DE4136545A1 - Spulenwechselvorrichtung - Google Patents
SpulenwechselvorrichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Wechseln von Spulen bei einer Spulmaschine, die eine
Spule mit einer im wesentlichen vertikalen Achse aufnimmt.
Spulmaschinen der hier in Rede stehenden Art werden
verwendet, um alle Arten von strangförmigem Gut
aufzuwickeln oder abzuwickeln. Unter strangförmigem Gut
sind dabei vor allen Dingen Erzeugnisse wie Draht,
Drahtbündel, Litzen, wobei alle diese Erzeugnisse
ummantelt oder nicht ummantelt sein können, Glasfasern und
dgl. zu verstehen.
Das strangförmige Gut wird nach der Herstellung und
üblicherweise auch im Laufe der weiteren Be- bzw.
Verarbeitungsvorgänge auf Spulen aufgewickelt bzw.
abgewickelt, wobei die Spulen meist aus Metall bestehen.
Durch die ständig zunehmende Produktionsgeschwindigkeit
von drahterzeugenden und -verarbeitenden Anlagen werden,
auch bei großen Spulenabmessungen, die Füllzeiten und
Entleerungszeiten dieser Spulen immer kürzer. Es ist
deshalb für den rationellen Betriebsablauf in einer
derartigen Anlage erforderlich, daß die gefüllten bzw.
entleerten Spulen relativ schnell gegen eine Leerspule
bzw. gefüllte Spule gewechselt werden.
Mit dem deutschen Patent P 31 37 990 C2 ist eine fahrbare
automatische Spulenwechselvorrichtung bekannt geworden,
die u. a. zum Spulenwechseln an Spulern mit vertikaler
Spulenachse verwendet werden kann. Diese bekannte
Spulenwechselvorrichtung weist einen mittig drehbar
gelagerten Tragarm auf, an dessen entgegengesetzten Enden
jeweils eine Spule angekuppelt werden kann. Der Tragarm
ist weiterhin mit Vorrichtungen versehen, um die an seinen
Enden angekuppelten Spulen zu drehen. Um einen
Spulenwechsel bei einem Spuler, der z. B. Draht aufwickelt,
auszuführen, fährt die Spulenwechselvorrichtung zum
Spuler, wobei an einer Seite des Tragarmes eine Leerspule
angeordnet ist, welche mit gleicher Drehzahl rotiert wie
die im Spuler befindliche Aufwickelspule. Die
Spulenwechselvorrichtung wird am Spuler in Position
gebracht und mit der im Spuler befindlichen, weitestgehend
gefüllten Spule verbunden, so daß der Antrieb dieser Spule
nun über die Spulenwechselvorrichtung erfolgt. Der Tragarm
wird dann um 180° gedreht, wobei gleichzeitig der Draht
geschnitten und an der gefüllten Spule abgeklebt wird.
Sobald die Leerspule die Position der gefüllten Spule im
Spuler eingenommen hat, wird der in den Spuler einlaufende
Draht auf die Spule aufgelegt und dort weiter
aufgewickelt.
Obwohl diese Spulenwechselvorrichtung sehr
zufriedenstellend arbeitet, ergeben sich durch die
ständige Erhöhung der Produktionsgeschwindigkeit Probleme.
Die Spulenwechselvorrichtung der bekannten Art benötigt
eine bestimmte Zeit, um nach Auslösen des Spulenwechsel-
Anforderungssignals durch einen Spuler in die
entsprechende Position gebracht zu werden. Weiterhin
dauert es eine gewisse Zeit, bis die
Spulenwechselvorrichtung die gefüllte Spule zu einem
entsprechenden Magazin gefahren und eine neue Leerspule
aufgenommen hat, so daß ein weiterer Spulenwechsel
ausgeführt werden kann. Der Einsatz einer solchen
fahrbaren Spulenwechselvorrichtung erweist sich deshalb
als problematisch, wenn die Füllzeiten der Spulen
verringert werden und darum die Anzahl der auszuführenden
Spulenwechsel steigt.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe
zugrunde, eine Spulenwechseleinrichtung zu schaffen, die
es trotz einfachem Aufbau ermöglicht, einen Spulenwechsel
an einer Spulmaschine mit vertikaler Spulachse schnell und
zuverlässig auszuführen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand
des Anspruches 1 gelöst.
