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Verfahren zum kontinuierlichen Läutern
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von Maische und Läuterbottich hierfür Seit Jahren zielt die Technologie
der Bierherstellung dahin, voll kontinuierliche Verfahren zu bekommen, um den apparativen
und personellen Aufwand bei der Bierherstellung reduzieren zu können. Verschiedene
Stufen des Verfahrens bereiten keine Probleme hinsichtlich der kontinuierlichen
Durchführung, doch scheiterte bisher die voll kontinuierliche Durchführung stets
daran, daß das Läutern der Maische ansatzweise durchgeführt werden mußte, weil keine
kontinuierlich arbeitenden Läuterbottiche mit ausreichender Effektivität bekannt
sind.
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Das diskontinuierliche Arbeiten im Läuterbottich macht aber die Vorteile
einer kontinuierlichen Arbeitsweise in den vorausgehenden Verfahrensstufen zumindest
weitgehend zunichte, da die kontinuierlich ankommende Maische in einem Zwischenlagerbehälter
vor dem diskontinuierlich arbeitenden Läuterbottich gespeichert werden muß.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand somit darin, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Läutern von Maische bei der
Bierherstellung zu bekommen, um so die Bierherstellung insgesamt voll kontinuierlich
durchführen zu können.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum kontinuierlichen Läutern von Maische
bei der Bierherstellung ist dadurch gekennzeichnet, daß man in den Maischeraum eines
durch ein trichterförmiges Leitblech in einen oberen Maischeraum und einen unteren
Sedimentationsraum unterteilten Läuterbottichs kontinuierlich Maische einführt und
räumlich hiervon getrennt aus dem Maischeraum Würze abzieht, kontinuierlich Treber
durch einen Durchtrittsschlitz zwischen dem Leitblech und der Lauterbottichwand
aus dem Maischeraum in den Sedimentationsraum überführt, in den unteren Bereich
des Sedimentationsraumes kontinuierlich Wasser einführt, vom Boden des Sedimentationsraumes
kontinuierlich oder diskontinuierlich Treber abzieht und vom oberen Ende des Sedimentationsraumes
kontinuierlich Nachgußwasser abzieht, in dem Sedimentationsraum Nachgußwasser von
wenigstens einem Höhenniveau auf ein höher liegendes IIöhenniveau umpumpt und den
hydrostatischen Druck in dem Maischeraum und dem Sedim mtationsraum im Bereich des
Durchtrittsschlitzes auf ein Gleichgewicht bringt.
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Bei diesem Verfahren wird also im oberen Bereich des Läuterbottichs
Maische und im unteren Bereich des Läuterbottichs Wasser kontinuierlich eingeführt.
Das Nachgußwasser steigt in dem Läuterbottich nach oben und trifft im Bereich des
Durchtrittsschlitzes zwischen dem Leitblech der Läuterbottichwand auf Maische, die
sich in dem Maischeraum oberhalb des trichterförmigen Leitbleches befindet. Dadurch,
daß in dem Bereich des Durchtrittsschlitzes der hydrostatische
Druck
in dem Naischeraum und dem Sedimentationsraum auf einem Gleichgewicht gehalten wird,
gelangen keine wesentlichen Mengen an Nachgußwasser aus dem Sedimentationsraum in
den Maischeraum und keine wesentlichen Mengen von Würze, d.h. von geklarter Maische,
aus dem Maischeraum in den Sedim-entationsraum.
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Lediglich die Treberbestandteile, die sich in dem Naischeraum von
der Maische abtrennen, gelangen durch den Durchtrittsschlitz in den Sedimentationsraum
und sinken im Gegenstrom zu dem Nachgußwasser zum Boden des LSuterbottichs, von
wo sie kontinuierlich oder diskontinuierlich abgezogen werden.
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Da das Nachgußwasser nicht in erheblichem Umfang in den Maischeraum
eintritt, wird es bei seinem Aufwärts strömen in dem Läuterbottich entlang dem trichterförmigen
Leitblech zu dessen mittigem Nachgußauslauf geführt, wo es den Läuterbottich verläßt.
