DE19639110C2 - Verfahren zur Erhöhung des Weißgrades von Papierfaserstoff - Google Patents
Verfahren zur Erhöhung des Weißgrades von PapierfaserstoffInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erhöhung des Weißgrades von
Papierfasern gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 4.
Ein ähnliches Verfahren ist z. B. aus der EP 0 557 651 A1 bekannt. In dieser
Publikation findet es bei der Aufbereitung von gemischtem Altpapier Anwendung.
Altpapier wird eingedickt und bei erhöhter Temperatur mit molekularem Sauerstoff
und Peroxid behandelt. Dadurch werden die an sich bekannten chemischen Umsetzungen
veranlaßt, bei denen insbesondere das Lignin von den Fasern gelöst wird. Nach dem
Ausblasen aus dem Druckraum wird dann der gebleichte Stoff gewaschen. Das in Lösung
gebrachte Lignin wird mit dem Waschwasser entfernt. Mit Hilfe eines solchen
Verfahrens kann und soll der Weißgrad des Papierfaserstoffes gesteigert werden, d. h.
daß das später daraus erzeugte Papier möglichst weiß sein soll.
Aus einer anderen Patentschrift, der US 5,211,809, ist ein Altpapierbleichverfahren
bekannt, bei dem ebenfalls elementarer Sauerstoff eingesetzt wird. Das Verfahren
arbeitet jedoch ausschließlich mit intensiver chemischer Einwirkung auf den Stoff, und
zwar einer gezielt herbeigeführten chemischen Reaktion zwischen den enthaltenen
Farbstoffen und dem Sauerstoff.
In der EP 0 030 158 B1 wird ein Verfahren zur Delignifizierung von Papierstoff
beschrieben, welches in bestimmten Fällen auch die Erhöhung des Weißgrades bewirken
kann. Dieses Verfahren arbeitet mit molekularem Sauerstoff, um eine oxidierende
Wirkung zu erzielen. Auch wenn dem eigentlichen Delignifizierungsvorgang eine
Behandlung mit Wasserdampf vorausgeht, können dennoch befriedigende Ergebnisse nur
erwartet werden, wenn in der Bleichstufe mit relativ hohen Drücken gearbeitet wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, mit dem der Weißgrad
schneller erreicht und/oder der erzielte Weißgrad weiter gesteigert werden kann. Dabei
soll sowohl die Aufbereitung von bedrucktem, gemischtem Altpapier zu weißem und
melierungsfreiem Papier verbessert werden können als auch die Bleiche von
Primärfaserstoffen. Der Aufwand für die hierzu benötigten Anlagen soll möglichst
gering und die Betriebssicherheit möglichst hoch sein.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 oder 4 genannten
Maßnahmen gelöst.
Bei einer wäßrigen Mischung von Faserstoff ist die zu bleichende Faser von einer
Wasserschicht umgeben, wodurch die Faseroberfläche zunächst gegen das zum Bleichen
zugegebene Gas abgeschirmt wird. Teile des Umgebungsgases dringen in das Wasser ein
und werden darin gelöst, so daß die gewünschte Wechselwirkung zwischen dem
enthaltenen Sauerstoff und den Fasern erfolgen kann. Die in der Wasserschicht gelösten
Gasanteile sind im Gleichgewichtsfall von der Zusammensetzung des Umgebungsgases,
z. B. der Luft, abhängig. Oft wird, wie im Stand der Technik bekannt, durch Überdruck
während des Bleichens das Angebot an Sauerstoff erhöht und die Bleichwirkung
verbessert und beschleunigt. Selbst bei den Verfahren, die mit Zugabe von reinem oder
fast reinem Sauerstoff arbeiten, ist aber aus der Umgebung der wäßrigen
Faserstoffmischung, also der mitgeschleppten Luft und in der im Wasser gelösten Luft
eine bestimmte Menge von molekularem Stickstoff und anderen Nicht-Sauerstoffanteilen
vorhanden. Der im Wasser gelöste Stickstoff bildet eine Art Sperre gegen den Sauerstoff
und behindert dessen Diffusion durch die Wasserschicht. Das macht den ganzen
Bleichvorgang langsamer und weniger effektiv.
Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet mit der im folgenden als "Dampfspülung"
bezeichneten Vorbehandlung, deren Ziel es ist, Stickstoff mit Hilfe von Dampf aus der
Gas- wie aus der Flüssigphase zu entfernen.
