DE110227C - - Google Patents
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Classifications
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verarbeitung von Malz bezw.
Getreide für die Herstellung von Brauereimaische.
Bisher war es in Brauereien üblich, das
Malz und Getreide trocken zu schroten und so zur Vermaischung zu bringen. Obwohl es
bekannt ist, dafs diese Schrotung auf trockenem Wege grofse Nachtheile nach sich bringt, indem
z. B. nicht immer eine genügende Verzuckerung des so geschroteten Malzes und Getreides eintritt, das Ablaufen der Würze
dabei viel Zeit beansprucht und die Würzen nicht blank laufen, so ist doch bislang ein
anderes Verfahren nicht eingeführt worden. Man hielt das Nafsschroten zwar für erstrebenswerth,
doch nicht für ausführbar, wie z.B. aus dem Vortrag des Herrn Professor Dr. Windisch
(Wochenschrift für Brauerei 1898, S. 249 bis 252) hervorgeht.
Infolge von Versuchen zeigte es sich nun, dafs diese Uebelstände daher kommen, dafs
die Schalen der Körner, namentlich beim Malz, durch das Darren zu trocken und spröde
sind und infolge dessen beim Schroten zerstückelt werden, dafs ferner die am Korn
sitzenden Unreinlichkeiten, Staub, Pilz u. s. w., mit in die Maischen gelangen und infolge
dessen besonders auch die Sarcinabildung durch die kleinen Mehlstaubkörnchen aufserordentlich
befördert wird.
Diesen Uebelständen hilft das Verfahren nach vorliegender Erfindung ab, wenn man das
Malz und Getreide nafs schrotet und vor dem Verschroten wSscht und einweicht.
Für den grofsen praktischen Betrieb' ist es hierzu aber nöthig, dafs die zur Verwendung
gelangenden Apparate mechanisch und continuirlich arbeiten und die einzelnen Operationen
glatt vor sich gehen.
Es ist wichtig, dafs die Malz- und Getreide-, körner stets nur so lange mit Wasser in Berührung
bleiben, als sich als nöthig herausgestellt hat. Das Korn darf nicht zu viel
Wasser aufgenommen haben, es wird sonst schmierig, kleisterig und schwer löslich; es
darf auch nicht zu wenig Wasser aufgenommen haben, da dann die Schale noch zu bröcklig
ist und das Innenkorn noch Staub beim Zerkleinern abgeben würde.
Das Korn inufs eben so viel Wasser haben, dafs beim Schroten die Schalen fast ganz
bleiben und der Kern staubfrei zerkleinert werden kann. Ferner ist es nöthig, dafs jedes
Korn gleich lange mit dem Wasser in Berührung bleibt, dafs der Zulauf des Kornes
continuirlich stattfindet und dem Ablauf entspricht. .
Ferner mufs der Apparat, der das Waschen und Weichen bewirkt, zuerst hauptsächlich als
Waschapparat dienen, die Körner tüchtig in Bewegung halten und einen fortwährenden Ablauf
für das Schmutzwasser und einen fortr währenden Zulauf für reines Wasser bekommen.
Man hat schon Waschmaschinen für Gerste vorgeschlagen, die auch continuirlich arbeiten
(s. z. B. die Patentschriften 34402, 35888 und 30157), ohne jedoch auf das vorliegende Gesammtverfahren
zur Verarbeitung des Maischgutes geführt zu werden.
Claims (2)
- Im zweiten Theil des Apparates soll das Korn noch das richtige Wasserquantum aufnehmen; hier kann die Bewegung mäfsiger sein und das zufiiefsende Wasser mufs von jedem gewünschten Wärmegrade sein können, damit geeignetenfalls das zerkleinerte Gut mit der gewünschten Temperatur in den Maischbottich gelangt. Das fertig gewaschene und geweichte Malz oder Getreide wird dann mechanisch auf eine'Schrotmühle mit eisernen1 Mahlscheiben oder auf sonst eine zweckentsprechend construirte Schrotvorrichtung geführt, hier zerkleinert und das teigartige Gut in den Maischbottich zur Vermaischung übergeführt.Der bekannte Malzmilchapparat von Böhm und ähnliche Constructionen lassen sich zu diesem Verfahren nicht verwenden, da in demselben ein Kreislauf des Wassers mit dem Malz hergestellt wird und infolge dessen alle Körner vielmals den Zerkleinerungsapparat passiren, um vollständig zerrieben zu werden. Auch dient dieser Apparat, wie schon der Name sagt, nur zur Herstellung einer Malzmilch, d.h. zu einer verhältnifsmäfsig weniger concentrirten, Milch ähnlich aussehenden Flüssigkeit mit möglichst fein zerriebenem suspendirtem Malz. Ebensowenig eignet sich der Lipp'sche Apparat (Patentschrift 39117) für vorliegende Erfindung; bei diesem. Apparat gelangt der Grundgedanke vorliegender Erfindung nicht zur Verwirklichung, da hierbei z. B. das ganze Malzquantum auf einmal in den Apparat eingebracht wird.Die schematische Zeichnung. zeigt an einem Ausführungsbeispiel, wie durch Anordnung entsprechender Apparate das Verfahren zur Anwendung kommen kann.