DE631055C - Verfahren zum Bleichen von Cellulosefasern - Google Patents

Verfahren zum Bleichen von Cellulosefasern

Info

Publication number
DE631055C
DE631055C DEI42762D DEI0042762D DE631055C DE 631055 C DE631055 C DE 631055C DE I42762 D DEI42762 D DE I42762D DE I0042762 D DEI0042762 D DE I0042762D DE 631055 C DE631055 C DE 631055C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
container
bleaching
chlorine
gaseous
chamber
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DEI42762D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
International Paper Co
Original Assignee
International Paper Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication of DE631055C publication Critical patent/DE631055C/de
Application filed by International Paper Co filed Critical International Paper Co
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C9/00After-treatment of cellulose pulp, e.g. of wood pulp, or cotton linters ; Treatment of dilute or dewatered pulp or process improvement taking place after obtaining the raw cellulosic material and not provided for elsewhere
    • D21C9/10Bleaching ; Apparatus therefor
    • D21C9/1005Pretreatment of the pulp, e.g. degassing the pulp

Description

Zur Gewinnung gebleichter Faserstoffe aus holzigen Stoffen sind vielfach flüssige Bleichmittel verwendet worden. Bei diesen Verfahren hat sich jedoch gezeigt, daß sie infolge der viel zu langen Behandlungszeiten und aus anderen Gründen unwirtschaftlich sind. Man ist daher zur Anwendung gasförmiger Bleichmittel übergegangen und hat beispielsweise den Holzzellstoff mit Chlorgas behandelt.
Bei einem der letzteren Verfahren ist man von stückigem Holz ausgegangen, das nach dem Reinigen durch Erhitzen mit einem alkalischen Stoff unter Druck 1 bis 3 Stunden lang erweicht wurde. Das erweichte Holz wird nach Entfernung der alkalischen Flüssigkeit geschnitzelt und darauf unter Anwendung eines Vakuums oberflächlich vom Wasser befreit. In den Behälter, der den zu behandelnden Stoff enthält und der unter Vakuum steht, wird dann das Chlorgas eingelassen und von dem Stoff sofort aufgenommen. Ist das Vakuum auf Atmosphärendruck zurückgegangen, so wurde unter diesem Druck dann weiterbehandelt. Dann erfolgte das Auswaschen des Behandlungsgutes mit Wasser. Hierauf wurde es wiederum unter Vakuum gesetzt und abermals mit Chlor behandelt. Diese Chlorbehandlung erforderte einen Zeitraum von ι bis 3 Stunden oder mehr.
Bei einem anderen Verfahren wurde die zu bleichende, auf einem Sieb ausgebreitete nasse Papiermasse im Vakuum vom Überschuß des Wassers befreit und dann mit dem Bleichmittel durchtränkt. Hiernach wurde das Bleichmittel mittels Vakuum entfernt und Luft durch das Behandlungsgut hindurchgesaugt, um die Bleichwirkung durch Oxydation zu unterstützen.
Wieder bei einem anderen Verfahren hat man versucht, die Schwierigkeiten zu vermeiden, welche darin bestehen, daß die Masse teils ungenügend gebleicht, teils nicht weiß genug erhalten wird. Hierbei hat man das in der Masse zurückgebliebene Chlor beseitigt und schließlich eine Säure zugesetzt.
Durch die vorliegende Erfindung wird eine vollständige Bleichung der Cellulosefasern in denkbar kürzester Zeit erreicht, indem von den aus Holz in einem der üblichen Verfahren in Form von Holzzellstoff gewonnenen Cellulosefasern ausgegangen wird, die ein loseres Gefüge besitzen und vom größten Teil der Inkrustierstoffe bereits befreit sind. Dieser Holzzellstoff kann in der Form, wie er aus den Mühlen zum Versand kommt oder zur Weiterbehandlung auf Celluloseprodukte geliefert wird, d. h. unter Umständen mit einem Wassergehalt bis zu 85 °/o, verwendet werden.
Erfindungsgemäß werden die zu bleichenden Cellulosefasern in einem luftdicht abge-
schlossenen Behälter von der in den Zwischenräumen und ,zwischen, den Zellen der Cellulosefasern eingeschlossenen Luft durch Evakuieren des Behälter befreit. Dann noch unter Vakuum ■ gasförmiges eingeleitet und darauf dem noch unter weisem Unterdruck stehenden Behandlung!* gut ein gasförmiges Bleichmittel, z. B. Chlor, zugeführt. Schließlich wird das Bleichmittel ίο abgesaugt und das gebleichte Behandlungsgut in der üblichen Weise gewaschen und getrocknet.