Dieses Austreiben kann durch Verdrängen/Verdünnen geschehen, indem
- a) Wasserdampf im Gleich- oder Kreuzstrom gegen das Gut geführt wird,
- b) der Wasserdampf direkt in der Faserumgebung entsteht, was durch Druckabsenkung und/oder Erwärmung erreichbar ist.
Beide N2-Entfernungsarten können auch kombiniert werden, wobei mit Vorteil die
Sequenz a)-b) ist.
Die der Bleichstufe vorgeschaltete Dampfspülung hat folgende Vorteile:
Erstens: Durch die Dampfspülung wird die sich in der Umgebung der Faser befindende Luft durch den Wasserdampf ersetzt. In der nachfolgenden Bleichstufe ist der Wasserdampf dann im Vergleich zur Luft relativ unschädlich für den Bleicheffekt.
Zweitens: Bei der Dampfspülung wird außerdem ein großer Teil des im Wasser gelösten Stickstoffes ausgetrieben und abgepumpt und so aus dem Wirkungsbereich der Fasern entfernt. Dadurch wird die o. g. Sperre durch Inertgase bereits beseitigt, bevor das sauerstoffangereicherte Gas zugegeben wird.
Erstens: Durch die Dampfspülung wird die sich in der Umgebung der Faser befindende Luft durch den Wasserdampf ersetzt. In der nachfolgenden Bleichstufe ist der Wasserdampf dann im Vergleich zur Luft relativ unschädlich für den Bleicheffekt.
Zweitens: Bei der Dampfspülung wird außerdem ein großer Teil des im Wasser gelösten Stickstoffes ausgetrieben und abgepumpt und so aus dem Wirkungsbereich der Fasern entfernt. Dadurch wird die o. g. Sperre durch Inertgase bereits beseitigt, bevor das sauerstoffangereicherte Gas zugegeben wird.
Die Dampfspülung erfolgt entweder durch
- - Druckabsenkung auf einen Absolutdruck zwischen 0,2 und 0,9 bar oder
- - Einstellung eines konstanten Spüldruckes und Zuführung von Wärme.
Durch Druckabsenkung, z. B. ausgehend vom Atmosphärendruck oder auch darüber
verringert sich der Absolutgehalt an N2 in der Flüssigphase entsprechend den
geänderten Druckverhältnissen. Wenn das ausgegaste N2 abgeführt ist, läßt sich in
einer darauffolgenden Druckerhöhung auf vergleichbare Weise die Beladung der
Flüssigkeit mit O2 entsprechend erhöhen.
Eine weitere Variante ist, schon während der Dampfspülung O2 zuzuführen, um den
Partialdruck des N2 noch weiter abzusenken und dadurch das Austreiben des N2 aus der
Flüssigphase zu verbessern.
Es ist möglich, den Verfahrensschritt "Dampfspülung" mehrmals nacheinander
durchzuführen.
Infolge der Verbesserungen, die durch das erfindungsgemäße Verfahren möglich sind,
kann entweder eine Steigerung der Bleichwirkung oder bei gleicher Bleichwirkung eine
Reduzierung des Aufwandes für die Bleichstufe oder beides erreicht werden. Es ist
nämlich möglich, die normalerweise unter starkem Überdruck stattfindende Bleichstufe
nun bei Normaldruck oder relativ geringem Überdruck auszuführen, wozu der
apparative Aufwand beträchtlich geringer sein kann. Auch sicherheitstechnisch kann
eine solche Reduzierung von Vorteil sein. Druckgefäße für kompressible Medien
unterliegen nämlich strengen Sicherheitsvorschriften. Andererseits ist zwar durch die
Dampfspülung zusätzlicher apparativer Aufwand vor der eigentlichen Bleichstufe nötig,
dieser ist aber niedriger, da die Dampfspülung bei Normaldruck möglich ist oder bei
Unterdruck mit geringer Druckdifferenz gegenüber dem Umgebungsdruck. Außerdem
ist durch den möglicherweise geringeren oder fehlenden Überdruck in der Bleichstufe
bei einem Leck der Anlage das Ausströmen von reinem Sauerstoff nicht möglich oder
sehr viel unwahrscheinlicher, was die Sicherheit solcher Anlagen beträchtlich erhöht.
