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Brauereieinrichtung Bei der -Herstellung von Bierwürze wird bis zum
heutigen Tage in allen Betrieben chargenweise gearbeitet, obwohl es aus der -Verfahrenstechnik
der Chemie allgemein bekannt ist, daß ein kontinuierliches Verfahren wesentlich
wirtschaftlicher durchgeführt werden kann. Es sind auch schon vor mehr als einem
halben Jahrhundert kontinuierliche Brauverfahren vorgeschlagen worden, die sich
jedoch in der Praxis nicht durchgesetzt haben. Der Grund dafür, daß sich die kontinuierlichen,
Brauverfahren nicht durchgesetzt haben, liegt darin, daß. die Malze sowohl in ihrem
Gehalt an Enzymen als auch an den durch diese während der Keimung hervorgerufenen
Wirkungen sehr verschieden sind und auch die Eigenschaften der zu erzeugenden Würze
wechseln. Die technische Durchführung der Löslichmachung der Malzbestandteile ist
daher wie alle übrigen Maßnahmen bei der Malz- und Bierherstellung keineswegs schematisch,
sondern von Fa11 zu Fall verschieden (s. L eb er l e, »Die Technologie des Sudhauses«,
1956, Bd. 2, S. 98). Da aber ein kontinuierliches Maischverfahren eine Schematisierung
des ganzen Verfahrens erfordert, steht die Anwendung. eines kontinuierlichen Maischverfahrens
den dabei zu stellenden Grundanforderungen unmittelbar entgegen.
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Da nun die Entwicklung der Brauereien dahin geht, daß eine allmähliche
Zentralisation stattfindet, d. h. die kleineren Betriebe mit.fortschreitender technischer
Entwicklung unrentabel werden und die größeren Betriebe sich noch weiter ausdehnen,
erfolgte diese Ausweitung der Sudhausänlagen in der Hauptsache entweder durch Vergrößerung
der Geschirre und/oder durch Vergrößerung der Anzahl der Sude und damit der Geschirre.
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Der Vergrößerung der Geschirre ist eine gewisse Grenze gesetzt, da
der Inhalt derselben mit . dem Kubus wächst, während die notwendige Heizfläche lediglich
quadratisch zunimmt. Es ist schon sehr schwierig, bei großen Gefäßen die notwendige
Heizfläche unterzubringen.
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Um dieser Schwierigkeit aus dem Wege zu gehen, hat man sich durch
Einbau von Heizelementen, die jedoch .verschiedene Nachteile aufweisen, beholfen.
Dabei ist man bis zu einer Schüttung von 10000 kg gekommen. Diese stellt jedoch
wohl die obere Grenze dar.
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Bei Verwendung von so großen Gefäßen tritt noch die Schwierigkeit
auf, daß der Energiebedarf ungleichmäßig ist und außerordentlich hohe Spitzen aufweist.
Die Energieerzeuger müssen auf diese Spitze abgestellt werden und bedingen einerseits
hohe Investitionskosten, andererseits entweder in der Spitze oder in der Grundlast
unwirtschaftliches Arbeiten.
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Der zweite Weg, die Anzahl der Sude durch Vermehrung der Geschirre
in einer Anlage zu steigern.; ist ebenfalls begrenzt,- da: dadurch die Übersichtlichkeit
eines Betriebes leidet, -mehr Bedienungspersonal notwendig wird und verhältnismäßig
sehr viel Platz zur Aufstellung der Anläge gebraucht. wird. Sämtlichen Sudwerken
der bekannten Ausführungen, ob rund oder eckig, nebeneinander oder übereinander.,
lag der Gedanke zugrunde,.. die oben angegebene Begrenzung . in irgendeiner Weise
auszuschalten und eine erhöhte Kapazität zu erreichen.
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Dabei wurde von dem.chargenweisen Betrieb nicht abgegangen, d. h.,
die einzelnen Phasen der Würzeherstellung wurden beibehalten.. Dies ergibt, da.ß
während einer längeren Zeit die Geschirre nicht voll ausgenutzt werden. Ebenso sind
sämtliche Hilfsapparate bei chargenweiser Durchführung des Betriebes nur zeitweilig
in Funktion..