Zu bevorzugende Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Spulenwechselvorrichtung weist eine
um eine vertikale Achse drehbare Spulentrageinrichtung
auf, an der vier Greifarme drehbeweglich angeordnet sind.
Dabei sind die (inneren) Enden der Greifarme um Achsen
drehbeweglich angeordnet, die in der Nähe dieser
vertikalen Achse liegen. Es ist eine Antriebsvorrichtung
vorgesehen, mit der diese Greifarme um ihre jeweiligen
Drehachsen geschwenkt werden können, wobei jeweils
zumindest die Bewegung von zwei Greifarmen miteinander
gekoppelt ist. Am anderen (äußeren) Ende jedes Greifarmes
ist zumindest eine Spulenauflage vorgesehen. Die
Spulentrageinrichtung mit den vier Greifarmen kann mittels
einer Hubeinrichtung in im wesentlichen vertikaler
Richtung angehoben werden. Die Abmessungen und
Schwenkwinkel der Greifarme sowie die Spulenauflagen sind
so bemessen, daß die Greifarme jeweils eine Spule mit
vertikaler Achse ergreifen können, wobei der untere
Flansch der Spule auf den Spulenauflagen aufliegt.
Diese Gestaltung ermöglicht einen besonders schnellen und
funktionssicheren Spulenwechsel, wie im folgenden
erläutert wird. Dabei wird der Einfachheit halber die in
der Spulmaschine befindliche Spule als Vollspule, und die
andere Spule, die gegen diese Spule gewechselt werden
soll, als Leerspule bezeichnet. Selbstverständlich
funktioniert die erfindungsgemäße Spulenwechselvorrichtung
aber auch in umgekehrter Weise, d. h. wenn die Spulmaschine
eine Ablaufvorrichtung ist und der Wechsel einer
leergewordenen Spule gegen eine gefüllte Spule erfolgt.
Die Leerspule wird durch eine Handhabungseinrichtung oder
eine Fördereinrichtung in eine Position gebracht, in
welcher sie durch zwei der einander bewegungszugeordneten
Greifarme ergriffen werden kann. Sobald die in der
Spulmaschine befindliche Spule voll ist, wird auch diese
Spule durch zwei der Greifarme ergriffen. Es ist darauf
hinzuweisen, daß das Ergreifen der beiden Spulen simultan
erfolgen kann oder aber hintereinander.
Wenn beide Spulen gegriffen sind, wird die Hubeinrichtung
betätigt, wodurch die Spulenauflagen in Kontakt mit den
unteren Flanschen der Spulen kommen. Die Spulen werden
angehoben, wobei die in der Spulmaschine befindliche
Vollspule vom Antriebskonus oder der Zentrierung entfernt
wird. Falls die Spulmaschine zusätzlich eine obere Pinole
aufweist, um von oben in die Zentralbohrung des
Spulenkörpers einzugreifen, wird die Pinole vorher aus der
Spulenbohrung zurückgefahren. Anschließend wird eine
Dreheinrichtung betätigt, und die Spulentrageinrichtung um
180° geschwenkt, wodurch Leerspule und Vollspule ihre
Positionen tauschen. Die Hubvorrichtung wird abgesenkt, so
daß die Leerspule auf dem Antriebskonus der Spulmaschine
aufliegt, und die gegebenenfalls vorhandene Pinole wird in
die Zentralbohrung eingefahren. Anschließend werden die
Greifarme von den Spulen wegbewegt. Dann kann auf
Aufwickeln bzw. das Abwickeln des strangförmigen Gutes auf
die oder von der neu in die Spulmaschine eingesetzten
Spule erfolgen.