Ausströmender reiner Sauerstoff kann bekanntlich in der Umgebung zu Explosionen oder
Bränden führen.
Die Bedingungen, die sich bei Durchführung des Verfahrens einstellen können, werden
an zwei Beispielen erläutert.
Der Papierfaserstoff wird wie üblich mit Wasser vermischt und darin suspendiert.
Nachdem eine ausreichend homogene Suspension entstanden ist, wird der Stoff wieder
eingedickt auf einen Feststoffgehalt von etwa 25%. Im Wasser des eingedickten Stoffes
ist das Löslichkeitsverhältnis von O2 und N2 etwa 1 : 1,7 (Gleichgewicht), weshalb
hierin ein O2-Gehalt von 100 Einheiten und ein N2-Gehalt von 170 Einheiten
angenommen wird. In erster Näherung kann man davon ausgehen, daß sich das
Löslichkeitsverhältnis 1 : 1,7 durch die hier betrachteten Drücke nicht wesentlich
ändert. Wird die Löslichkeit von Gas im Wasser idealisiert als proportional dem Druck
gerechnet, so können bei 3 bar statt 270 Einheiten 3 × 270 = 810 Einheiten gelöst
werden. Beim herkömmlichen Verfahren, also ohne (vorgeschaltete) Dampfspülung,
führen ein Bleichdruck von 3 bar und die Einbringung von reinem O2 theoretisch zu
etwa 640 Einheiten O2 im Bleichgefäß, wenn die 810 Einheiten noch 170 Einheiten N2
enthalten (810-170 = 640). Wird dagegen zur Dampfspülung vor dem eigentlichen
Bleichen eine Druckabsenkung durchgeführt auf 0,5 bzw. 0,3 bar, so enthält die
Mischung bei diesem Drücken - ideal gerechnet - 50 bzw. 30 Einheiten O2 und 80 bzw.
53 Einheiten N2, also wegen des vorzeitigen Entfernens von Inertgas sehr viel
bessere Bleichbedingungen. Die Entfernung des Rest-Stickstoffes würde sonst ein
ständiges Ausblasen während des Bleichens erfordern, was nachteilig ist. Diese
Beispielwerte und ihre Auswirkungen sind zum Vergleich tabellarisch im folgenden
aufgeführt:
Die Suspension der Fasern erfolgt wie im ersten Beispiel. Unter Annahme einer
vollständigen Dampfspülung (durch entsprechend lange Behandlungsdauer und/oder
durch Zufuhr von O2) geht der N2-Gehalt auch im Wasser gegen Null. Die
Vergleichswerte des Beispiels 2 sind in der folgenden Tabelle dargestellt.
Auch die Wahl der Temperatur des Stoffes bei den verschiedenen Verfahrensschritten
ist für die Ausführung wichtig. Bei den o. g. Beispielen wird der Papierfaserstoff nach
der Entwässerung auf etwa 20% oder darüber eingedickt und z. B. mit kondensierendem
Dampf erhitzt, und zwar auf eine Temperatur, welche um die Übertemperatur größer
ist als die Sättigungstemperatur, die dem Druck nach der anschließenden beabsichtigten
Druckabsenkung entspricht. Diese Übertemperatur stellt die notwendige latente
Wärme sicher, damit genügend Spüldampf entstehen kann, sie bestimmt also die Menge
des Spüldampfes. In der Praxis wird sie zwischen einem und 10°C liegen, wobei eine
Übertemperatur von 5°C zu ca. 1% Spüldampfmenge, gemessen an der
Gesamt-Wassermenge, führt. Die Grenzen nach oben ergeben sich aus der Ökonomie
oder drohender Stoffschädigung und die nach unten durch die Forderung nach
ausreichender Spüldampfmenge zur N2-Austreibung. Die hier genannten
Temperaturangaben beziehen sich auf den Zustand vor dem Einstellen der
Unterdruckreduzierung.
Vorteilhafterweise liegen diese Aufheiztemperaturen zwischen etwa 80°C und 110°C.
Dabei bewirkt ein erhöhter Luft/Inertgasgehalt der Gas/Dampfphase eine Erhöhung des
erforderlichen Absolutdruckes bei gleicher Aufheiztemperatur, so daß sich meist
Absolutdrücke zwischen 0,5 bar und 2 bar einstellen werden.
Um die durch einen erhöhten Luft/Inertgasgehalt unnötig starke Druckerhöhung zu
vermeiden, bietet sich eine vorgeschaltete "Vor-Dampfspülung" an, welche den
Großteil der in der Gasphase vorhandenen Inertgase entfernt.
Bei der Dampfspülung können auch die bekannten Aufheizungsmethoden der
Wärmeübertragung, z. B. durch beheizte Oberflächen oder Strahlung, angewendet
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird erläutert anhand von Zeichnungen. Dabei zeigen:
Fig. 1 ein Verfahrensschema;
Fig. 2 ein Anlagenschema.
In dem Verfahrensschema gemäß Fig. 1 sind in knapper Form die Verfahrensschritte
und ihre Abfolge dargestellt. Die Papierfasern P werden zusammen mit Wasser W in
einem Auflöseschritt 1 miteinander vermischt, wobei die Papierfasern weitestgehend
vereinzelt werden. Hierzu können ein sogenannter Stofflöser, aber auch eine andere
oder mehrere Vorrichtungen verwendet werden. Beim Einsatz von Altpapier sind auch
mechanische Reinigungsvorrichtungen notwendig. Die für die Aufbereitung der
Papierfasern erforderlichen Chemikalien CH können z. B. beim ersten
Verfahrensschritt zugegeben werden oder auch an späteren Stellen oder auch aufgeteilt
an mehreren Stellen. Diese Maßnahmen sind dem Ermessen des Fachmanns überlassen.
Nach dem Auflöseschritt 1 wird das wäßrige Stoffgemisch S wieder eingedickt, indem
ein Wasseranteil W' entfernt wird. Anschließend erfolgt die Aufheizung des
Stoffgemisches, und zwar bevorzugt durch direkt eingespeisten Wasserdampf oder
Aufheizung durch Kontrakt/Strahlung bei gleichbleibendem Druck. Die Überlegungen
zur zweckmäßigen Temperatur wurden bereits erläutert. Das so behandelte
Stoffgemisch wird anschließend einer Druckreduzierung unterzogen. Dabei wird
zumindest ein Teil der das Stoffgemisch S umgebenden Luft und vorhandener sowie
entstehender Wasserdampf (Pfeil A) abgesaugt, wodurch der gewünschte Druck
entsteht. Zudem wird N2 aus dem Wasser ausgetrieben.
Als Variante kann eine Grob-Dampfspülung z. B. bis etwa Atmosphärendruck
vorgeschaltet werden, um den größten Teil des Inertgases bereits abzuführen.
Eine weitere Variante der Behandlung zur N2-Austreibung sieht die Zugabe von
sauerstoffangereichertem Gas G', das auch aus reinem Sauerstoff bestehen kann, vor.
Das hat den Vorteil, daß das im Wasser gelöste störende Gas noch wirksamer entfernt
und durch Sauerstoff ersetzt wird. Die anschließend benötigte Bleichzeit kann dadurch
verkürzt werden und die folgende Druckabsenkung deutlich geringer ausfallen.
Das Stoffgemisch wird anschließend in der Bleichstufe 3 weiterbehandelt. Dazu wird
ein Gas G mit einem Sauerstoffanteil, der den der Luft übersteigt, zugegeben, wobei der
Druck wieder ansteigt. Das Gas G kann auch reiner Sauerstoff sein. Die Bleiche kann
durch Zugabe von oxidierenden Bleich-Chemikalien CH', z. B. Peroxid weiter verstärkt
werden. Nachdem die gewünschte Bleichwirkung eingetreten ist, wird der Stoff in eine
Weiterverarbeitung 4 geführt. In dieser Weiterverarbeitung können z. B. gelöste
unerwünschte Stoffe ausgewaschen oder ungelöste Schmutzstoffe entfernt werden. Die
entfernten Störstoffe sind durch den Pfeil R angedeutet.
Eine speziell für bedrucktes Altpapier vorgesehene Anlage, wie sie zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden kann, zeigt schematisch die Fig.
