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Vorrichtung zum kontinuierlichen Maischen von Braumalz Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Maischen von Braumalz im
Durchfluß durch mindestens einen etwa waagerecht liegenden, von außen beheizten
Behälter.
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Der bekannteste der allgemein als Maischprozesse bezeichneten Infusionsprozesse
besteht im wesentlichen darin, daß Malzschrot mit heißem Wasser vermischt und die
entstehende Mischung oder Maische in große Maischbottiche geleitet wird, in denen
sich bei Einhaltung einer bestimmten Temperatur die Stärke der Maische in Zucker
umwandelt. Die entstehende süße Flüssigkeit oder Bierwürze wird am Boden des Maischbottichs
abgelassen, nachdem sie vorher die abgesetzten und eine dicke Filterschicht bildenden
Maischeteilchen durchlaufen hat. Nach Abschluß des Maischprozesses müssen die großen
Bottiche entleert und in langwierigen Arbeitsgängen gereinigt werden, so daß erhebliche
Leerzeiten entstehen.
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Es sind aber auch Maischprozesse bekannt, bei denen die Umsetzung
und die Filterung der Maische kontinuierlich, zum Teil auch getrennt voneinander
vorgenommen werden.
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Eine Umsetzungsstufe in einem kontinuierlichen Maischverfahren beschreibt
die deutsche Patentschrift 82 343. Die Umsetzung der Maische erfolgt hierbei in
mehreren waagerecht hintereinanderliegenden, länglichen Maischbottichen mit im wesentlichen
U-förmigem Querschnitt. Der Durchlauf der Maische durch die Bottiche erfolgt durch
Transportschnecken. Im mittleren Hauptbottich sind zum Rühren der Maische Knetschaufeln
angeordnet.
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Nun bringt die Umsetzung der Maische eine Anzahl Probleme mit sich,
welche die bekannte Vorrichtung nicht in zufriedenstellender Weise zu lösen vermag.
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Die optimale Umsetzung der Stärke der Maische in Zucker macht es erforderlich,
daß erstens die Maische insgesamt verhältnismäßig lange in der Umsetzungszone verbleibt
und dabei kräftig gerührt wird und daß zweitens die Umsetzung der Maische wirklich
gleichmäßig erfolgt, d. h., daß alle Maischeteilchen die gleiche Verweilzeit in
der Umsetzungsstufe haben.
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Bei der Vorrichtung nach der deutschen Patentschrift 82 343 sind die
einzelnen Knetschaufeln verhältnismäßig klein und mit beträchtlichem Abstand voneinander
angeordnet, so daß jeweils nur einzelne Volumenabschnitte der Maische gerührt werden.
In dem mittleren Hauptbottich, dem sogenannten Verzuckerungsbottich, besteht keine
Gewähr, daß alle Maischeteilchen die gleiche Verweilzeit haben; vielmehr ist es
möglich, daß einige Teilchen die Umsetzungszone wesentlich rascher durchlaufen als
andere. Die Folge davon ist, daß ein Teil der bereits umgesetzten Maische länger
als notwendig im Bottich verbleibt und den Durchlauf belastet, während ein anderer
Teil durdhläuft, ohne vollständig umgesetzt zu sein.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die geschilderten Nachteile abzustellen
und eine Vorrichtung zu schaffen, die eine optimale Umsetzung der Maische dadurch
gewährleistet, daß alle Maischeteilchen trotz kräftigen Rührens für die gleiche
Zeit in der Umsetzungsstufe verbleiben.
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Die Vorrichtung zum kontinuierlichen Maischen von Braumalz im Durchfluß
durch mindestens einen etwa waagerecht liegenden, von außen beheizten Behälter ist
erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßebene des als Zylinder ausgebildeten
Behälters etwas höher als die Auslaßebene liegt und daß der Zylinder innen mit sich
über dessen gesamte Länge erstreckenden, radial auf die Zylinderachse zu gerichteten
Leitblechen sowie mit mehreren, mit Abstand über die Länge des Zylinders verteilten
Querblechen mit segmentförmigen, von Querblech zu Querblech zueinander versetzten
Ausnehmungen versehen ist, wobei die Leitbleche und Querbleche zusammen mit dem
Zylinder oder unabhängig von diesem um die Zylinderachse drehbar sind.
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Dadurch, daß die Einlaßebene des als Zylinder ausgebildeten Behälters
höher liegt als die Auslaßebene,
erfolgt ein langsamer, völlig gleichmäßiger
Durchlauf der Maische infolge des Eigengewichtes derselben, d. h., alle Maischeteilchen
haben die gleiche Verweilzeit im Zylinder.
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Die sich längs erstreckenden Leitbleche erfassen die Maische über
die ganze Länge des Zylinders hinweg. Die Maische wird dabei kräftig gerührt. Das
Anheben und Zurückfallen aller Maischeteilchen erfolgt senkrecht zur Durchlaufrichtung,
d. h., es ist keine in Richtung des Durchlaufes wirkende Kraftkomponente vorhanden,
die einen ungleichmäßigen Durchlauf bewirken könnte.
