-
Mehrzweckvorrichtung zur Futterbereitung Die Erfindung bezieht sich
auf Maschinen zur Futterbereitung in der Landwirtschaft im allgemeinen und betrifft
insbesondere eine solche Mus- oder Schlagmühle, die eine Zerkleinerung aller vorkommenden
Futterarten, d.h. rohe und gekochte Früchte, Getreidearten, Heu, Stroh, Kohl, Kraut,
Knochen in einer Maschine gestattet und darüber hinaus die Aufbereitung des Futters
bis zu jedem gewünschten Feinheits- oder Weichheitsgrad ermöglicht.
-
Abgesehen von altbekannten, meistens handbetriebenen Futterquetschen,
die vorzugsweise für die Aufbereitung von Weichfutter vorgesehen sind, sind auch
Mühlen-undZerkleinerungsvorrichthngen verschiedenster Bauart bekanntgeworden, die
zur Bearbeitung einzelner oder mehrerer Futterarten dienen. Beispielsweise sind
sogenannte SchlagmÜhlen bekannt, bei denen eine Mehrzahl auf gemeinsamer Achse angeordneter
Schlagarme im Unterteil eines Behälters umlaufen, die das eingebrachte Futter zerschlagen
und zerkleinern. Der Weichheits- oder Feinheitsgrad des aufzubereitenden Futters
wird dadurch verändert, daß über eine Auslaufvorrichtung die die Schlagmühle verlassende
Futtermenge variiert wird, d. h. daß das Futter mehr oder minder lang in
dem Behälter belassen und der Tätigkeit der Schlagwerkzeuge ausgesetzt wird.
-
Weiterhin bekanntgewordene Bauarten schlagen auf waagerechter Welle
umlaufende Korbroste vor,
die das eingeschÜttete Futter zerschlagen
bzw. zerquetschen. Weitere Bauarten weisen neben rost-oder siebartigen umlaufenden
Körben noch feste oder verstellbare Schneideinrichtungen auf, die als Mehrzweckeinrichtungen
anzusprechen sind, da sie neben der quetschenden Wirkung bei Weichfutter auch eine
Schneidwirkung, beispielsweise bei Knollenfrüchten, erzielen und diese fein zerschnitzeln.
-
Im Gegensatz zu vorbekannten Bauarten wird nach der Erfindung eine
Mehrzweckvorrichtung zur Futterbereitung vorgeschlagen, die neben Schneidwerkzeugen
auf gemeinsamer Achse mit diesen Schneidwerkzeugen angeordnete Schlagwerkzeuge aufweist,
die in einem von auswechselbaren Sieben gebildeten korbartigen Gebilde umlaufen.
Die Schlagwerkzeuge sind in einem vorzugsweise um eine waagerechte Achse rotiereliden
Laufrad vorgesehen, dessen Scheiben gerade oder kegelförmig ausgebildet sind und
an dessen Vorderseite, d. h. der dem Einlauftrichter zugewandten Seite, ein
oder mehrere auf gleicher Achse umlaufende Schneidwerkzeuge vorgesehen sind. Die
der Einlaufseite zugewandte Scheibe des Laufrades ist mit Öffnungen versehen, durch
die das von den Messern vorbehandelte Futter in den von den Schlagwerkzeugen bestrichenen
Raum gelangt, durch diese zerkleinert und durch die Siebe oder ein oder mehrere
Ausläufe auigetragen wird, derart, daß die Schlagwerkzeuge zur Weiterbeförderung
des bearbeiteten Gutes dienen.
-
Nach einem weiteren Kennzeichen der Erfindung ist zwischen Einlauftrichter
und dein das Laufrad einschließenden G,#ehäuse eine Abschlußscheibe mit veränderlicher
Öffnung vorgesehen, die eine Regulierung in der Zufuhr des Gutes gestattet.
-
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführung einer Mehrzweckvorrichtung
für Futterbereitung näher veranschaulicht, und zwar zeigt Bild i die Vorrichtung
nach der Erfindung im Schnitt in Seitenansicht, Bild:2 die Ansicht auf die Schneidwerkzeuge
bzw. >das Laufrad gesehen, wobei der Einlauftrichter abgenommen worden ist und Bild
3 die Abschlußscheibe bzw. Reguliereinrichtung für den Zulauf in Ansicht
bei abgenommenem Einlauftrichter.
