DE19751174C2 - Verfahren zur Erhöhung des Weißgrades von Papierfaserstoff - Google Patents
Verfahren zur Erhöhung des Weißgrades von PapierfaserstoffInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C9/00—After-treatment of cellulose pulp, e.g. of wood pulp, or cotton linters ; Treatment of dilute or dewatered pulp or process improvement taking place after obtaining the raw cellulosic material and not provided for elsewhere
- D21C9/10—Bleaching ; Apparatus therefor
- D21C9/147—Bleaching ; Apparatus therefor with oxygen or its allotropic modifications
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- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
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- D21C9/1005—Pretreatment of the pulp, e.g. degassing the pulp
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- Paper (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erhöhung des Weißgrades von
Papierfasern gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein ähnliches Verfahren ist z. B. aus der EP 0 557 651 A1 bekannt. In dieser
Publikation findet es bei der Aufbereitung von gemischtem Altpapier Anwendung.
Altpapier wird eingedickt und bei erhöhter Temperatur mit molekularem Sauerstoff
und Peroxid behandelt. Dadurch werden die an sich bekannten chemischen Umsetzungen
veranlaßt, bei denen insbesondere das Lignin von den Fasern gelöst wird. Nach dem
Ausblasen aus dem Druckraum wird dann der gebleichte Stoff gewaschen. Das in Lösung
gebrachte Lignin wird mit dem Waschwasser entfernt. Mit Hilfe eines solchen
Verfahrens kann und soll der Weißgrad des Papierfaserstoffes gesteigert werden, d. h.
daß das später daraus erzeugte Papier möglichst weiß sein soll.
Aus einer anderen Patentschrift, der US 5,211,809, ist ein Altpapierbleichverfahren
bekannt, bei dem ebenfalls elementarer Sauerstoff eingesetzt wird. Das Verfahren
arbeitet jedoch ausschließlich mit intensiver chemischer Einwirkung auf den Stoff, und
zwar einer gezielt herbeigeführten chemischen Reaktion zwischen den enthaltenen
Farbstoffen und dem Sauerstoff.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, mit dem der Weißgrad
schneller erreicht und/oder der erzielte Weißgrad weiter gesteigert werden kann. Dabei
soll sowohl die Aufbereitung von bedrucktem, gemischtem Altpapier zu weißem und
melierungsfreiem Papier verbessert werden können als auch die Bleiche von
Primärfaserstoffen.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 genannten Maßnahmen
gelöst.
Bei einer wässrigen Faserstoffmischung ist die zu bleichende Faser von einer
Wasserschicht umgeben, wodurch die Faseroberfläche zunächst gegen das zum Bleichen
zugegebene Gas abgeschirmt wird. Teile des Umgebungsgases dringen in das Wasser ein
und werden darin gelöst, so daß die gewünschte Wechselwirkung zwischen dem
enthaltenen Sauerstoff und den Fasern erfolgen kann. Die in der Wasserschicht gelösten
Gasanteile sind im Gleichgewichtsfall von der Zusammensetzung des Umgebungsgases,
z. B. der Luft, abhängig. Oft wird, wie im Stand der Technik bekannt, durch Oberdruck
während des Bleichens das Angebot an Sauerstoff erhöht und die Blechwirkung
verbessert und beschleunigt. Selbst bei den Verfahren, die mit Zugabe von reinem oder
fast reinem Sauerstoff arbeiten, ist aber aus der Umgebung der wässrigen
Faserstoffmischung, also der mitgeschleppten Luft und in der im Wasser gelösten Luft
eine bestimmte Menge von molekularem Stickstoff und anderen Nicht-Sauerstoffanteilen
vorhanden. Der im Wasser gelöste Stickstoff bildet eine Art Sperre gegen den Sauerstoff
und behindert dessen Diffusion durch die Wasserschicht. Das macht den ganzen
Bleichvorgang langsamer und weniger effektiv.
Gemäß der Patentschrift DE 196 39 110 C2 soll eine
der Bleichstufe vorangehende Vorbehandlung mit Wasserdampf durchgeführt werden,
um den Stickstoff zu entfernen.
Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet mit der im folgenden als "Sauerstoffspülung"
bezeichneten Vorbehandlung, deren Ziel es ist, Stickstoff mit Hilfe von molekularem
Sauerstoff aus der Gas- wie aus der Flüssigphase zu entfernen, bevor die eigentliche
Bleiche beginnt. Dieses Austreiben geschieht durch Verdrängen/Verdünnen, indem
reiner Sauerstoff oder zumindest ein mit Sauerstoff angereichertes Gas eingeleitet wird.
Mit Sauerstoff angereichert heißt, mit einem Sauerstoffgehalt, der signifikant
höher ist als der von Luft.
Die der Bleichstufe vorgeschaltete Sauerstoffspülung hat folgende Vorteile:
Es wird ein großer Teil des im Wasser gelösten Stickstoffes ausgetrieben und abgeleitet
und so aus dem Wirkungsbereich der Fasern entfernt. Dadurch wird die o. g. Sperre
durch Inertgase bereits beseitigt, bevor die Bleiche einsetzt. Ähnliches gilt auch für die
Inertgase der sich in der Umgebung der Faser befindenden Luft: sie werden zumindest
teilweise entfernt und durch Sauerstoff ersetzt. Das alles kann ohne weiteres etwa bei
Umgebungsdruck erfolgen, während die eigentliche Bleiche in der Regel bei nur mit
höherem Aufwand herzustellenden Reaktionsbedingungen durchzuführen ist.