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Wird beispielsweise die .Heizfläche einer Würzepfanne in Betracht
gezogen, so ruht deren Funktion während der gesamten Läuterzeit und, während des
Ausschlagens, d. h., die Heizfläche ist tatsächlich nur während eines Drittels der
Zeit ausgenutzt. Ebenso ist das Verhältnis bei den Heizflächen der Maischepfannen
noch ungünstiger.
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Bei den Hilfsapparaten, wie Schrotmühle, Einmaischapparat, Wassermischer,
Pumpen, Hopfen= seiher, ist das Verhältnis -der Stillstandzeiten gegenüber der tatsächlichen
Betriebszeit noch viel krasser.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, zum Durchführen eines
bereits früher vorgeschlagenen, aber aus den oben angeführten Gründen nicht durchfährbaren
kontinuierlichen Maischverfahrens, bei dem die angemischte Maische in kontinuierlichem
Strom Durchflußgefäßen zugeführt wird, die mit Heizeinrichtungen versehen sind,
deren Volumen so bemessen ist, daß sich die durchfließende Maische, in jedem Durchflußgefäß
bei einer vorbestimmten-Temperatur
eine vorbestimmte Zeit aufhält,
eine Brauereieinrichtung zu schaffen, die den besonderen Anforderungen eines Maischverfahrens
angepaßt ist. Insbesondere soll die neue Brauereieinrichtung zum Durchführen eines
kontinuierlichen Maischverfahrens den verschiedenen Malzen jederzeit vollständig
angepaßt werden können.
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Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Durchflußgefäße
an sich bekannte Mittel zum Regeln des Durchflußvolumens aufweisen. Dadurch, daß
das Durchflußvolumen der Brauereieinrichtung gemäß der Erfindung geregelt werden
kann, kann auch die Verweilzeit der durch das Durchflußgefäß hindurchströmenden
Maische geregelt werden. Durch die Regelung der Heizung und des Durchflußvolumens
kann man also die Heiz- und Rastperioden für verschiedene Temperaturen und verschiedene
Dauern einstellen. Die Einrichtung gemäß der Erfindung er-Möglicht es also, das
kontinuierliche Maischverfahren vollständig urschematisch den variablen Gegebenheiten
anzupassen und dabei das Maischverfahren bezüglich der Temperatursteigerungen, Rastzeiten
usw. entsprechend den herkömmlichen chargenweisen Verfahren durchzuführen. Die Brauereieinrichtung
gemäß der Erfindung ermöglicht es also, alle Vorteile des kontinuierlichen Verfahrens,
also insbesondere eine wesentliche Raumersparnis und die Vermeidung von Spitzen
im Energiebedarf, in überraschender Weise auch für die verschiedenen herkömmlichen,
sich keiner Scheniatisierung unterwerfenden Maischverfahren nutzbar zu machen.
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Die Regelung des Durchflußvolumens in einem Durchflußgefäß kann z.
B. mittels eines Verdrängungskörpers erfolgen, der im Durchflußgefäß verstellbar
angeordnet ist. Je nachdem, wie tief dieser Verdrängungskörper in das Durchflußgefäß
eingetaucht wird, wird dadurch das Durchflußvolumen geändert. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, daß für den Abfluß aus dem Durchflußgefäß ein Überlaufrohr vorgesehen
ist, dessen Mündung in das Durchflußgefäß in verschiedenen Höhen einstellbar ist.
Schließlich kann der Durchflußbehälter mehrteilig ausgebildet sein, und es können
je zwei dieser Teile mittels je eines Umstellhahnes miteinander und mit der Abflußleitung
verbunden sein. Dies ermöglicht es, die Maische nach Wunsch nur durch einen oder
durch mehrere Teile des Durchflußbehälters hindurchzuführen und so die Verweilzeit
der Maische im Durchflußbehälter verschieden einzustellen.
