DE4131094A1 - Verfahren zum entschlichten und reinigen von textilen geweben - Google Patents
Verfahren zum entschlichten und reinigen von textilen gewebenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein kontinuierliches Ver
fahren zum Entschlichten und Reinigen von Meterware, umfas
send Baumwolle oder Baumwollmischgarne, das nur einen kurzen
Zeitraum erfordert.
Das übliche Verfahren zum kontinuierlichen Entschlichten und
Reinigen handelsüblicher Baumwoll- oder baumwollhaltiger Me
terware besteht darin, daß nach einer Heißwasserwäsche das
Gewebe in zwei Stufen entschlichtet und gereinigt wird. In
einigen Fällen wird auch ein Einstufenverfahren angewendet,
in welchem das Entschlichten und Reinigen in einem Schritt
erfolgt. Bei diesen Verfahren wird jedoch jeweils nach der
Behandlung mit Chemikalien das Gewebe mit Hilfe einer Mangel
ausgedrückt und dann einer Dampfbehandlung oder einer Be
handlung mit Dampf zusammen mit einer Lösungsmittelbehand
lung unterzogen. Darüber hinaus benötigt man bei diesen üb
lichen Verfahren, um ein gleichförmiges Erzeugnis zu erhal
ten, einen Zeitraum von 45 bis 60 Minuten für die Behand
lung, da diese nach Auflaufen von 4000 bis 6000 m in einer
räumlich begrenzten Schlichtanlage erfolgt. Insbesondere
treten unvermeidbar im Falle hochdichter textiler Ware oder
eines Textils mit stark gezwirntem Garn Knitterungen und Un
ebenheiten beim Erzeugnis auf. Folglich wurde in einigen
Fällen auch eine kontinuierliche Schnellentschlichtung und
-Reinigung mit Hilfe eines Hochdruckdämpfers angewendet.
Bei dem üblichen Entschlichtungs- und Reinigungsverfahren
unter gewöhnlichem Druck tritt unvermeidbar eine ungleiche
Temperaturverteilung und Wassermangel auf, da eine große
Menge der Ware in einem Raum begrenzter Größe aufläuft. Um
ein gleichförmiges Erzeugnis zu erhalten ist es daher not
wendig, eine lange Behandlungszeit von 45 bis 60 Minuten
einzuhalten. Nicht nur, um die Behandlungszeit zu verkürzen,
sondern auch um Ungleichmäßigkeiten bei der Behandlung aus
zugleichen, ist es erforderlich, daß die Behandlungschemika
lien in konzentrierter Form verwendet werden. Folglich ist
die Verwendung eines Überschusses an Behandlungschemikalien
unvermeidlich.
Um die Produktivität über die Geschwindigkeit des Behand
lungsverfahrens der Textilien zu erhöhen ist daher gegenwär
tig das Anfügen eines Nachbehandlungsverfahrens oder einer
Anlage dazu in Entwicklung. Im Zusammenhang mit der Erhöhung
der Geschwindigkeit der Nachbehandlung sind jedoch natürlich
auch eine beschleunigte Entschlichtung und Reinigung erfor
derlich.
Verfahren zur Vorbehandlung textiler Ware sind in JP-A-63
8690, JP-A-63-1 25 558 und JP-A-63-2 21 769 beschrieben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Verfahren
weiter zu verbessern und ein Verfahren zur kontinuierlichen
beschleunigten Entschlichtung und Reinigung von Meterware
durch Naß-Heiß-Behandlung unter gewöhnlichem Druck bereitzu
stellen.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Entschlich
ten und Reinigen textiler Meterware, umfassend das Ent
schlichten eines mit heißem Wasser gewaschenen Gewebes und
anschließend schrittweises Einweichen des so gewaschenen Ge
webes in heißer alkalischer Natriumchloritlösung, Eintauchen
in eine heiße Säurelösung mit einem pH-Wert von 2 bis 4,
nachfolgend Einweichen in Natronlauge und schließlich Naß-
Heiß-Behandlung unter gewöhnlichem Druck.
