DE4131167A1 - Luftwebmaschine mit einrichtung zur bildung einer gewebegasse - Google Patents
Luftwebmaschine mit einrichtung zur bildung einer gewebegasseInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Luftwebmaschine mit
Einrichtung zur Bildung einer Gewebegasse oder dergleichen nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Gewebegassen werden benötigt, um beispielsweise aus dieser
Gewebegasse durch Schneiden des Schußfadens in diesem Bereich eine
Einlegekante herzustellen. Hierzu ist es bekannt, einen Einleger über
der Gewebegasse so zu positionieren, daß ein Schneiden des Schußfadens
im Bereich dieser Gewebegasse und ein nachfolgendes Einlegen des
Schußfadens zur Bildung einer Einlegekante möglich ist.
Die Gewebegasse wird dadurch gebildet, daß am Ort der gewünschten
Gewebegasse im Gewebe die Kettfäden gespart werden, so daß beim
nachfolgenden Schußeintrag an dieser Stelle lediglich Schußfäden
vorhanden sind.
Hierbei ist es bekannt, den jeweils angeschlagenen Schußfaden mit einer
speziellen Einlegevorrichtung zu erfassen, zu klemmen und nachfolgend
zur Bildung einer Gewebekante einzulegen. Hierzu wird ein über die
gesamte Webbreite sich erstreckendes Riet verwendet, bei dem am Ort der
gewünschten Gewebegasse die Kettfäden ausgespart sind.
Nachteil der bekannten Vorrichtung ist, daß ein sich über die gesamte
Webbreite erstreckendes Riet relativ kostenaufwendig ist. Erfolgt eine
Beschädigung eines Rietes an einer bestimmten Stelle, dann muß es als
Ganzes ausgetauscht werden.
Weiterer Nachteil der bekannten Einrichtung ist, daß man die Mechanik
der Einlegevorrichtung bewegbar und antreibbar über der Gewebebahn
anordnen muß, um die Mechanik beim Blattanschlag außerhalb des
Bereiches des Rietes zu bringen.
Mit einer in Richtung der Längsachse der Kettfäden verschiebbar
ausgebildeten Mechanik eines Einlegers besteht jedoch der Nachteil, daß
ein relativ großer Konstruktions- und Herstellungsaufwand notwendig ist,
um die gesamte Einlegemechanik, bestehend aus Schere, Klemme und
Einlegenadel beweglich auszubilden. Ferner geht wertvolle Zeit verloren,
die gesamte Einlegemechanik nach Blattanschlag in Position zu bringen,
um den Einlegevorgang einzuleiten.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Luftwebmaschine
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß bei geringeren
Herstellungskosten ein einfacherer Einleger vorgesehen werden kann.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe dient die technische Lehre nach dem
Anspruch 1.
Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, daß nun nicht mehr ein sich über
die gesamte Gewebebreite erstreckendes Riet vorhanden ist, sondern daß
dieses Riet in eine beliebige Anzahl von Teilrieten aufgeteilt ist, die
gemeinsam auf einer Blattleiste montiert sind, wobei zwischen den
Teilrieten jeweils am Ort der gewünschten Gewebegasse eine Rietlücke
vorhanden ist.
Um einen sicheren und ungestörten Schußeintrag zu gewährleisten,
insbesondere um zu gewährleisten, daß der eingetragenen Faden in der
Rietlücke nicht gestört wird, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, daß in
der Rietlücke ein Rietfüllstück angeordnet ist, welches die
lufttechnischen Eigenschaften des Lufteintragkanals in diesem Bereich
simuliert, so daß der eingetragene Schußfaden auch in diesem Bereich der
Rietlücke ungestört durch den Eintragskanal über die gesamte Webbreite
eingetragen werden kann.
Mit der Anordnung von Teilrieten und die Teilriete ausfüllenden
Rietfüllstücken besteht jetzt der wesentliche Vorteil, daß die gesamte
Mechanik eines Einlegers nun ortsfest angeordnet werden kann und es
bedarf also nicht mehr einer zusätzliche Bewegungsmechanik, wie sie beim
Stand der Technik notwendig war.