Um die Spulenwechselvorrichtung auch bei kontinuierlichen
Verarbeitungsprozessen einsetzen zu können, wird sie
vorzugsweise mit einem Zwischenspeicher kombiniert, auf
dem kurzfristig eine bestimmte Menge des strangförmigen
Gutes zwischengespeichert werden kann.
Versuche haben gezeigt, daß mit der erfindungsgemäßen
Spulenwechselvorrichtung Spulenwechselzeiten verwirklicht
werden können, die deutlich unter einer Minute liegen.
Diese kurze Spulenwechselzeit hat für den praktischen
Betrieb wesentliche Vorteile. Falls durch den
Spulenwechsel der jeweilige Produktionsprozeß unterbrochen
wird, dauert diese Unterbrechung nur sehr kurz und wirkt
sich somit nicht wesentlich auf den Betriebsablauf aus.
Wird dagegen während der Unterbrechung des Spulvorganges
durch den Spulenwechsel ein Zwischenspeicher verwendet, um
den Produktionsprozeß nicht zu unterbrechen, so kann
dieser Speicher entsprechend klein und damit kostengünstig
dimensioniert werden.
Die Spulenwechselvorrichtung hat weiterhin den Vorteil,
daß sie gegenüber den im Stand der Technik bekannten
Spulenwechselvorrichtungen einfacher aufgebaut ist, so daß
sie kostengünstig hergestellt werden kann. Dadurch ist es
auch bei größeren Anlagen möglich, jeder Spulmaschine eine
entsprechend eigene Spulenwechseleinrichtung zuzuordnen.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil dieser
Spulenwechselvorrichtung gegenüber anderen bekannten
Spulenwechselvorrichtungen ist darin zu sehen, daß für den
Betrieb der Spulenwechselvorrichtung keine besonderen
Einrichtungen bei der Spulmaschine vorgesehen werden
müssen. Zur Funktion der Spulenwechselmaschine ist es
ausreichend, daß ein Spalt unter dem unteren Flansch der
Spule vorhanden ist, in den die Spulenauflagen eingeführt
werden können. Besondere Einrichtungen zum Anheben der
Spulen, zum Freigeben oder Herausfahren der Spulen müssen
nicht an der Spulmaschine angebracht sein.
Ein weiterer Vorteil ist, daß die Greifarme so gestaltet
werden können, daß sie einen großen Schwenkbereich
aufweisen. Dadurch können sich die Greifarme weit von den
Spulen entfernen, so daß der An- und Abtransport der
Spulen in die Spulenwechselposition unproblematisch
durchgeführt werden kann.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang
mit der Zeichnung. Darin zeigen in schematischer Weise:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Spulenwechselvorrichtung;
Fig. 2 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels
gemäß Fig. 1.
Das beschriebene Ausführungsbeispiel wird im Zusammenhang
mit einer Spulmaschine verwendet, auf welche Draht
aufgewickelt wird, und bei der die Spule während des
Wickelvorganges eine vertikale Position einnimmt. Bei der
Darstellung gemäß Fig. 2 wird davon ausgegangen, daß die
Spule 1 eine gefüllte Spule ist, die gegen die Leerspule 2
zu wechseln ist. Jede der Spulen weist einen oberen
Flansch 1a, 2a und einen unteren Flansch 1b, 2b auf. Die
beiden Flansche sind mit dem Wickelkern 1c, 2c verbunden,
wobei beim Ausführungsbeispiel ein zylindrischer
Wickelkern dargestellt ist. Statt des zylindrischen
Wickelkerns kann auch ein konischer Wickelkern eingesetzt
werden, wobei sich dann vorzugsweise der kleinere
Durchmesser des konischen Wickelkernes unten, d. h. an den
unteren Flanschen 1b, 2b befindet.