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Die oben beschriebene Einrichtung gemäß der Erfindung kann zum Durchführen
eines Infusionsverfahrens ohne weiteres angewendet werden. Um jedoch mit dieser
Einrichtung eines der bekannten Dekoktionsverfahren durchführen zu können, kann
die Einrichtung gemäß der Erfindung noch dadurch ergänzt werden, daß den Durchflußgefäßen
ein den Maischestrom in einen Dickmaischestrom und einen Dünnmaischestrom trennender
Durchflußabscheider, vorzugsweise ein Zyklon, vorgeschaltet und ein Mischer zum
Zusammenmischer der beiden Ströme nachgeschaltet ist, an dessen Ausgang ein Temperaturfühler
zum Steuern einer in einem der beiden. Maischeströme angeordneten Drossel vorgesehen
ist. Dieser Einrichtung kann nun zum Durchführen eines Mehrfachmaischverfahrens
mindestens eine weitere entsprechende Einrichtung nachgeschältet sein.
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In der Zeichnung ist schematisch stark vereinfacht eine Einrichtung
zum kontinuierlichen Durchführen eines Zweimaischverfahrens dargestellt, die in
der folgenden Beschreibung ausführlich erläutert ist. Es zeigt Fig. 1 das Schema
desjenigen Teiles der Einrichtung, in dem die erste Kochmaische gekocht und mit
der Lautermaische gemischt wird, Fig. 2 das Schema des zweiten Teiles der Einrichtung,
in dem, ausgehend von der vom ersten Teil hergestellten Gesamtmaische, die zweite
Kochmaische gekocht und mit der zweiten Lautermaische gemischt wird.
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Eine in der Zeichnung nur schematisch angedeutete automatische Waage
1 für das Malz ist über einer Mühle 2 angeordnet, die sich wiederum über einem Einmaischgefäß
3 befindet. Im Einmaischgefäß 3 ist ein Schwimmer 4 angeordnet, der über ein Gestänge
5 auf die Waage 1 und eine in der Zeichnung nicht dargestellte Dosiervorrichtung
für Wasser einwirkt, von der Wasser durch Sprühdüsen 6 in das Einmaischgefäß 3 eingesprüht
wird. Hierbei kann die Temperatur des Einmaischwassers so reguliert werden, wie
es die gegebenen Umstände entsprechend dem g&-wählten Maischverfahren erforderlich
machen. Die Regulierung der Einmaischwassertemperaturen erfolgt durch einen in der
Zeichnung nicht dargestellten Thermostaten, der in einer ebenfalls nicht dargestellten
Wassermischbatterie die Wassertemperatur auf der gewünschten einstellbaren Höhe
hält. Im Einmaischgefäß 3 ist weiterhin eine Rührvorrichtung 7 vorgesehen, die das
von der Mühle 2 in das Einmaischgefäß 3 eingeführte geschrotete Malz gründlich mit
dem Einmaischwasser verrührt. Die Zuführung des Malzes durch die Waage 1 und des
Einmaischwassers durch die Dosiervorrichtung erfolgt chargenweise. Sobald durch
Abführen der Maische 8 der Maischenspiegel 8' bis zu der in Fig. 1 ausgezeichnet
dargestellten Stellung abgesunken ist, wird durch den Schwimmer 4 die das Malz dosierende
Waagschale der Waage 1 gekippt und gleichzeitig die Dosiervorrichtung für das Einmaischwasser
geöffnet, so daß sich das Einmaischgefäß bis zu der strichpunktiert dargestellten
Linie 8" mit Maische füllt. Auf diese Weise ermöglicht es die Volumenkapazität des
Einmaischgefäßes 3 trotz der chargenweisen Zuführung des Malzes und des Einmaischwassers,
einen kontinuierlichen Maischestrom zu erzeugen.
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Der tiefste Punkt des Einmaischgefäßes 3 ist mittels einer Leitung
9 mit einer Maischpumpe 10 verbunden, die die eingerührte Maische 8 über eine Leitung
11 einem Zyklon 12 zuführt, der den durch die Leitung 11 in den Zyklon einströmenden
Maischestrom in einen durch die Leitung 13 ausströmenden Dickmaischestrom und einen
durch die Leitung 14 ausströmenden Dünnmaischestrom trennt.