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In dem Maischeraum erfolgt die Strömung, durch die Oberseite des trichterförmigen
Leitbleches begrenzt, von dem Maischezulauf zu dem Würzeauslauf, wobei sich auf
diesem Weg die Treberbestandteile von der Maische abtrennen, um auf der abwärts
geneigten oberen Fläche des trichterförmigen Leitbleches zu dem Durchtrittsschlitz
und durch diesen hindurch zu gelangen.
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Zweckmäßig ist es, den Maischezulauf mittig an dem Läuterbottich und
den Würzeauslauf an der Peripherie des oberen Umfangs des Läuterbottichs vorzusehen.
Der Maischezulauf ist vorzugsweise tangential angeordnet, damit die Maische im Maischeraum
rotiert und besser verteilt wird. Dabei gehen schwimmende Teile nach oben zu einem
Überlauf für Keime und dergleichen, der zugleich eine Entlüftungsöffnung haben kann.
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Um das Gleichgewicht des hydrostatischen Druckes im Grenzbereich zwischen
dem Maischeraum und dem Sedimentationsraum einzustellen, wird eine Abfühleinrichtung
für den hydrostatischen Druck in dem Maischeraum, vorzugsweise nahe oberhalb des
Durchtrittsschlitzes, und eine zweite Abfühleinrichtung für den hydrostatischen
Druck in dem Sedimentationsraum unmittelbar unter dem Durchtrittsschlitz vorgesehen.
Diese Abfühleinrichtungen sind beispielsweise Manometer. Das Gleichgewicht des hydrostatischen
Druckes ist erreicht, wenn die Ablesungen der beiden Mbfühleinrichtungen, wie Manometer,
gleich oder im wesentlichen gleich sind und daher gleiche bzw.
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im wesentlichen gleiche hydrostatische Drücke in beiden Räumen des
Läuterbottichs anzeigen.
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Bei variierender Maischekonzentration muß das Gleichgewicht des hydrostatischen
Druckes an Hand der Ablesung der Abfühleinrichtung nachgestellt werden, was entweder
durch Steuerung von Hand oder durch automatische Regelung geschehen kann. Bei gleichbleibender
Maischedichte dagegen genügt es, wenn das Gleichgewicht zu Beginn des Verfahrens
eingestellt wird und die Verfahrensbedingungen konstant beibehalten werden.
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Die Einstellung des Gleichgewichtes des hydrostatischen Druckes kann
auf unterschiedliche Weise erfolgen. Die wichtigste Methode zur Einstellung dieses
Gleichgewichtes besteht in der Steuerung des Temperaturunterschiedes von
Nachgußwasser
und Maische, zweckmäßig, indem man das Zulaufwasser, das im unteren Bereich des
Läuterbottichs in den Sedimentationsraum eintritt, vor dessen Eintritt in den Sedimentationsraum
auf eine bestimmte Temperatur vorerhitzt. Die Vorerhitzungstemperaur hängt von der
Temperatur und der Dichte der Maische ab. Wenn die Maische mit einer Temperatur
von etwa 1000C in den Läuterbottich eintritt, kann es erforderlich sein, das Zulaufwasser
vor dem Eintritt in den Sedimentationsraum auf eine Tempera-0 tur in der Größenordnung
von 80 C vorzuerhitzen, um an dem Durchtrittsschlitz das Gleichgewicht des hydrostatischen
Druckes zu bekommen. Der Temperaturunterschied zwischen Maische und Nachgußwasser
in Abhängigkeit von dem Unterschied des von der Abfühleinrichtung ermittelten hydrostatischen
Druckes im Maischeraum einerseits und dem Sedimentationsraum andererseits läßt sich
leicht automatisch mit Hilfe des Vorerhitzers für das Zulaufwasser regeln.
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Eine andere Methode zur Einstellung des Gleichgewichtes des hydrostatischen
Druckes besteht in einer Verdünnung der Maische mit Wasser oder mit Nachgußwasser,
das vom Nachgußauslauf zurückgeführt und mit der frisch ankommenden Maische vermischt
wird. Da aber der Verdünnung der Maische Grenzen gesetzt sind, kommt diese Methode
der Gleichgewichtseinstellung nur als zusätzliche Maßnahme zu der Steuerung des
Temperaturunterschiedes von Nachgußwasser und Maische in Betracht.
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Als dritte Methode der Gleichgewichtseinstellung ist es möglich, die
am oberen Ende des Läuterbottichs abgezogenen Mengen an Würze und Nachguß einzustellen.