Die textile Ware wird erfindungsgemäß mit einer Entschlich
tungschemikalie behandelt, in heißem Wasser bei einer Tempe
ratur von 80 bis 90°C für etwa 30 bis 60 Sekunden gewaschen,
für 30 bis 60 Sekunden unter Zusatz von 0,5 bis 1% einer
Entschlichtungschemikalie, z. B. einem Enzym gedämpft und
nach Zusatz einer heißen 0,1 bis 0,2%igen alkalischen
Natriumchloritlösung bei einer Temperatur von 80 bis 90°C in
einer sauren Lösung bei einem pH-Wert von 2 bis 4 für 10 bis
20 Sekunden bei 80 bis 90°C behandelt und schließlich das so
behandelte Textil einer Naß-Heiß-behandlung mit einem Zusatz
von 1 bis 1,5% Natronlauge in einer Naß-Heiß-Behandlungs
kammer unter gewöhnlichem Druck für 60 Sekunden bei einer
Temperatur im Bereich von 92°C bis 100°C behandelt.
Da das behandelte Textil erfindungsgemäß mit einer sauren
Natriumchloritlösung vor der alkalischen Reinigung behandelt
wurde, wird die Verseifung von Fettstoffen des Textils ein
facher. Folglich kann ein entschlichtetes und gereinigtes
Textil bei einer alkalischen Reinigungsbehandlung in einem
kurzen Zeitraum von etwa 60 Sekunden bei gewöhnlichem Druck
in einer Naß-Heiß-Behandlungskammer in ähnlicher Qualität
wie bei üblichen Verfahren erhalten werden. Es können Trans
portvorrichtungen mit Walzen in befriedigender Weise verwen
det werden, wobei solche Schwachstellen wie die Verwendung
einer U-Box oder J-Box als übliche Ladungs- oder Transport
einrichtungen entfallen und folglich auch die Nachteile auf
gelaufener Ware. Es ist so auch möglich, in ausreichender
Weise die Wassermenge und Wärmeenergie gleichmäßig auf das
Textil anzuwenden. Beim vorliegenden erfindungsgemäßen Ver
fahren treten daher keine Ungleichmäßigkeiten bei der Be
handlung auf. Darüber hinaus kann, verglichen mit den übli
chen Verfahren, der Chemikalienverbrauch gesenkt werden.
Wie vorstehend ausgeführt, kann beim vorliegenden Verfahren
das kontinuierliche Entschlichten und Reinigen von Meterware
befriedigend durch die Naß-Heiß-Behandlung in einem kurzen
Zeitraum von etwa 60 Sekunden unter gewöhnlichem Atmosphä
rendruck erfolgen. Da die Behandlungszeit so beträchtlich
verkürzt werden kann, ist es möglich, die Behandlung in
einer kleinen Entschlichtungskammer durchzuführen. Darüber
hinaus ist es möglich, das sonst notwendige Auflaufen der
Ware in der Kammer zu unterlassen, da der mit den Führungs
walzen ausgerüstete Dämpfer zum kontinuierlichen Transport
der Ware durch die Reaktionskammer in befriedigender Weise
arbeiten kann. Daher kann erfindungsgemäß ein entschlichte
tes und gereinigtes Textil mit ausgezeichneter Qualität in
kurzer Zeit erhalten werden.
Fig. 1 erläutert den Aufbau einer Anlage zur Durchführung
des vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahrens. 1 bedeutet
einen Waschbehälter. 2 bedeutet einen Entschlichtungsbehäl
ter. 3 ist eine Dämpfvorrichtung. 4, 5 und 6 sind Behälter
mit im Kessel die Natriumchloritlösung, verdünnter wäßriger
Säurelösung bzw. Natronlauge, 7 bedeutet eine Naß-Heiß-Be
handlungskammer unter gewöhnlichem Druck und 8 bedeutet
einen Waschbehälter.