Die insgesamt mit 10 bezeichnete Spulenwechselvorrichtung
weist eine Spulentrageinrichtung 12 auf, welche um eine
(fiktive), im wesentlichen vertikale Achse 13 schwenkbar
ist. Der Schwenkbereich des Ausführungsbeispieles ist so
bemessen, daß die Spulentrageinrichtung sich um ca. 185°
um diese Achse 13 drehen kann. Konzentrisch zu dieser
Achse 13 sind eine erste, beim Ausführungsbeispiel runde,
obere Platte 16 und eine, ebenfalls runde, untere Platte
18 im Abstand zueinander angeordnet. In diesen Platten 16,
18 sind vier Schwenkbolzen 21 befestigt, wie insbesondere
in der Schnittdarstellung gemäß Fig. 2 zu sehen ist. An
jedem der vier Schwenkbolzen 21 ist eine mit einer
entsprechenden Bohrung versehene Lagerhülse 23 gelagert,
wobei die Lagerung vorzugsweise mit in der Fig. 1, 2
nicht dargestellten, Wälzlagern erfolgt. An diesen
Lagerhülsen 23 sind vier Greifarme 25, 26, 27 und 28
befestigt. An dem der Lagerhülse gegenüberliegenden Ende
jedes Greifarmes ist eine plattenförmige Auflage 28
angeordnet, wie dies insbesondere aus der Darstellung
gemäß Fig. 1 (dort gestrichelt) zu erkennen ist. Die
Auflage 28 ist mit Backen 30 verbunden, die eine
kreissegmentförmige Ausnehmung 31 zur Aufnahme des
Spulenflansches aufweisen.
Beim gezeigten Ausführungsbeispiel wirken jeweils zwei
Greifarme, nämlich die Greifarme 25 und 26 sowie die
Greifarme 27 und 28 zusammen, um die Spulen 1 und 2 zu
halten. Dieses Zusammenwirken wird durch Zahnräder 34
bewirkt, die jeweils konzentrisch zu den Schwenkbolzen 21
und der Lagerhülse 23 benachbart zur unteren Platte
angeordnet sind, und deren Durchmesser so bemessen ist,
daß die entsprechenden Zahnräder 34 der miteinander
zusammenwirkenden Greifarme miteinander kämmen. Da die
zusammenwirkenden Greifarme dadurch kinematisch
miteinander gekoppelt sind, genügt jeweils eine
pneumatisch oder hydraulisch wirkende Kolben-Zylinder-
Einheit 36 bzw. 38, um die Greifarme aufeinander zu und
voneinander weg zu bewegen. Dabei kann der Kolbenhub der
Kolben-Zylinder-Einheit 36 bzw. 38 so bemessen werden, daß
sich die Greifarme soweit öffnen können, daß sich
praktisch ein Winkel von ca. 180° zwischen den jeweils
zusammenwirkenden Greifarmen 25, 26 und 27, 28 bildet.
Diese, am weitesten geöffnete Position der Greifarme ist
gestrichelt in der Fig. 1 dargestellt.
Es sei an dieser Stelle angemerkt, daß es auch möglich
ist, die Schwenkbolzen 21 und die Zahnräder 34 so
anzuordnen und so zu bemessen, daß alle vier Zahnräder 34
miteinander kämmen und somit alle vier Greifarme
kinematisch miteinander gekoppelt sind. Dies hat den
Vorteil, daß insgesamt nur eine Kolben-Zylinder-Einheit
benötigt wird, um die Greifarme zu betätigen. Dem steht
jedoch als Nachteil gegenüber, daß die
Spulenwechseleinrichtung dann nur Spulen wechseln kann,
welche den gleichen Durchmesser aufweisen.
Falls die Möglichkeit besteht, daß, z. B. um die
Anforderungen unterschiedlicher Abnehmer zu erfüllen, ein
Spulenwechsel von einer Spule 1 mit großem Durchmesser
gegen eine Spule 2 mit kleinerem Durchmesser vorkommt,
sollte der Version mit zwei Kolben-Zylinder-Einheiten 36,
38 und nur zwei bewegungsmäß gekoppelten Greifarmen der
Vorzug gegeben werden.