Auch diese Maßnahme kommt aber im wesentlichen nur in Verbindung mit der Steuerung
des Temperaturunterschiedes von Nachgußwasser und Maische in Betracht.
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Während die Treberbestandteile von dem Durchtrittsschlitz des trichterförmigen
Leitbleches im Gegenstrom zu dem aufsteigenden Nachgußwasser zum Boden des L>uterbottichs
absinken, werden sie durch das Nachgußwasser ausgelaugt, was ein wesentlther Bestandteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, da sonst mit den Treberbestandteilen ein nicht
unwesentlicher Teil der Würze ausgetragen würde und verlorenginge. Die Treberbestandteile
sind mit Würze vollgesaugt und reißen beim Durchtritt durch den Durchtrittsschlitz
in den Sedimentationsraum kleinere Dingen an Würze mit. Der Sedimentationsraum dient
daher dazu, diese Würzeanteile aus den Treberbestandteilen zu extrahieren, so daß
am Boden des Läuterbottichs der Treber im wesentlichen frei von Würze ausgetragen
wird und ohne weitere Extraktion verwertet werden kann.
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Das Nachgußwasser, das ds Läuterbottich am oberen Ende durch den mittigen
iQachgußauslauf verläßt, enthält somit in starter Verdünnung einen Teil der Würze
und wird aus diesem Grund in irgendeinen Abschnitt der Bierherstellung zurückgeführt,
wie beispielsweise als Einmaischwasser für
den M Eschbottich. Vorzugsweise
wird wenigstens ein Teil des Nachgußwassers zur Verdünnung der Maische zurückgeführt
und hierzu durch einen Zwischenerhitzer soweit erhitzt, daß die Maische durch die
Verdünnung nicht abgekühlt wird. Zweckmäßig ist es, das,qai,gußwasser in dem Zwischenerhitzer
vor Zugabe zu der Maische auf etwa 1000C zu erhitzen.
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Um eine ausreichende Auslaugwirkung im Sedimentationsraum zu erhalten,
wird das Nachgußwasser in dem Sedimentationsraum von wenigstens einem EIöhenniveau
auf ein höher liegendes Höhenniveau umgepumpt. Zweckmäßig ist es, das Nachgußwasser
an mehreren übereinanderliegenden Stellen des Sedimentationsraumes abzunehmen und
auf ein höheres Niveau zurückzupumpen.
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Bei entsprechender Höhe des Sedimentationsraumes kann dieser unversperrt,
d.h. ohne zusätzliche Leitbleche, sein.
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Zweckmäßig ist es aber, in dem Sedimentationsraum zusätzlich zu dem
trichterförmigen Leitblech, das den Maischeraum von dem Sedimentationsraum trennt,
wenigstens ein weiteres trichterförmiges Leitblech anzuordnen, dessen Oberseiten
nach unten geneigt sind und so ein Merabgleiten der Treberstoffe zum Boden des Läuterbottichs
unterstützen.
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Ein kontinuierlich arbeitender erfindungsgemäßer Läuterbottich für
die Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung besitzt einen Behälter mit einem
Maischezulauf, einem
räumlich hiervon getrennten Würzeauslauf und
einem mittigen Nachgußauslauf im oberen Behälterbereich sowie einem Wasserzulauf
und einer Treberabzugsöffnung im unteren Behälterbereich, ein trichterförmiges Leitblech,
das im oberen Behälterbereich derart angeordnet ist, daß seine freie Außenkante
in der Nähe der Peripherie der Behälterwand endet, zwischen sich und der Behälterwand
einen im wesentlichen rings umlaufenden Durchtrittsschlitz bildet, in seinem Mittelbereich
eine mit dem Nachgußauslauf verbundene Öffnung besitzt und über sich einen Maischeraum
und unter sich einen Sedimentationsraum begrenzt, eine den Unterschied des hydrostatischen
Druckes zwischen Maischeraum und Sedim-entationsraum bestimmende Abfühleinrichtung,
einen mit dem Wasserzulauf über eine Wasserzulaufleitung verbundenen Zulaufwassererhitzer
und wenigstens eine Umpumpeinrichtung, die Nachguß aus einem tiefer liegenden Bereich
des Sedimentationsraumes in einen höher liegenden Bereich des Sedimentationsraumes
überführt.
