DE41312C - Einrichtung zum Mahlen von Papierstoff - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE SB: Papierfabrikation.

Einrichtung zum Mahlen von Papierstoff.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. April 1887 ab.

In einer Wanne A mit geneigtem Boden A' ist eine Holländerwalze B angeordnet, deren Messer kürzer gehalten und enger an einander gestellt sind, als bei Ganzzeugholländern üblich ist. Diese Walze nimmt nahezu die , volle Breite der Wanne ein. Unterhalb der Walze befindet. sich das aus feststehenden Messern zusammengesetzte Grund werk P. Von den Lagern der Walzenachse ist das eine fest und das andere in seiner Höhenlage verstellbar, so dafs der Abstand der Walze vom Grundwerk nach Bedarf geregelt werden kann. Der Boden der Wanne ist an seinem höchsten Theile mit zwei Oeffnungen O'" und O" und an seinem tiefsten Theile mit zwei Oeffnungen O' und O versehen, von denen die beiden ersteren zur Einführung des zu verarbeitenden Halbzeuges dienen und die beiden letzteren nur dann in Thätigkeit treten, wenn in die Wanne mehr Stoff eingeführt ist, als mit Vortheil verarbeitet werden kann, und der Ueberschufs entfernt werden soll. Sämmtliche Oeffnungen sind durch Ventilkegel verschliefsbar.

In dem Fabrikraum unterhalb der beschriebenen Holländereinrichtung sind dicht neben einander zwei viereckige Behälter C und D aus Mauerwerk angeordnet, welche mit Lattenrührwerken d d versehen sind. Neben diesen Behältern sind Pumpen E und F aufgestellt, deren Saugleitungen /und / mit dem Behälter C bezw. mit dem Behälter D in Verbindung stehen und deren gemeinschaftliches Druckrohr K über der Wanne A an ihrer flachen Seite ausmündet.

Der Halbzeug wird in einen der Behälter, beispielsweise C, eingebracht. Ist dieser in erforderlicher Weise gefüllt, so werden die Sperrventile S S' der Saugleitungen so gestellt, dafs beide Pumpen gemeinschaftlich aus diesem Behälter den Stoff entnehmen und ihn durch die Leitung K in die Wanne A giefsen. Hier fliefst der Stoff, dem Gefälle des Bodens folgend, der Holländerwalze zu, wird von dieser verarbeitet, wieder aufwärts geführt und strömt alsdann durch die durch Hebung des Verschlufskegels freigegebene Oeffnung O"' und die sich an diese anschliefsende Leitung M nach dem Behälter D ab. Ist dieses geschehen, so werden die Sperrventile der Saugleitungen so umgestellt, dafs beide Pumpen nunmehr gemeinschaftlich aus dem Behälter D saugen und den Stoff aufs Neue der Wanne A zuführen. Der durch die Arbeit der Holländerwalze in der Wanne aufwärts geschleuderte Stoff gelangt nach Freigebung der Oeffnung O" in die Wanne C zurück. Das beschriebene Spiel wird so oft wiederholt, wie es die Natur des Halbzeuges und der Feinheitsgrad des Ganzzeuges, welchen man erzielen will, erheischt. Zur Abführung des fertiggestellten Ganzzeuges aus der Wanne A dient die durch einen Schieber verschliefsbare Oeffnung R.

Die Vortheile, welche der Erfinder mit dem beschriebenen Apparat erreichen will, be- . stehen einmal darin, dafs der Holländer keine Räume enthält, durch welche ein Theil der Masse unverarbeitet hindurchgehen kann, und ferner, dafs die unverarbeitete Masse sich nicht mit solcher mischt, welche bereits einen ge-

wissen Feinheitsgrad erhalten hat. Es wird vielmehr bei jeder Füllung dem Holländer ein Stoff von gleichem Verarbeitungszustand zugeführt, um in seiner Gesammtheit auf einen höheren Feinheitsgrad gebracht zu werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Apparat zur Herstellung von Ganzzeug, bestehend aus dem Holländer A A' B P, charakterisirt durch eine Messerwalze von nahezu gleicher Breite wie die Wanne, in Verbindung mit den Rührbehältern Cd und Dd und einem Pumpwerk, welches den Stoff abwechselnd bald aus dem einen Behälter, bald aus dem anderen in den Holländer fördert, aus welchem derselbe durch die obere Oeffnung O" oder 0'" nach erfolgter Verarbeitung in den leeren Behälter zurückfliefst, um nach erfolgter Füllung aufs Neue in die Holländerwanne befördert zu werden.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.