Infolge der Verbesserungen, die durch das erfindungsgemäße Verfahren möglich sind,
kann entweder eine Steigerung der Bleichwirkung oder bei gleicher Bleichwirkung eine
Reduzierung des Aufwandes für die Bleichstufe oder beides erreicht werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird erläutert anhand einer Zeichnung mit einem
Verfahrensschema. In diesem sind in knapper Form die Verfahrensschritte und ihre
Abfolge dargestellt. Die Papierfasern P werden zusammen mit Wasser W in einem
Auflöseschritt 1 miteinander vermischt, wobei die Papierfasern weitestgehend
vereinzelt werden. Hierzu können ein sogenannter Stofflöser, aber auch eine andere oder
mehrere Vorrichtungen verwendet werden. Beim Einsatz von Altpapier sind auch
mechanische Reinigungsvorrichtungen notwendig. Die für die Aufbereitung der
Papierfasern erforderlichen Chemikalien CH, CH' können z. B. beim ersten
Verfahrensschritt zugegeben werden oder auch an späteren Stellen oder auch aufgeteilt
an mehreren Stellen. Diese Maßnahmen sind dem Ermessen des Fachmanns überlassen.
Nach dem Auflöseschritt 1 wird das wässrige Stoffgemisch S wieder eingedickt, indem
ein Wasseranteil W' entfernt wird. Anschließend wird die Vorbehandlung 2
durchgeführt, d. h. das zum Spülen erforderliche Gas G eingeleitet. Dabei kann es mit
Vorteil im Gleich- oder Kreuzstrom gegen das eingedickte Stoffgemisch geführt werden.
Nachdem das Gas in der bereits beschriebenen Weise gewirkt hat, strömt es als mit
Stickstoff angereicherter Überschuß A ab.
Als Variante kann die Sauerstoffspülung bei erhöhter Temperatur vorgenommen
werden, um den Vorgang zu beschleunigen.
Das Stoffgemisch wird anschließend in der Bleichstufe 3 weiterbehandelt. Dazu wird
hier Sauerstoffgas G' zugegeben, wobei der Druck ansteigt. Die Bleiche kann durch
Zugabe von oxidierenden Bleich-Chemikalien CH', z. B. Peroxid weiter verstärkt werden.
Nachdem die gewünschte Bleichwirkung eingetreten ist, wird der Stoff in eine
Weiterverarbeitung 4 geführt. In dieser Weiterverarbeitung können z. B. gelöste
unerwünschte Stoffe ausgewaschen oder ungelöste Schmutzstoffe entfernt werden. Die
entfernten Störstoffe sind durch den Pfeil R angedeutet.
Claims (12)
1. Verfahren zur Erhöhung des Weißgrades von Papierfasern (P), die in einem
wässrigen Stoffgemisch (S) vorliegen, bei dem in einer Bleichstufe (3)
molekularer Sauerstoff mit den Papierfasern in Kontakt gebracht wird, um eine
oxidierende Wirkung zu erzielen, wozu ein Sauerstoffgas (G') mit einem
Sauerstoffanteil, der den der Luft übersteigt, verwendet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das wässrige Stoffgemisch (S) vor der Bleichstufe (3) einer Vorbehandlung
(2) unterzogen wird, wobei ohne Verwendung von Wasserdampf ein Gas (G) mit
einem Sauerstoffgehalt, der den der Luft signifikant überschreitet, zugegeben und
ein mit Stickstoff angereicherter Überschuß (A) abgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorbehandlung (2) mindestens 5 Sekunden lang durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sauerstoffgehalt des bei der Vorbehandlung (2) zugeführten Gases (G)
maximal so hoch ist wie der des bei der Bleichstufe (3) verwendeten
Sauerstoffgases (G').
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das wässrige Stoffgemisch (S) während der Vorbehandlung (2) verwirbelt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß während der Vorbehandlung (2) das wässrige Stoffgemisch (S) und das
zugeführte Gas (G) im Gegenstrom geführt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß während der Vorbehandlung (2) das wässrige Stoffgemisch (S) und das
zugeführte Gas (G) im Kreuzstrom geführt werden.
7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Feststoffgehalt im wässrigen Stoffgemisch (S) bei der Vorbehandlung (2)
und in der Bleichstufe (3) auf mindestens 20% eingestellt wird.
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das wässrige Stoffgemisch (S) vor oder während der Vorbehandlung (2)
aufgeheizt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das wässrige Stoffgemisch (S) durch Zugabe von heißem Gas (G) aufgeheizt
wird.
10. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Bleichstufe (3) oxidierende Chemikalien angewendet werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Bleichstufe (3) Peroxid angewendet wird.
12. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Bleichstufe (3) ein Absolutdruck von mindestens 1,5 bar eingestellt
wird.
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DE1997151174 Expired - Fee Related DE19751174C2 (de) | 1997-11-19 | 1997-11-19 | Verfahren zur Erhöhung des Weißgrades von Papierfaserstoff |
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- 1997-11-19 DE DE1997151174 patent/DE19751174C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: VOITH PAPER PATENT GMBH, 89522 HEIDENHEIM, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |