DE1460272A1 - Verfahren und Anlage zum Bleichen von Textilstoffen mit gasfoermigem Chlordioxyd - Google Patents
Verfahren und Anlage zum Bleichen von Textilstoffen mit gasfoermigem ChlordioxydInfo
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Description
Anmelderin: Pa. S* KRANTZ., 51 Aachen, Indus tries tr. o. Nr.
Titel: Verfahren und Anlage zum Bleichen von Textilstoffen
mit gasförmigem Chlordioxyd
Es ist bekannt, Gewebe oder Pflanzenstoffe mit gasförmigem 2
oder mit einer wässrigen Lösung von CIo2 zu behandeln. Nach diesem
bekannten Verfahren wird das Gewebe wie üblich gewaschen und dann in einem mit Wasser gefüllten Behälter verteilt. Darauf wird in
das Wasser des Behälters soviel CIo2 eingeleitet, daß etwa 60
bis 80 g auf 1 kg Ware kommen. Das mit CIo2 angereicherte Wasser
wird dann mäßig erwärmt und das Gewebe unter öfterem Bewegen des Behälterinhaltes mehrere Stunden lang der Einwirkung der wässrigen
ClOg-Lösung ausgesetzt (DPS 4l2 228).
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Untertegen .tArt.7SiAbs.2Nr.T Satz3desÄnderungsge3.v.4.9.19&/
Würde man in gleicher Weise mit gasförmigem Clo? arbeiten, das
in eine das Gewebe aufnehmende gasdichte Kammer eingeleitet wird, so würde man ebenfalls eine langdauernde Einwirkung des gasförmigen
ClOg zum Bleichen benötigen, da die ClOp-Konzentration in der
gasförmigen Mischung ständig abnimmt.
Gegenüber solchen diskontinuierlichen Bleichverfahren mit gasförmigem
CIo oder einer wässrigen Lösung von ClOp strebt die
Erfindung ein Bleichen von Gewebe oder Garnen mit gasförmigem CIon im Kontinueverfahren an.
Das Bleichen von Gewebebahnen im Kontinueverfahren ist an sich bekannt. Danach wird Gewebe zur Bleichung zuerst mit einer warmen
alkalischen Lösung und dann, durchfeuchtet mit einer schwächeren alkalischen Lösung, mit gasförmigem Chlor behandelt. Nach Entfernung
eines Teiles des absorbierten Chlors wird das Gewebe in ein warmes alkalisches Bad eingeführt und nachher - gegebenenfalls
nach einer Zwischenspülung und zweiten Imprägnierung mit Alkalilösung - das alkalisch reagierende feuchte Material nochmals
mit gasförmigem Chlor behandelt und anschließend eine Entchlorung vorgenommen.
Schließlich wird das Gewebe nochmals kurz mit einer alkalischen Lösung behandelt, wobei Hypochlorit gebildet wird, so daß ein
hoher Weissgrad erzielt wird. Bei diesem Verfahren wird das mit der alkalischen Lösung imprägnierte Gewebe durch eine Kammer
mit Chlorgas gezogen, in der es mehrere Minuten der Einwirkung des Chlorgases ausgesetzt ist (DPS 813 o24).
Andere kontinuierliche Bleichverfahren schlagen vor, das Gewebe mit einer geeigneten chemischen Lösung zu imprägnieren und in
einer warmen und feuchten Atmosphäre der Einwirkung eines geeigneten Fluidums, wie z.B. ein Reaktionsmittel, ein Katalysator, ein
Wärmeträger oder dgl., auszusetzen, indem man dieses gegen die
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Oberfläche des zu behandelnden Erzeugnlsses in der Form von konzentrierten
und wiederholten Einzelstrahlen schleudert, deren Eindringungskraft so groß ist, daß die gewünschte Wirkung sofort
sowohl in der Tiefe wie an der Oberfläche des Gutes auftritt DPS 808 825).
Bei diesem Verfahren muß die Gewebebahn mit einem !Bleichmittel getränkt
werden, das erst durch einen Katalysator seine Bleichwirkung erhält.
