DE4131908C2 - Polyamid/Polyolefin-Gemische und deren Verwendung - Google Patents
Polyamid/Polyolefin-Gemische und deren VerwendungInfo
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- DE4131908C2 DE4131908C2 DE4131908A DE4131908A DE4131908C2 DE 4131908 C2 DE4131908 C2 DE 4131908C2 DE 4131908 A DE4131908 A DE 4131908A DE 4131908 A DE4131908 A DE 4131908A DE 4131908 C2 DE4131908 C2 DE 4131908C2
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Polyamid/Polyolefin-
Gemische und deren Verwendung gemäß den Patentansprüchen.
Diese Gemische besitzen in Spritzgußteilen verbesserte
Homogenität.
Polyamid-Harze wie etwa Polyamid 6.6 und Polyamid 6 sind
sehr starke Harze, die zur Herstellung verschiedenartiger
Gegenstände gut geeignet sind; allerdings sind solche
Harze feuchtigkeitsempfindlich. Zur Verminderung der
Feuchtigkeitsaufnahme werden dem Polyamid Polyolefine wie
etwa Polypropylen oder Polyethylen zugesetzt. Aufgrund
der polaren Beschaffenheit der Polyamide und der
unpolaren Beschaffenheit der Polyolefine führt das Mi
schen solcher Harze jedoch zu Verträglichkeitsproblemen.
Das physikalische Vermischen eines Polyamids und eines
Polyolefins in der Schmelze ergibt infolge der unzurei
chenden Verträglichkeit keine annehmbaren Eigenschaften
für die Endverwendung. Dies führt zu schwerwiegender
Schichtentrennung (Delaminierung), besonders bei Spritz
gußteilen, und die, Feuchtigkeitsaufnahme ist im Vergleich
zum reinen Polyamid tatsächlich noch höher.
Es ist bekannt, daß es zur Verbesserung der Verträglich
keit zwischen Polyamiden und Polyolefinen notwendig ist,
ein modifiziertes Polyolefin zuzugeben, das fähig ist,
mit den Endgruppen des Polyamids in Wechselwirkung zu
treten. Die Modifizierung des Polyolefins wird bei
spielsweise dadurch erreicht, daß man es mit einer un
gesättigten Carbonsäure, wie zum Beispiel Fumarsäure,
oder dem entsprechenden Anhydrid, wie etwa Maleinsäure
anhydrid, umsetzt, wie beispielsweise in EP-A 370 736
beschrieben wird. Verschiedenartige Zusammensetzungen von
durch gepfropftes Polyolefin verträglich gemachten
Gemischen aus Polyamid und Polyolefinen sind bekannt, und
die Patent-Offenbarungen auf diesem Gebiet sind
zahlreich.
Um die Verträglichkeit zwischen einem Polyamid und einem
Polyolefin wie etwa Polypropylen oder Polyethylen zu
verbessern, wurde vorgeschlagen, entweder das modifi
zierte Polyolefin einer Mischung aus Polyamid und nicht
modifiziertem Polyolefin zuzugeben, oder ausschließlich
modifiziertes Polyolefin mit dem Polyamid zu mischen.
Der allgemeine Nachteil der auf diese Weise verträglich
gemachten Gemische ist ihre relativ niedrige Gesamt-Zä
higkeit. Die ES-PS 8 305 395 beschreibt eine Kombination
aus einem Polyamid und einem mit Maleinsäure oder deren
Anhydrid gepfropften Polyethylen, die allgemein die
Verwendung eines gepfropften Polyolefins als verträglich
keitsförderndes Mittel (Kompatibilisator) für Polyamid/
Polyolefin-Gemische umfassen kann.
Zur Verbesserung der Schlagzähigkeit von Polyamid/Poly
olefin-Gemischen wurde vorgeschlagen, sowohl ein modi
fiziertes Polyolefin wie zum Beispiel Polypropylen als
auch ein modifiziertes Elastomer oder nur ein modifi
ziertes Elastomer einzusetzen. Wenngleich die Verwendung
lediglich eines modifizierten Elastomers die Schlag-
Eigenschaften etwas verbessert, liefert sie aufgrund
ungenügender Homogenität und einer laminaren Morphologie
gewöhnlich Harze mit anisotropen Eigenschaf
ten. Der Einsatz höherer Konzentrationen des modifizier
ten Elastomers vermag die Morphologie etwas zu verbes
sern, jedoch zu Lasten einer signifikanten Minderung des
Elastizitätsmoduls. Im Hinblick auf die Verwendung von
beiden, d. h. modifiziertem Polyolefin und modifiziertem
Elastomer, wurde vorgeschlagen, entweder Polyamid, un
modifiziertes Polypropylen und Elastomer gleichzeitig zu
modifizieren (JP-Patent HEI 1 (1989)-103662 von Toray
Industries), Polypropylen und Elastomer gleichzeitig zu
modifizieren (beispielsweise EP-A-194 705 und
EP-A-235 876) oder Polypropylen und Elastomer getrennt
zu modifizieren (JP 60053-550-A).