2. Papierstoff P und Wasser W werden in einem Hochkonsistenzstofflöser 10 aufgelöst
und verdünnt, so daß eine pumpfähige Suspension entsteht, die anschließend über einen
Hydrozyklon 11 und einen Entstipper 12 weiter behandelt wird. Vor der Bleichstufe
wird hier eine Deinkingflotation (nach Verdünnung) durchgeführt. Je nach Rohstoff
kann sie aber auch weggelassen werden. Um die für die Flotationsvorrichtung 13
erforderliche Konsistenz einzustellen, wird Wasser W zugegeben. In der
Flotationsvorrichtung 13 werden abgelöste Druckfarben und weitere partikelförmige
Verunreinigungen abgeschieden. Der gesäuberte Gutstoff gelangt dann in eine
Eindickvorrichtung 14, in der eine Stoffdichte von mindestens 15% erreicht wird. Der
Hochkonsistenzstoff wird dann in der Fördereinrichtung 9 mit Wasserdampf WS1
vermischt und in den Entgasungsbehälter 15 gefördert. An diesen ist die Saugpumpe 16
angeschlossen, die ein Gemisch A aus Luft und Wasserdampf absaugt und so den
gewünschten Druck erhält. Hier ist auch die bereits erwähnte Möglichkeit einer
weiteren Sauerstoffzugabe angedeutet: In den Entgasungsbehälter 15 gelangt
sauerstoffangereichertes Gas G', das auch aus reinem Sauerstoff bestehen kann, an
einer der Absaugung durch die Saugpumpe 16 möglichst entfernten Stelle, wodurch eine
Spülströmung, vorzugsweise im Gegenstrom oder Kreuzstrom entsteht.
Anschließend wird der Stoff über eine Komprimiervorrichtung 17 in das unter
Normaldruck oder Überdruck stehende Bleichgefäß 18 gedrückt, in dem die Bleiche
stattfindet. Auch in dieses Bleichgefäß 18 kann zumindest ein Teil der eventuell
eingesetzten Bleich-Chemikalien CH' eingegeben werden. Ebenso kann hier eine weitere
Zugabe von Wasserdampf WS2 erfolgen. Dadurch läßt sich die
Reaktionsgeschwindigkeit der Bleiche wirksam steigern. Wenn der Stoff ausreichend
gebleicht ist, wird er z. B. über eine Schleuse in ein Verdünnungsgefäß 19 ausgelassen.
Danach gelangt er in die Vorratsbütte 20. Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei
dieser Anlagenbeschreibung lediglich um eine der Möglichkeiten, das Verfahren
auszuführen. Dem Fachmann sind auch andere Apparate bekannt, um die in den
Ansprüchen formulierten Verfahrensschritte auszuführen.
Claims (21)
1. Verfahren zur Erhöhung des Weißgrades von Papierfasern (P), die in einem
wäßrigen Stoffgemisch (S) vorliegen, bei dem in einer Bleichstufe (3)
molekularer Sauerstoff mit den Papierfasern in Kontakt gebracht wird, um eine
oxidierende Wirkung zu erzielen, wozu ein Gas (G) mit einem Sauerstoffanteil,
der den der Luft übersteigt, verwendet wird und wobei ein Druck von mindestens 1
bar herrscht,
dadurch gekennzeichnet,
daß das wäßrige Stoffgemisch (S) vor der Bleichstufe (3) über eine Zeitdauer von
mindestens 2 Sekunden und bei einem Spüldruck, der durch Druckabsenkung
zwischen 0,2 und 0,9 bar (Absolutdruck) und unterhalb dem der Bleichstufe (3)
liegt, einer Vorbehandlung (2) unterzogen wird, bei der Wasserdampf zugegeben
oder im wäßrigen Stoffgemisch (S) erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorbehandlung (2) mindestens 3 Sekunden lang durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bleichstufe (3) ein Gas (G), welches zu mindestens 95% aus Sauerstoff
besteht, zugeführt wird.
