DE4113255C2 - Verfahren zum immunologischen Messen von Antigenen oder Antikörpern - Google Patents
Verfahren zum immunologischen Messen von Antigenen oder AntikörpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum immunologischen Messen
von Antigenen oder Antikörpern, die in einer Probe enthalten
sind.
Als immunologisches Meßverfahren ist weit verbreitet die
sogenannte heterogene Enzym-Immuno-Analyse (EIA). Als ein
solches Enzym-Immuno-Analyseverfahren ist das sogenannte
"Sandwich-Verfahren" sehr empfindlich und deshalb weit verbreitet.
Fig. 1 zeigt schematisch die aufeinander folgenden Schritte des
bekannten Sandwich-Verfahrens aus CLINICAL CHEMISTRY, Band 34,
Nr. 9, 1988, 1726-1732. Zunächst wird in einem Schritt 1 eine vorgegebene
Menge einer Probe in ein Reaktionsgefäß 1 eingegeben, wobei an
den Innenwänden des Gefäßes Antikörper 2 anhaften. Die Antikörper
sind spezifisch reaktiv in bezug auf die zu vermessenden
Antigene. Sodann wird in einem Schritt 2 die immunologische
Reaktion im Reaktionsgefäß 1 durchgeführt. Ist zu vermessendes
Antigen 3 in der Probe enthalten, so wird das Antigen an den
Antikörper 2 gebunden. Sodann werden in einem Schritt 3 freie
Antigene mittels Waschung von den gebundenen Antigenen 3, die
an die Antikörper 2 angehängt sind, getrennt. Dieser Schritt
wird im allgemeinen als B/F-Trennung bezeichnet. Auf diese
Weise verbleiben im Reaktionsgefäß 1 nur die gebundenen Antigene
3. Im darauffolgenden Schritt 4 wird eine vorgegebene Menge von
mit einem Enzym markierten Antikörpern 4 in das Reaktionsgefäß
1 gegeben. Während des Schrittes 5 wird eine zweite immunologische
Reaktion durchgeführt und die durch Enzyme markierten Antikörper
4 werden an die Antigene 3 gebunden, welche ihrerseits an die
Antikörper 2 gebunden sind, welche an der Innenwand des Reaktions
gefäßes 1 anhaften. Auf diese Weise wird ein sandwich-artiger
Komplex gebildet aus dem Antikörper 2, dem Antigen 3 und dem
durch ein Enzym markierten Antikörper 4, wobei die Menge der
enzymmarkierten Antikörper 4, welche an der Innenwand des
Reaktionsgefäßes 1 anhaften, proportional ist der Menge der
gebundenen Antigene 3, die in der Probe enthalten waren.
Enthält hingegen die Probe keine Antigene 3, so werden die en
zymmarkierten Antikörper 4 nicht an der Innenwand des Reak
tionsgefäßes 1 anhaften, weil die enzymmarkierten Antikörper 4
ohne die Antigene 3 keine Bindung zu den Antikörpern 2 herstel
len.
In dem darauffolgenden Schritt 6 werden freie, nicht an die
Innenwand des Reaktionsgefäßes 1 angehängte enzymmarkierte
Antikörper 4 von den anhaftenden enzymmarkierten Antikörpern 4
getrennt. Diese zweite B/F-Trennung wird ebenfalls durch eine
Spülung durchgeführt. Auf diese Weise verbleiben nur diejenigen
enzymmarkierten Antikörper 4, die an der Innenwand des Reak
tionsgefäßes 1 anhaften, im Reaktionsgefäß.
Sodann wird im Schritt 7 ein Substrat in das Reaktionsgefäß 1
gegeben, welches mit dem Enzym 5 des enzymmarkierten Antikör
pers 4 reagiert, um eine Farbgebung zu erhalten. Sodann wird
das Ergebnis dieser Farbreaktion kolorimetrisch vermessen.