Zwar lassen sich Kompatibilisierung und Zähigkeit von
Polyamid und Polyolefin durch Verwendung derart modifi
zierter Polyolefine und Elastomerer wirksam verbessern,
doch ist die "makroskopische Morphologie" bei Spritzguß
teilen dieser Art von Mischungen immer noch ungenügend,
und dies gilt um so mehr für Mischungen, die mehr Poly
amid als Polyolefin enthalten. Der Terminus "makrosko
pische Morphologie" bezieht sich auf wahrnehmbare Ganz
heit und Erscheinungsform von Spritzgußteilen über den
gesamten Querschnitt eines Spritzgußteils, im Gegensatz
zur "mikroskopischen Morphologie", die gewöhnlich mit
Hilfe der Durchstrahlungselektronenmikroskopie (TEM)
bestimmt wird. Die Erfahrung hat gezeigt, daß verträg
lich gemachte Mischungen aus Polyamid und Polyolefin
zwar sehr gute "mikroskopische Morphologie" zeigen können,
wobei die Polyolefin-Phase fein verteilt innerhalb einer
kontinuierlichen Polyamid-Phase vorliegt und der Ober
flächenglanz sehr hoch ist, die "makroskopische Morpho
logie" der gleichen Mischung aber sehr schlecht sein
kann, wie sich durch Delaminierung kompletter Ober
flächenschichten von Spritzgußteilen zeigt. Diese Art der
Delaminierung scheint schwerwiegender zu sein bei Teilen
mit grober Oberfläche und radialem Fließmuster; Delami
nierung der Oberflächenschicht bei solch schlecht Kompa
tibilisierten Mischungen zeigt sich jedoch auch im An
gußverteilersystem kleinerer Teile. Es läßt sich zeigen,
daß die chemische Zusammensetzung der Mischung in der
delaminierten Randzone und im verbleibenden inneren Kern
typischerweise gleich ist, wenn mittels Infrarotspektro
skopie, Differential-Abtastkalorimetrie und Rasterelek
tronenmikroskopie analysiert wird.
Polyamid/Polyolefin-Mischungen wie beispielsweise in
EP-A-235 876 beansprucht, ergeben, wenn sie auf Poly
amid-reiche Mischungen angewandt werden, keine Mischun
gen mit guter "makroskopischer Morphologie", da dort
empfohlen wird, daß das Polyamid höherviskos sein muß
als das unmodifizierte und das modifizierte Polyolefin.
Des weiteren zeigt die Erfahrung, daß weder verbesserter
Glanz noch verminderte Verfärbung überhaupt als schlüs
siger Beweis für verbesserte Verträglichkeit taugen.
Die DE-A-40 29 226 beschreibt eine polymere Zusammensetzung,
umfassend:
- a) etwa 45 bis 86 Gew.-% eines Polyamids,
- b) etwa 10 bis 25 Gew.-% eines Polymers des Propylens,
- c) etwa 2 bis 15 Gew.-% eines mit einer Carbonsäure oder einem Derivat derselben gepfropften Ethylen-Propylen-Dien-Polymers, das etwa 50 bis 80 Gew.-% Ethylen, etwa 10 bis 50 Gew.-% Propylen und etwa 1 bis 10 Gew.-% eines Diens mit 6 bis 12 Kohlenstoff-Atomen umfaßt und einen Gehalt an Carbonsäure oder deren Derivat von etwa 0,05 bis 3 Gew.-% des Polymers aufweist,
- d) etwa 2 bis 15 Gew.-% eines mit einer Carbonsäure oder einem Derivat
derselben gepfropften Propylen-Polymers mit einem Schmelzindex bei
190°C von etwa 50 bis 150 g/10 min, wobei dieses Polymer einen Gehalt
an Carbonsäure oder deren Derivat von etwa 0,05 bis 3 Gew.-% des Poly
mers aufweist,
wobei die Komponenten (a) bis (d) in solchen Mengen vorliegen, daß die Zusammensetzung bei Raumtemperatur - i) eine Gardner-Schlagzähigkeit im spritzfrischen Zustand von mehr als etwa 18 J und eine Izod-Kerbschlagzähigkeit von mehr als etwa 120 J/m und
- ii) eine Wasseraufnahme von weniger als 2 Gew.-% im Gleichgewicht bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50%
hat.
Diese Polymerblends haben eine optimale Ausgewogenheit in Zähig
keit, Steifigkeit und Wasseraufnahme. Diese Blends sind ausge
zeichnet für Spritzgußverfahren, bei denen die Morphologie we
niger kritisch ist. Zum Spritzgießen von Teilen mit großen Ober
flächen wie Radabdeckungen ist die Kompatibilität zwischen dem
Polyamid und dem Polyolefin viel wichtiger, um eine delamina
tionsfreie makroskopische Morphologie zu erreichen.
Viele Polyamid/Polyolefin-Mischungen wurden hergestellt,
bei denen Glanz und Farbe ausgezeichnet, doch die
"makroskopische Morphologie" wie oben beschrieben immer
noch ungenügend war. Das Problem ist nicht so sehr das
Aussehen der sichtbaren äußeren Oberfläche als die Ad
häsion der häufig sehr homogenen äußeren Oberflächen
schicht an das Kernmaterial. Nach Wissen der Anmelderin
wurde dieser Aspekt im Stand der Technik noch nicht hin
sichtlich Polyamid/Polyolefin-Mischungen angesprochen,
wie sie in dieser Erfindung beansprucht werden.