Die Wirkung der vorstehend beschriebenen
Behandlung kann gegebenenfalls noch dadurch verstärkt und die Behandlungszeit abgekürzt werden, daß man dem, Holzzellstoff, z. B.
bevor er. bei seiner Herstellung die letzte Quetschwalze verläßt, geringe Mengen eines Alkalis, nämlich nicht wesentlich mehr als L °/0 seines Trockengewichts, zusetzt.
Unter Umständen, können die in der vorstehend beschriebenen Weise behandelten Cellulosefasern noch der Einwirkung von Schwefeldioxyd in gasförmigem Zustand unterworfen werden, das in gleicher Weise wie das Bleichgas in Berührung mit dem Behandlungsgut gebracht wird, um gewisse chlorierte Verunreinigungen, die durch einfaches Auswaschen der Cellulosefasern nicht entfernt werden können, zu beseitigen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann auch im fortlaufenden Arbeitsgang durchgeführt werden, wobei das Behandlungsgut verschiedene Stufen durchläuft, um gebleicht und gereinigt zu werden. Ebenso kann das Verfahren für die verschiedenen Behandlungen in einem geeigneten Gefäß durchgeführt werden, wobei die Cellulosefasern nacheinander den verschiedenen Behandlungen unterworfen werden. ·
An Stelle des Chlorgases können auch 1 andere gasförmige Bleichmittel verwendet werden, und die Cellulosefasern können z. B. auch einer weiteren Behandlung mit Ozon oder Sauerstoff, Kohlenoxyden, Stickoxyden oder Chloroxyden allein oder in Mischung unterworfen werden.
Durch Anwendung des neuen Verfahrens wird nicht nur die Behandlungsdauer des Fasergutes gegenüber den früheren Verfahren ganz erheblich verkürzt, sondern es wird auch unter Vermeidung der Zerstörung (Verbrennung) einzelner Cellulosefasern, die bei längerer Chloreinwirkung nicht zu vermeiden ist, ein vollständig durchgebleichter weißer Faserstoff erhalten. Dies ist zunächst eine Folge der Tatsache, daß der erfindungsgemäß das Ausgangsmaterial bildende Holzzellstoff ein weit loseres poröses Gefüge besitzt und vom größten Teil der Inkrustierstoffe bereits ,befreit ist, deren Gegenwart bei den älteren j Verfahren die Veranlassung zeitraubender und schwieriger Behandlungen gewesen sind. Zum anderen verursacht die Verwendung rliejnes verhältnismäßig trockenen, hinreichend
" Italisch gemachten Fasergutes unter gleichgültiger Anwendung eines hohen Vakuums §|ffie sehr rasche, völlige und gleichmäßige Berührung des Faserstoffes mit dem gasförmigen Bleichmittel, die unter Umständen, so besonders dann, wenn das stark entlüftete Behandlungsgut erfindungsgemäß unmittelbar vor dem Einlassen des Chlors mit gasförmigem Ammoniak alkalisch gemacht worden ist, auf Bruchteile einer Minute herabsinken kann.
Im folgenden wird das Verfahren gemäß der Erfindung an Hand von Abbildungen erläutert.
Fig. ι ist ein Schnitt durch eine Vorrichtung, die bei der Durchführung des Verfahrens beispielsweise benutzt werden kann.
Fig. 2 ist ein Schnitt durch eine Vorrichtung, geeignet zur Durchführung eines fortlaufenden Bleichverfahrens gemäß vorliegender Erfindung.
Fig. 3 ist ein Schnitt durch eine abgeänderte Form der Vorrichtung, geeignet für die Durchführung eines fortlaufenden Bleichverfahrens.
Fig. ι zeigt einen Behälter 10, in dem der go Bleichvorgang stattfindet. Der Boden des Behälters wird durch eine luftdicht schließende Platte 11 geschlossen, so daß in dem Behälter ein Vakuum erzeugt oder ein Druck aufrechterhalten werden kann. Am Behälter ist oben eine luftdicht schließende Verschlußklappe 12 vorgesehen, die um einen Bolzen in einer Klammer 13 an der Wand des Behälters drehbar ist und durch eine Klammer 14 geschlossen wird. An den Seiten des Behälters sind Drehzapfen 16 und 17 angebracht, die sich in den von passenden Konsolen getragenen Lagern 18 drehen. Der Drehzapfen 17 kann ein Zahnrad 19 haben, das in ein Rad 20 eingreift, welches auf der Achse des Motors 21 sitzt. Durch die gezeichneten Verbindungen kann der Behälter aus der Lage, wie in Fig. ι gezeichnet, gedreht werden, um ein Auskippen des Inhalts zu ermöglichen.