Im Gegensatz zu solchen Bleichverfahren mit flüssigen Bleichmitteln
strebt die Erfindung ein schnelles Bleichen von Textilstoffen im Kontinueverfahren mit einem gasförmigen Bleichmittel an. Nach dem
Verfahren gemäß der Erfindung werden lufttrockene oder angefeuchtete Stoffbahnen in ausgebreitetem Zustand durch Behandlungskammern geführt
und aus Düsen mit kreisend umgewälzten Gas-, insbesondere Luftströmen, dene/, laufend ClOg-Gas beigemischt wird, beaufschlagt.
Durch diese laufende Beimischung bleibt während der Behandlung der jeweils erwünschte Konzentrationsgrad erhalten. Ferner wird das
ClOg-Luftgemisch durch das Aufblasen aus den Düsen in eine intensive
Berührung mit der Stoffbahn gebracht, die bis in den Kern derselben vordringt.
Wenn die Ware nicht bereits naß von der vorhergehenden Entschlichtungsbehandlung
ankommt, so empfiehlt es sich, die Stoffbahn vor dem Eintritt in die Behandlungskammer z.B. mit Wasser unter Zugabe eines
säurebeständigen Metzmittels und eines Puffersalzes zu befeuchten, aber den Feuchtigkeitsgrad nicht zu hoch zu wählen, um möglichst
mit einer geringen ClOo-Konzentration in der Luft eine ausreichende
Konzentration von Clo? im Feuchtigkeitsgehalt der Ware zu erreichen. Der durch das Aufblasen des ClOo-Luftgemisches aus
Düsen bewirkte schnelle Ausgleich der Konzentration in der Feuchtigkeit der Ware sorgt für eine gleichmäßige Bleichwirkung über
den vollen Stoffbahnquerschnitt.
Der prozentuale Anteil des Clop in den kreisenden Luftströmen
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wird dabei erheblich unterhalb der Sicherheitsgrenz« für die
Explosionsgefahr gehalten, die bei Raumtemperatur etwas oberhalb
|q lol? ^ ^egt. Bei Anweridung hqherer Temperaturen ist es
gr.fQr(|pr^ich? mil; einem en^spreehencl n^edriperen Erozentsatz zu
arbeiten. 4nderersei£s ^.st es vorteilhaft, mi|; erhöhter Temperatur,,
z.B. bis ca So^C, zu arbeiten, da die Schnelligkeit der
B^eichwirkung' des Qlog mit ansteigender Temperatur wachst.
Zur Aufrechterhaltung des prozentualen ClOp-Gehaltes in dem
kreisend umgewälzten Luftstrom wird ein Teil des Luftstromes über einen an sich bekannten Entwickler für ClOp-Gas geleitet
und nach Anreicherung mit ClOp der Behandlungskammer wieder
zugeführt.
Die ClOp-Erzeugung im Entwickler wird zweckmäßig dem Verbrauch
durch Regulierung des im Entwickler herrschenden Unterdruekes
angepaßt, welcher die Einspeisung der Ausgangschemikallen steuert.
Die Stoffbahn kann.bei einem niedrigen Feuchtegehalt während
des Durchlaufens durch die Bleichanlage zugleich getrocknet werden. In diesem Falle muß das Befeuchtungsmittel soviel Lauge
enthalten, daß beim Trocknen der pH-Wert in der Restfeuchte nicht unter einen Betrag absinkt, der zu einer Beschädigung der Stoffbahn
führen könnte. Die in der Bleichanlage soweit getrocknete Stoffbahn kann in einer an die Bleichanlage angeschlossenen Belüftungskammer
entgast werden.
Zweckmäßig wird jedoch die Stoffbahn während des Durchlaufs
durch die Bleichanlage auf ihrem Feuchtegehalt gehalten, indem gesättigte oder nahezu gesättigte Luft in der Bleichanlage umgewälzt
wird. Gegebenenfalls kann der jeweils gewünschte Feuchtegehalt durch Einblasen von Dampf in die Bleichanlage erreicht
werden. Nach dem .Austritt aus der Bleichanlage kann die Stoffbahn.