Es wurde nun gefunden, daß das Polyamid die kontinuier
liche Phase sein muß, wenn die Delaminierungsneigung der
äußeren Oberflächenschicht von Spritzgußteilen bei Poly
amid/Polyolefin-Mischungen ausgemerzt werden soll. Dies
läßt sich dadurch erreichen, daß die Viskosität der
Polyamid-Schmelze relativ zur Viskosität des unmodifi
zierten Polyolefins und vorzugsweise auch der modifi
zierten Kompatibilatoren hinreichend niedrig gehalten
wird. Das Polyamid bildet nur dann die kontinuierliche
Phase über den gesamten Querschnitt der Spritzgußteile,
wenn während des Extrudierens und dem nachfolgenden
Spritzgießen genügend Schervermischung gewährleistet
ist.
Das Polyamid, Komponente (a), (PA), der vorliegenden
Erfindung ist in der Technik wohlbekannt und schließt
solche semi-kristallinen und amorphen Harze mit einem
Molekulargewicht von wenigstens 5000 ein die allgemein
als Nylons bezeichnet werden. Zu den geeigneten Poly
amiden zählen diejenigen, die in den US-PSen 2 071 250,
2 071 251, 2 130 523, 2 130 948, 2 241 322, 2 312 966,
2 512 606 und 3 393 210 beschrieben sind) Das Polyamid-
Harz kann durch Kondensation äquimolarer,Mengen einer
gesättigten Dicarbonsäure mit 4 bis 12 Kohlenstoff-
Atomen mit einem Diamin erhalten werden, wobei das
Diamin 4 bis 14 Kohlenstoff-Atome enthält. Ein Diamin
überschuß kann angewandt werden, um einen Überschuß an
Amin-Endgruppen gegenüber Carboxy-Endgruppen in dem
Polyamid, bereitzustellen.
Zu Beispielen für Polyamide zählen Polyhexamethylenadi
pinsäureamid (Nylon 6.6), Polyhexamethylenazelainsäure
amid (Nylon 6.9), Polyhexamethylensebacinsäureamid
(Nylon 6.10), Polyhexamethylendodecansäureamid (Nylon
6.12), das durch Ringöffnung von Lactamen hergestellte
Polyamid, d. h. Poly-11-aminoundecansäure, Bis(p-amino
cyclohexyl)methandodecansäureamid. Es ist auch möglich,
in der vorliegenden Erfindung Polyamide einzusetzen, die
durch die Copolymerisation aus zwei der obigen Polymere
oder Terpolymerisation der obigen Polymere oder ihrer
Komponenten hergestellt wurden, z. B. ein Adipinsäure-
Isophthalsäure-Hexamethylendiamin-Copolymer. Vorzugs
weise sind die Polyamide linear und haben einen Schmelz
punkt oberhalb von 200°C. Im einzelnen können PA6.6,
PA6, PA6.10, PA6.12, PA11, PA12, PA12.12, PA6/6.6 etc.
eingesetzt werden. Von diesen Polyamiden sind PA6.6 und
PA6 oder Gemische aus diesen beiden Polyamiden besonders
geeignet und bevorzugt.
Um "makroskopische Homogenität" von Polyamid/Polyole
fin-Mischungen zu erzielen, ist es wichtig, ein Polyamid
auszuwählen, das in der Schmelze eine geringere Viskosität
aufweist als die anderen zwei oder drei polymeren Kom
ponenten in der Mischung, nämlich das unmodifizierte
Polyolefin und/oder das modifizierte Olefin-Polymer
und/oder das modifizierte Elastomer, wobei die kapillare
Viskosität in der Schmelze bei 285°C und 1000 s-1 vor
zugsweise 30 Pa.s oder weniger beträgt.
Der Prozent-Gehalt der Polyamide in Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung liegt im Bereich von 45 bis
88 Gew.-%. Falls weniger als 45 Gew.-% Polyamid einge
setzt werden, unterscheiden sich die mechanischen und
thermischen Eigenschaften des resultierenden Harzes
nicht signifikant von denjenigen des reinen Polyolefins.
Falls mehr als 88 Gew.-% Polyamid eingesetzt werden, ist
die Herabsetzung der Feuchtigkeitsempfindlichkeit dicht
bedeutsam genug. Vorzugsweise liegt das Polyamid mit
einem Gehalt von etwa 55 bis 85 Gew.-%, besonders bevor
zugt von etwa 60 bis 80 Gew.-% vor.
Das unmodifizierte Polyolefin, Komponente (b), kann in
der vorliegenden Erfindung entweder ein unmodifiziertes
Propylen-Polymer oder ein unmodifiziertes Ethylen-Poly
mer sein. Das unmodifizierte Propylen-Polymer kann ein
Homopolymer, ein statistisches Copolymer, ein Block-Co
polymer, ein Gemisch aus den vorgenannten Polypropylenen
oder ein schlagfest gemachtes Polymer oder ein gefülltes
Polymer irgendeines der obigen Polypropylene sein. Aus
wirtschaftlichen Gründen, zur Erzielung des höchsten
Elastizitätsmoduls und der höchsten Wärmestandfestigkeit
(Formbeständigkeit in der Wärme) werden Homopolypropyle
ne am meisten bevorzugt. Das unmodifizierte Ethylen-Po
lymer kann irgendein Polyethylen von sehr geringer Dich
te bis zu sehr hoher Dichte sein, sofern die Viskosität
in der Schmelze im angegebenen Bereich liegt, wobei zur
Erzielung verbesserter Gesamtzähigkeit hochmolekulare
Polyethylene bevorzugt werden.
