene
und, besonders beim Auswuchten von Prüfkörper-s ätzen oder in Massen hergestellten
Prüfkör-#I Z,
pern, auch durch die Länge des eine entsprechend geeichte Skala
beleuchtenden Lichtbandes, die Größe des an der Stirnwand Z,, anzubringenden Ausgleichgewichtes
unmittelbar bestimmt. Nun wird der Schlitten E so verschoben, daß die Pendelachse
K-K mit der unteren Ausgleichebene Z" zusammenfällt, worauf die notwendigen Ausgleichgewichte
an der oberen Stirnfläche Zo angebracht werden. Damit ist die Schleudertrommel vollkommen
ausgewuchtet. Es ist ersichtlich, daß durch Verwendung der Vorrichtung das Auswuchten
nicht nur außerordentlich genau, sondern auch ganz besonders rasch vor sich geht.