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L's kann zwar mit einem oben offenen Läuterbottich gearbeitet werden,
doch ist es zweckmäßig, den Läuterbottich am oberen Ende luftdicht zu verschließen
und oberhalb der Behälterabdeckung einen Würze- und einen Nachgußüberlauf vorzusehen.
Auf diese Weise kann der Maischeraum vollständig mit Maische gefüllt werden, ohne
daß der Maischeraum mit der Luftatmosphäre in Verbindung steht. Dies ist von Vorteil,
da durch den kontakt mit Luft eine Beeinträchtigung der Würze erfolgen kann.
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Wenn nach bevorzugten Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
in dem Sedimentationsraumes wenigstens ein zusätzliches trichterförmiges Leitblech
angeordnet ist, so stehen zweckmäßig diese zuscitzlichen trichterförmigen Leitbleche
über jeweils eine Rohrleitung mit der Saugöffnung einer zugehörigen Umwälzpumpe
in Verbindung, die das Nachgußwasser auf das nächst höhere Niveau umpumpt. Das bedeutet
mit anderen Worten, daß jedem trichterförmigerk Leitblech oder einem Teil derselben,
wie jedem zweiten trichterförmigen Leitblech, eine Saugöffnung einer Umpumpvorrichtung
zugeordnet ist, so daß sich in dem Sedimentationsraum durch die übereinander angeordneten
trichterförmigen Leitbleche Auslaugstufen bilden und die Flüssigkeit der Auslaugstufen
zu jeweils einer Söher liegenden Auslaugstufe, zweckmäßig zu der nächst höher liegenden
Auslaugstufe, umgepumpt wird.
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Die Öffnung im Mittelbereich der auf das oberste Leitblech folgenden
Leitbleche, d.h. der im Sedimentationsraum angeordneten Leitbleche, hat zweckmäßig
eine mittige Entlüftungsöffnung und eine seitliche Nachgußöffnung, welch letztere
das Nachgußwasser seitlich in die Auslaugstufe oberhalb des betreffenden trichterförmigen
Leitbleches drückt.
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Das auf ein höheres Niveau umgepumpte Nachgußwasser wird in den Sedimentationsraum
über eine VerteilereinriChtung eingeführt, die eine punl. förmige Einleitung in
den Sedimentationsraum
verhindert. Beispielsweise kann das Nachgußwasser
oben in einen glockenförmigen Trichter derart eingeführt werden, der mittig in dem
Sedimentationsraum angeordnet ist, daß das Nachgußwasser peripher am unteren Rand
dieses Trichters austritt und in den Sedimentationsraum gelangt.
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es Bevorzugt ist/aber, das umgepumpte Nachgußwasser in Rohrleitungen
einzuführen, die im Bereich der Läuterbottichwand rings umlaufen und voneinander
beabstandete Nachgußaustrittsöffnungen besitzen, so daß das umgepumpte Nachgußwasser
entlang der Läuterbottichwand in den Sedimentationsabschnitt eintritt. Auf diese
Weise erfolgt eine gleichmäßige Verteilung des Nachgußwassers.
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Weiterhin zweckmäßig ist es, die rings umlaufenden Rohrleitungen mit
Wasser- oder Nachgußaustrittsöffnungen oberhalb der Durchtrittsschlitze oder an
den Leitblechrändern der im Sedimentationsraum angeordneten trichterförmigen Leitbleche
derart vorzusehen, daß die Wasser- oder Nachgußaustrittsöffnungen zu den Durchtrittsschlitzen
zwischen der Läuterbottichwand und den Leitblechen oder auf das untere Ende der
Leitbleche gerichtet sind.
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Die rings umlaufenden Rohrleitungen können beliebigen Querschnitt,
wie runden oder unrunden, wie tropfenförmigen oder dreieckigen Querschnitt,haben.
Eine vereinfachte Ausführungsform besteht darin, daß sie einen im wesentlichen
dreieckigen
Querschnitt haben und direkt auf die Läuterbottichwand aufgesetzt sind, so daß die
Läuterbottichwand eine der Dreiecksseiten der Rohrleitung bildet.