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Die Leitung 14 für den Dünnmaischestrom führt über eine regelbare
Drossel, z. B. ein Ventil 15, in ein Rastgefäß 16. Das Rastgefäß 16 ist zylindrisch
ausgebildet und weist einen trichterförmigen Boden 17 auf, durch dessen tiefste
Stelle 17' ein senkrechtes Überlaufrohr 18, 18' -hindurchgeführt ist. Dieses Überlaufrohr
18,18' ist teleskopartig.ausgebildet, so daß durch Verschiebung des Rohrteiles18'
imRohrtei118 dieLänge des Überlaufrohres verstellt und damit die Mündung 18" des
Überlaufrohres in das Rastgefäß 16 in verschiedenen Höhen eingestellt werden kann.
Das Rastgefäß 16 ist durch eine rohrförmige Wand 19 in einen Zuflußraum 16' und
-einen Abflußraum 16" unterteilt. Die Wand 19 ist im unteren Bereich des trichterförmigen
Bodens 17 offen, so daß der Zuflußraum 16' dort mit dem Abflußraum 16" kommuniziert.
Die Wand 19 hat dabei einen -solchen Durchmesser, daß der Abflußraum 16" im Grundriß
kleiner ist als der Zuflußraum, so daß die durch das Rastgefäß 16 hindurchströmende
Maische
im Zuflußraum langsam nach unten strömt, während sie im Abflußraum mit einer wesentlich
größeren Geschwindigkeit nach oben geführt wird, so daß diese größere Geschwindigkeit
der Würze sich eventuell im unteren Teil des Rastgefäßes 16 absetzende Dickteile
mitreißt. Durch das Überlaufrohr 18, 18' wird nun die Dünnmaische über eine Leitung
20' einem Mischer 20 zugeführt, in dem gleichzeitig die inzwischen gekochte Dickmaische,
wie im folgenden genauer beschrieben, zugeführt wird.
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Die vom Zyklon 12 durch die Leitung 13 abgeführte Dickmaische wird
zunächst einem als Heizgefäß dienenden Durchflußgefäß 21 zugeführt. Dieses Gefäß
ist mit einer Warmwasserheizung 22 versehen. Die Warmwasserzuleitung erfolgt über
ein Ventil 23, das mittels eines Temperaturfühlers 24, der die Temperatur der aus
dem Durchflußgefäß 21 durch eine Leitung 25 ausströmenden Maische mißt, geregelt
wird. In das Durchflußgefäß 21 ragt ein beispielsweise an einem Seil 26 hängender
Verdrängungskörper 27 hinein. Durch verschieden tiefes Einführen des Verdrängungskörpers
27 kann das Durchflußvolumen des Durchflußgefäßes 21 beliebig eingestellt werden.
Damit die thermische Strömung bei der Erwärmung der Würze im Durchflußgefäß 21 möglichst
mit der Durchflußströmung zusammenfällt, ist die Mündung der Zuleitung 13 im unteren
Teil und die 1,'lündung der Ableitung 25 im oberen Teil des Gefäßes 21 vorgesehen.
In Anpassung an ein herkömmliches Maischverfahren kann die Temperatur der Dickmaische
im Durchflußgefäß 21 beispielsweise von 38 auf 50° C erhöht werden.
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Die Ableitung 25 mündet in den oberen Teil eines als Rastgefäß dienenden
Durchflußgefäßes 28, in dem die sogenannte Eiweißrast eingehalten wird. Das Gefäß
28 kann dabei so gegen Wärmeabgabe isoliert sein, daß die Maischetemperatur von
50° C im wesentlichen während des ganzen Durchflusses der Maische durch das Gefäß
28 aufrechterhalten wird. Zur Regelung des Durchflußvolumens ist auch im Gefäß 28
ein Verdrängungskörper 27 vorgesehen. Am Boden des Gefäßes 28 ist eine Ableitung
29 vorgesehen. Dadurch wird erreicht, daß auch im Gefäß 28 die Durchflußströmung
im selben Sinne verläuft wie die thermische Bewegung.