Nahe dem oberen Ende des mit einem Manometer 24 versehenen Behälters 10 ist ein Auslaßrohr 22 vorgesehen, das mit einer Vakuumpumpe 23 in Verbindung steht. Durch das Ventil 25 in dem Auslaßrohr 22 kann die Vakuumpumpe 23 verbunden oder abgeschaltet werden. . Um eine Drehung des Behälters um die Zapfen 16 und 17 zu ermöglichen, ist eine lösbare Verbindung 26 am Rohr 22 angebracht.
Im Boden des- Behälters ist eine Düse 27 angebracht, die der Einführung des gasförmigen Bleichmittels dient. Diese Düse ist am
besten so ausgebildet, daß die gasförmigen Bleichmittel über die gesamte Fläche im Boden des Behälters verteilt werden. Die Düse steht durch das Einlaßrohr 28 mit einem Vorratsbehälter 29 für die Bleichmittel in Verbindung unter Zwischenschaltung eines Ventils 30, um den Austritt des Bleichmittels durch die Düse 27 zu regulieren. Um eine Drehung des Behälters zu ermöglichen, ist eine lösbare Kupplung 31 am Rohr 28 angebracht. Erforderlichenfalls kann die Verbindung zu dem Vorratsbehälter 29 durch einen der Drehzapfen erfolgen, die den Behälter 10 halten, so daß es vermieden wird, den Vorratsbehälter 29 auszukuppeln, wenn der Inhalt des Behälters entleert werden soll. In diesem Falle kann der Bleichmittelbehälter 291, wie das die gestrichelten Linien in Fig. 1 zeigen, durch ein Rohr 281, das durch den
ao Drehzapfen 16 führt, verbunden werden und auf passende Art mit der Düse 27 in Verbindung stehen. Eine Stopfbüchse 282 ermöglicht die notwendige -Drehung zwischen den Teilen des Rohres, das mit dem Behälter 29 und der Düse in Verbindung steht. Jedes beliebige passende gasförmige Bleichmittel kann in -dem Behälter 29 enthalten sein. Wird Chlor angewandt, so wird es unter genügendem Druck gehalten, damit es auch bei.
normaler Temperatur in flüssigem Zustand vorliegt. Andere übliche gasförmige Bleichmittel können an seine Stelle treten, beispielsweise die Oxyde des Chlors, Stickoxyde, Oxyde des Schwefels, Kohlenoxyde, Ozon, freier Sauerstoff und ähnliches. Diese gasförmigen Bleichmittel können für sich allein oder zu mehreren angewendet werden. Werden zwei oder mehr Bleichmittel benutzt, so können sie gemeinsam verwendet werden; vorteilhaft jedoch ist es, sie getrennt und nacheinander anzuwenden. Bei der· letztgenannten Arbeitsweise kann das Material einem Waschprozeß oder einer Reinigung unterworfen werden, die zwischen die Behandlung durch verschiedene gasförmige Bleichmittel eingeschaltet werden.
Bei der Arbeitsweise in der beschriebenen Vorrichtung werden die Cellulosefasern, beispielsweise der Zellstoff, durch die obere Öffnung im Behälter 10 in verhältnismäßig trockenem Zustand eingeführt. Das Material kann in der Form großer Blätter oder Rollen vorliegen, aber auch in der Form kleiner Stücke oder Schnitzel aus trockenem Papierstoff oder aus anderem cellulosehaltigen Material. Es kann behandelt werden in dem Zustand, wie es meist den Naßgang der Papiermaschine oder die Quetschwalzen verläßt, es kann aber auch mit einem oder mehreren alkalischen Stoffen getränkt werden. Obwohl das Material einen geringen Wassergehalt besitzt unjd nicht flüssig ist, ist es doch so zerteilt, daß es leicht in den Behälte.r eingefüllt oder aus ihm entnommen werden' kann. Die Klappe 12 wird fest am offenen Ende angeklammert, während das Ventil 30 geschlossen und das Ventil 25 geöffnet wird, so daß die Saugpumpe 23 in Gang gesetzt werden kann, um ein gewünsehtes Vakuum in dem Behälter zu erzeugen. Durch die Herstellung des \rakuums wird die Luft aus den Zwischenräumen des Faserstoffes und aus den Zellen des Materials frei gemacht und von der Pumpe abgesaugt. Ein Vakuum von ungefähr 380 mm Quecksilber kann für viele Zwecke ausreichend sein, vorzuziehen ist jedoch ein höheres Vakuum. Nachdem eine genügende Menge Luft aus dem Behälter entfernt und dem Material entzogen ist, wird das Ventil 25 geschlossen und gasförmiges Ammoniak in den Behälter eingelassen, wobei der Unterdruck nur wenig sinkt. Dann wird das Ventil 30 geöffnet, um Chlor oder ein beliebiges anderes gasförmiges Bleichmittel in den Behälter einzulassen, bis Atmosphärendruck hergestellt ist oder bis Überdruck erzeugt wurde. Hierbei tritt eine fast augenblickliche Bleichwirkung ein. · Ist der Wassergehalt des Papierstoffs besonders niedrig, beispielsweise