-
. Man erkennt in der Zeichnung ein im wesent-? lichen- zylindrisches
Gehäuse a mit angesetztem Einlauftrichter b. Zentrisch in dem Gehäuse a ist
in einer Lagerung c eine Welle d geführt, auf der ein Laufrad e fest angeordnet
ist. Dieses Laufrad besteht in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei schwachen,
mit den Spitzen gegeneinandergesetzten Kegeln, zwischen denen in geeigneten Lagerungen
die Schlagwerkzeuge f befestigt sind. Das Laufrad o mit den Schlagwerkzeugen
f wird von auswechselbaren Sieben g umgeben. An das Gehäuse
a schließen sich ein oder mehrere gegen-, einander versetzte Ausläufe h an.
Die Welle c trägt außerhalb des Gehäuses a eine Stufenscheibe i, mittels der der
Antrieb der Vorrichtung erfolgt. Die der Einlaufseite zugewandte Scheibe
k des Laufrades e ist mit kreissektorartigenAusschnitten 1
versehen,
an deren einer Kante, und zwar der in Drehrichtung rückwärtigen Kante, Schneidemesser
m vorgesehen sind. Zwischen dem Einlauftrichter b
und dem Gehäuse a ist eine
Abschlußscheibe n fest angeordnet, die einen halbkreisförmigen Ausschnitt frei läßt,
der durch einen ebenfalls halbkreisförinigen Einlaßschieber o mehr oder minder verdeckt
werden kann. Die Verstellung erfolgt durch einen nicht näher bezeichneten Handhebel
oberhalb und außerhalb des Gehäuses. Von den zwischen den Scheiben des Laufrades
e und k befestigten Schlagwerkzeugen verlaufen Leitbleche p zu der
Drehachse hin, so daß das zugeführte Gut immer nach außen in den Bereich der Schlagwerkzeuge
gezwungen wird.
-
Die Wirkungsweise einer Vorrichtung nach der Erfindung ergibt sich
-aus der Zeichnung. Das zu verarbeitende Gut wird über den Einlauftrichter b eingA#hüttet
und gelangt durch die veränderliche Einlaßöffnung q zunächst zu den Schneidwerkzeugen
m. je nach Art des Futters wird dieses von den Schneidwerkzeugen zerschnitzelt und
gelangt durch die Ausschnitte 1 in den Bereich der Schlagwerkzeuge, die eine
weiterhin zerkleinernde Wirkung ausüben. Wenn die Siebe g eingebaut sind,
so wird durch die Größe der Lochung der Siebe der Feinheitsgrad des Futters bestimmt.
. Bei der Bearbeitung von Getreidearten treten die Schneidwerkzeuge naturgemäß
nicht in Tätigkeit, sondern es erfolgt die Zerkleinerung lediglich durch die Schlagwerkzeuge.
Dagegen werden Knollenfrüchte in erster Linie durch die Schneidvorrichtung m zerschnitzelt.
Um hier den nötigen Feinheitsgrad erzielen zu können, ist eine Veränderung der Drehzahl
vermittels der Stufenscheibe c möglich. Die Siebe g werden normalerweise
bei der Behandlung von Knollenfrüchten entfernt. Wenn jedoch beispielsweise für
Zwecke der Schweinemast ein sehr feines und weiches Futter erwünscht ist, treten
die von den Messern zerschnitzelten Knollenfrüchte in das Gehäuse ein, werden durch
die Leitbleche und die Zentrifugalkraft nach außen geschleudert und von den Schlagwerkzeugen
bis zu einem solchen Feinheits- oder Weichheitsgrad zerkleinert, daß der Abgang
durch die Siebe erfolgen kann.
-
Wenn mit der Vorrichtung nach der Erfindung Silofutter - hergestellt
werden soll, so werden die Siebe durch Bleche ersetzt und an den tangential zu dem
umlaufenden Laufrad angeordneten Auslauf ein in Bild 2 dargestelltes Verlängerungsrohr
angeschlossen, durch das das aufbereitete Futter direkt in den Silo befördert wird.
-
Es ist zu erkennen, daß die Mehrzweckvorrichtung zur Futterbereitung
vielfältige Anwendungsmöglichkeiten aufweist; neben der Möglichkeit den Zulauf zu
regulieren, kann durch Veränderung der Siebe jeder gewünschte Weichheits- bzw. Feinheitsgrad
erreicht werden. Darüber hinaus kann bei Austausch der Siebe gegen Bleche die Vorrichtung
außer zum Zerkleinern auch noch zum Abfördern des zerschnitzelten Gutes benutzt
werden. Die Vorrichtung nach der Erfindung vereinigt somit in sich
die
Eigenschaften mehrerer an sich getrennter Maschinen und stellt ein wertvolles Hilfsmittel
für die Landwirtschaft dar.