Wichtig ist nun, daß das Rietfüllstück ortsfest an der Webmaschine
befestigt wird, und zwar so, daß es in fluchtender Lage zu den
Rietstücken (Teilrieten) in der hinteren Blattstellung kommt, in welcher
der Schußeintrag erfolgt. Nur in dieser Stellung muß also das
Rietfüllstück den Schußeintragskanal im Bereich der Rietlücke
simulieren, um ein ungestörtes Eintragen des Schußfadens über die
gesamte Webbreite zu gewährleisten. In allen anderen Rietstellungen ist
eine derartige Simulation nicht notwendig und daher reicht es aus, wenn
das Rietfüllstück beim Blattanschlag in der genannten Stellung verbleibt
und nur dort den Schußeintragskanal vervollständigt.
In der vorderen Stellung des Rietes verbleibt also das Rietfüllstück in
seiner hinteren Lage und der Einleger mit seiner Einlegemechanik greift
durch die Rietlücke hindurch. Damit besteht der wesentliche Vorteil, daß
die gesamte Einlegemechanik des Einlegers nicht außerhalb des Bereiches
des schwenkbaren Rietes gebracht werden muß, weil eben - wie oben
dargestellt - die Einlegemechanik durch die Rietlücke hindurchgreifen
kann.
Es versteht sich von selbst und wird von der vorliegenden Erfindung
umfaßt, daß statt des hier beschriebenen Einlegers auch andere
Gewebebearbeitungsaggregate vorgesehen werden können. Es wird zwar die
Anordnung eines Einlegers bevorzugt, der im wesentlichen aus einer
Klemme, einer Schere und entsprechenden Einlegenadeln besteht. Es ist
aber ebenso von der vorliegenden Erfindung umfaßt, daß statt des
Einlegers mit Nadeln andere Kantenmechaniken verwendet werden können,
z. B. Schweiß- oder Klebeeinrichtungen, die dann ebenfalls eine Klemme
und eine Schere aufweisen könnten, aber den geschnittenen Schußfaden
nicht einlegen, sondern z. B. verschweißen oder verkleben.
Mit der Anordnung einer ortsfesten Einlegemechanik eines Einlegers
besteht der Vorteil, daß nun nicht mehr der angeschlagene Schußfaden
durch Klemmen- und Scheren-Mechanik gesucht werden muß, sondern bei der
vorliegenden Erfindung wird der angeschlagene Schußfaden durch den
Blattanschlag sofort in den Bereich einer offenen Klemme gebracht, die
dann nachfolgend schließt und diesen Schußfaden festhält. Damit wird
wertvolle Zeit gewonnen, weil der vorher beschriebene - beim Stand der
Technik notwendige - Suchvorgang des angeschlagenen Schußfadens
entfällt.
Der angeschlagene Schußfaden wird also zuverlässig erfaßt und geklemmt
und kann nachfolgend geschnitten und durch an sich bekannte
Einlegenadeln zur Bildung einer Einlegekante eingelegt werden.
Hieraus ergibt sich, daß die hierfür notwendige Mechanik wesentlich
kostengünstiger und schneller arbeitet, wodurch es insgesamt möglich
ist, die Webmaschine mit höherer Leistung zu betreiben.
Aus der vorstehenden Beschreibung ergibt sich, daß das Rietfüllstück nur
im Bereich der Fachoffenstellung, d. h. also beim Schußeintrag die
lufttechnischen Merkmale des Rietes simulieren muß. Hierzu ist es in
einer ersten Ausführungsform vorgesehen, daß das Rietfüllstück in
gleicher Ausführung ausgebildet ist wie das sonstige Teilriet.
In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es
vorgesehen, daß das Rietfüllstück als einfache Platte ausgebildet ist,
in welcher ein Eintragskanal eingearbeitet ist.
In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann es
vorgesehen sein, daß mit dem Rietfüllstück eine Stafettendüse verbunden
ist, um im Bereich des Rietfüllstückes eine entsprechende Trag- und
Führungsfunktion für den einzutragenden Schußfaden zu gewährleisten.
Die Art und Ausführung des Rietfüllstückes hängt im übrigen auch von der
Breite der gewünschten Gewebegasse ab.
