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Hammermühle zum Zerkleinern von faserigen, zähen und weichen landwirtschaftlichen
Produkten Es ist bekannt, Hammermühlen mit anderen Verarbeitungsgeräten zusammenzubauen;
so kennt man mehrere hintereinander angeordnete Schlagwerke, die aus einer vorarbeitenden
Grobstufe und einer nacharbeitenden Feinstufe bestehen; auch die Anordnung eines
Vorbrechers, gegebenenfalls als Vorreißer ausgebildet, wie auch die Vereinigung
einer Schlagvorrichtung mit einer Fräsvorrichtung sind bekannt. Ohne Verwendung
eines Schlagwerkes sind auch Zerkleinerungsvorrichtungen für grobstückiges Gut mit
gezahnten Messerbändern bekannt, und verwendet werden bei solchen ohne Schlagwerk
arbeitenden Zerkleinerungsvorrichtungen auch umlaufende Messer, die mit in der feststehendenEinfülltrichterwand
angebrachten Gegenmessern zusammenwirken, und schließlich ist es bei Hammermühlen
gleichfalls bekannt, im Wege des zuzuleitenden Gutes vor dem Hammerschlagwerk ein
aus einer Anzahl von Messern bestehendes umlaufendes Vorverarbeitungsgerätanzuordnen.
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Entsprechend ihrem ursprünglichen Bestimmungszweck sind diese verschiedenen
Ausführungsarten vornehmlich zur Zerkleinerung von grobstückigem, hartem Gut entwickelt
worden und ergeben dort auch gute Arbeitsleistungen. Für andere Zwecke sind sie
jedoch weniger gut verwendbar, nämlich dort, wo die Aufgabe verfolgt wird, faseriges
oder knollenartiges, fleischiges Erntegut zum Zwecke der Silierung zu zerkleinern,
oder dort, wo es sich darum handelt, mehr oder weniger trockenfaseriges und daher
zähes Gut, wie Stalldung, zu zerkleinern, um dieses unter Zusatz von Wasser oder
Jauche zu verflüssigen.
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Bei der Silierung von Grünfutter, Gras, Kraut, Rüben oder Kartoffeln
muß angestrebt werden, das Gut dicht und sauerstofffrei, etwa in Breiform, im
Silo
einzustampfen, und auch bei der Verflüssigung von Stalldung wird eine Verarbeitungsweise
angestrebt, mittels welcher sieh der Dung möglichst fein zerkleinern läßt, um, im
gewünschten Verhältnis mit Wasser oder Jauche vermischt, in flüssiger Form auf Acker
oder Weideland ausgebreitet werden zu können, was bekanntlich zu einer weitaus wirtschaftlicheren
Ausnutzung der in einem landwirtschaftlichen Betrieb anfallenden Menge von Stalldung
führt.
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In dem einen wie in dem anderen Fall geht also das Streben dahin,
die erforderliche Zerkleinerung in einer Schlägermühle durchzuführen und das zu
zerkleinernde Gut durch einen Siebboden hindurchzudrücken. Das hierbei also zur
Zerkleinerung kommende Gut ist im Vergleich zu sonstigem vorzugsweise in Hammermühlen
zur Verarbeitung gelangendem Gut, wie Erzen, Steinen, Kohlen od. dgl., weder ausgesprochen
hart noch grobstückig. Bei der Eigenart des in diesem Fall zu verarbeitenden Gutes
würden aber Schlagwerke allein, wie die Praxis gezeigt hat, befriedigende Arbeitsleistungen
nur dann ergeben, wenn eine im Vergleich zu der Weichheit dieses Gutes unverhältnismäßig
große Kraftreserve zur Verfügung stände. An einem solchen unverhältnismäßig großen
Kraftbedarf läßt sich auch dadurch nichts einsparen, daß dem Schlagwerk die für
grobstückiges, hartes Gut gedachten Vorbrecher oder Vorreißer vorgeschaltet werden,
und wesentlich ungünstigere Ergebnisse werden erzielt, wenn die Zerkleinerung statt
durch ein Hammerwerk allein durch umlaufende, mit Gegenmessern zusammenwirkende
Messer bewerkstelligt würde; unbefriedigende Arbeitsleistungen ergeben auch mit
den Schlagleisten abwechselnde Kreissägeblätter.