Die Spulentrageinrichtung wird von einem Basiskörper 45
aufgenommen, der vorzugsweise, wie in Fig. 2 zu sehen, mit
Befestigungseinrichtungen 48 unmittelbar am Fundament 50
oder dem entsprechenden Maschinengestell der Spulmaschine
befestigt ist. Im Abstand zum Basiskörper 45 ist eine
Platte 52 angeordnet, welche mittels Kolben-Zylinder-
Einheiten 54, 55, deren Kolben in der Ansicht gemäß Fig. 1
sichtbar sind, gehoben und gesenkt werden können. Die
Kolben-Zylinder-Einheiten werden hydraulisch oder
pneumatisch bestätigt.
Ein Tragkörper 60 ist drehbar in der Platte 52 gehalten,
wobei diese Drehachse die Schwenkachse 13 der
Spulenwechselvorrichtung bildet. Die Lagerung des
Tragkörpers 60 erfolgt in bekannter Weise durch Wälzlager
od. dgl. und ist in den Figuren deshalb nicht dargestellt.
Die Drehbewegung der Spulentrageinrichtung wird beim
Ausführungsbeispiel durch einen Drehzylinder 62 bewirkt.
Der Drehzylinder 62, der hydraulisch oder pneumatisch
betätigt wird, weist ein feststehendes Teil auf, das fest
mit dem Basiskörper 45 verbunden ist und ein drehbares
Teil, welches mit dem Tragkörper 60 verbunden ist. Der
Drehzylinder 62 weist intern einen Hubkolben auf, wobei
dieser Hubkolben derartig mit einer Gewindespindel
verbunden ist, daß die Hubbewegung des Kolbens in eine
Drehung des beweglichen Teiles gegenüber dem befestigten
Teil umgewandelt wird. Da für die Betätigung der Kolben-
Zylinder-Einheiten 36, 38 ohnehin ein Druckfluid benötigt
wird, ist die Verwendung eines solchen Drehzylinders eine
besonders kostengünstige und konstruktive einfache
Möglichkeit, um die Drehbewegung der Spulentrageinrichtung
zu bewirken.
Statt eines solchen Drehzylinders können aber auch andere
geeignete Einrichtungen verwendet werden. Insbesondere ist
es möglich, an der Spulentrageinrichtung einen mit einer
Verzahnung versehenen Drehkranz konzentrisch zur Achse 13
anzuordnen, der über ein Ritzel und einen Getriebemotor
gedreht wird.
Die Spulenwechselvorrichtung weist eine Steuereinrichtung
auf, die in den Figuren nicht dargestellt ist. Diese
Steuereinrichtung ist mit einem oder mehreren Sensoren
verbunden, welche z. B. erfassen, ob die Spule 1 gefüllt
ist, ob die Spule 2 sich in der richtigen Position
befindet und dergleichen. Die Steuereinrichtung kann
Steuerbefehle ausgeben, welche bewirken, daß die Kolben-
Zylinder-Einheiten 36, 38, 54, 55 und der Drehzylinder 62
betätigt werden. Die Steuereinrichtung kann auch in eine
übergeordnete Steuereinrichtung integriert werden, die zur
Steuerung von größeren Teilen des Produktionsprozesses
dient.
Die Funktion dieser Vorrichtung ist wie folgt:
Während die Spule 1 bewickelt wird, wird durch eine (nicht
dargestellte) Handhabungs- oder Fördereinrichtung die
Spule 2 in eine Position gebracht, daß sie durch die
Greifarme 25, 26 ergriffen werden kann. Durch den weiten
Öffnungswinkel dieser beiden Greifarme wird dieses
Positionieren der Spule nicht behindert.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 und 2 kann,
sobald die Spule 2 positioniert ist, die Kolben-Zylinder-
Einheit 36 betätigt werden, um die (geöffneten) Greifarme
25, 26 aufeinander zu zu bewegen. Diese Schließbewegung der
Greifarme wird so lange fortgesetzt, bis diese Auflagen 28
unter den unteren Spulenflansch 2b greifen und die Backen
30 am Spulenflansch anliegen. Es ist darauf hinzuweisen,
daß die Spule 2 dafür so zu positionieren ist, daß ein
Untergreifen des Spulenflansches durch die Auflage 28
möglich ist.