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Einer weiteren Verlangsamung des Durchlaufes dienen die mit zueinander
versetzten Ausnehmungen versehenen Querbleche,. Da die Größe der Ausnehmungen die
gleiche und ihre gegenseitige Versetzung regelmäßig ist, wird der Durchlauf der
Maische zwar verlangsamt, sein Gleichmaß jedoch nicht beeinträchtigt.
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.Für die Umsetzung der Maische spielt es keine Rolle, ob die Leit-
und Querbleche im Zylinder fest angeordnet sind und zusammen mit diesem umlaufen
oder ob sie relativ zu einem ortsfesten, gegensinnig oder mit abweichender Geschwindigkeit
gleichsinnig rotierenden Zylinder umlaufen.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel an Hand
der Figuren näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 schematisch eine Anlage zum Maischen
von Braumalz unter Verdeutlichung der Anordnung der einzelnen Teile zueinander und
F i g. 2 in perspektivischer Darstellung den Umsetzungszylinder der Anlage nach
F i g. 1.
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Gemäß F i g. 1 wird dem Fülltrichter 1 Braumalz zugeführt. Von der
Transportschnecke 2, die ihren Antrieb über das Regelgetriebe 5 vom Motor 4 erhält,
wird das Braumalz in die Schrotmühle 6 eingeleitet. Die Schrotmühle 6 erfährt ihren
Antrieb durch den Motor 7 über das Getriebe B. Das gemahlene Malzschrot wird von
der durch den Motor 11 angetriebenen Transportschnecke 10 aus der Kammer 9 der Mühle
heraus in den Mischbottich 12 eingeleitet, in welchem es mit über die Leitung 13
herangeführtem heißem Wasser vermischt wird. Vorteilhafterweise wird das Malzschrot
unterhalb des im Mischbottich 12 vorhandenen Flüssigkeitspiegels zugeführt.
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Die Mischung aus Malzschrot und heißem Wasser wird durch die Schaufel
14 der Mischvorrichtung 15 unter Bildung von Maische leicht gerührt.
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Das Zufuhrverhältnis von Wasser und Malzschrot ist so bemessen, daß
die Maische allmählich über das Rohr 16 aus dem Mischbottich 12 abfließt und in
den von außen beheizten Umsetzungszylinder 17 eintritt. Der Umsetzungszylinder 17
rotiert um seine Achse und erhält seinen Antrieb in bekannter Weise über die Walzen
18.
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Wie aus F i g. 1 ersichtlich ist, ist der Einlaßstutzen des Umsetzungszylinders
17 kleiner als der Auslaßstutzen 19 desselben. Demzufolge liegt die Einlaßebene
höher als die Auslaßebene, und die Maische fließt infolge ihres Eigengewichtes langsam
und gleichmäßig durch den Zylinder hindurch, in dem sie während des Durchlaufes
heftig gerührt wird.
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Den Aufbau des Zylinders zeigt im einzelnen die F i g. 2. An der Zylinderinnenwandung
sind die sich über die Zylinderlänge erstreckenden, radial auf die Zylinderachse
zu gerichteten Leitbleche 34 angeordnet. Bei Rotation des Zylinders heben die Leitbleche
34 die Maische über die Zylinderlänge hinweg senkrecht zur Durchlaufrichtung an
und lassen sie wieder zurückfallen, so daß die Maische kräftig gerührt wird.
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Mit Abstand über die Länge des Zylinders verteilt sind außerdem die
Querbleche 33 angeordnet. Jedes Querblech 33 ist mit einer segmentförmigen Ausnehmung
33 a versehen, wobei die Ausnehmungen 33 a
von Querblech zu Querblech
zueinander versetzt sind.
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Die Querbleche 33 hemmen zwar den Durchlauf der Maische, erzeugen
aber genau wie die Leitbleche 34 keinerlei in Durchlaufrichtung wirkende Kraftkomponente,
so daß das Gleichmaß des Durchlaufes nicht beeinträchtigt wird und alle Maischeteilchen
im wesentlichen die gleiche Verweilzeit im Zylinder haben.
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Je nach der herzustellenden Biersorte können ein einzelner Umsetzungszylinder
verwendet oder mehrere Umsetzungszylinder hintereinandergeschaltet werden. Mit mehreren
Zylindern lassen sich beispielsweise zur Herstellung von Lagerbier, Stout, Ale usw.
die verschiedenartigsten Maischprozesse durchführen.
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Zum Umsetzen von Maische im Dekoktionsverfahren werden mehrere Umsetzungszylinder
durch ein Heizungs- und Leitungssystem in der Weise miteinander verbunden, daß ein
Teil der aus einem Umsetzungszylinder austretenden Maische aus dem Hauptdurchfluß
abgetrennt, wärmebehandelt und dem Hauptdurchfluß wieder zugeleitet werden kann.
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Ebenso kann der abgetrennte und wärmebehandelte Maischenanteil nochmals
dem gleichen Umsetzungszylinder zugeleitet werden, aus dem er abgetrennt wurde,
oder aber einem Umsetzungszylinder, der sich demjenigen, aus dem er abgetrennt wurde,
anschließt.
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Aber auch bei Verwendung eines einzigen Umsetzungszylinders kann ein
Teil der durch diesen hindurchgeleiteten Maische abgezogen, wärmebehandelt und erneut
hindurchgeleitet werden.