Die kapillare Schmelzviskosität des unmodifizierten Polyolefins
in der Schmelze bei 285°C und 1000 s-1 sollte höher sein
als die Schmelzviskosität des Polyamids, vorzugsweise höher als
50 Pa.s, am besten höher als 100 Pa.s. Eine Viskosität
des unmodifizierten Polyolefins in der Schmelze von mehr
als 100 Pa.s ist besonders zu bevorzugen bei Kombination
mit modifiziertem Polypropylen. Modifiziertes Polypropy
len hat gewöhnlich eine sehr geringe Viskosität in der
Schmelze, was auf die Spaltung von Ketten zurückzuführen
ist, die während des Modifizierens auftritt. In diesem
Falle sollte die kombinierte Schmelzviskosität des un
modifizierten und des modifizierten Polypropylens höher
als 50 Pa.s sein. Im Falle von unmodifiziertem und modi
fiziertem Polyethylen ist dies gewöhnlich kein Problem,
da beide Harze mit sehr hoher Schmelzviskosität herge
stellt werden können.
Die Menge des unmodifizierten Polypropylens in der Zu
sammensetzung sollte zwischen 10 und 25 Gew.-% (vorzugs
weise 15-25 Gew.-%) betragen, die sich mit zwischen 2
bis 15 Gew.-% an modifiziertem Polypropylen zu einem
Prozent-Gehalt zwischen 12 und 40 Gew.-% Gesamt-Poly
propylen addieren. Maßgebend für Art und Gehalt der
Polyolefine sind die für die Gemisch-Zusammensetzung
angestrebten physikalischen Eigenschaften.
Polyolefine wie etwa Polyethylene und Polypropylene so
wie ihre Herstellung sind Fachleuten ebenfalls wohl
bekannt. Es können auch andere Polymere von Olefinen mit
4 bis 8 Kohlenstoff-Atomen entweder alleine oder vor
zugsweise als Copolymere mit Ethylen oder Propylen ein
gesetzt werden. Derartige Polymere und Copolymere höhe
rer Olefine sind der Fachwelt ebenfalls bekannt.
Der Einsatz eines funktionalisierten Ethylen-Propylen-
Dien-Monomers (EPDM) als Schlagfestmacher in Polyamiden
ist in der US-PS 4 174 358 beschrieben. Funktionalisier
tes EPDM fungiert auch als Schlagfestmacher in Gemischen
der vorliegenden Erfindung, da das Polyamid die konti
nuierliche Phase bleibt. Geeignete funktionalisierte
Schlagfestmacher (c) für die vorliegende Erfindung sind
in den Patenten US 3 884 882, US 4 026 967 und US-Re
31 680 beschrieben. Die am meisten bevorzugten Schlag
festmacher für den Einsatz in der vorliegenden Erfindung
sind Ethylen-Propylen-Dien-Polymere, die etwa 50 bis
80 Gew.-% Ethylen, 10 bis 50 Gew.-% Propylen und etwa 1
bis 10 Gew.-% eines Diens oder verschiedener Diene mit 6
bis 12 Kohlenstoff-Atomen umfassen und einen Gehalt an
Carbonsäure oder deren Derivat von etwa 0,05 bis
3 Gew.-% des Polymers aufweisen. Die am meisten bevor
zugten Diene sind 1,4-Hexadien und/oder Norbornadien.
Die Konzentration des modifizierten Schlagfestmachers
sollte zwischen 0 und 15 Gew.-% (vorzugsweise
0-10 Gew.-%) betragen. Der Grad der Funktionalität und
die Konzentration des modifizierten Schlagfestmachers
beeinflussen die Ausgewogenheit der physikalischen
Eigenschaften wie etwa Gesamtzähigkeit, insbesondere
Izod-Kerbschlagzähigkeit, Steifheit, thermische Eigen
schaften und Schwindung. Ist für eine spezielle An
wendung erhöhte Zähigkeit nicht erforderlich, so kann
Komponente (c) in dieser Erfindung weggelassen werden.
Sollte jedoch zur Erzielung höherer Zähigkeit ein
Schlagfestmacher zugesetzt werden, dann sollte er nur in
Kombination mit Komponente (d) in dieser Erfindung ver
wendet werden. Maleinsäureanhydrid ist das bevorzugte
Funktionalisierungsmittel für den modifizierten Schlag
festmacher.
Das modifizierte Olefin-Polymer, Komponente (d) in die
ser Erfindung, kann entweder ein Säure-modifiziertes
Propylen-Polymer oder ein Säure-modifiziertes Ethylen-
Polymer sein. Das modifizierte Olefin-Polymer ist in den
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in einer Konzentra
tion zwischen 2 und 15 Gew.-% vorhanden, vorzugsweise
zwischen 5 und 15 Gew.-%.