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Zweckmäßigerweise besteht somit jede der übereinanderliegenden Sedimentationsstufen
oder Auslaugstufen aus einem trichterförmigen Leitblech, an dessen äußerem Rand
oder aber dessen äußerem Rand eine solche rings umlaufende Rohrleitung mit Wasser-
oder Ilachgußaustrittsöf fnungen zur gleichmäßigen Verteilung des Nachgußwassers
vorgesehen ist, wobei in der Trichterspitze, die von einer Entlüftungsöffnung gebildet
wird, ein seitlicher Anschlußstutzen vorgesehen ist, von dem aus ene durch die Bottichwandung
hindurchgeführte Saugrohrleitung zu einer Umwälzpumpe führt. Von dieser wiederum
geht eine Drucltrohrleitung durch die Bottichwand zu der rings umlaufenden Rohrleitung
der nächst höheren Sedimentations- oder Auslaugstufe. In dieser itreislaufleitung
ist außerhalb des Läuterbottichs zweckmäßig ein Schauglas mit Durchflußmengenmesser
und ein Steuerventil vorgesehen.
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Die Pumpen der Zwischenstufen zwischen der untersten Auslaugstufe,
wo nur frisches Nachgußwasser zugeführt wird, und der obersten Auslaugstufe, die
im Nachgußauslauf mündet, können zweckmäßig auf eine höhere Leistung eingestellt
werden als die zur untersten Auslaugstufe gehörende Pumpe.
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Dabei wird nur die unten zugeführte Wassermenge zur nächsthöheren
Stufe geleitet, während die Mehrleistung der Pumpen
einen Kreislauf
innerhalb eines jeden Pumpensystems bewirkt, so daß die einzelnen Kreisläufe sich
überlagern.
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Hierdurch entsteht ein von oben nach unten führender, die sedimentierenden
Treberbestandteile begleitender, in seiner liege regelbarer Hilfsstrom, der die
Abwärtsbewegung der Treberteile unterstützt und beschleunigt und damit die Trennung
der festen Treberbestandteile vom von Nacllgußwasser und darin mitgeführten gelösten
Würzebestandteilen erleichtert.
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Nach einer anderen zweckmäßigen Ausführungsform hesitzen die im Bereich
des unteren Randes eines jeden trichterförmigen Leitbleches in dem Läuterbottich
angeordneten rings umlaufenden Rohrleitungen mit Wasser- oder Nachgußaustrittsöffnungen,
wie oben erwähnt, dreieckigen Querschnitt, wobei eine Seite der Rohrleitung von
der Bottichwand gebildet wird. Zwischen der Unterseite der ringsumlaufenden Rohrleitung
und dem jeweils darunterliegenden trichterförmigen Leitblech entsteht dabei eine
Zone gleichen Querschnitts und gleicher Durchflußgeschwindigkeit, die aus einem
großen Durchmesser in Verbindung mit kleinem Abstand am unteren Ende der Zone und
kleinem Durchmesser, verbunden mit größerem Abstand an der unteren Grenze der Zone
resultiert, wobei die untere Grenze der Zone an der unteren Außenkante der oberen
rings umlaufenden Rohrleitung beginnt und die obere Grenze der Zone an der Stelle
liegt, an der die untere Begrenzungswand der rings umlaufenden Rohrleitung an das
zugehörige Leitblech angeschweißt ist.
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Die Treberabzugsöffnung ist zweckmäßig an dem Behälterboden angeordnet.
Außerdem ist es zweckmäßig, daß der Behälterboden konisch ausgebildet ist und sich
zu der Treberabzugsöffnung hin verjüngt. Hierdurch rutscht der am Behälterboden
ankommende Treber selbsttätig in die Treberöffnung hinein.
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Dieses selbsttätige Hineinrutschen des Trebers in die Treberabzugsöffnung
wird noch dadurch gefördert, daß in dem konischen Behälterboden eine mittige öffnung
vorgesehen ist und sich unterhalb dieser Öffnung der Boden zu einem kleineren und
steileren Konus fortsetzt, an dessen Spitze die Treberabzugsöffnung liegt. Dabei
ist zweckmäßig der obere Durchmesser des unteren Konus größer als der Durchmesser
der öffnung von dem oberen zum unteren Konus.
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Zweckmäßig drückt die Austragsschnecke die Treber in eine Rohrleitung,
die nach oben führt und ihre Austrittsöffnung oberhalb des Überlaufniveaus von Würze
und Nachguß hat, damit die Treber unter dem Druck der Schnecke und dem Widerstand
der Rohrleitung möglichst flüssigkeitsfrei aus dem oberen Ende der Rohrleitung austritt.
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Von der Einrichtung, die den Treber von der Treberabzugsöffnung wegtransportiert,
gelangt der Treber gewöhnlich noch zu einer Treberpresse, und von da in einen Trebertrockner.
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Der Deckel des Läuterbottichs, der den Maischeraum nach oben abschließt,
ist zweckmäßig entweder eben und horizontal oder in der jeweiligen Strömungsrichtung
von dem Maischezulauf zu dem Würzeablauf dn ansteigend ausgebildet, damit die von
der Maische bzw, Würze mitgeführten oben schwimmenden leichten Teile, wie Keime
usw., dem Würzeauslauf zugeführt werden, von wo sie über die Würze-führenden Läuterrohre
zur obersten Entlüftungskammer geleitet und durch einen seitlich am Entlüftungsrohr
angebrachten, knapp über dem überlaufniveau liegenden Rohrstutzen abgeleitet werden
können.
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Wie oben erwähnt wurde,kann das Gleichgewicht des hydrostatischen
Druckes außer durch die Steuerung der Temperaturdifferenz zwischen dem Auslauf des
Nachgußwassererhitzers und den Ausläufen des Maischeerhitzers und/oder des Nachgußzwischenerhitzers
in Abhängigkeit von dem Unterschied des hydrostatischen Druckes zwischen dem Maischeraum
und dem Sedimentationsraum auch durch Steuerung der Auslauf mengen an Würze und
Nachgußwasser gesteuert werden. Hierzu sind an dem Läuterbottich vorzugsweise Einrichtungen
an der Verbindungsleitung zu dem Würzeauslauf und dem Nachgußauslauf angeordnet,
mit Hilfe derer die Auslaufmengen an Würze und Nachguß getrennt voneinander gesteuert
werden können.
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Solche Einrichtungen können beispielsweise jeweils am Würzeauslauf
und Nachgußauslauf angeordnete senkrechte Rohrstutzen mit senkrechten Überlaufschlitzen
sein, die über
eine Gewindeverbindung mit dem Würzeauslauf bzw.
dem Nachgußauslauf getrennt voneinander weiter oder weniger weit aus den jeweiligen
Ausläufen herausgeschraubt werden können, was zur Folge hat, daß aus dem jeweils
stärker heraus geschraubten Rohrstutzen eine geringere Menge an Flüssigkeit durch
die senkrechten Uberlaufschlitze ausläuft.
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Durch die Zeichnung wird die Erfindung weiter erläutert.
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In dieser bedeutet Fig.l eine schematische Darstellung einer Ausführungsform
des Läuterbottichs nach der Erfindung in senkrechtem Schnitt, Fig.2 eine schematische
Darstellung einer anderen Ausführungsform des Läuterbottichs nach der Erfindung
in der Darstellungsweise von Fig.l, Fig.3 bis 5 verschiedene Ausführungsformen der
rings umlaufenden Rohrleitungen mit Nachgußaustrittsöffnungen in senkrechtem Schnitt
und Fig.6 einen senkrechten Schnitt durch eine Vorrichtung zur getrennten Steuerung
der Auslaufmengen an Würze und Nachguß.
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In der in Fig.l dargestellten Ausführungsform gelant aie~ Maische
über den Maischeerhitzer 15 und Maischeleitung 1 in den tangential einmündenden
Maischezulauf 2 mit dem Entlüftungsrohr 2a und von dort in den Behälter 3, der durch
ein oberes trichterförmiges Leitblech 9 in einen Maischeraum 4 und einen Sedimentationsraum
5 unterteilt wird. In dem ilaischeraum 4 strömt die Maische unter Abtrennung der
Treberbestandteile von dem Maischezulauf 2 zu dem ringförmigen, peripher angeordneten
Würzeauslauf 11 und wird von dort über Leitung 8 abgenommen. Der Behälter 5 ist
an seinem oberen Inde mit Teile einer Abdeckung 30 verschlossen.