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Die Leitung 29 mündet in den unteren Teil eines als Heizgefäß dienenden
Durchflußgefäßes 30, das ähnlich wie das Durchflußgefäß 21 mit einer von einem Temperaturfühler
24 gesteuerten Warmwasserheizung 22 und einem Verdrängungskörper 27 zum Regeln des
Durchflußvolumens ausgestattet ist. In dem Gefäß 30 wird die Maische während des
Durchflusses auf die Verzuckerungstemperatur, etwa 65 bis 75° C, erwärmt.
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Aus dem Durchflußgefäß 30 gelangt nun die Maische durch eine Leitung
31 in ein als Verzuckerungsrastgefäß dienendes Durchflußgefäß 32, das im wesentlichen
ebenso ausgebildet ist wie das Durchflußgefäß 28.
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Der untere Teil des Durchflußrastgefäßes 32 ist über eine Leitung
33 mit dem unteren Teil eines als Aufheizgefäß dienenden Durchflußgefäßes 34 verbunden,
das ähnlich wie die Durchflußgefäße 21 und 30 ausgestattet ist und in dem die Maische
im Durchfluß auf 100° C erhitzt wird.
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Von dem Durchflußgefäß 34 wird die Maische durch eine Leitung 35 einem
als Kochgefäß dienenden Durchflußgefäß 36 zugeführt. Für eine Grobregelung des Durchflußvolumens
ist das Gefäß 36 durch eine Zwischenwand 37 in zwei Teile 36' und 36" unterteilt,
die mittels eines Umstellhahnes 38 miteinander und mit einer Abflußleitung 39 verbindbar
sind. Der Abfluß der Maische aus dem Gefäß 36 erfolgt ähnlich wie beim Gefäß 16
über teleskopartig in ihrer Länge verstellbare Überlaufrohre 40 und 40', die eine
Feineinstellung des Durchflußvolumens zulassen. Der Umstellhahn 38 kann nun so eingestellt
werden, daß die Maische unmittelbar vom Überlaufrohr 40 der Abflußleitung 39 zugeführt
wird. Bei einer anderen Stellung des Umstellhahnes 38 wird jedoch das überlaufrohr
40 mit einer in den Teil 36" mündenden, gegebenenfalls ebenfalls teleskopartig ausgebildeten
Zuleitung 41 verbunden und von dort durch das Überlaufrohr 40' der Abflußleitung
39 zugeführt. Um im Gefäß 36 dauernd die Kochtemperatur aufrechtzuerhalten, ist
dieses in an sich bekannter Weise mit einer Heizung 42 versehen. Um zu verhindern,
daß verschiedene Maischeteile sich beim Durchströmen durch das Gefäß 36 verschieden
lange darin aufhalten, sind im Gefäß 36 Zwischenwände 43, sogenannte Schikanen,
zur Zwangsführung der Strömung vorgesehen.
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Durch die Abflußleitung 39 gelangt nun die gekochte Maische in den
Mischer 20, wo sie mit der Lautermaische aus dem als Rastgefäß dienenden Durchflußgefäß
16 gemischt und durch eine Leitung 44 einer weiteren Bearbeitung zugeführt wird.
Zum Messen der Temperatur der aus dem Mischer 20 austretenden Maische ist ein Temperaturfühler
45 vorgesehen, der die Drossel 15 regelt. Durch die Regelung der Drossel 15 wird
wiederum erreicht, daß die Aufteilung des Maischestromes durch den Zyklon 12 in
die beiden Dick- und Dünnmaischeströme beliebig eingestellt werden kann. Durch eine
bestimmte Einstellung des aus Fühler 45 und Drossel 15 bestehenden Regelsystems
kann dadurch erreicht werden, daß der Maischestrom durch den Zyklon 12 immer in
zwei solcher Ströme aufgeteilt wird, daß nach der Mischung im Mixer 20 eine bestimmte
gewünschte einstellbare Temperatur erreicht wird.