Das Basis-Polymer für das modifizierte Propylen-Polymer
kann wiederum ein Homopolymer, ein statistisches Co
polymer, ein Block-Copolymer oder ein schlagfest ge
machtes Polymer oder ein gefülltes Polymer irgendeines
der oben beschriebenen Polypropylene sein. Homopolymere
und Copolymere sind am meisten bevorzugt. Das Basis-Harz
für das modifizierte Ethylen-Polymer kann wiederum ir
gendein Polyethylen von sehr niedriger Dichte bis zu
sehr hoher Dichte sein. Es gibt keine speziellen Be
schränkungen in bezug auf die Schmelzviskosität des Vor
läufer-Polyolefins, jedoch ist ein Schmelzflußindex,
gemessen mit 2,16 kg bei 190°C, von weniger als
1,5 g/10 min bevorzugt, was einer kapillaren Schmelz
viskosität von < 100 Pa.s bei 285°C und 1000 s-1 ent
spricht.
Das Säure-modifizierte Polyolefin, Komponente (d), ist
pfropf-modifiziert mit 0,05 bis 3,0 Gew.-%, vorzugsweise
mit 0,5 bis 1 Gew.-%, einer Carbonsäure oder deren Deri
vat. Das Pfropfen des Polyolefins kann im Schmelzzu
stand, in Lösung oder in Suspension durchgeführt werden,
wie dies in der Literatur des Standes der Technik be
schrieben ist. Die Schmelzviskosität des modifizierten
Polyolefins unterliegt keinen Beschränkungen, jedoch
wurde gefunden, daß die Kompatibilisierung mit modifi
ziertem Polypropylen dann am wirkungsvollsten ist, wenn
der Schmelzindex, gemessen mit 2,16 kg bei 190°C, zwi
schen 50 und 150 g/10 min liegt, bzw. mit modifiziertem
Polyethylen, wenn der Schmelzindex, gemessen mit 2,16 kg
bei 190°C, unter 5 g/10 min liegt. Bevorzugtermaßen
sollte die kombinierte Schmelzviskosität des unmodifi
zierten Polyolefins und des Säure-modifizierten Poly
olefins höher sein als die Schmelzviskosität des Poly
amids, Komponente (a). Maleinsäureanhydrid ist das be
vorzugte Funktionalisierungsmittel. Derartige modifi
zierte Polyolefine können hergestellt werden, wie dies
beispielsweise in den veröffentlichten Europäischen
Patentanmeldungen 370 735 und 370 736 beschrieben ist.
Es gibt keine speziellen Beschränkungen in bezug auf den
Typ und die Konzentration der Füllstoffe, die in Ge
misch-Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung ein
gesetzt werden können. Bevorzugte Füllstoff-Typen sind
anorganische Füllstoffe wie etwa Glasfasern und Mineral-
Füllstoffe oder Mischungen daraus. Die bevorzugte Kon
zentration der Füllstoffe in der gefüllten Zusammenset
zung liegt zwischen 5 und 40 Gew.-%.
Wird ein Füllstoff einer Gemisch-Zusammensetzung der
vorliegenden Erfindung zugegeben, ist es jedoch wichtig,
sicherzustellen, daß der zugesetzte Füllstoff das bevor
zugte Polyamid/Polyolefin-Viskositätsverhältnis nicht
negativ beeinflußt. Wird beispielsweise ein Füllstoff
zugesetzt, der bevorzugt nur mit der Nylon-Phase rea
giert, dann wird durch die resultierende Zunahme der
Schmelzviskosität der Nylon-Phase die Tendenz zu
schlechter Homogenität verstärkt. Um dies zu verhindern,
wäre es daher notwendig, dem Polyolefin vor der Zugabe
zum niedrigviskosen Polyamid den Füllstoff zuzusetzen,
oder der Polyamid/Polyolefin-Mischung gleichzeitig einen
Füllstoff zuzusetzen, der bevorzugt mit der Polyolefin-
Phase reagiert.
Die Verwendung sehr niedrigviskosen Polyamids, Komponen
te (a), in Gemischen der vorliegenden Erfindung hat den
zusätzlichen positiven Effekt, daß ein beliebiger Füll
stoff besser benetzt wird. Ein weiterer positiver Effekt
ist die sehr niedrige Schmelzviskosität sogar bei hoch
gradig gefüllten Mischungen, wodurch sich Spritzgußteile
geringer Wandstärken und hoher Fließlängen erzielen las
sen.
Die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können
ein oder mehrere in der Technik bekannte Additive ent
halten wie etwa Wärmestabilisatoren, UV-Stabilisatoren
und Antioxidantien, Gleitmittel, Flammschutzmittel und
farbgebende Mittel, sofern diese Additive nicht das
Polyamid/Polyolefin-Viskositätsverhältnis verschieben.
Außerdem können die Polymere, die in den Zusammenset
zungen eingesetzt werden, selbst verschiedenartige Addi
tive enthalten, so wie sie von den Herstellern bezogen
werden.
Zur Vermeidung eines übermäßigen Abbaus des Polymers
während des Kompoundierens und des Spritzgießens werden
alle Polymer-Vormischungen und kompoundierte Mischungen
auf einen Feuchtigkeits-Gehalt von weniger als
0,15 Gew.-% vorgetrocknet.
Die Bestandteile werden dann in den richtigen Mengen
verhältnissen in einem geeigneten Gefäß wie etwa einer
Trommel oder einem Plastikbeutel vermischt. Die Mischung
wird dann in einem Ein- oder Doppelschnecken-Extruder
schmelzvermischt, bei einer Schmelztemperatur von 270°C
bis 300°C, gemessen am Austritt der Extruder-Düse.