Sobald die Spule 1 voll bewickelt ist, wird das in die
Spulmaschine einlaufende strangförmige Gut geschnitten und
das Ende des strangförmigen Gutes auf der Spule 1
verklebt. Dieses Abschneiden und Kleben kann während des
Spulenwechsels erfolgen.
Wenn die Steuereinrichtung ein Signal aufgenommen hat, daß
die Spule 1 gefüllt ist, wird ein Signal ausgegeben,
welches veranlaßt, daß die Kolben-Zylinder-Einheit 38
betätigt wird. Die Greifarme 27 und 28 werden aufeinander
zu bewegt, bis die Auflagen 28 ebenfalls unter den unteren
Flansch 1b greifen und der Flansch an den Backen 30
anliegt.
Das Schließen der Greifarme kann, wie erwähnt, auch
simultan durchgeführt werden.
Nachdem beide Spulen gegriffen sind, werden die Kolben-
Zylinder-Einheiten 54, 55 betätigt und die
Spulentrageinrichtung angehoben. Dabei löst sich die Spule
1 von der Zentrierung bzw. vom Aufnahmekonus. Sobald die
Spule 1 frei ist, was ggf. durch einen entsprechenden
Sensor erfaßt bzw. geprüft werden kann, wird der
Drehzylinder 62 betätigt und die Spulentrageinrichtung um
180° verschwenkt. Die Einnahme der korrekten Position kann
durch Anschläge oder durch entsprechende Sensoren
sichergestellt werden. Die Spule 1 und Spule 2 haben nun
ihre Position in der Darstellung gemäß den Fig. 1 und 2
vertauscht. Danach werden die Kolben-Zylinder-Einheiten
54, 55 erneut betätigt und die Spulentrageinrichtung
abgesenkt, wodurch die Leerspule von der Zentrierung oder
dem Aufnahmekonus der Spulmaschine aufgenommen wird.
Anschließend wird das freie Drahtende in geeigneter Weise
mit der Leerspule verbunden und der Aufwickelprozeß
fortgesetzt.
Um den Produktionsprozeß nicht zu unterbrechen, wird der
Spulmaschine vorzugsweise eine Speichereinrichtung
vorgeschaltet, in welcher das strangförmige Gut während
des Spulwechsels zwischengespeichert wird. Diese Anordnung
hat den Vorteil, daß ein kontinuierlicher
Produktionsprozeß durch den Spulenwechsel nicht
unterbrochen wird.
In Verbindung mit der erfindungsgemäßen
Spulenwechselvorrichtung wird vorzugsweise eine
Spulmaschiene verwendet, bei welcher sich die Spule
während des Aufwickel- bzw. Abwickelvorganges dreht. Gemäß
einem anderen, zu bevorzugenden Ausführungsbeispiel kann
die Spulenwechselvorrichtung aber auch mit einer
Spulmaschine verwendet werden, bei der die Spule während
des Bewickelns stillsteht und das Aufwickeln mittels einer
um die Spule rotierenden Verlegeeinrichtung erfolgt.
Weiterhin ist es möglich, die erfindungsgemäße
Spulenwechselvorrichtung auch in Verbindung mit einer
Abzugsvorrichtung zu verwenden, bei welcher der Abzug über
Kopf oder mittels eines Abwickelflyers erfolgt.
Claims (10)
1. Automatische Spulenwechselvorrichtung für
Spulmaschinen mit vertikaler Wickelachse, mit einer
um eine vertikale Achse drehbaren
Spulentrageinrichtung, welche zwei um ca. 180°
versetzte Spulenhaltepositionen aufweist, in denen
jeweils Spulenhalteeinrichtungen zum Halten einer
Spule angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spulentrageinrichtung vier Greifarme mit jeweils einem ersten, inneren Ende aufweist, welches drehbar in der Nähe dieser vertikalen Achse gelagert ist, wobei die Drehachse jedes Greifarmes parallel zu dieser vertikalen Achse ist,
daß die Drehbewegung von zumindest jeweils zwei dieser Greifarme miteinander gekoppelt ist,
daß eine Antriebseinrichtung vorgesehen ist, welche eine Drehbewegung dieser Greifarme um diese Drehachsen bewirkt,
daß an jedem anderen, äußeren Ende dieser Greifarme zumindest eine Spulenauflage angeordnet ist,
daß eine Hubeinrichtung vorgesehen ist, um die Spulentrageinrichtung insgesamt anzuheben, und
daß diese Greifarme und diese Antriebseinrichtung so dimensioniert sind, daß diese beiden einander zugeordneten Greifarme jeweils derart in bezug auf die Spule bewegbar sind, daß die Spulenauflage unterhalb des Flansches der Spulen positioniert ist.
daß die Spulentrageinrichtung vier Greifarme mit jeweils einem ersten, inneren Ende aufweist, welches drehbar in der Nähe dieser vertikalen Achse gelagert ist, wobei die Drehachse jedes Greifarmes parallel zu dieser vertikalen Achse ist,
daß die Drehbewegung von zumindest jeweils zwei dieser Greifarme miteinander gekoppelt ist,
daß eine Antriebseinrichtung vorgesehen ist, welche eine Drehbewegung dieser Greifarme um diese Drehachsen bewirkt,
daß an jedem anderen, äußeren Ende dieser Greifarme zumindest eine Spulenauflage angeordnet ist,
daß eine Hubeinrichtung vorgesehen ist, um die Spulentrageinrichtung insgesamt anzuheben, und
daß diese Greifarme und diese Antriebseinrichtung so dimensioniert sind, daß diese beiden einander zugeordneten Greifarme jeweils derart in bezug auf die Spule bewegbar sind, daß die Spulenauflage unterhalb des Flansches der Spulen positioniert ist.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Greifarm drehfest mit einem Ritzel
verbunden ist, welches derart angeordnet ist, daß es
mit dem entsprechenden Ritzel des diesem Greifarme
bewegungsmäßig zugeordneten Greifarm kämmt.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß diese beiden, einander bewegungsmäßig
zugeordneten Greifarme mit einer doppeltwirkenden
Kolben-Zylinder-Einheit miteinander verbunden sind,
derart, daß die beiden Greifarme bei Betätigung der
Kolben-Zylinder-Einheit voneinander weg und
aufeinander zu bewegbar sind.
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß alle vier Greifarme bewegungsmäßig miteinander
gekoppelt sind.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die bewegungsmäßige Kopplung der Greifarme durch
vier Zahnräder bewirkt wird, die jeweils konzentrisch
zur Drehachse der Greifarme angeordnet und drehfest
mit diesen verbunden sind, wobei die Zahnräder der
einander benachbarten Greifarme jeweils im Eingriff
miteinander stehen.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß eine doppeltwirkende Kolben-
Zylinder-Einheit vorgesehen ist, welche mit zwei
Greifarmen verbunden ist, um eine Schwenkbewegung
aller vier Greifarme zu bewirken.
7. Vorrichtung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulenauflagen
jeweils mit einer Backe verbunden sind, welche am
Außendurchmesser des Spulenflansches anliegt, wenn
die Auflage unter dem Spulenflansch positioniert ist.
8. Vorrichtung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubbewegung
durch zwei Kolben-Zylinder-Einheiten bewirkt wird,
welche symmetrisch zu dieser vertikalen Achse
angeordnet sind.
9. Vorrichtung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehung der
Spulentrageinrichtung um diese vertikale Achse durch
einen Drehzylinder bewirkt wird.
10. Vorrichtung gemäß mindestens einem der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkwinkel
der Greifarme derart bemessen ist, daß der
Öffnungswinkel zwischen zwei einander bewegungsmäßig
zugeordneten Greifarmen ungefähr 180° beträgt.
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