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Nachdem ersten Kochvorgang wird nun die Gesamtmaische über die Leitung
44 einer der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung im wesentlichen entsprechenden,
in Fig. 2 dargestellten Einrichtung zugeführt. Um Wiederholungen zu vermeiden, sind
zur Bezeichnung der entsprechenden Teile der in Fig. 2 dargestellten Einrichtung
Bezugszahlen verwendet, die um 100 größer sind als die der entsprechenden Teile
der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung. Die Einrichtung nach Fig. 2 unterscheidet
sich von der Einrichtung nach Fig. 1 lediglich dadurch, daß den Gefäßen 21 und 28
entsprechende Gefäße für die Eiweißrast fehlen. Außerdem ist an Stelle eines Zyklons
als Durchflußabscheider ein Überlaufgefäß 112 vorgesehen, in das die Maische aus
der Einrichtung nach Fig. 1 durch die Leitung 44 eingeführt wird. Am Boden dieses
Überlaufgefäßes 112 ist eine Ableitung 113 für die Dickmaische vorgesehen, die über
eine der Drossel 15 entsprechende Drossel 115 einem als Heizgefäß dienenden Durchflußgefäß
130 zugeführt wird, in dem die Maische ähnlich wie im Gefäß 30 auf die Verzuckerungstemperatur
gebracht wird. Die dünnere, über den Rand des Überlaufgefäßes 112 überlaufende Maische
gelangt in das als Rastgefäß dienende Durchflußgefäß 116, von wo. aus sie als Restmaische
über eine Leitung 120' dem Mischer 120 zugeführt wird. Da im übrigen die in Fig.
2 dargestellte Einrichtung der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung vollständig entspricht,
erübrigt sich eine weitere Erläuterung, denn die vorhergehende Beschreibung kann
nach Vergrößerung
der Bezugszahlen um 100 unmittelbar auf die Einrichtung
nach Fig. 2 angewendet werden.
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Die durch die Leitung 144 kontinuierlich anfallende Maische wird zur
Gewinnung der Würze einer entsprechenden Apparatur zugeführt. Die Heizung der einzelnen
Aufheiz- bzw. Kochgefäße kann mit jedem beliebigen Wärmeträger ausgeführt werden.
Zweckmäßig wird es sein, eine Heißwasserbeheizung vorzusehen, da dadurch ein gleichmäßiger
Anstieg der Temperatur erreicht werden kann. Das oben eintretende Heißwasser kühlt
sich allmählich auf nahezu die Temperatur der eintretenden Maische ab. Das Heißwasser
hat hier den Vorteil, daß im Gegenstrom gearbeitet werden kann. Außerdem kann die
Temperatur des eintretenden Heißwassers so gehalten werden, daß eine partielle Überhitzung
der Maische unmöglich ist.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung besteht also in kurzem darin, daß
in einem selbstgeregelten Prozeß dem Einmaischgefäß 3 chargenweise Malz und Wasser
zugeführt und zur Maische verrührt werden. Diese Maische wird in einem kontinuierlichen
Strom durch die Pumpe 10 über den Zyklon 12 in zwei voneinander getrennten Dick-
und Dünnmaischeströmen durch die in Fig. 1 dargestellte Einrichtung geführt, wobei
die Dünnmaische auf der durch das Zumischen des Einmaischwassers erzeugten Temperatur
im Rastgefäß 16 gehalten wird, bevor sie mit der durch die Durchflußgefäße 21, 28,
30, 32, 34 und das Kochgefäß 36 hindurchgeströmten und dabei gekochten Kochmaische
im Mischer 20 zusammengemischt wird. Die durch das Mischen im Mischer 20 auf eine
bestimmte durch die Regelvorrichtung 45, 15 einstellbare Temperatur gebrachte Gesamtmaische
wird nun der in Fig. 2 dargestellten Einrichtung zugeführt, in der sich der gleiche
Vorgang im wesentlichen wiederholt. Hierbei können durch die Regelvorrichtungen
die Heiz- und Rastzeiten vollständig den entsprechenden Zeiten eines herkömmlichen,
chargenweise arbeitenden Verfahrens angepaßt werden.