Schmelztemperaturen unterhalb von 270°C sind angemessen
für Polyamide, die einen niedrigeren Schmelzpunkt als
PA6.6 haben, während Schmelztemperaturen, die deutlich
oberhalb von 300°C liegen, vermieden werden sollten, um
den Abbau des Polyolefins gering zu halten. Für eine
gute Dispersion des unmodifizierten und des modifizierten
Polyolefins, des modifizierten EPDM und anderer Additive
wie z. B. Füller wird es bevorzugt, einen Doppel
schnecken-Extruder mit geeigneter Konstruktion der
Schnecke einzusetzen. Aus speziellen Gründen kann es
wünschenswert sein, einen Teil der Bestandteile strom
abwärts von der Seite her in den Extruder einzuspeisen.
Bei gefüllten Polyamid/Polyolefin-Gemischen kann es vor
teilhaft sein, die polymeren Bestandteile (a), (b), (c)
und (d) vor der Zugabe des Füllstoffs als Schmelze zu
vermischen.
Das aus der Düse austretende kompoundierte Material wird
in Wasser abgeschreckt, mit Druckluft vom Oberflächen
wasser befreit und zu Pellets zerschnitten. In Fällen,
in denen der Restfeuchtigkeitsgehalt des fertigen Pro
dukts größer als 0,15 Gew.-% ist, wird das Material in
einem Trockenluft- oder Vakuumofen getrocknet.
Das trockene Material wird dann mit Hilfe einer Stan
dard-Spritzgußmaschine zu Probekörpern für den Test ge
formt. Hinsichtlich der Spritzgußmaschine bestehen
keine besonderen Beschränkungen. Allerdings wird empfoh
len, eine Schneckenkonstruktion zu verwenden, wie sie
typischerweise für semi-kristalline Polymere wie z. B.
Polyamide oder Polyolefine verwendet wird. Ist die
Schneckentiefe in der Einzugs- und Meteringzone zu groß und das
Kompressionsverhältnis in diesen beiden Zonen zu gering, kann es zu un
genügender und inhomogener Vermischung der verschiedenen
Komponenten im Gemisch kommen. Vorzugsweise wird für
Mischungen auf der Grundlage von PA6.6 eine Schmelz
temperatur von 270°C bis 285°C und eine Formtemperatur
von 60°C bis 110°C angewandt. Bei Mischungen auf der
Grundlage von Polyamiden mit niedrigeren Schmelzpunkten
müssen die Schmelztemperaturen, wie in der Technik be
kannt, entsprechend eingestellt werden. Weitere wichtige
Parameter des Formpressens wie etwa Spritz- und Halte
druck und Vorschubzeit der Schnecke werden im Hinblick
auf ein optimales Erscheinungsbild der geformten Probe
körper eingestellt.
Zur Messung der Schmelzviskosität der Komponenten der
Polyamid/Polyolefin-Mischungen der vorliegenden Erfin
dung werden zwei standardisierte Methoden herangezogen.
Bei den Nylons wurde nur die kapillare Schmelzviskosität
bei 285°C und 1000 s-1 in einem Computer-unterstützten
Rosand-Präzisionskapillarrheometer gemessen. Alle Harze
wurden auf einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 0,1%
vorgetrocknet.
Bei den unmodifizierten und modifizierten Polyolefinen
und den modifizierten Schlagfestmachern wird gewöhnlich
der Schmelzindex (MI) oder Schmelzflußindex (MFI) bei
2,16 kg Belastung und 190°C, 230°C oder 280°C gemäß
ASTMD-1238 bevorzugt.
Daher werden MI und MFI zur Charakterisierung der
Schmelzviskosität dieser Komponenten angegeben. In Ta
belle 1 sind jedoch auch die kapillaren Schmelzviskosi
täten für diese Komponenten angegeben, wie sie für die
Nylons bestimmt wurden, um die Viskositätsverhältnisse
aller polymerer Komponenten untereinander vergleichen zu
können.
Als drittes Maß für die Viskosität der Nylons enthält
Tabelle 1 auch Werte der relativen Viskosität, gemessen
in 90% Ameisensäure gemäß ASTMD-789-86, um mit der ka
pillaren Schmelzviskosität korrelieren zu können.
Zur Beurteilung der "makroskopischen Morphologie" von
Polyamid/Polyolefin-Mischungen in Spritzgußteilen werden Angußstange und
Angußverteiler von Probekörpern wie etwa Zugstäben
nach DIN oder ASTM verwendet. Das verwendete Werkzeug
besitzt eine Kavität für einen Zugstab nach DIN oder
ASTM und zwei Kavitäten für zwei Biegestäbe nach DIN
oder ASTM. Die konische Angußstange hat einen Durchmesser von
5 mm an der Spitze und 8 mm am Fuß, bei einer Gesamt
länge von 80 mm. Das Angußverteilersystem ist quadra
tisch, 8 mm × 8 mm, auf der Seite zu den beiden Biege
stäben hin etwa 160 mm lang und auf der Seite zum
einzelnen Zugstab hin etwa 150 mm lang.