geringer als 10 °/o» so darf man das Chlor nicht zu lange in Berührung mit dem Material lassen, da dieses dann eine Neigung hat, zu verkohlen und pulverförmig zu zerfallen. Ist die Reaktion beendet, so wird Ventil 25 wieder geöffnet, und die Vakuumpumpe kann den Überschuß des gasförmigen Bleichmittels abziehen, welches, wenn gewünscht, einem passenden Vorratsbehälter zur Wiederbenutzung zugeführt werden kann. Ist das Chlor durch Herstellung eines bestimmten Vakuums in dem Behälter entfernt, so kann das Saugen unterbrochen werden und durch öffnen der Klappe 12 Luft zugelassen werden. Diese Luft füllt dann die Zwischenräume zwischen den Fasern und in den Zellen des Materials wieder aus. Das Material kann nun aus dem Behälter herausgekippt werden, und zwar durch eine Teildrehung des Behälters mit Hilfe "des Motors 21.
Alle Teile der Vorrichtung, die in Beruh- no rung mit dem Bleichmittel kommen, wie beispielsweise Behälter 10 und Vakuumpumpe 23 wie auch alle Zwischenverbindungen, müssen aus einem Material bestehen oder mit diesem ausgekleidet sein, das von dem angewandten Bleichmittel nicht angegriffen wird.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch eine Apparatur, die zur Durchführung eines fortlaufenden Verfahrens benutzt werden kann. Wie hier dargestellt, können die Cellulosefasern in der Form eines verhältnismäßig starken Blattes 35 von »fast trockenem Aus-
031055
sehen vorliegen. Sie können direkt so weiterverarbeitetwerdeny-wie sie die Walzen 36 der Naßpartie re'iher' Papierftiäschine verlassen, wobei sie eine*'Bahn'von ungefähr 3 mm stark bilden. Wird Chlor zum Bleichen benutzt, so kann der Papierstoff, der die Maschine verläßt, vorteilhaft eine gewisse Menge von alkalischen Stoffen enthalten, mit denen die Papiermasse vor der Formung durch die Naßmaschine getränkt worden ist. Der Bleichvorgang kann am besten in einer Kammer 37 stattfinden, die eine Anzahl von Abteilungen 38, 39 und 40 enthält. Wenn das Material die Walzen der Naßmaschine verläßt, kann es durch eine Anzahl Walzen 41 geleitet werden, die auf passenden Lagern ruhen, die auf den Außenwänden 42 der Kammer montiert sind. Diese Walzen bestehen vorteilhaft aus passendem biegsamem oder nachgiebigem Material, das die öffnung in der Wand 42 vollkommen ausfüllen kann. Die Walzen sollen indessen leicht nachgeben, um den Materialstreifen 35 durchgehen zu lassen, wobei sie doch der Luft durch die Wand 42 den Eintritt 2S verwehren. Andere Walzen 43 können in von der Zwischenwand 44 getragenen Lagern drehbar sein. Der Materialstreifen 35 wird zwischen diesen Walzen durchgeführt, die ebenfalls aus biegsamem, nachgiebigem Material bestehen und die einen im wesentlichen luftdichten Verschluß für die öffnung in der Wand 44 bilden. Die Luft kann teilweise öder völlig aus der Teilkammer 38 mittels einer Saugpumpe 45 abgesaugt werden, die durch Rohr 46 mit dem Innern des Abteils in Verbindung steht. Hieraus ist ersichtlich, daß, wenn der Streifen das Abteil durchläuft, in dem ein bestimmtes Vakuum hergestellt ist, die Luft zwischen den Fasern und aus den Zellen des Materials teilweise oder vollständig frei gemacht wird.
Wenn das Material die Walzen 431 passiert hat, läuft es um eine Reihe von Führungsrollen 47 und dann durch ein biegsames Rollenpaar 48, das von der gegenüberliegenden Wand 49 der Teilkammer 39 getragen wird. Während einer bestimmten Zeitspanne, beispielsweise während der Dauer von 10 Minuten, die notwendig ist, um das Material durch die Abteilung 39 zu führen, kann es der Einwirkung eines passenden Bleichmittels in gasförmigem Zustand ausgesetzt werden, nachdem gemäß der Erfindung vorher gasförmiges Ammoniak eingeführt worden ist. Zu diesem Zweck wird das Bleichmittel unter Druck einem Behälter 50 zugeführt, der mit dem Innern des Abteils 39 in Verbindung steht. Wird z. B. Chlor als Bleichmittel benutzt, so wird es in flüssigem Zustand in dem Behälter 50 gehalten und kann durch' seinen eigenen Druck durch"Anwendung von Dampf oder Wärme in Gasform in die Teilkammer 39 gepreßt werden. Schon unter Atmosphärendruck, doch vorzugsweise bei Überdruck von ungefähr 1,75 at, durchdringt das Chlor in der Teilkammer 39 das Material und erfüllt die Zwischenräume zwischen den Fasern und in den Zellen, aus denen die Luft vertrieben wurde. Die Bleichwirkung ist fast augenblicklich, da das gasförmige Mittel das Ma- terial völlig durchdringt. Ist der Papierstoff ganz trocken, d.h. ist sein Wassergehalt besonders niedrig, beispielsweise unter 10 0J0, so ist die Bleichwirkung außerordentlich heftig, . und es besteht die Gefahr, den Papierstoff zu schädigen oder ihn zu verkohlen, wenn er der Chloratmosphäre zu lange ausgesetzt ist. Die Durchgangsgeschwindigkeit des Papierstoffes durch die Bleichkammer soll wechseln nach der Trockenheit des Materials und soll so geregelt werden, daß eine ordentliche Bleichung ohne Schädigung der Cellulose erfolgt.
Wenn der Streifen die Rollen 48 in dem Abteil 40 passiert und durch die Rollen 51 durchgeführt ist, die aus demselben biegsamen Material bestehen und die auf der Begrenzungswand 52 drehbar montiert sind, kann er wieder einem Vakuum von beliebiger Höhe unterworfen werden. Um alles freie Chlor, das in den Zwischenräumen zwischen den Fasern des Materials verblieben ist, zu entfernen, ist eine Vakuumpumpe 53 vorgesehen, die durch ein Rohr 54 mit dem Innern der Teilkammer 40 in Verbindung steht. Alles so zurückgewonnene Chlor kann der Teilkammer 39, wenn erwünscht, durch ein Rohr 55 zugeleitet werden, welches an dem Auslaß der Vakuumpumpe 53 sitzt. Auf ähnliche Weise können auch alle Bleichgase, die durch die Rollen 43 in die Kammer 38 eingetreten sind, mittels Pumpe 45 zurückgewonnen werden und beliebige Verwendung finden.
Nach Verlassen der Bleichkammer kann das Material über ein kontinuierliches Rotationsfilter 50 geführt werden, gegen dessen Ober- fläche eine Reihe von Brausen 57 Wasserstrahlen oder andere passende Waschmittel entsenden. Das Filter wird mittels Saugwirkung die größere Wassermenge und verschiedene Verunreinigungen, die durch Wasser aus dem Material entfernt wurden, fortnehmen. Andere durch das Bleichmittel hervorgerufene Verunreinigungen bleiben in dem Material und können durch weitere Behandlung des Papierstoffs durch geeignete Reagenzien entfernt werden.
Wird Chlorgas als Bleichmittel verwendet, so können gewisse chlorierte Verunreinigungen durch Behandlung des Papierstoffs mit Schwefeldioxyd entfernt werden, doch bildet diese Nachbehandlung keinen Teil der Erfindung. Die Behandlung kann dann im wesent-
lichen in derselben Art ausgeführt werden wie die Bleichbehandlung. Das Schwefeldioxyd kann in gasförmigem Zustand angewendet werden. Zu diesem Zweck ist eine zweite Kammer 58 mit drei Unterabteilungen
59, 60 und 61 vorgesehen. Bevor das Material in die Kammer 58 eintritt, sollte es vorzugsweise denselben Trockenzustand haben, in dem es ursprünglich die Kammer 37 betrat.
Zu diesem Zweck durchläuft es ein Paar Quetschwalzen 581. Das Material tritt dann in die Kammer 59 ein und wird durch ein biegsames Walzenpaar 62 durchgeführt, die in der Nähe der Öffnung der Begrenzungswand 63 der Kammer sitzen. Das Material verläßt die Teilkammer 59 und geht durch ein Paar biegsame Walzen 64, die die Öffnung in der Scheidewand 65 ausfüllen. Eine Vakuumpumpe 66, die durch Rohr 67 mit dem Innern der Teilkammer 59 in Verbindung steht, dient dazu, die Luft aus der Kammer und den Zwischenräumen der Fasern und aus den Zellen des Materials zu entfernen.
In der Abteilung 60 läuft das Material über eine Reihe von feststehenden Rollen 68 und kann von hier durch die Walzen 69 geführt werden, die in der Öffnung der Scheidewand 70 angebracht sind und diese völlig ausfüllen. Schwefeldioxyd oder andere Reinigungsmittel können unter Druck in einem Behälter 71 aufbewahrt werden und gelangen von diesem in gasförmigem Zustand in die Teilkammer
60. Hier dringt das Schwefeldioxyd in die Zwischenräume zwischen den Fasern und den Zellen des Materials ein und reagiert mit den Verunreinigungen, die nicht durch die Waschbehandlung entfernt wurden. Das gereinigte Material geht dann durch die Teilkammer 61 und von hier durch ein Paar an dem Ende der Kammer montierte Abführrollen 72. Das das Innere der Teilkammer 61 mit einer Vakuumpump e 7 5 verbindende Rohr 7 4kann dazu dienen, ein Vakuum in der Teilkammer herzustellen, wodurch der größte Teil des von dem Material festgehaltenen Schwefeldioxyds entfernt wird. Das Schwefeldioxyd kann der Teilkammer 60 mittels Rohres 76 wieder zugeführt werden. Nach Verlassen der Reinigungskammer kann das Material über ein zweites kontinuierliches Rotationsfilter jy geführt werden, auf dessen Oberfläche es durch eine Reihe von Brausen, die Wasser oder andere Waschmittel abgeben, ausgewaschen wird.
Das gebleichte und gereinigte Material geht nun in eine Stampfvorrichtung 79·, bevor es in die Papiermaschine 80 oder in eine andere Maschine kommt.
Es ist selbstverständlich, daß alle Teile der Vorrichtung, die mit dem Reaktionsmittel in Berührung kommen, gegen die Einwirkung des Bleichmittels geschützt sein müssen. Obwohl Chlorgas als bevorzugtes Bleichmittel gilt, können auch ^andere gasförmige Stoffe wie die vorher erwähnten einzeln oder in Kombination oder in aufeinanderfolgenden Stadien angewandt werden. Soll eine Reihe von Bleichoperationen angewandt werden, so muß die Kammer eine größere Anzahl von Unterabteilungen haben.
Die kontinuierliche Bleichung und Reinigung des trockenen Papierstoffes kann auch in einer etwas abgeänderten Weise erfolgen. Fig. 3 zeigt eine solche Arbeitsweise und die dazu benötigte Apparatur, bei der die Cellulose ebenfalls in der Form einer Papierbahn 81 vorliegt. Der Papierstoff kann hierbei in dem gewöhnlichen Zustand, in dem er normalerweise die Endwalzen 82 der Naßpartie einer Papiermaschine verläßt, vorliegen, oder er kann auch vorher mit einer alkalischen Substanz, wie oben beschrieben, durchtränkt sein. Das Material kann über eine Rotationstrommel 83 eines Umlauffilters geführt werden. Während der Umdrehung läuft das Material unter einer Haube 84 durch, die eine Chloratmosphäre oder andere gasförmige Bleichmittel enthält und die einen Teil der Trommeloberfläche bedeckt. Radial zu dieser Glocke 84 ist eine Zone 85 auf der Trommel vorgesehen, auf der dauernd eine Saugwirkung ausgeübt wird, wie das bei Umlauffiltern üblich ist. Da jeder Teil des Materials die Glocke 84 und die Saugzone 85 bei der Drehung der Trommel passiert, wird die Luft aus den Räumen des Materials herausgezogen und sofort durch Chlor ersetzt, das wiederum abgesaugt oder sonstwie durch die Saugwirkung des Filters entfernt wird. Beim Durchgang durch das Material bewirkt das Chlor oder das andere Gas eine beinahe augenblickliehe Bleichwirkung. Um die vollständige Entfernung des Chlors aus dem gebleichten Material zu ermöglichen, ist eine zweite Saugzone 86 auf der Trommel 83 vorgesehen, so daß Luft durch die Masse gezogen werden kann und das Chlor 'völlig vertrieben wird.
Eine anschließende Behandlung des gebleichten Stoffes kann auch eine Waschung, wie in Fig. 2 beschrieben, und eine Reinigung einbeziehen; so kann beispielsweise SchVefeldioxyd oder ein ähnliches Mittel durch das Material geleitet werden, und zwar auf dieselbe Weise, wie es für Chlor beschrieben wurde. Für diesen Zweck kann eine weitere Filtertrommel, ähnlich der Trommel 83, vorgesehen werden.
Die Menge der vor der Bleiche der Cellulose zugesetzten Alkalien hängt von der Natur des Materials und dem gewünschten Bleichungsgrad ab, sie soll nicht wesentlich mehr als ι Gewichtsprozent, bezogen auf das Trockengewicht des Materials, betragen.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Bleichen von Cellulosefasern, die frei von Inkrustierstoffen sind, mittels eines gasförmigen Bleichmittels, z. B. Chlor, dadurch gekennzeichnet, daß in das in einem luftdicht abgeschlossenen Behälter kräftig entlüftete Behandlungsgut unter dem Vakuum gasförmiges Ammoniak eingeführt und anschließend dem noch unter teilweisem Unterdruck stehenden Behandlungsgut gasförmiges Bleichmittel zugeführt wird.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen
DEI42762D 1930-10-10 1931-10-09 Verfahren zum Bleichen von Cellulosefasern Expired - Lifetime DE631055C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US487758A US1957937A (en) 1930-10-10 1930-10-10 Process of bleaching fibrous cellulose material

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE631055C true DE631055C (de)

Family

ID=10082786

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEI42762D Expired - Lifetime DE631055C (de) 1930-10-10 1931-10-09 Verfahren zum Bleichen von Cellulosefasern

Country Status (3)

Country Link
US (1) US1957937A (de)
DE (1) DE631055C (de)
GB (1) GB419543A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE969601C (de) * 1942-11-18 1958-06-19 Phrix Werke Ag Verfahren zur Herstellung eines aschearmen, fuer die chemische Weiterverarbeitung geeigneten Zellstoffes aus Einjahrespflanzen

Families Citing this family (27)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2465738A (en) * 1945-12-22 1949-03-29 Buffalo Electro Chem Co Method of bleaching mechanical wood fibers
US2514503A (en) * 1947-07-30 1950-07-11 Buffalo Electro Chem Co Method of bleaching moist felted groundwood pulp
US2466633A (en) * 1948-05-26 1949-04-05 James M Daily Method of bleaching cellulosic pulp
US2885875A (en) * 1954-12-30 1959-05-12 Sperotto Guiseppe Apparatus for the gradual decatizing of fabrics
US2873597A (en) * 1955-08-08 1959-02-17 Victor T Fahringer Apparatus for sealing a pressure vessel
US3083556A (en) * 1961-11-10 1963-04-02 Monsanto Chemicals Annealing apparatus
US4196043A (en) * 1970-12-21 1980-04-01 Scott Paper Company Kraft pulp bleaching and recovery process
US4034764A (en) * 1975-08-15 1977-07-12 Philip Morris Incorporated Smoking material and method for its preparation
US4111646A (en) * 1977-01-24 1978-09-05 Armstrong Cork Company Method of no-contact printing of carpet with a transfer sheet
US4410397A (en) * 1978-04-07 1983-10-18 International Paper Company Delignification and bleaching process and solution for lignocellulosic pulp with peroxide in the presence of metal additives
US4902381A (en) * 1988-12-09 1990-02-20 Kamyr, Inc. Method of bleaching pulp with ozone-chlorine mixtures
US5188708A (en) * 1989-02-15 1993-02-23 Union Camp Patent Holding, Inc. Process for high consistency oxygen delignification followed by ozone relignification
US5409570A (en) * 1989-02-15 1995-04-25 Union Camp Patent Holding, Inc. Process for ozone bleaching of oxygen delignified pulp while conveying the pulp through a reaction zone
US5472572A (en) * 1990-10-26 1995-12-05 Union Camp Patent Holding, Inc. Reactor for bleaching high consistency pulp with ozone
US5211811A (en) * 1989-02-15 1993-05-18 Union Camp Patent Holding, Inc. Process for high consistency oxygen delignification of alkaline treated pulp followed by ozone delignification
US5181989A (en) * 1990-10-26 1993-01-26 Union Camp Patent Holdings, Inc. Reactor for bleaching high consistency pulp with ozone
US6153051A (en) * 1989-05-05 2000-11-28 International Paper Company Method of bleaching kraft pulp employing chlorine dioxide/chlorine-ozone bleach sequence
US4959124A (en) * 1989-05-05 1990-09-25 International Paper Company Method of bleaching kraft pulp in a DZED sequence
US5164044A (en) * 1990-05-17 1992-11-17 Union Camp Patent Holding, Inc. Environmentally improved process for bleaching lignocellulosic materials with ozone
US5164043A (en) * 1990-05-17 1992-11-17 Union Camp Patent Holding, Inc. Environmentally improved process for bleaching lignocellulosic materials with ozone
US5520783A (en) * 1990-10-26 1996-05-28 Union Camp Patent Holding, Inc. Apparatus for bleaching high consistency pulp with ozone
US5174861A (en) * 1990-10-26 1992-12-29 Union Camp Patent Holdings, Inc. Method of bleaching high consistency pulp with ozone
FI922279A (fi) * 1991-05-24 1992-11-25 Union Camp Patent Holding Tvaostegsreaktor foer blekning av massa
ZA93224B (en) * 1992-01-22 1993-08-18 Olin Corp Gas phase delignification of lignocellulosic material.
US5792316A (en) * 1992-02-28 1998-08-11 International Paper Company Bleaching process for kraft pulp employing high consistency chlorinated pulp treated with gaseous chlorine and ozone
US5554259A (en) * 1993-10-01 1996-09-10 Union Camp Patent Holdings, Inc. Reduction of salt scale precipitation by control of process stream Ph and salt concentration
KR101341461B1 (ko) * 2006-12-15 2013-12-16 엘지전자 주식회사 스팀 건조기