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Um nun die eigentliche Zerkleinerungsarbeit bei solchen faserigen,
zähen und weichen landwirtschaftlichen Produkten in bekannter Weise durch die Hammermühle
auszuführen, den Kraftbedarf aber in einem der Weichheit des zu verarbeitenden Gutes
entsprechenden Verhältnis gering zu halten, wird bei einer Hammermühle mit im Wege
der Zuleitung des Gutes vor ihr angeordnetem, aus einer Anzahl von umlaufenden Messern
bestehendem Vorverarbeitungsgerät eine neuartigeAusbildung dieses Vorgerätes vorgeschlagen,
und zwar sollen erfindungsgemäß auf der angetriebenen Hammerwelle eine Anzahl von
propellerartig geschränkten, vorzugsweise gelenkig angehängten Messern angeordnet
sein, die also mit der Hammerwelle gleichsinnig und gleich schnell umlaufen. Für
diese Kombination gibt es nun verschiedene Ausführungsmöglichkeiten.
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Bei senkrechter Anordnung der Mühle können auf dem obersten Wellenende
drei oder mehr sich bis nahe an die Wand des Einlegetrichters erstreckende Messer
angebracht sein, wobei die die Schlagleisten umgebende Wandung als Sieb ausgebildet
ist. Es können aber andererseits bei waagerechter Anordnung der Mühle die Messer
auf dem sich unterhalb des Einlegetrichters erstreckenden Teil der Hammerwelle angeordnet
sein, in ,welchem Fall dann die Schlägerleisten von einem sich an den Trichter anschließenden
Gehäuse umgeben sind, von dem zumindest die Bodenfläche als Sieb ausgebildet ist.
Bei beiden Ausführungen wird man zweckmäßig auswechselbare Siebteile verwenden,
um die Möglichkeit zu haben, ein fein oder ein grob gelochtes Sieb verwenden zu
können. Dieser als Sieb ausgebildete Teil der Gehäusewandung ist dann vorzugsweise
noch von einem weiteren Gehäuse umgeben, welches mit einem Auslaufstutzen versehen
ist.
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Eine in dieser Weise ausgebildete Hammermühle entspricht den Bedürfnissen
bei der Zerkleinerung von langfaserigem oder knollenartigem Erntegut zum Zweck der
nachfolgenden Silierung wie auch andererseits den Anforderungen, die man an die
Zerkleinerung von Stalldung stellen muß, um diesen zwecks möglichst wirtschaftlicher
Ausnutzung unter Zusatz von Wasser oder Jauche zu verflüssigen. Für den letztgenannten
Verwendungszweck würde zusammen mit dem in den Einlegetrichter eingeführten Stalldung
durch eine an den Einfülltrichter anzulegende Leitung Wasser oder Jauche in dem
gewünschten Mengenverhältnis zugeleitet werden, und der sich dann ergebende flüssige
Stalldung würde durch den zuvor erwähnten Ablaufstutzen abgeführt werden.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Abb. r zeigt die Mühle bei senkrechter Anordnung der Hammerwelle im
senkrechten Schnitt, Abb. 2 eine Draufsicht; Abb. 3 zeigt bei waagerechter Anordnung
der Hammermühle einen senkrechten Schnitt, Ab'b. 4 eine Seitenansicht, Abb.5 einen
senkrechten Schnitt gemäß der Linie A-B in Abb. 3.
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Als Einlegetrichter dient ein sich nach unten hin konisch verjüngender
Behälter a. Von unten her greift in diesen Behälter die zu ihm zentral angeordnete
Hammerwelle f, die mit einer Mehrzahl von in waagerechter Ebene umlaufenden Schlägerleisten
e versehen ist. Der diese Schlägerleisten umgebende Teil des Gehäuses a ist als
Sieb b ausgebildet, und zwar in der Form, daß- wahlweise ein fein oder grob
gelochter Stahlmantel verwendet wird. Dieser Stahlmantel b ist innenseitig mit Schlagleisten
c gemäß Abb. 2 besetzt. Die Schlagleisten e sind in an sich bekannter Weise, wie
in Abb.2 strichpunktiert dargestellt, ausschwenkbar angeordnet. Die Welle f trägt
an ihrem oberen Ende und oberhalb der Schlagleiste e drei fest auf ihr angeordnete,
propellerartig geschränkte Messer d, die sich bis nahe an die Wand des Einlegetric
hters a erstrecken. Auch die Messer sind zweckmäßig gelenkartig an der sie tragenden
Welle eingehängt und schwingen durch die Fliehkraft aus, können sich aber, falls
sie einem harten Widerstand begegnen, rückwärts zurücklegen. Die Antriebswelle ist
unterhalb am Boden in Lagern h gelagert und wird mittels Keilriemenscheibe g angetrieben.