Der Test auf eine delaminierbare Oberflächenschicht, das heißt,
eine Oberflächenschicht, die mittels eines Werkzeugs mit mehr oder
weniger Kraftaufwand abgeschält werden kann, besteht
darin, eine dünne Schicht Material von der Oberfläche
längsseits der Angußstange wie auch längsseits des
Angußverteilers mit einem Messer oder einer Zange abzu
schneiden. Im Falle einer schlecht haftenden Oberflächen
schicht zeigt sich dies klar im Querschnitt solcher Ab
schnitte, oder durch Stücke der Oberflächenschicht, die abblät
tern. Dieser Test ist eine qualitative Prüfung, aber
nichtsdestoweniger sehr effektiv bei der Untersuchung
der "makroskopischen Morphologie". Es ist wichtig, einen
solchen Test nicht nur mit den geformten Probekörpern
auszuführen, sondern auch mit dem Angußverteiler
weil sich die Probleme normalerweise dort am stärksten
zeigen. Nach unserer Erfahrung können Probekörper, die
in ähnlicher Weise wie oben beschrieben angegossen wur
den, nur sehr wenig delaminierbare Oberflächenschicht aufweisen,
während sich im Bereich des Angusses oder des Angußver
teilers starke Delaminierungstendenz zeigt.
Es stellte sich deutlich heraus, daß der Angußbereich am
informativsten ist, das heißt, überaus empfindlich für
die Beurteilung der Morphologie, und gerade an der Spit
ze des Angusse verschwinden die Anzeichen für Delaminie
rung zuletzt. Die "makroskopische Morphologie" einer
Polyamid/Polyolefin-Mischung verbessert sich tendenziell,
wenn die delaminierbare Randzone in den verschiedenen
Bereichen in der folgenden Reihenfolge eliminiert wird:
Probekörper < Angußverteiler < ganze Angußstange < Spitze der
Angußstange. In diesem Sinne ist die "makroskopische Mor
phologie" einer Mischung, die nur in der Angußstange, aber nicht
im Angußverteiler eine delaminierbare Randzone zeigt,
klar homogener im Vergleich zu einer Mischung, die eine
deliminierbare Randzone im Angußverteiler, aber nicht in den
Probekörpern zeigt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, wobei
Teile und Prozentanteile gewichtsbezogen sind.
Für die Beispiele 1 und 2 verwendete Bestandteile:
(siehe Bestandteile in Tabelle 1).
Die Polyamid-6.6-Harze PA6.6#1 bis #5 sind Polyamid-
6.6-Harze unterschiedlichen Molekulargewichts, ausge
drückt als relative Viskosität (RV) und kapillare
Schmelzviskosität. Das am wenigsten viskose PA6.6, das
stets verbesserte Morphologie lieferte, ist PA6.6#5 mit
einer RV von 23,6, gemessen in 90% Ameisensäure. Die
kapillare Schmelzviskosität von PA6.6#5 betrug 12,2 Pa.s
bei 285°C und 1000 s-1.
Die beiden unmodifizierten Homopolypropylene Homo-PP#1
und #2 sind sich hinsichtlich ihres Schmelzflußindex
sehr ähnlich, stammen aber aus zwei verschiedenen Quel
len. Ihr Schmelzflußindex, gemessen bei 230°C mit
2,16 kg, lag im Bereich von 1,0 bis 3,0 g/10 min, was
einer kapillaren Schmelzviskosität von etwa 107 Pa.s bei
285°C und 1000 s-1 entspricht.
Die beiden unmodifizierten Polyethylene PE#1 und #2 sind
LDPE auf der Grundlage eines 93,7/6,3%-Copolymers von
Ethylen/Buten bzw. eines 100% Homopolyethylens mit einem
Schmelzflußindex von 0,6 bzw. 5,0 g/10 min bei 190°C mit
2,16 kg.
Die drei modifizierten Polypropylene g-PP#1, #2 und #3
sind alle mit Maleinsäureanhydrid mit Konzentrationen
von 0,55, 0,20 und 0,21 Gew.-% funktionalisiert und un
terscheiden sich auch im Schmelzflußindex, gemessen bei
230°C mit 2,16 kg, der 250, 7 bzw. 21 g/10 min beträgt.
Die beiden modifizierten Polyethylene g-PE#1 und #2 sind
sich sehr ähnlich, und zwar sowohl hinsichtlich des Ge
wichtsprozentanteils an Maleinsäureanhydrid-Funktionali
tät von 0,8 bis 1,0, als auch hinsichtlich des Schmelz
index von 1,0 bis 2,0 g/10 min, gemessen bei 190°C mit
2,16 kg.
Das modifizierte EPDM g-EPDM#1 basiert auf
70,2/25,68/4,0/0,12% Ethylen/Propylen/1,4-Hexadien/Nor
bornadien. Die Maleinsäureanhydrid-Funktionalität be
läuft sich auf 0,2 bis 0,4 Gew.-%.
Die beiden Antioxidantien waren eine metallische Verbin
dung (AO#1) und ein sterisch gehindertes Amin (AO#2).