zur Neutralisierung und Entfernung von Chloraten durch eine Wascheinrichtung mit Quetsche und zur anschließenden Trocknung durch
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eine nachgeschältete Trockenkammer geführt werden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Bleichverfahrens von
Stoffbahnen mit gasförmigem CIo2 wird zweckmäßig eine Anlage
verwendet, die neben einer Befeuchtungsvorrichtung eine dicht geschlossene Behandlungskammer besitzt, in der ein Ablüfter einen
ständigen Unterdruck erzeugt und ein Teil der kreisend umgewälzten Behandlungsluft durch eine an die Behandlungskammer angeschlossene
zum Entwickler führende Leitung von einem Lüfter im wesentlichen über die Oberfläche der Entwicklungsflüssigkeit zurückgesaugt
und nach Anreicherung mit CIo2 zur Saugseite des oder der
Umwälzlüfter wieder zurückgeführt wird. Die vom Ablüfter zur Aufrechterhaltung eines geringen Unterdruckes aus der Kammer abgesaugte
Abluft durchströmt einen Waschturm, in dem das CIo ausgewaschen
wird, ehe die Abluft ins Freie tritt. Das Waschwasser mit geringem CIo2-GeImIt kann als Netzwasser für die einlaufende Warenbahn benutzt
werden". In diesem Falle wird die Befeuchtungsvorrichtung mit in den Unterdruckbereich einbezogen.
In der Zeichnung ist schematisch eine Anlage zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Bleichverfahrens für Textilstoffbahnen dargestellt:
Pig. I zeigt einen senkrechten Längsschnitt und Fig. 2 einen waagerechten Schnitt nach der Linie II/II der
Fig. 1 durch die 'Bleichanlage.
Die Stoffbahn 1 wird über eine Befeuchtungsvorrichtung 2 mit
nachgeschalteten Quetschwalzen 3 zur Vergleichmäßigung der Befeuchtung und weiterhin über Leitwalzen 4 in eine aus zwei
Abteilen zusammengesetzte Behandlungskammer 5 eingeführt.
In der Behändlungskammer 5 wird die Stoffbahn 1 abwechselnd
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über obere angetriebene Walzen 6 und untere freilaufende r "
Führungswalzen 7 zickzackförmig weitergefördert. Die Behandlungskammer 5 kann auch aus mehr als zwei Äbteilen zusammengesetzt sein.
Durch die über mehrere aufeinanderfolgende Behandlungsabteile sich
erstreckende Länge kann einmal ein größerer Warenvorrat aufgehoitH-men
und zum anderen in dem letzten Abteil die Ware durch Gasströme mit fast verbrauchtem ClOp-Gas behandelt werden. Die Abteile sinddurch
Zwischenwände 8 voneinander getrennt. Durch einen Ablüfter 9 am Ende der Behandlungskammer werden dadurch fast völlig von Clop
befreite Abgase abgeführt. Der Ablüfter 9 ist so eingestellt, daß in allen Abteilen ein ständiger Unterdruck herrscht, wodurch ein
Austritt von mit Clop angereichertem Gas in den Arbeitsraum verhindert
wird. Diese Abgase können zur restlosen Befreiung von CIo2
einen Waschturm 26 durchströmen, dessen mit dem ClOp-Resten der
Abgase angereicherte Flüssigkeit zweckmäßig der Befeuchtungsvorrichtung 2 zugeleitet wird. In diesem Fall wird die Befeuchtungsvorrichtung
in den von einem Lüfter 2o im Entwickler 21 zur Einspeisung der Ausgangsstoffe geschaffenen Unterdruck einbeaogen.
Zwischen die einzelnen Warenbahnschleifen ragen abwechselnd von unten und oben Düsenkasten lo,ll hinein, die an Zuführkanäle 12,15
angeschlossen sind. Die Kanäle 12,15 werden von Umwälzlüftern 14,15
gespeist. Diese saugen das aus den Düsenkasten lo,ll nach dem Beaufschlagen der Stoffbahn zu den Längsseiten der Behändlungskammer
abgesaugte Gasgemisch zum größten Teil für eine erneute Beaufschlagung wider an. Zur Aufrechterhaltung der Konzentration wird
den Umwälzlüftern 14,15 ständig «lit CIo2 angereichertes Gasgemisch
durch Leitungen l6,17,l8 zugeführt. Dazu wird ein Teilstrom des in dem letzten Abteil der Behandlungskammer umgewälzten Gasstromes
aus den Rückführkanälen 28 (Fig.2) zu den Umwälzlüftern 22,23
über Leitungen 19 von einem Lüfter 2o über die Oberfläche der Entwicklerflüssigkeit in einem ClOg-Entwickler 21 gesaugt und
dabei mit dem im Entwickler 21 erzeugten CIo2 angereichert.