Wird eine relativ breite Gewebegasse erwünscht, dann ist es
erforderlich, das Rietfüllstück möglichst gleich wie das übrige Riet
auszubilden, um eine Störung des Schußfadens zu vermeiden. Wird nur eine
schmale Gewebegasse gefordert, dann kommt es auf die lufttechnischen
Eigenschaften des Rietfüllstückes nicht so sehr an und daher genügt es
beispielsweise, in diesem Fall das Rietfüllstück als massive Platte mit
darin eingearbeitetem Lufteintragskanal auszubilden.
Daher ist es möglich, die Breite der Gewebegasse den webtechnischen
Erfordernissen anzupassen und diese Breite z. B. im Bereich von 10 und
100 mm auszubilden.
Als weiterer Vorteil ergibt sich durch die erfindungsgemäße technische
Lehre, daß die Herstellungskosten für ein Riet nach der vorliegenden
Erfindung wesentlich geringer sind. Es bedarf nämlich nicht mehr der
Herstellung eines sich über die gesamte Webbreite erstreckenden Rietes,
sondern es genügt die Anbringung entsprechender Teilriete. Wird ein
Teilriet beschädigt, dann genügt die Auswechslung dieses einzelnen
Teilrietes, wobei die anderen Teilriete hiervon unbeeinflußt bleiben.
Es liegt selbstverständlich im Rahmen der vorliegenden Erfindung, daß
man eine beliebige Anzahl von Teilrieten mit dazwischen angeordneten
Rietfüllstücken über die gesamte Webbreite anordnet.
Es ist im übrigen auch möglich, auch außerhalb der Webbreite eine
derartige Rietlücke mit Anbringung eines Rietfüllstückes vorzusehen, um
beispielsweise im Randbereich des Gewebes besondere
Bearbeitungsmaßnahmen zu treffen.
Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht
nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus
der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
Alle in den Unterlagen - einschließlich der Zusammenfassung -
offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen
dargestellte räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand
der Technik neu sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen
Ausführungsweg darstellende Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen
aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche
Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
Es zeigen
Fig. 1 schematisiert das Riet einer Luftwebmaschine nach der
Erfindung;
Fig. 2 das Riet nach Fig. 1 in zwei verschiedenen Stellungen;
Fig. 3 Seitenansicht der Anordnung mit Blattstellung bei
Blattanschlag.
Gemäß Fig. 1 besteht das Riet der Luftwebmaschine aus zwei Teilrieten
1, 2, die fluchtend zueinander auf einer gemeinsamen Blattleiste 11
angeordnet sind. Im Bereich der gewünschten Gewebegasse bilden die
beiden Teilriete 1, 2 eine Rietlücke 8, die in der hinteren Stellung der
Blattleiste 11 beim Schußeintrag fluchtend durch ein Rietfüllstück 9
ausgebildet ist.
Wichtig hierbei ist, daß im gezeichneten Ausführungsbeispiel das
Rietfüllstück 9 gleich wie das Teilriet 1, 2 ausgebildet ist, d. h. die
Anzahl und der Abstand der einzelnen Rietstäbe im Rietfüllstück 9 ist
etwa gleich der Anzahl und dem Abstand der Rietstäbe in den Teilrieten
1, 2.
Wichtig ist, daß nur annähernd die lufttechnischen Eigenschaften des
Eintragskanals 10 auch im Bereich des Rietfüllstückes 9 simuliert werden
müssen, nämlich nur so weit, um ein ungestörtes Eintragen des
Schußfadens in dieser Stellung der Blattleiste 11 zu gewährleisten.
In Fig. 1 ist gezeigt, daß das Fach 5 geöffnet ist und daß in dieser
Stellung über eine nicht näher dargestellte Eintragsanordnung ein
Schußfaden in den Eintragskanal 10 der Teilriete 1, 2 eingetragen wird,
wobei der Eintragskanal 10 des Rietfüllstückes 9 (Vergleiche Fig. 3)
mit dem übrigen Eintragskanal 10 der Teilriete 1, 2 fluchtet.
Das geöffnete Fach gemäß Fig. 2 wird durch die Kettfäden 6 gebildet,
wobei sich jenseits des Blattanschlages das Gewebe 7 bildet.
Das Rietfüllstück 9 ist an einer maschinenfesten Halterung 13 befestigt,
an der auch der Einleger 12 befestigt sein kann. Unterhalb der Halterung
13 ist die in Längsrichtung der Kettfäden 6 sich im Gewebe 7
erstreckende Gewebegasse gebildet.
Fig. 2 zeigt, daß das vorher in Pfeilrichtung 3 nach hinten
verschwenkte Blatt 11 in Pfeilrichtung 4 nach vorne bis zum
Blattanschlag verschwenkt wird und daß sich dann die vorher erwähnte
Rietlücke 8 bildet. Wichtig ist, daß das Rietfüllstück 9 in der vorderen
Blattstellung (beim Blattanschlag) des Teilrietes 1, 2 in seiner hinteren
Stellung verbleibt, so daß in die sich jetzt bildende Rietlücke 8 der
Einleger 12 mit seiner Einlegemechanik eingreift, die - wie vorher
beschrieben -ortsfest angeordnet ist. Selbstverständlich sind die
einzelnen Betätigungsteile der einzelnen Einlegemechanik in an sich
bekannter Weise schwenkbar und gegebenenfalls verschiebbar ausgebildet.
Auf jeden Fall muß nun nicht mehr - wie beim Stand der Technik - die
gesamte Mechanik in Richtung der Längsachse der Kettfäden verschiebbar
ausgebildet sein.
Aus Fig. 3 ist entnehmbar, daß das Riet bestehend aus den Teilrieten
1, 2 in Pfeilrichtung 4 nach vorne zum Blattanschlag verschwenkt ist und
daß der Einleger mit seiner Einlegemechanik - hier nur dargestellt als
Schere und Klemme 14 - in die Rietlücke 8 eingreift.
Lediglich schematisiert ist dargestellt, daß ein oder zwei Einlegenadeln
15 vorhanden sein können, wobei jeder Einlegenadel 15 eine dreh- und
gegebenenfalls verschiebbare Welle 16 zugeordnet ist.
Zeichnungs-Legende
1 Teilriet
2 Teilriet
3 Pfeilrichtung
4 Pfeilrichtung
5 Fach
6 Kettfäden
7 Gewebe
8 Rietlücke
9 Rietfüllstück
10 Eintragskanal
11 Blattleiste
12 Einleger
13 Halterung
14 Schere und Klemme
15 Einlegenadel
16 Welle
2 Teilriet
3 Pfeilrichtung
4 Pfeilrichtung
5 Fach
6 Kettfäden
7 Gewebe
8 Rietlücke
9 Rietfüllstück
10 Eintragskanal
11 Blattleiste
12 Einleger
13 Halterung
14 Schere und Klemme
15 Einlegenadel
16 Welle
Claims (5)
1. Luftwebmaschine mit Einrichtung zur Bildung einer Gewebegasse, wobei
die Kettfäden durch ein Riet gesteuert hindurch treten und am Ort der
Gewebegasse angepaßt sind, dadurch
gekennzeichnet, daß das Riet in eine Anzahl von einen
gegenseitigen Abstand voneinander aufweisende Teilriete (1, 2) aufgeteilt
ist, die zwischen sich jeweils am Ort der gewünschten Gewebegasse eine
Rietlücke (8) bilden, und daß im Bereich der Rietlücke (8) ein
Rietfüllstück (9) so befestigt ist, daß es in der hinteren Blattstellung
fluchtend zu den Teilrieten (1, 2) ausgerichtet ist.
2. Luftwebmaschine nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rietfüllstück (9) ortsfest
entsprechend der hinteren Blattstellung des Rietes (1, 2) an der
Webmaschine befestigt ist.
3. Luftwebmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rietfüllstück (9) bezüglich seiner
mechanischen Ausbildung gleich wie die Teilriete (1, 2) ausgebildet ist.
4. Luftwebmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rietfüllstück (9) als Platte mit
darin eingearbeitetem Eintragskanal (10) ausgebildet ist.
5. Luftwebmaschine nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß am Rietfüllstück (9)
ein oder mehrere Staffettendüsen befestigt sind.
Priority Applications (4)
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