4. Verfahren zur Erhöhung des Weißgrades von Papierfasern (P), die in einem
wäßrigen Stoffgemisch (S) vorliegen, bei dem in einer Bleichstufe (3)
molekularer Sauerstoff mit den Papierfasern in Kontakt gebracht wird, um eine
oxidierende Wirkung zu erzielen, wozu ein Gas (G) mit einem Sauerstoffanteil,
der den der Luft übersteigt, verwendet wird und wobei ein Druck von mindestens 1
bar herrscht,
dadurch gekennzeichnet,
daß das wäßrige Stoffgemisch (S) vor der Bleichstufe (3) über eine Zeitdauer von
mindestens 2 Sekunden und bei einem konstanten Spüldruck, der unterhalb dem
der Bleichstufe (3) liegt, einer Vorbehandlung (2) unterzogen wird, bei der
Wasserdampf zugegeben oder im wäßrigen Stoffgemisch (S) erzeugt wird, wobei
dem Stoffgemisch (S) die Wärme durch Kontakt oder Strahlung zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spüldruck zwischen 0,9 bar und dem Druck in der Bleichstufe (3) eingestellt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorbehandlung (2) mindestens 3 Sekunden lang durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4, 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bleichstufe (3) ein Gas (G), welches zu mindestens 95% aus Sauerstoff
besteht, zugeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Vorbehandlung (2) die das Stoffgemisch (S) umgebende Luft (A) in
dem Maße und so lange abgesaugt wird, bis sie zu mindestens 50-Vol-% durch den
aus dem Stoffgemisch (S) entweichenden Wasserdampf ersetzt ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß während der Vorbehandlung (2) unter Druckabsenkung ein Gas (G') mit einem
Sauerstoffanteil, der den der Luft übersteigt, vorzugsweise technisch reiner
Sauerstoff, zugeführt und in Kontakt mit dem wäßrigen Stoffgemisch (S) gebracht
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das wäßrige Stoffgemisch (S) während der Vorbehandlung (2) verwirbelt
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorbehandlung (2) zwischen 30 und 180 Sekunden lang durchgeführt
wird.
12. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Feststoffgehalt im wäßrigen Stoffgemisch (S) bei der Vorbehandlung (2)
und in der Bleichstufe (3) auf mindestens 20% eingestellt wird.
13. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das wäßrige Stoffgemisch (S) vor der Vorbehandlung (2) zumindest auf die
Sättigungstemperatur aufgeheizt wird, die dem anschließend anzulegenden
reduzierten Druck entspricht.
14. Verfahren nach einem Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das wäßrige Stoffgemisch (S) vor der Vorbehandlung (2) auf eine
Temperatur (T1) aufgeheizt wird, welche um die Übertemperatur (TÜ) von
mindestens 2°C größer ist als die Sättigungstemperatur, die dem anschließend
anzulegenden Unterdruck entspricht.
15. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das wäßrige Stoffgemisch (S) durch Zugabe von Wasserdampf aufgeheizt wird.
16. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Bleichstufe (3) ein Absolutdruck von höchstens 1,1 bar eingestellt
wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bleichstufe (3) bei Umgebungsdruck ausgeführt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Bleichstufe (3) ein Absolutdruck von mindestens 3 bar eingestellt wird
bei einer Temperatur in dem wäßrigen Stoffgemisch (S) zwischen 70 und 130°C.
19. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Bleichstufe (33) oxidierende Chemikalien eingesetzt werden.
20. Verfahren nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Bleichstufe (3) Peroxid eingesetzt wird.
21. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Bleichstufe (3) ein Milieu von pH mindestens 11 eingestellt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996139110 DE19639110C2 (de) | 1996-09-24 | 1996-09-24 | Verfahren zur Erhöhung des Weißgrades von Papierfaserstoff |
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DE1996139110 DE19639110C2 (de) | 1996-09-24 | 1996-09-24 | Verfahren zur Erhöhung des Weißgrades von Papierfaserstoff |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19639110A1 DE19639110A1 (de) | 1998-04-02 |
DE19639110C2 true DE19639110C2 (de) | 1999-10-21 |
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ID=7806683
Family Applications (1)
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DE1996139110 Expired - Fee Related DE19639110C2 (de) | 1996-09-24 | 1996-09-24 | Verfahren zur Erhöhung des Weißgrades von Papierfaserstoff |
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DE (1) | DE19639110C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19751174C2 (de) * | 1997-11-19 | 2001-07-26 | Voith Paper Patent Gmbh | Verfahren zur Erhöhung des Weißgrades von Papierfaserstoff |
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US5211809A (en) * | 1991-05-21 | 1993-05-18 | Air Products And Chemicals, Inc,. | Dye removal in oxygen color stripping of secondary fibers |
EP0557651A1 (de) * | 1992-02-24 | 1993-09-01 | Scott Paper Company | Integriertes Altpapieraufschlussverfahren zur Herstellung von Fasern für Seidenpapier |
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1996
- 1996-09-24 DE DE1996139110 patent/DE19639110C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19639110A1 (de) | 1998-04-02 |
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