Befindet sich kein gesuchtes Antigen 3 in der Probe, so werden
die enzymmarkierten Antikörper während der B/F-Trennung im
Schritt 6 aus dem Reaktionsgefäß 1 ausgespült, so daß keinerlei
Farbreaktion erfolgt. Das Ausmaß der Farbreaktion hängt ab von
der Menge an Enzymen, die im Reaktionsgefäß verblieben sind,
welche ihrerseits in Beziehung steht zur Menge an Antigenen 3,
die an die Antikörper 2 gebunden sind, welch letztere an den
Innenwänden des Reaktionsgefäßes anhaften. Somit ist es mög
lich, mittels des Kolorimeters die Menge an Antigen 3 zu mes
sen, die in der Probe enthalten ist.
Fig. 2 illustriert die aufeinanderfolgenden Schritte eines aus
der DE 34 48 007 C2 bekannten zweiten Verfahrens. Bei diesem
Verfahren werden in einem ersten Schritt 1 eine Probe und eine
Anzahl fester Träger 7, von denen jeder aus einem feinen
Teilchen gebildet ist, an dem Antikörper 2 anhaften, in ein
Reaktionsgefäß 1 eingegeben, das mit einem Filter 6 versehen
ist. Der Filter weist eine Anzahl von feinen Löchern auf und
ist aus Glas-Fasern gebildet. Die Porengröße der feinen Löcher
im Filter 6 ist so gewählt, daß die Festkörper-Träger 7 nicht
passieren können, sondern auf oder im Filter hängen bleiben.
Enthält die Probe Antigene 3, die vermessen werden sollen, so
wird in einer ersten immunologischen Reaktion im Schritt 2 das
Antigen an die Antiköper 2 gebunden, welche an den Trägern 7
anhaften. In einem Schritt 3 werden freie Antigene, die nicht
an die Antikörper 2 auf den Trägern 7 angebunden sind, von den
gebundenen Antigenen abgetrennt und zwar mittels einer Spülung.
Daß heißt, eine Spülflüssigkeit wird in eine obere Öffnung des
Reaktionsgefäßes 1 eingegeben, um zusammen mit der Spülflüssig
keit freie Antigene 3 durch das Filter 6 auszuwaschen. Auf
diese Weise verbleiben ausschließlich jene Antigene 3 im Reak
tionsgefäß 1, welche an den Feststoff-Teilchen 7 haften. In
einem nachfolgenden Schritt 4 werden enzymmarkierte Antikörper
4 in das Reaktionsgefäß 1 eingegeben, um eine zweite immunolo
gische Reaktion durchzuführen. Während dieser zweiten immuno
logischen Reaktion werden die enzymmarkierten Antikörper 4 an
die Antigene 3 gebunden, welche ihrerseits an den Antikörpern 2
anhaften, die auf der Oberfläche der Feststoff-Teilchen 7 be
festigt sind. Auf diese Weise werden sandwich-artige Komplexe
aus Antikörpern 2, Antigenen 3 und enzymmarkierten Antikörpern
4 gebildet. Die enzymmarkierten Antikörper 4 sind somit an den
Trägern 7 angebunden.
Befindet sich kein Antigen 3 in der Probe, so werden auch keine
enzymmarkierten Antikörper 4 an die Antikörper 2 auf den Trä
gern 7 angekoppelt, so daß keine enzymmarkierten Antikörper 4
auf den Trägern anhaften, sondern aus dem Reaktionsgefäß 1 ab
gespült werden.
In einem nachfolgenden Schritt 6 wird mittels einer Spülung
entsprechend dem oben erwähnten Schritt 3 freie enzymmarkierte
Antikörper, welche nicht an Antigene 3 auf den Trägern 7 gebun
den sind, entfernt; es erfolgt also eine zweite B/F-Trennung.
Sodann wird in einem Schritt 7 ein fluoreszierendes Substrat in
das Reaktionsgefäß 1 eingegeben, welches aufgrund einer Reak
tion mit dem Enzym 5 des enzymmarkierten Antigens 4 Fluores
zenzlicht erzeugt. Das derart erzeugte Fluoreszenzlicht wird
photoelektrisch mittels eines Licht-Empfangselementes 11 ver
messen. Die Intensität des Fluoreszenzlichtes ist ein Maß für
die Menge an Antigen 3 in der Probe.
Fig. 3 zeigt eine weitere aus CLINICAL CHEMISTRY, Band 34, Nr.