-Der Antrieb kann andererseits aber auch durch einen am Gestell r aufgehängten,
mit der Welle f unmittelbar
gekuppelten Motor erfolgen. Den gelochten
Stahlmantel b umschließt im Abstand ein zweiter Mantel i, in dessen Zwischenraum
das durch das Sieb b nach außen gedrückte zerkleinerte Gut aufgenommen wird, von
wo es durch den Auslaufstutzen h, gegebenenfalls über eine sieh hieran anschließende
Pumpe, abgezogen wird.
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Sowohl faseriges als auch knollenartiges, fleischiges Gut wird von
den Messern d vorgeschnitten und somit in eine für die nachfolgende Schlagarbeit
geeignetere Form gebracht. Den Schlagleisten obliegt es dann im wesentlichen nur
noch, durch ihre Schlagwirkung das Gut so weit kleinzuschlagen, daß es durch den
gelochten Siebmantel b nach außen hin durchgedrückt werden kann. Der Kraftbedarf
für diese Schlagarbeit ist bei einer derartigen Vorarbeit durch die mit umlaufenden
-Messer verhältnismäßig gering.
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Bei der Ausführung nach Abb. 3 sind auf der waagerecht angeordneten
angetriebenen Welle f einerseits die propellerartig geschränkten Messer d, und zwar
unterhalb der verbleibenden Öffnung des Einlegetrichters, und andererseits neben
ihnen die Schlagleisten e angebracht, die von einem sich an den Einlegetrichter
anschließenden Gehäuse umschlossen werden, dessen untere Hälfte als zweckmäßig auswechselbares
und somit wahlweise mit feineren oder gröberen Löchern ausgestattetes Sieb ausgebildet
ist. Unterhalb dieses Siebteiles schließt sich ein dieses Sieb etwa bis zur Hälfte
umfassendes Gehäuse i an, welches unten den Auslaufstutzen k trägt. Außerhalb des
Einlegetrienters trägt die Welle f entweder die Keilriemenscheibe g oder ist dort
unmittelbar an einen Motor angeschlossen.
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Auch in diesem Fall gelangt das zu zerkleinernde Gut zunächst in den
Bereich der mit der Welle f umlaufenden, propellerartig geschränkten Messer und
wird von diesen in einer Weise vorbearbeitet, nämlich vorgeschnitten, daß die seitlich
von ihr angeordneten Schlagleisten verhältnismäßig wenig Arbeit haben, um das so
vorbearbeitete Gut so weit zu zerkleinern, daß es durch die gesiebte untere Hälfte
des Gehäuses hindurchgedrückt wird, um dann über den Ablaufstutzen k abgezogen zu
werden. Allein die Schränkung der Messer d reicht aus, um das von ihnen vorgeschnittene
Gut seitlich weiter zu fördern und es in den Bereich der Schlagleisten zu bringen.
Darüber hinaus könnten die Messer auch noch spiralförmig versetzt sein, um eine
noch eindeutigere Förderwirkung zu den Schlagleisten hin zu bewirken.
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Eine in dieser Weise ausgebildete Hammermühle bei ihrem verhältnismäßig
geringen Kraftbedarf ist in vorzüglicher Weise geeignet, um Grünfutter, Gras, Kraut,
Rüben oder Kartoffeln in die für die Silierung erforderliche Feinstzerkleinerung
zu bringen, wie sie am besten geeignet ist, um im Silo eingestampft zu werden. Durch
die in diesem Gut vorhandene Feuchtigkeit ergibt das zu zerkleinernde Gut eine Breimasse,
die insbesondere dann, wenn eine Pumpe nachgeschaltet ist, sich fortlaufend leicht
abziehen läßt, um in den Silobe'hälter geleitet werden zu können, die aber auch
ohne Pumpe leicht direkt in den Silo fällt.
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Gleich gute Ergebnisse liefert diese Bauart auch für die Zwecke der
Stalldungverflüssigung. Auch in diesem Fall handelt es sich um ein ausgesprochen
weiches Material, welches aber oft langfaserig ist und in welchem Fall die verarbeitenden
Messer ebenfalls die Voraussetzungen schaffen, um mittels einer Hammermühle mit
geringem Kraftbedarf dieses vorbearbeitete Gut so weit zu zerkleinern, daß es zusammen
mit der zugeleiteten Wasser- oder Jauchemenge durch das Sieb b aus der Mühle herausgedrückt
wird, worauf es dann aus dem Raum i über den Stutzen k abgezogen wird.