Statt den ganzen Teilstrom über die Oberfläche der Entwicklerflüssigkeit zu führen, kann auch ein geringer Betrag perlend
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durch die Entwickler fluss:
Über den Ein- und Austrittsschlitz 2/4, 25 der Warenbahn 1 wird der
durch den Ablüfter 9 ins Ireie abgeleitete ieil der Abluft durch
Frischluft ersetzt.
Durch die. Unterteilung der Anlage in mehrere Abteile gelingt es,
in den aufeinanderfolgenden Abteilen die Warenbahn 1 mit Gasgemisch von ständig abnehmender ClOo-Konzentration zu behandeln
und den CIp2-Gehalt fast restlos aufzubrauchen, so daß Verluste
an CIo2 in der Abluft Sehr gering sind.
Es kann sich empfehlen,, in den Rückleitungen 28 des Gasgemisches
zu den Umwälz !Lüftern l4,15 und 22j23 ein Heizregister vorzusehen,
um die Bleichwirkung des CIo zu verstärken. Infolge der mit der Temperatur zunehmenden Explosionsgefahr ist es vorteilhaft,
in den aufeinanderfolgenden Abteilen mit höheren Temperaturen zu arbeiten, da mit dem sinkenden ClOp-Gehalt die Explosionsgefahr
abnimmt.
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Claims (8)
1.!Verfahren zum Bleichen von Textilstoffen mit gasförmigem
V J dadurch gekennzeichnet, daß lufttrockene oder angefeuchtete
Stoffbahnen in ausgebreitetem Zustand durch Behandlungskammern
geführt und aus Düsen mit kreisend umgewälzten Gas-, insbesondere Luftströmen, denen ClOp-Gas beigemischt ist, beaufschlagt
werden.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Feuchtigkeitsgehalt der Gewebebahn vorzugsweise mehr als 2.0%
beträgt.
'j).) Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil des CIo2 in den kreisend umgewälzten Luftströmen
ptwa zvjisehen o,5 bis 7 Vol. % beträgt.
4.) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3.» dadurch gekennzeichnet,
daß ein Zweigstrom der kreisend umgewälzten Luftströme zur Aufrechterhaltung des prozentualen ClOg-Gehaltes über einen an
sich bekannten Entwickler für Clo0-Gas geleitet wird.
C.
5.) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anpassung der ClOp-Erzeugung an den Verbrauch durch
Regulierung des im Entwickler herrschenden Unterdruckes erfolgt, der die Einspeisung der Ausgangsmaterialien zur
-Erzeugung in den Entwickler steuert.
6.) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5* dadurch gekennzeichnet,
O0 daß die Stoffbahn mit einer Lauge befeuchtet wird.
"■·*» 7·) Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
t— Stoffbahn in der Bleichanlage gleichzeitig getrocknet und
^ gegebenenfalls durch Nachbelüftung entgast wird.
8.) Anlage zur Durchführung des Verfahrens zum Bleichen von Stoffbahnen
nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, . ;
daß sie aus einer bis auf den Stoffbahnein- und -austritt (24-25) geschlossenen Behandlungskammer (5);besteht, in der die in
ausgebreitetem Zustand vornehmlich zickzackförmlg hindurehgeführte
Stoffbahn (l) mit durch ClOp-Gas angereicherte, durch .
Lüfter (14,15,22,23) umgewälzte Gasströ'me aus Düsen beaufschlagt
und durch einen Ablüfter (9) ein ständiger Unterdruck erzeugt wird, und daß an die Kammer (5) eine zum Clop-Entwickler (21)
führende Leitung (19) angeschlossen ist, durch die ein Teil des kreisend umgewälzten Behandlungsgases von einem Lüfter (2o) im
wesentlichen über die Oberfläche der Entwicklerflüssigkeit zurückgesaugt
und mit dem dabei aufgenommenen Clogden Umwälzlüftern
wieder zugeführt wird.
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