9, 1988, 1726-1732, bekannte EIA-Methode. Bei diesem bekannten Verfahren
werden in einem Schritt 1 eine Antigen 3 enthaltende Probe und
ein Reagenz, welches Antigen 8 enthält, das dem zu vermessenden
Antigen entspricht, aber mit einem Enzym 5 markiert ist, in ein
Reaktionsgefäß 1 eingegeben, in dem Antikörper 2 an die Innenwände
fixiert sind. Sodann erfolgt in einem Schritt 2 eine Reaktion
des Antigens 3 in der Probe und des Antigens 8, welches mit dem
Enzym 5 markiert ist, mit den Antikörpern 2 und zwar wird diese
Reaktion in der Art eines "Wettbewerbs" zwischen den Teilchen
durchgeführt, so daß die Menge an Antigen 3, die an die Körper
2 gebunden ist, proportional ist der Menge an Antigen 3, die in
der Probe enthalten ist, wenn die Menge an enzymmarkierten
Antigenen 8 konstant bleibt.
In einem Schritt 3 wird eine B/F-Trennung durchgeführt und
freie Antigene werden aus dem Reaktionsgefäß 1 entfernt, worauf
in einem Schritt 4 ein farbgebendes Substrat in das Reaktions
gefäß eingegeben wird, welches mit den Enzymen 5 reagiert. In
einem Schritt 5 wird die Farbreaktion durchgeführt. Während
eines Schrittes 6 wird die Farbe der Testflüssigkeit im Reak
tionsgefäß photoelektrisch vermessen, wobei ein von einer
Lichtquelle 9 ausgehender Lichtstrahl die Testflüssigkeit pas
siert und mittels eines Lichtempfangselementes 11 vermessen
wird, um eine Kolorimetrie durchzuführen. Auf diese Weise kann
die Menge an Antigen 3, die in der Probe enthalten ist, gemes
sen werden.
Bei der vorstehend anhand der Fig. 1 erläuterten Messung ist es
erforderlich, die immunologische Reaktion und die B/F-Trennung
zweimal durchzuführen, so daß das Verfahren aufwendig ist und
eine lange Zeit erfordert. Da die Antikörper 2 an der Innenwand
des Reaktionsgefäßes 1 anhaften, ist es erforderlich, während
der gesamten Reaktionszeit eine Agitation (Rührung) durchzufüh
ren, um eine gleichmäßige immunologische Reaktion der Antikör
per 2 mit den Antigenen 3, welche in der Probe enthalten sind,
zu erreichen.
Beim zweiten bekannten Verfahren gemäß Fig. 2 werden die Anti
körper auf der Außenfläche einer Vielzahl von feinen Teilchen 7
fixiert, welche gleichmäßig in der Flüssigkeit verteilt sind,
weshalb die immunologische Reaktion der Antigene 3 in der Probe
mit den Antikörpern 2 auf den Teilchen 7 gleichförmig ausge
führt werden kann, ohne das eine Agitation der Flüssigkeit in
der Reaktionszeit erforderlich wäre. Jedoch erfordert auch die
ses bekannte Verfahren jeweils zweimal eine immunologische
Reaktion und eine B/F-Trennung, so daß das Verfahren aufwendig
ist und ebenfalls eine lange Zeit beansprucht.
Beim zuletzt anhand der Fig. 3 erläuterten Verfahren wird zwar
die immunologische Reaktion nur einmal ausgeführt, jedoch ist
es ebenso wie beim ersten Verfahren erforderlich, die Flüssig
keit während der immunologischen Reaktion zu agitieren (rüh
ren). Darüber hinaus ist bei diesem bekannten Verfahren die
Menge an verwendbaren Antigenen oder Antikörpern beschränkt, so
daß dieses Verfahren bei einer Vielzahl von Untersuchungen und
Analysen nicht einsetzbar ist.
Die JP 63-201 568 A beschreibt ein Verfahren, bei dem Lumineszenz
material in Kapseln eingeschlossen ist. Das Lumineszenz-Material
in agglutinierten Teilchen, die vom Filter aufgefangen werden,
oder das Lumineszenz-Material, welches mittels einer Lösung von
den gefilterten agglutinierten Teilchen entfernt wurde, wird
vermessen. Bei diesem Stand der Technik behindert aber der
Filter die Messung des Lumineszenz-Materials, und weiterhin
kann dann, wenn das Lumineszenz-Material noch eingekapselt ist,
die Meßempfindlichkeit reduziert sein. Da weiterhin die aggluti
nierten Teilchen im Filter ungleichmäßig verteilt sind, kann
die Meßempfindlichkeit ebenfalls eingeschränkt sein. Auch dann,
wenn bei diesem Stand der Technik das Luminszenz-Material aus
den Kapseln freigegeben wird, verteilt es sich ungleichmäßig
über das Filter, so daß auch hierdurch die Meßgenauigkeit
beeinträchtigt sein kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren
so weiterzuentwickeln, daß ohne eine Agitation der Reaktionsflüs
sigkeit eine Messung mit Hilfe eines farbigen Materials oder
eines Lumineszenz-Materials durchführbar ist, ohne Beeinträchtigung
durch ein Filter und mit hoher Meßgenauigkeit.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Patentanspruch
1 beschrieben.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den abhängigen
Ansprüchen beschrieben.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat folgende Vorteile:
- (1) Es ist ausreichend, die Antigen/Antikörper-Reaktion nur einmal durchzuführen, so daß das Verfahren vereinfacht und verkürzt ist.
- (2) Die Antigen/Antikörper-Reaktion kann mittels einer großen Anzahl von Feststoff-Trägern durchgeführt werden, so daß die Reaktion gleichförmig und gut reproduzierbar innerhalb einer kurzen Zeitspanne durchführbar ist, ohne daß die Flüssigkeit gerührt werden müßte.
- (3) Das erfindungsgemäße Verfahren kann angewandt werden auf die Messung von Hormonen, Antigenen oder Antikörpern von Viren, Krebs-Markierern, und Medikamenten od. dergl., welche mit herkömmlichen Verfahren meßbar sind, wie der Enzym-Immuno-Analyse (EIA), der Radio-Immuno-Analyse (RIA), der Lumineszenz-Immuno-Analyse (LIA oder CLEIA) und der Fluoreszenz-Immuno-Analyse (FIA) sowie auch zur Be stimmung des Blut-Typs und der Ermittlung von irregulären Antikörpern sowie der Messung von Viren.
- (4) Wird das erfindungsgemäße Verfahren auf die Bestimmung des Blut-Typs angewandt und dabei das Muster agglutinierter roter Blutkörperchen untersucht, das sich auf einem porö sen Filter bildet, so kann das Muster in deutlicher Weise auf der Oberfläche des Filters erzeugt werden, da nicht agglutinierte rote Blutkörperchen nicht auf dem Filter ver bleiben. Somit ist eine Blutbestimmung mit sehr hoher Empfindlichkeit möglich.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 schematisch die aufeinanderfolgenden Schritte eines
bekannten EIA-Verfahrens;
Fig. 2 schematisch die aufeinanderfolgenden Schritte eines
weiteren bekannten EIA-Verfahrens;
Fig. 3 schematisch die aufeinanderfolgenden Schritte eines
weiteren bekannten EIA-Verfahrens;
Fig. 4A und 4B schematisch die aufeinanderfolgenden
Schritte eines ersten Ausführungsbeispiels eines
EIA-Verfahrens;
Fig. 5A und 5B schematisch die aufeinanderfolgenden
Schritte eines zweiten Ausführungsbeispiels eines
EIA-Verfahrens; und
Fig. 6A und 6B schematisch die aufeinanderfolgenden
Schritte eines dritten Ausführungsbeispiels eines
EIA-Verfahrens, und
Fig. 6C und 6D Draufsichten auf ein Teilchenmuster, das
auf einer Filteroberfläche ausgebildet ist.
Die Fig. 4A und 4B zeigen schematisch die aufeinanderfolgenden
Schritte eines ersten Ausführungsbeispiels eines EIA-Verfahrens.
Dieses Ausführungsbeispiel ist besonders geeignet für die
Messung von Hormonen, Viren, Krebs-Markierern und in Blut-Serum
enthaltenen Medikamenten.
Bei diesem Ausführungsbeispiel werden Feststoff-Träger 27 ver
wendet, welche so definiert sind, daß sie durch feine, unlös
liche Teilchen gebildet sind. Sie haben beim dargestellten Aus
führungsbeispiel einen Durchmesser von etwa 3 Mikrometern und
sind belegt mit Antikörpern 22, die spezifisch reaktiv sind in
bezug auf in der Probe enthaltene zu vermessende Antigene.
Die Teilchen sind weiterhin mit einem Markierungsmaterial be
schichtet. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel ist ein Fest
stoff-Träger 27 jeweils mit einem Fluoreszenz-Material be
schichtet.
Fig. 4A zeigt einen Fall, bei dem eine Probe zu vermessendes
Antigen enthält, während Fig. 4B einen Fall zeigt, bei dem ein
solches Antigen nicht in der Probe enthalten ist. Zunächst wer
den in einem Schritt 1 eine Probe und ein Teilchen-Reagenz mit
den oben erwähnten Feststoff-Trägern 27 in vorgegebener Konzen
tration in ein Reaktionsgefäß 21 eingegeben, welches ein porö
ses Filter 26 aufweist mit einer Anzahl von feinen Löchern,
deren Durchmesser etwa bei 5 Mikrometer liegt. Der Durchmesser
der Löcher im Filter 26 ist so ausgewählt, daß jeder einzelne
(diskrete) Festkörper-Träger 27 das Filter passieren kann,
während jedoch Komplexe aus mehreren (zwei oder mehr) Fest
stoff-Trägern, die aneinander gebunden sind, das Filter nicht
passieren können. In einem Schritt 2 werden gemäß Fig. 4A eine
Vielzahl von Feststoff-Trägern 27 mittels einer immunologischen
Reaktion aneinander gebunden und zwar mittels des Antigens 23,
das in der Probe enthalten ist und eine Agglutination bewirkt.
Bei Schritt 2 gemäß Fig. 4B werden jedoch - weil die Probe keine
Antigene 23 enthält - die Feststoff-Träger 27 nicht aneinander
gebunden, so daß keinerlei Agglutination erfolgt. In einem an
schließenden Schritt 3 wird die Waschung durchgeführt. Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel wird eine Waschflüssigkeit in
das Reaktionsgefäß 21 gegeben und zwar in dessen obere Öffnung
und gleichzeitig wird die Waschflüssigkeit durch Anlegen eines
Unterdrucks vom Boden des Reaktionsgefäßes abgesaugt.
In Abwandlung des vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiels
ist es auch möglich, ein Flüssigkeit absorbierendes Element
(insbesondere ein Wasser absorbierendes Element) in Kontakt mit
dem Boden des Filters 26 im Reaktionsgefäß 21 zu bringen. Jedes
Verfahren, welches die Waschflüssigkeit durch das poröse Filter
zieht, kann verwendet werden.
Beim Beispiel gemäß Fig. 4A werden Komplexe aus Feststoff-Trä
gern 27 gebildet und diese verbleiben auf der oberen Fläche des
porösen Filters 26, während Feststoff-Träger und andere in der
Flüssigkeit enthaltene Substanzen über das poröse Filter 26
während des Waschschrittes aus dem Reaktionsgefäß 21 abgezogen
werden.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4B sind alle Feststoff-Trä
ger 27 mittels des Filters 26 während des Waschschrittes aus
dem Reaktionsgefäß abgezogen worden.
In Schritt 4 gemäß Fig. 4A wird ein anregender Lichtstrahl, der
durch eine Lichtquelle 29 erzeugt wird, auf die obere Fläche
des Filters 26 gelenkt und das fluoreszierende Material, das
auf die Oberfläche der Feststoff-Träger 27 aufgebracht ist,
wird angeregt, um Fluoreszenzlicht zu erzeugen. Das derart
erzeugte Fluoreszenzlicht wird mittels eines Lichtempfangs
elementes 31 und eines geeigneten optischen Filters 30 nachge
wiesen.
Die Intensität des Fluroeszenzlichtes ist abhängig von der Menge
an Feststoff-Trägern 27, die auf dem Filter 26 verblieben sind,
welche Menge ihrerseits proportional ist zur Menge der Anti
gene 23, die in der Probe enthalten sind. Somit kann die zu
nächst unbekannte Menge der Antigene 23 in der Probe quanti
tativ durch Vermessung der Intensität des Fluoreszenzlichtes
gemessen werden. Mit bekannten Mengen an Antigen kann die Meß
einrichtung geeicht werden.
Beim vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel erfolgt die
Agglutinationreaktion der Feststoff-Träger 27 in der sehr dün
nen Flüssigkeitsschicht, die sich über die obere Fläche des
Filters 26 gleichförmig ausbildet, so daß die Wahrscheinlich
keit eines Kontakts zwischen den Antigenen 23 in der Probe und
den Antikörpern 22 auf den Trägern 27 sehr groß ist und somit
die Agglutinationsreaktion sehr schnell durchgeführt werden
kann. Deshalb ist die Meßzeit relativ kurz.
Die Fig. 5A und 5B zeigen aufeinanderfolgende Schritte eines
zweiten Ausführungsbeispiels eines EIA-Verfahrens, welches
besonders geeignet ist für die Messung von Hormonen, Viren,
Krebs-Markierern und Medikamenten, die in Blut-Serum enthalten
sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind Feststoff-Träger 47
geformt durch unlösliche Teilchen, die mit einer Lumineszenz-
Schicht als Markierungsmaterial versehen sind und weiterhin mit
Antikörpern 42 versehen sind, welche spezifisch mit den zu
vermessenden Antigenen 43 reagieren.
Die Schritte 1 bis 3 gemäß Fig. 5A entsprechen denen gemäß
Fig. 4A, jedoch ist im Schritt 4 vorgesehen, daß in das Reak
tionsgefäß 41 ein Reagenz eingegeben wird, wie Peroxid (POD)
oder H₂O₂, welche das Lumineszenz-Material (Luminol) auf den
Feststoff-Trägern 47 veranlassen, Lumineszenz-Licht abzugeben.
Die Intensität des derart erzeugten Lumineszenz-Lichtes wird
mittels eines Licht-Empfangselementes 51 über ein optisches
Filter 50 gemessen. Auf diese Weise kann die Menge an Antigen
43, die in der Probe enthalten ist, vermessen werden.
Enthält die Probe jedoch kein Antigen 43, wie in Fig. 5B ange
nommen ist, so erfolgt keine Agglutinationsreaktion, so daß
jegliche Feststoff-Träger 47 nach der Waschung von der oberen
Fläche des porösen Filters 46 verschwunden sind. Auch wenn Per
oxid und H₂O₂ in das Reaktionsgefäß 41 gegeben werden, wird
somit keinerlei Lumineszenz-Licht erzeugt.
Bei den bis jetzt erläuterten ersten und zweiten Ausführungs
beispielen kann gezielt der besondere, in der Probe enthaltene
Antikörper vermessen werden, wenn der Feststoff-Träger sensi
tiviert wird mit einem Antigen, das in bezug auf diesen be
stimmten Antikörper spezifisch reagiert.
Die Fig. 6A bis 6D zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel des
EIA-Verfahrens. Bei diesem Ausführungsbeispiel kann der Blut-Typ
eines ABO-Systems unter Verwendung einer Agglutinationsreaktion
der roten Blutkörperchen bestimmt werden.
In Schritt 1 gemäß Fig. 6A werden eine Probe, die rote Blutkör
perchen enthält (Blut als solches oder eine Dispersion von
roten Blutkörperchen) sowie ein Reagenz, welches ein Anti-A-
Serum enthält, in ein Reaktionsgefäß 61 eingegeben. Im nachfol
genden Schritt 2 wird die Antigen/Antikörper-Reaktions ausge
führt und rote Blut-Zellen 75 werden aneinander gebunden, weil
auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen bestimmte Antigene
76 fixiert sind, welche den Blut-Typ bestimmen, wobei die Anti
gene 76 spezifisch reaktiv sind in bezug auf die Antikörper 62
im Anti-A-Serum. Sodann bilden die agglutinierten roten Blut
körperchen ein Agglutinationsmuster auf der oberen Fläche des
porösen Filters 66.
Da beim Beispiel gemäß Fig. 6B das Antigen 76 nicht auf der
Oberfläche der roten Blutkörperchen 75 vorhanden ist, erfolgt
keine Agglutinationsreaktion und somit befinden sich nur dis
krete rote Blutkörperchen auf oder in dem Filter 66. Somit wer
den bei der Waschung in Schritt 3 die roten Blutkörperchen 75
über das poröse Filter 66 aus dem Reaktionsgefäß 61 entfernt.
In Fig. 6A verbleiben bei und nach der Waschung in Schritt 3 nur
die agglutinierten roten Blutkörperchen 75 auf der Oberfläche
des porösen Filters 66.
Fig. 6C ist eine Draufsicht auf die agglutinierte Struktur
(Muster) der roten Blutkörperchen, die sich auf der oberen
Fläche des porösen Filters 66 gebildet hat. Wie Fig. 6C zu ent
nehmen ist, bildet sich bei der Agglutinationsreaktion eine
sehr klare Struktur (Muster) der agglutinierten roten Blutkör
perchen auf der Oberfläche des Filters. Das so geformte Muster
kann dann photoelektrisch in Schritt 4 mittels einer Bildauf
nahmevorrichtung 73 und mittels einer Abbildungslinse 72 ver
messen werden.
Beim in Fig. 6B illustrierten Verfahren werden alle roten Blut
körperchen 75 in Schritt 3 aus dem Reaktionsgefäß 61 ausgewa
schen, so daß keinerlei Muster der roten Blutkörperchen auf der
Oberfläche des Filters 66 gebildet wird, wie in Fig. 6D gezeigt
ist. Deshalb ist es durch Anfertigung eines Bildes der Ober
fläche des Filters 66 in Schritt 4 möglich, zu ermitteln, daß
die Blutprobe nicht vom A-Typ ist. Nach der Erfindung ist es
also möglich, aufgrund der agglutinierten roten Blutkörperchen,
die ein deutliches Muster auf der Oberfläche des Filters 66
bilden, den Blut-Typ durch Untersuchung des auf der oberen
Fläche des porösen Filters gebildeten Musters zu ermitteln, und
zwar entweder apparativ (photoelektrisch oder durch einen Fest
körper-Bildaufnahmewandler) oder auch mit dem bloßen Auge.
Wird das vorstehende Verfahren mit zwei unterschiedlichen
Anti-Serum-Reagentien, d. h. Anti-A-Serum-Reagenz und Anti-B-
Serum-Reagenz durchgeführt, ist es möglich, den Blut-Typ
entsprechend dem ABO-System der Blutprobe zu bestimmen. Nach
der Erfindung ist es auch möglich, den Blut-Typ unterschied
lichster Systeme durch Verwendung geeigneter Anti-Serum-Reagen
tien zu bestimmen.
Auch ist es möglich, ein Blut-Serum oder -Plasma als Probe zu
verwenden sowie rote Blutkörperchen des O-Typs als Reagenz für
eine irreguläre Antikörper-Messung. In diesem Falle können ir
reguläre Antikörper, die in der Probe enthalten sind, gemessen
werden.
Die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele lassen sich
abwandeln. So ist z. B. beim ersten Ausführungsbeispiel gemäß
den Fig. 4A und 4B der Feststoff-Träger beschichtet mit einem
Fluoreszenzmaterial und das Fluoreszenzlicht wird gemessen,
während beim zweiten Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 5A und
5B die Feststoff-Träger mit einem Lumineszenzmaterial, wie
Luminol, beschichtet sind und das Lumineszenzlicht gemessen
wird. Es können jedoch auch andere Markierungsmaterialien, wie
Enzyme, radioaktives Material, ein lumineszentes Substrat, ein
fluoreszentes Substrat oder ein farbgebendes Substrat verwendet
werden. Weiterhin kann dieses Markierungsmaterial im Feststoff-
Träger enthalten sein anstelle einer Auftragung auf die Ober
fläche des Trägers. Weiterhin ist es möglich, gefärbte Fest
stoff-Träger zu verwenden, die eine starke Anziehungskraft in
bezug auf die obere Fläche des porösen Filters aufweisen. In
diesem Falle kann das Muster der agglutinierten Feststoff-Teil
chen mittels der Farben des Feststoff-Teilchen-Musters auf der
oberen Fläche des porösen Filters bestimmt werden, in ähnlicher
Weise wie beim dritten Ausführungsbeispiel entsprechend den
Fig. 6A bis 6D.
Claims (7)
1. Verfahren zum immunologischen Messen von Antigenen oder
Antikörpern, die in einer Probe enthalten sind, mit folgenden
Schritten:
Einführen der Probe und einer Vielzahl von festen Trägern in ein Reaktionsgefäß, das mit einem porösen Filter versehen ist, um die immunologische Reaktion durchzuführen, wobei jeder der festen Träger aus einem feinen Teilchen gebildet ist, das ein Markierungsmaterial aufweist, welches auf eine Oberfläche jedes der Träger aufgetragen ist, Antikörper oder Antigene an den Trägern fixiert sind, die genannten Antikörper oder Antigene spezifisch mit den zu messenden Antigenen oder Antikörpern in der Probe reagieren, und das poröse Filter so ausgelegt ist, daß diskrete feste Träger es passieren können, während ein Komplex aus mehreren festen Trägern, die aneinander anhaften, das poröse Filter nicht passieren kann;
Auswaschen des Reaktionsgefäßes, um durch das poröse Filter freie feste Träger und andere Substanzen, die im Reaktionsgefäß enthalten sind, zu entfernen, wobei jedoch aus den festen Trä gern gebildete Komplexe in und/oder auf dem porösen Filter verbleiben;
Eingeben eines Reagenz in das Reaktionsgefäß, welches bei Kon takt mit dem Markierungsmaterial so reagiert, daß eine detek tierbare Farbe oder Lumineszenz entsteht, und
Vermessen der Menge des markierenden Materials an oder in den festen Trägern, die auf und/oder in dem porösen Filter verblie ben sind, um das Vorhandensein oder die Menge von Antigenen bzw. Antikörpern in der Probe zu bestimmen.
Einführen der Probe und einer Vielzahl von festen Trägern in ein Reaktionsgefäß, das mit einem porösen Filter versehen ist, um die immunologische Reaktion durchzuführen, wobei jeder der festen Träger aus einem feinen Teilchen gebildet ist, das ein Markierungsmaterial aufweist, welches auf eine Oberfläche jedes der Träger aufgetragen ist, Antikörper oder Antigene an den Trägern fixiert sind, die genannten Antikörper oder Antigene spezifisch mit den zu messenden Antigenen oder Antikörpern in der Probe reagieren, und das poröse Filter so ausgelegt ist, daß diskrete feste Träger es passieren können, während ein Komplex aus mehreren festen Trägern, die aneinander anhaften, das poröse Filter nicht passieren kann;
Auswaschen des Reaktionsgefäßes, um durch das poröse Filter freie feste Träger und andere Substanzen, die im Reaktionsgefäß enthalten sind, zu entfernen, wobei jedoch aus den festen Trä gern gebildete Komplexe in und/oder auf dem porösen Filter verbleiben;
Eingeben eines Reagenz in das Reaktionsgefäß, welches bei Kon takt mit dem Markierungsmaterial so reagiert, daß eine detek tierbare Farbe oder Lumineszenz entsteht, und
Vermessen der Menge des markierenden Materials an oder in den festen Trägern, die auf und/oder in dem porösen Filter verblie ben sind, um das Vorhandensein oder die Menge von Antigenen bzw. Antikörpern in der Probe zu bestimmen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Markierungs
material lumineszent ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Markierungs
material fluoreszierend ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß als Markierungs
material ein Enzym vorgesehen ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß als Markierungs
material ein Lumineszenz-Substrat vorgesehen ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wasch-Schritt
derart ausgeführt wird, daß eine Waschflüssigkeit in eine obere
Öffnung des Gefäßes eingeführt wird und daß ein Unterdruck an
der Unterseite des porösen Filters erzeugt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß beim Wasch-
Schritt eine Waschflüssigkeit in eine obere Öffnung des Reak
tionsgefäßes eingegeben wird und daß ein flüssigkeitabsorbie
rendes Element mit einer unteren Fläche des porösen Filters in
Kontakt gebracht wird.
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