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Die Vorteile bei der Anwendung der vorbeschriebenen kontinuierlichen
Herstellung von_ Maische für Bierwürze sind folgende: 1. Das bisherige Maischverfahren
kann in bezug auf Temperatursteigerung, Temperatureinhaltung, Rast- und Kochzeiten
ohne Änderung beibehalten werden.
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2- Während des Betriebes können, sofern sich die Rohstoffe ändern
und eine Änderung des Verfahrens notwendig wird, die verschiedenen Phasen (Änderung
der Temperatursteigerung, Rastzeiten, - Temperaturen selbst, Eiweißrast und Verzuckerung)
ohne weiteres und leicht geändert werden. 3. Die Anordnung ermöglicht den Einbau
von Instrumenten zur kontinuierlichen Überwachung des - Maischprozesses.
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4. Der Platzbedarf für die Anlage ist weitaus geringer als für eine
normale Sudhauseinrichtung.
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5. Eine Bedienung fällt, sofern nicht das Verfahren geändert werden
soll, überhaupt weg und beschränkt sich auf eine Beaufsichtigung.
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6. Die Regelgeräte werden, da sie nur je eine bestimmte Temperatur
halten sollen und keine Änderungen verlangt werden, einfach.
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7. Durch gleichmäßigen Energiebedarf treten keinerlei Energiespitzen
auf.
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B. Durch die verhältnismäßig kleinen Gefäße können die Wandstärken
gegen Druck entsprechend gering gehalten werden. Beispielsweise werden für ein klassisches
Sudwerk für 1200 kg Schüttung zwei Gefäße benötigt, welche einen Inhalt von 48 und
72 hl, zusammen 120 hl, aufweisen. Mit diesem Sudwerk kann man normalerweise innerhalb
von 24 Stunden nur zwei Sude herstellen von je 83 hl, das sind 166 hl pro 24 Stunden.
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Für das vorbeschriebene Verfahren wird für die gleiche Maischemenge
pro 24 Stunden demgegenüber benötigt:
Einmaischgefäß 3 . . . . . . . . . . . . 0,88 hl netto |
Heizgefäß 21 . . . . . . . . . . . . . . . . 0,40 hl " |
Rastgefäß 28 . . . . . . . . . . . . . . . . 0,65 hl " |
Heizgefäß 30 . . . . . . . . . . . . . .. . 0,82111 " - |
Rastgefäß 32 . . . . . . . . . . . . . . . . 1,00 hl " |
Heizgefäß 34 . . . . . . . . . . . . . . . . .. 1,15 -hl " |
Kochgefäß 36 . . . . . . . . . . . . . . . . 1,00 hl " |
Lautermaischerastgefäß 16 .... 6,27 hl " |
Lautermaischerastgefäß 116 ... 4,85 h1 " |
Heizgefäß 130 . . . . . . . . . . . . . . . . 0,22 hl " |
Rastgefäß 132 . . . . . . . . . . . . . . . . 0,67 hl " |
Heizgefäß 134 . . . . . . . . . . . . . . . . 0,56 hl ;, |
Kochgefäß 136 ...... . . . . . . . . . 0,66 h1 " |
Insgesamt . .. -. 19,15 hl |
Daraus ist ersichtlich, daß für die Einrichtung nur etwa 16°/o desjenigen Raumes
benötigt werden, dei von einer bekannten chargenweise arbeitenden Einrichtung bei
gleicher Tagesleistung eingenommen wird.
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In entsprechender Abwandlung kann die Einrichtung jedem beliebigen
bekannten chargenweisen Verfahren angepaßt werden. Bei den Infusionsverfähren ist
dabei nur eine Kette von Durchflußgefäßen erforderlich, so daß die Durchflußäbscheider
nicht notwendig sind.
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Die verschiedenen Mittel zum Regeln des Durchflußvolumens können natürlich
auch in einer anderen Zuordnung angewendet werden, als das im dargestellten Ausführungsbeispiel
der Fall ist.
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Die neue Einrichtung kann auch ganz geschlossen ausgeführt werden.
Es werden dadurch auch grundsätzlich andere Maischverfahren ermöglicht, z. B. Maischverfähren
unter Druck.