α ist ein grofses Sammelgefäfs zur Aufnahme des zu vermaischenden Materials; der Boden desselben ist trichterförmig und durch einen Schieber b verschliefsbar. c ist ein Wasch- und g . ein Weichapparat, beide von fast gleicher Bauart sind lange. Tröge mit halbrunden Böden; in der Richtung der Längsachse befindet sich eine Welle e bezw. h, wovon erstere mit darauf sitzenden. Rührarmen und Schaufeln, letztere nur mit Schaufeln versehen ist. Diese Wellen können durch Riemenbetrieb oder in anderer Weise in Drehung gesetzt werden. Das Sammelgefäfs α steht über dem rechten Ende des Waschgefäfses c und die Verbindung beider Gefäfse ist derartig hergestellt, dafs selbst, wenn der Schieber b zu weit geöffnet ist, nur so viel Korn in e hineinfallen kann, als durch die Schaufeln, die nach links hin arbeiten, fortgeschoben wird. An der linken Stirnwand befindet sich eine Auslauföffnung, und die letzten Schaufeln sind so geformt, dafs sie die Körner heben und zur Oeffhung hinauswerfen, d ist ein Reinwasser-Zulafshahn. Der Weichapparat g ist,, wie schön erwähnt, ebenso wie c constfuirt, jedoch ohne Rührarme. Schaufeln zur Fortbewegung des Gutes nach links sind ebenso viel vorhanden, damit in c und g die Massenbewegung dieselbe ist. f ist der Zuflufshahn für kaltes oder temperirtes Wasser, g steht zweckentsprechend tiefer als c, damit das Korn aus c in den Behälter g fallen kann. Die Ueberleitung geschieht durch eine geneigte Rinne, deren Boden siebartig ist. Das übergeworfene Korn gleitet über den Rinnenboden fort nach g hinein, während das gleichzeitig überlaufende Schmutzwasser durch den Siebboden sich absondert und in irgend. einer Weise fortgeführt wird.Das Waschwasser kann man auch derart in den Waschapparat einführen, dafs es das Waschgut nach dem Gegenstromprincip wäscht.Das fertig gewaschene Korn wird in beiden Fällen zur Aufnahme des Weichwassers nach der Schrotmühle i geführt; das ablaufende Wasser kann aber, da es unter Umständen, namentlich bei Anwendung von warmem Wasser, werthvolle Extractivstoffe aufgenommen hat, direct in den Maischbottich geleitet, und als Maischwasser benutzt werden. Das zerkleinerte Maischgut geht durch das Abfallrohr auch direct in den Maischbottich.Dafs sich auch anders construirte Apparate gleich gut verwenden lassen, ist selbstverständlich. Die beschriebene Ausführungsform dient nur zur Erläuterung des Verfahrens.Pat ε ν τ-A ν s ρ R 0 c η ε :ι. Verfahren zur Vorbereitung von Malz (event, in Mischung mit Getreide) zur Herstellung von Brauereimaische, dadurch gekennzeichnet, dafs man es im continuirlichen Gange in einem liegenden Behälter unter Anwendung einer Rührvorrichtung durch Wasser hindurchbewegt und nach Abscheidung des Schmutzwassers in einem zweiten, ebenfalls .. und zwar event, temperirtes Wasser enthaltenden Behälter das nunmehr, reine Maischgut unter mechanischer Hindurchbewegung in zweckmäfsiger Weise weicht, dann durch eine Nafsschrotvorrichtung hindurch in den Vormaischbottich führt.
- 2. Die weitere Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch 1, .dadurch gekennzeichnet, dafs man das bei dem genannten Verfahren angewendete Weichwasser im temperirten. Zustande als Einmaischwasser benutzt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE110227C true DE110227C (de) |
Family
ID=380055
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT110227D Active DE110227C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE110227C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2945976A1 (de) * | 1979-11-14 | 1981-05-21 | Anton Steinecker Maschinenfabrik Gmbh, 8050 Freising | Vorrichtung zur nassschrotung von gut |
DE2844827C2 (de) * | 1978-10-14 | 1984-09-20 | Bernhard Dipl.-Braum. 8710 Kitzingen Lenz | Vorrichtung zum Weichen von Braumaterialien |
-
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- DE DENDAT110227D patent/DE110227C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2844827C2 (de) * | 1978-10-14 | 1984-09-20 | Bernhard Dipl.-Braum. 8710 Kitzingen Lenz | Vorrichtung zum Weichen von Braumaterialien |
DE2945976A1 (de) * | 1979-11-14 | 1981-05-21 | Anton Steinecker Maschinenfabrik Gmbh, 8050 Freising | Vorrichtung zur nassschrotung von gut |
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