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE969601C (de) * 1942-11-18 1958-06-19 Phrix Werke Ag Verfahren zur Herstellung eines aschearmen, fuer die chemische Weiterverarbeitung geeigneten Zellstoffes aus Einjahrespflanzen

Also Published As

Publication number Publication date
US1957937A (en) 1934-05-08
GB419543A (en) 1934-11-14

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE631055C (de) Verfahren zum Bleichen von Cellulosefasern
DE2022866C3 (de) Verfahren zum Bleichen von zellulosehaltigem Material
DE627360C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Bleichen von Zellstoff
DE2945421C2 (de)
DE2531826A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur nassbehandlung von textilmaterialien
DE4128256C1 (de)
DE2130164A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Holzpulpe
DE633323C (de) Verfahren zum Bleichen von Zellstoff
DE4131094A1 (de) Verfahren zum entschlichten und reinigen von textilen geweben
DE2660362C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Behandlung von Faserstoffbrei mit einem gasförmigen Medium
DE4307548A1 (en) Cloth continuous pretreatment using recycled chlorine di:oxide - from bleaching in acidification stage, followed by desizing, washing and bleaching to reduce process time
EP0990733B1 (de) Verfahren zur Abtötung von Keimen in papierfaserhaltigem Material sowie Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens
DE19751174C2 (de) Verfahren zur Erhöhung des Weißgrades von Papierfaserstoff
DE1460272A1 (de) Verfahren und Anlage zum Bleichen von Textilstoffen mit gasfoermigem Chlordioxyd
DE19831108C1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Aufbereiten von Flachsfasern
DE404507C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Zellstoff aus holzhaltigem Rohstoff
DE871808C (de) Verfahren zum Versandfertigmachen frisch gesponnener Zellwolle
DE2426117A1 (de) Verfahren zum aufbereiten von organische farbstoffe und produktionshilfsmittel enthaltenden neutralen abwaessern
DE2916600A1 (de) Verfahren zur behandlung von textilgut
DE2643994A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur modifikation von zellstoffasern enthaltenden stoffmaterialien
DE1049222B (de) Verfahren zum Bleichen von Papierstoff aus Holz
DE19639110C2 (de) Verfahren zur Erhöhung des Weißgrades von Papierfaserstoff
DE19905121A1 (de) Feinaufschluß von Bastfasern mittels Tensiden
AT102541B (de) Verfahren zur Schnellbleiche von pflanzlichen, lose oder in verarbeitetem Zustande vorliegenden Fasern jeder Art.
DE1419357C3 (de) Verfahren zum kontinuierlichen Entwachsen und Bleichen von Baumwollgeweben und Baumwollmischgeweben