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Das trichterförmige Leitblech 9 bildet zwischen seiner freien Außenkante
und der Wandung des Behälters 3 einen ringförmigen Durchtrittsschlitz 29. Im Maischeraum
4 ist ein Manometer 6 und unterhalb des Durchtrittsschlitzes 29 in dem Sedimentationsraum
5 ein Manometer 7 angeordnet.
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Mit den beschriebenen Mitteln werden die Bedingungen der Maische und/oder
des Nachgußwassers so eingestellt, daß in den beiden Manometern 6 und 7 im wesentlichen
der gleiche hydrostatische Druck abgelesen wird.
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Unterhalb des trichterförmigen Leitbleches 9 sind in dem Sedimentationsraum
5 weitere trichterförmige Leitbleche 25 und 26 angeordnet. Die durch den Durchtrittsschlitz
29 hindurchtretenden Treberbestandteile gleiten zunächst auf der Oberseite des Leitbleches
26 und dann auf der Oberseite des Leitbleches 25 zum Boden des Behälters und von
dort zu
dem Treberauslaß 17. Von dort gelangt der Treber in die
Austragsschnecke 18 und aus dieser in die Treberpresse 19. Aus der Treberpresse
19 tritt weitgehend entwässerter Treber aus und wird beseitigt.
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Durch die Leitung 21 tritt Frischwasser in den Vorerhitzer 14 und
wird darin derart erhitzt, wie beispielsweise auf 800C, daß der Temperaturunterschied
zwischen dem Frischwasserzulauf und der Maische, die in dem Maischezulauf 2 zutritt,
gemäß der Ablesung auf den Manometern 6 und 7 ein Gleichgewicht des hydrostatischen
Druckes im Maischeraum 4 und dem Sedimentationsraum 5 unterhalb des Durchtrittsschlitzes
29 ergibt. Von dem Vorerhitzer 14 tritt das Frischwasser über die rings umlaufende
Rohrleitung 23 mit Wasser- oder Nachgußaustrittsöffnungen 24 in den Sedimentationsraum
5 ein. Von dem Eintritt aus fließt das Nachgußwasser in dem Sedimentationsraum aufwärts
und laugt dabei die Treberbestandteile aus. Am Nachgußautlauf 10 verläßt der Nachguß
den Behälter 3 und gelangt über eine Leitung 16 zurück zu einem Vorerhitzer 13 und
von dort über eine Leitung 12 zurück zu der Maischeleitung 1, um mit der Maische
vermischt zu werden. In dem Vorerhitzer 13 wird der Nachguß auf die Maischetemperatur
von etwa 1000C gebracht. Uber Leitung 20 kann ein Teil des Nachgußwassers oder,
falls keine Verdünnung der Maische erwünscht ist, das gesamte Nachgußwasser zum
Würzekochen zurückgeführt werden.
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r;US dem Trichterteil 28 wird kontinuierlich Nachguß abgezogen und
über die Pumpe 22 zur Spitze des Trichterteils 27 geführt, an dessen unterem Rand
der Nachguß wieder in den Sedimentationsraum 5 eintritt.
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Der dargestellte Läuterbottich arbeitet voll kontinuierlich und bewirkt
dabei eine ausreichende Abtrennung der Treberbestandteile im Maischeraum 4 und eine
gute Auslaugung der Treberbestandteile im Sedimentationsraum 5 mit hilfe des t:achgußwassers.
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Eine andere und bezüglich der Zuslaugwirkung noch verbesserte Ausführungsform
des Läuterbottichs ist in Fig.2 gezeigt. ilierft: sind diejenigen Teile, die mit
denen in Fig.l identisch sind, mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der in Fig.l dargestellten
dadurch, daß in dem Sedimentationsraum 5 mehrere trichterförmige Leitbleche 40,
41 und 42 übereinander angeordnet sind. Unter dem untersten Leitblech 42 ist ein
rautenförmiger Körper 39 angeordnet, der die Strömung des Nachgußwassers verbessert.
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Lediglich das oberste kegelförmige Leitblech 9, das den Maischeraum
4 von dem Sedimentationsraum 5 trennt, ist mit dem Nachgußauslaß 10 verbunden. Die
im Sedimentationsraum 5 übereinander mit der Spitze nach oben angeordneten trichterförmigen
Leitbleche 40, 41 und 42 besitzen jeweils eine mittige Entlüftungsöffnung 33 und
eine seitliche Nachgußöffnung
34, die über eine Saugleitung 35,
eine Pumpe 32 und eind Druckleitung 36 mit der nächsthöheren rings umlaufenden Rohrleitung
31 bzw. 37 bzw. 38 verbunden ist. In die Leitung zwischen der obersten Pumpe 32
und der Rohrleitung 38 kann zweckmäßig eine Zentrifuge oder ein anderer Separator
eingeschaltet sein, um die Leistung der Vorrichtung noch zu erhöhen.
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Der Behälterboden 43 ist konisch zu einer mittigen Öffnung 44 hin
geneigt, unter welcher sich ein kleinerer und steilerer konus 45 anschließt, an
dessen Spitze die Treberabzugsöffnung fflsich befindet.
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In den Figuren 3, 4 und 5 sind verschiedene Ausführungsformen der
rings umlaufenden Rohrleitungen gezeigt. Dabei ist mit dem Bezugszeichen 46 jeweils
das freie Ende eines der kegelförmigen Leitbleche und mit 47 ein Stück der Behälterwandung
bezeichnet. In Fig.3 besitzt die rings umlaufende Rohrleitung 48 dreieckigen Querschnitt,
wobei die Behälterwandung 47 eine Seite der Rohrwandung bildet. Die Wasser- oder
Nachgußaustrittsöffnungen 49, die entlang der Rohrleitung in Abständen voneinander
vorgesehen sind, sind auf das untere Ende des Leitbleches 46 gerichtet.
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In Fig.4 ist eine rings umlaufende Rohrleitung 50 mit tropfenförmigem
Querschnitt und mit zwei parallelen Reihen von Wasser- oder Nachgußaustrittsöffnungen
51 gezeigt, wobei eine dieser Nachgußaustrittsöffnungen auf das Leitblech 46, die
andere auf die Behälterwandung 47 bzw. den Durchtrittsschlitz gerichtet ist.
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In Fig.5 besitzt die rings umlaufende Rohrleitung 52 viereckigen Querschnitt
und bildet einen Bestandteil des Leitbleches 46. Bei dieser Ausführungsform sind
die Wasser- oder Nachgußaustrittsöffnungen 53 auf die Behälterwandung 47 gerichtet.
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In Fig.6 ist eine Einrichtung zur getrennten Steuerung der Auslaufmengen
an Würze und Nachguß gezeigt, mit hilfe welcher Steuerung zusätzlich zur Temperaturregelung
das Gleichgewicht des hydrostatischen Druckes im Bereich des Durchtrittsschlitzes
29 eingestellt werden kann.
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Die in Fig.6 dargestellte Vorrichtung besitzt zwei Rohrstutzen 58
und 59 mit Innengewinde, in die zwei Rohrstutzen 54 und 55 mit Außengewinde eingeschraubt
sind.
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Diese Stutzen lassen sich von Hand herausschrauben. In der Zeichnung
bedeutet die Linie I-I das Niveau der Maische und damit gleichzeitig die Überlaufhöhe
für in die Rohrstutzen 54 bzw. 55 von unten eintretende Flüssigkeit. Solche bei
62 in den Rohrstutzen 54 eintretende Flüssigkeit, wie Würze oder Nachguß, läuft
durch die bsl Ubrlaufschlitze 56 in den Ringraum » und verläßt diesen über die Abzugsöffnung
60 Entsprechend gelangt bei 63 in den Rohrstutzen 55 eintretende Flüssigkeit über
die Uberlauföffnungen 57 in den Ringraum 65 und verläßt diesen über die Austrittsöffnung
61.
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Es ist ersichtlich, daß die Überlauföffnungen bis zu dem Flüssigkeitsniveau
I-I kleiner werden, wenn der betreffende
Rohrstutzen nach oben
herausgeschraubt wird, so daß die überlaufende ttenge kleiner wird. Bei der PSnwendung
dieser Vorrichtung im erfindungsgemäßen Verfahren gelangt in den einen Rohrstutzen
54 bei 62 Würze und in den anderen Rohrstutzen 55 bei 63 Nachguß. Die Auslauf mengen
dieser beiden Flüssigkeiten können nun getrennt gesteuert werden, indem man die
Rohrstutzen 54 und 55 stärker oder weniger stark in die Rohrstutzen 58 bzw. 59 einschraubt.