Im folgenden wird ein Beispiel der vorliegenden Erfindung
beschrieben, um mit Hilfe der Zeichnung die Ausführung der
Erfindung detaillierter zu erläutern.
Das zu behandelnde Textil ist ein Baumwollgewebe mit den Ab
messungen 40×40/134×110. Zuerst wird das Gewebe mit heißem
Wasser bei einer Temperatur von 70 bis 80°C für etwa 60 Se
kunden in mehreren Waschbehältern 1 gewaschen, um am Gewebe
anhaftende lösliche Verunreinigung zu beseitigen. Das so ge
waschene Gewebe wird dann in einem Entschlichtungsbehälter 2
durch eine Lösung mit einer Temperatur von 40 bis 60°C ge
führt, die 0,5 bis 1% eines Enzyms als Entschlichtungsche
mikalie enthält, wobei das Gewebe etwa 10 Sekunden darin
eingetaucht bleibt. Das so noch Entschlichtungschemikalie
enthaltende Gewebe wird dann für etwa 60 Sekunden im Dämpfer
3, in dem eine Naßhitze bei einer Temperatur von 100 bis
103°C aufrechterhalten wird, gedämpft.
Das so behandelte Gewebe wird dann nacheinander durch eine
80 bis 90°C heiße Lösung 4, die 0,1 bis 0,2% einer alkali
schen Natriumchloritlösung, für 10 Sekunden, durch eine etwa
90°C heiße verdünnte Schwefelsäurelösung 5 mit einem auf 2
bis 3 eingestellten pH für 20 Sekunden und dann durch eine 1
bis 1,5%ige 50 bis 60°C heiße Natronlaugelösung 6 für 10 Se
kunden zur Behandlung geführt. Anschließend wird das so be
handelte Textil in einer Naß-Heiß-Kammer 7 für etwa 60 Se
kunden einer Naß-Heiß-Behandlung unter gewöhnlichem Druck
bei einer Temperatur von etwa 95°C unterzogen und schließ
lich wird das Gewebe in mehreren Waschbehältern 8, in denen
Wasser auf eine Temperatur von 60 bis 90°C gehalten wird,
gewaschen. Das kontinuierliche Entschlichten und Reinigen
von Meterware wird so in einer sehr kurzen Zeit beendet.
Da die Behandlung mit heißer alkalischer Natriumchloritlö
sung vorher durchgeführt wurde, kann die alkalische Behand
lung in feuchter Hitze bei normalem Druck in dem kurzen
Zeitraum von etwa 60 Sekunden durchgeführt werden. Folglich
kann die bei üblichen Entschlichtungs- und Reinigungsverfah
ren notwendige Behandlungszeit von 45 bis 60 Minuten erfin
dungsgemäß beträchtlich verringert werden. Es ist daher auch
möglich, den Reaktionsbehälter, in welchem die Entschlich
tungs- und Reinigungsbehandlungen durchgeführt werden, kom
pakter zu gestalten. Das Gewebe kann über die Walze ohne
Auflaufen hindurchgeführt werden, so daß das erhaltene Ge
webe eine ausgezeichnete knitterfreie Qualität aufweist. Des
weiteren, wie aus diesem Beispiel ersichtlich, kann die not
wendige Menge an Behandlungschemikalien, z. B. an Natronlauge
auf etwa 1/4 bis 1/5 der üblichen erforderlichen Menge ver
mindert werden.
Claims (1)
- Verfahren zum Entschlichten und Reinigen textiler Meterware, umfassend das Entschlichten eines mit heißen Wasser gewa schenen Gewebes und anschließend schrittweises Einweichen des so gewaschenen Gewebes in heißer alkalischer Natrium chloritlösung, Eintauchen in eine heiße Säurelösung mit einem pH-Wert von 2 bis 4, nachfolgend Einweichen in Natron lauge und schließlich Naß-Heiß-Behandlung unter gewöhnlichem Druck.
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