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Nomograph. Um in der Wissenschaft, der Industrie und Technik sowohl
wie auch im Handel und Verkehr gesuchte Zahlenwerte ohne besondere Berechnung auf
einfache Weise ermitteln zu können, hat man sich in neuerer Zeit bereits der N omographie
bedient.
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Die für den gewünschten Zweck in der Praxis bisher gebräuchlichen
\ omogramme waren jedoch nur für spezielle Zwecke anwendbar und nur für besondere
Fachgebiete bestimmt. Wollte man auf verschiedenen Fachgebieten gesuchte Zahlenwerte
feststellen, so war man daher genötigt, sich für jeden Fall eines besonderen N omographen
zu bedienen.
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Die durch mehrere Vorrichtungen solcher Art bedingten hohen Anschaffungskosten
bilden daher einen großen Nachteil für ihre praktische Verwendung.
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Man hat deshalb zwar auch Vorkehrungen getroffen, die für mehrere
Fachgebiete gesuchten Zahlenwerte in einzelnen Gruppen geordnet auf dem N omographen
anzuordnen, um die Vorrichtung damit auch zugleich für mehrere Fächer gebrauchen
zu können, z. B. sowohl zur Ermittlung von Kräften und Arbeitsleistung in der Technik
als auch zur Bestimmung von Arbeitsleistungen auf anderen Gebieten, z. B. zur Lösung
kaufmännischer Rechenaufgaben, zur Aufsuchung von Kapital, Zeit und Zinsen, zur
Lohnbestimmung usw. Durch die buchstaben- und ziffernmäßigen Aufzeichnungen der
auf verschiedenen Fachgebieten mittels des Nomographen gesuchten Werte wird aber
das Gesichtsfeld cler Vorrichtung überladen und undeutlich gemacht, so daß das Aufsuchen
der gewünschten Resultate mit den größten Schwierigkeiten verbunden ist.
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Die Erfindung bezieht sich nun auf einen Nomographen, der sich dem
Bekanntgewordenen gegenüber vorteilhaft dadurch auszeichnet, daß auf ihm jedes beliebige
Nomogramm für in allen Fachgebieten gesuchte Zahlenwerte ermittelt und ausgewertet
werden kann, ohne daß dabei die buchstaben- und ziffernmäßige Benennung der gesuchten
Werte auf dem Gesichtsfeld des N omogramms angegeben ist.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß der in an sich bekannter
Weise mit Maschennetz und beliebig vielen inner- und außerhalb desselben angeordneten
Skalen und Schaulinien versehene Nomogräph nur die allen oder einzelnen dieser Skalen
und Schaulinien zukommenden Grundziffern ohne die buchstubenmäßige
und
ohne die für einen bestimmten Zweck gebrauchte ziffernmäßige Wertbezeichnung enthält,
wobei mit Hille. eines um einen festen Punkt drehbaren, an sich bekannten Zeigers
alle in Nomogrammen wirkende "Zahlenwerte abgelesen und durch dem Nomographen für
jedes Fachgebiet besonders zugeteilte Hilfstafeln für den besonderen Fall ausgewertet
«-erden könne,i. In der Platte des Nomographen ist ferner eine Aussparung vorgesehen,
die es ermöglicht, die jeweilige Zeigerstellung, ohne daß die zugehörigen Zahlenwerte
abgelesen zu werden brauchen, zu vermerken.
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In Abb. i der Zeichnung ist der neue Nomograph in einer beispielsweisen
Ausführung dargestellt, und Abb.2 zeigt ein Beispiel der dazugehörigen Hilfstafel
für die Benutzung desselben.
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Der N omograph besteht aus der Platte a. mit dein beliebig unterteilten
1-Iaschennetz und Skalen. Um einen Punkt h in der linken unteren Ecke der Platte
a ist in dem gezeichneten Ausführungsbeispiel in an sich bekannter Weise der auf
die Teilstriche einstellbare Zeiger d drehbar. In der Platte a. befindet sich ferner
gemäß der Erfindung unterhalb des Zeigerlineals d ein Ausschnitt e, über «-elchen
sich der Zeiger bei seiner Einstellung bewegt, so daß die Zeigerablesekante z auf
einer unter den Nomographen gelegten bildlichen Darstellung vermerkt werden kann.
Dies geschieht in "der Weise, daß vermittels der Aussparung e mit Hilfe der rückwärtigen
Verlängerung des Zeigerlineals die Zeigerstellung auf ein unter der Platte des Instruments
liegendes Zeichenblatt durch einen an der ausgesparten Stelle an der rückwärtigen
Linealkante vorbeigezogenen Strich vermerkt wird. Durch die beliebige Verlängerung
diese: Striches ist die Linealstellung entsprechend dem Grundzahlwert, ohne daß
man ihn zahlenmäßig abzulesen braucht, festgelegt. Die sonst neben dem Maschennetz
und gegebenenfalls auch innerhalb desselben angebrachten buchstaben- und ziffernmäßigen
Wertbezeichnungen sind fortgelassen, so daß der Noinograph unter Zuhilfenahme einer
der ihm für jedes Fachgebiet beigegebenen Hilfstafeln x (Abb. 2) mit Leichtigkeit
zur Ermittlung voll Zahleilwerten aller erdenklichen Fälle eines jeden Fachgebietes
benutzt werden kann, so daß man fernerhin nicht mehr genötigt ist, zur Lösung von
Aufgaben, die auf verschiedenen Fachgebieten liegen, sich für jedes Spezialfach
eitlen besonderen Nomographen anzuschaffen. All einem beliebigen, ganz einfachen
Beispiel, das der Anweisung für das Fachgebiet »Angewandte Mechanik und Dynamik«
entnommen ist, soll die Verwendung der neuen Einrichtung gezeigt werden: A u f g
a b e : Ein stillstehender Körper «-erde während einer Zeit von t - i o Sekunden
mit einer Beschleunigung von p = 0,3 ilij#ek. in Bewegung gesetzt. Wie groß ist
die Endgeschwindigkeit v (mlsek.) nach io Sekunden: Rechnerisch würde z; _ P # t
= 0,3 # 1o - 3 nijsek. ermittelt. :@ omographisch erfolgt die Lösung der Aufgabe
mit dem Nomographen folgendermaßen Man stellt zunächst die Ablesekante ,z des drehbaren
Lineals d auf der Skala VIb der Hilfstafel x bei
ein, folgt der 5etikrechten 2 auf Skala Ille bei
bis zum Schnittpunkt mit der Ablesekante des Zeigerlineals, folgt der durch diesen
Schnittpunkt gehenden Wagerechten 3 bis zum Schnittpunkt mit der Skala Ic und liest
hier ab v - 3 # i = 3 m, das gesuchte Resultat.