Es wurden nur Polymere mit einem Feuchtigkeitsgehalt von
< 0,15% verwendet. Für jede Mischung wurden alle Bestand
teile trommelgemischt und als Gesamtvormischung in die
Rückseite eines 25 mm Berstorff-Doppelschnecken-
Extruders eingespeist. Die Kompoundierung wurde mit
einer Austragsgeschwindigkeit von 5 bis 15 kg/h und einer
Schneckengeschwindigkeit von 150 bis 250 U/min durchge
führt. Die Zylindertemperaturen wurden so gewählt, daß
eine Schmelztemperatur der Schmelze am Düsenausgang von
270 bis 285°C erhalten wurde.
Das die Düse verlassende Extrudat wurde in Wasser abge
schreckt, mit Druckluft vom Oberflächenwasser auf dem
Extrudat befreit und zu Pellets zerschnitten. Die Pel
lets wurden dann in einem Vakuumofen bei 80 bis 100°C
über Nacht getrocknet, ehe die Probekörper bei einer
Formtemperatur von 80°C und einer Schmelztemperatur von
275 bis 280°C spritzgegossen wurden.
Allgemein zeigen die Harze 1A bis 4B in Tabelle 1 den
Effekt von niederviskosem Polyamid (PA6.6) in Kombina
tion mit verschiedenen unmodifizierten- Homo-PP, modifi
ziertem Polypropylen und modifiziertem Elastomer auf die
"makroskopische Morphologie" bei Spritzguß-Probekörpern.
Die Harze 1A, 2A, 3A und 4A sind Vergleichsmischungen
auf der Grundlage von hochviskosem Polyamid (PA6.6 #2
oder #). Die Harze 1B, 2B, 3B und 4B sind äquivalente
Harze auf der Grundlage von niederviskosem Polyamid
(PA6.6 #5). Die Harze 1B, 2B, 3B und 4B fallen in den
Umfang der vorliegenden Erfindung. Die Testergebnisse
für die Harze 1B, 2B, 3B und 4B, alle auf der Grundlage
von niederviskosem PA6.6, zeigen klar eine drastische
Verbesserung der "makroskopischen Morphologie" von
Spritzguß-Probekörpern gegenüber den äquivalenten Harzen
1A, 2A, 3A und 4A, die sich nur dadurch unterscheiden,
daß sie auf höherviskosem PA6.6 basieren. Die Verbesse
rung in der Morphologie wird in Kombination mit ver
schiedenen modifizierten Polypropylenen und in Kombi
nation mit sowohl einem modifizierten Polypropylen als
auch einem modifizierten EPDM-Elastomer gezeigt.
Die Harze 5A, 5B und 5C in Tabelle 1 zeigen den Effekt
von niederviskosem Polyamid (PA6.6) in Kombination mit
unmodifiziertem PE und modifiziertem PE auf die "makro
skopische Morphologie" bei Spritzguß-Probekörpern. Das
Harz 5A ist eine Vergleichsmischung auf der Grundlage
von hochviskosem Polyamid (PA6.6), die Harze 5B und 5C
sind ähnliche Polyamid/Polyolefin-Mischungen, basieren
aber auf niederviskosem PA6.6. Die Harze 5B und 5C fal
len in den Umfang der vorliegenden Erfindung. Die Test
ergebnisse zeigen klar eine signifikante Verbesserung
der "makroskopischen Morphologie" für die Mischungen auf
der Grundlage von niederviskosem Polyamid PA6.6.
Claims (4)
1. Polyamid/Polyolefin-Gemische, dadurch gekennzeichnet,
daß sie
- (a) 45 bis 88 Gew.-% eines Polyamids;
- (b) 10 bis 25 Gew.-% eines nicht-modifizierten Poly olefins, mit einer kapillaren Schmelzviskosität bei 285°C und 1000 s-1 von wenigstens 50 Pa.s;
- (c) 0 bis 15 Gew.-% eines mit einer Carbonsäure oder einem Derivat derselben gepfropften Ethylen- Propylen-Dien-Polymers, das 50 bis 80 Gew.-% Ethylen, 10 bis 50 Gew.-% Propylen und 1 bis 10 Gew.-% eines Diens mit 6 bis 12 Kohlenstoff- Atomen umfaßt und einen Gehalt an Carbonsäure oder deren Derivat von etwa 0,05 bis 3 Gew.-% des Polymers aufweist; und
- (d) 2 bis 15 Gew.-% eines mit 0,05 bis 3 Gew.-% Car bonsäure oder einem Derivat derselben gepfropften Olefin-Polymers enthalten,
2. Gemische nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Polyamid bei 285°C und 1000 s-1 eine kapillare
Schmelzviskosität von 30 Pa.s oder weniger und das
säuregepfropfte Olefin-Polymer (d) ein gepfropftes
Propylen-Polymer oder ein gepropftes Ethylen-Polymer
ist, welches eine kapillare Schmelzviskosität bei 285°C
und 1000 s-1 von wenigstens 30 Pa.s aufweist.
3. Gemische nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie umfassen:
- (a) 60 bis 80 Gew.-% Polyamid;
- (b) 15 bis 25 Gew.-% nicht-modifiziertes Polyolefin;
- (c) 0 bis 10 Gew.-% säuregepfropftes Ethylen-Pro pylen-Dien- Polymer; und
- (d) 5 bis 15 Gew.-% des säuregepfropften Polyolefins.
4. Verwendung der Gemische nach Ansprüchen 1 bis 3 zur
Herstellung eines geformten Gegenstandes.
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