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Logarithmischer Rechenschieber in Prismenform Die bekannten zwei-
oder mehrfach unterteilten logarithmischen Einskalenrechenschieber mit zwei oder
mehr Unterteilungen (Teilskalen) haben den in manchen Anwendungsfällen hinderlichen
Nachteil, daß die Vielheit der Teilskalen sowohl beim Einstellen der Zahlen als
auch beim Ablesen der Resultate störend wirkt und Fehler verursacht, wenn die vorgesehenen
Regeln nicht genau befolgt werden. Dies macht aber das Arbeiten mit diesen Rechenschiebern
zeitraubend und ermüdend gegenüber dem Arbeiten mit dem ursprünglichen einfachen
Einskalenrechenschieber.
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Da andererseits das Anwendungsgebiet des Rechenschiebers nur durch
Herausholen von Zahlen größerer Stellenzahl bzw. größerer Genauigkeit erweitert
werden kann, was kategorisch größere Länge der Skala erfordert, so muß bei gegebener
Baulänge die zwei- oder mehrfache Unterteilung beibehalten und versucht werden,
die Teilskalen so zueinander anzuordnen, daß der Teilskalenrechenschieber ebenso
einfach zu handhaben ist wie der ursprüngliche Rechenschieber.
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Der gebräuchliche Einskalenrecherischieber besteht bekanntlich aus
einem festen Teil, Stab oder Lineal genannt, und einem daran oder darin verschiebbaren
Teil, Schieber oder Zunge genannt, die an den zueinandergehörenden Berührungslinien
gleiche Skalen trägen. Dadurch. daß man die Gesamtskalen des Lineals und des Schiebers
in eine Anzahl gleicher Teilskalen auf dem Lineal und dem Schieber- so verteilt
und Lineal und Schieber so anordnet und ineinandergreifen läßt, daß einerseits jede
Teilskala der logarithmischen Skala i bis io mit allen anderen gleichartigen Teilskalen
und andererseits jede Teilskala der quadratischen Skala mit allen anderen gleichartigen
Skalen zusammengbracht werden kann, erhält man einen Teilskalenschieber, der der
oben gestellten Forderung einfacher Handhabung entspricht.
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Erfindungsgemäß sind zur Vergrößerung der Skalenlänge bei gegebener
Baulänge des Instrumentes die Teilskalen der logarithmischen Skala i bis io so angeordnet,
daß jede Teilskala des Schiebers mit jeder Teilskala des Lineals kombiniert werden
kann. Zu diesemZweck sind dieTeilskalen des einenTeiles, entweder des Schiebers
oder des Lineals, doppelt vorgesehen, wobei die eine Reihenfolge von Teilskalen
gegenüber der anderen Folge von Teilskalen in bezug auf den Skalenträger versetzt
ist. Jede Folge von Teilskalen kann entweder auf einem besonderen Skalenträger angebracht
sein oder es kann eine doppelte Folge der Teilskalen auf einem einzigen Skalenträger
angebracht sein. Im ersteren Fall wird das Kombinieren der verschiedenen Teilskalen
der beiden Skalenträger durch
Auswechseln der beiden Skalenträger
mit den versetzten, im übrigen gleichen Skalenfolgen gegeneinander bewerkstelligt,
im zweiten Fall aber durch Umstecken des einen Skalenträgers mit der doppelten Skalenfolge
gegenüber dem anderen Skalenträger.
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Bei dem logarithmischen Rechenstab gemäß der Erfindung ist also der
eine seiner beiden Teile (Linealkörper oder Schieber) zweimal vorhanden und jeder
der doppelt vorhandenen Teile trägt eine Teilung, die bezüglich der Lage, in der
sie sich auf dem anderen gleichartigen Teile befindet, so versetzt ist, daß beim
Gebrauch des einen doppelt vorhandenen Teiles die ungeraden Teilskalen v,, v3 usw.,
beim Gebrauch des anderen doppelt vorhandenen Teiles aber die geraden Teilskalen
v., v,, usw. mit den ungeraden Teilskalen f,., f 3
usw. des einfach vorhandenen
Geräteteiles zusammentreffen und umgekehrt.
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Bei einer anderen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes sind
beide Teile (Lineal oder Schieber) nur einfach vorhanden, einer der beiden Teile
aber trägt zwei an sich gleichartige Teilungen, welche in der vorher angegebenen
Weise gegeneinander versetzt sind.
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Die Zeichnungen veranschaulichen einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
in schematischer Darstellung.
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Abb. i und 2 zeigen einen Stabrechenschieber mit zweifach unterteilter
logarithmischer Skala i bis io in zwei verschiedenen Zusammenstellungen von Lineal
und Schieber.
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Auf der Oberseite des Lineals sind an den Kanten, an welchen sich
der Schieber führt, die Teilskalen f,. und f2 angebracht. Der Schieber besitzt auf
der Vorder- und der Rückseite die entsprechenden logarithmischen Teilskalen v, und
v2, aber in solcher Anordnung, daß bei Benutzung der einen Schieberseite v,. mit
f, und v2 mit f= und bei Benutzung der anderen Schieberseite v1 mit f2 und v.= mit
f, kombiniert ist.
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Abb.3 zeigt einen stabförmigen Rechenschieber mit dreifach unterteilter
logarithmischer Skala, bei welchem, wie bei dem vorher .erwähnten bekannten Rechenstab,
nur eine von je zwei paarweise zusammengehörenden Führungskanten des Schiebers und
Lineals für die Anbringung einer Teilskala der logarithmischen Teilung i bis io
benutzt ist.
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Abb. q. dagegen zeigt denselben Rechenstab mit Anordnung der Teilskalen
gemäß der Erfindung, d. h. unter Ausnutzung beider Führungskanten von Schieber und
Lineal für die Anbringung von Teilskalen der ogarithmischen Skalen i bis io. Auf
den sechs Führungskanten des Schiebers v sind n Abb. ,4 zwei Folgen von Teilskalen
v,., v2 and v, angebracht, und zwar ist die zweite Folge gegenüber der ersten in
bezug auf die Führungskanten des Schiebers versetzt. Das Zusammenbringen der einzelnen
Teilskalen geschieht hier durch Herausziehen, Drehen des Schiebers um seine Achse
und Wiedereinstecken in das Lineal mit dreifach unterteilter logarithmischer Skala
i bis io und Anordnung der Teilskalen wie in Abb. q.. Der Schieber v nach Abb. 5,
6 besitzt aber zylindrische Grundform und ist in einem Lineal von dem Querschnitt
eines gleichseitigen Dreiecks mit angeschnittenen Ecken drehbar und verschiebbar
gelagert. Der Umfang des Schiebers kommt in Ausschnitten der Seitenflächen des prismatischen
Lineals zum Vorschein und ist an den Stellen, auf welchen die Teilskalen v, bis
v3 angebracht sind, derart abgeflacht, daß die Skalen in die Ebenen der Prismenflächen
gebracht werden können. Bei dieser Anordnung können die verschiedenen Teilskalen
des Lineals und des Schiebers durch bloße Drehung des Schiebers nach Belieben kombiniert
werden.
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Bei den Ausführungsformen des Stabrechenschiebers gemäß Abb. q. und
Abb. 5 und 6 können, wie ohne weiteres einleuchtet, sechs Teilskalen der gesamten
logarithmischen Teilung i bis io auf dem Lineal und dem Schieber angebracht werden,
und es können die verschiedenen Teilskalen nach Belieben miteinander kombiniert
werden, wenn ein zweiter Schieber zum Auswechseln vorgesehen ist, auf welchem die
Teilungsfolge v, bis v, gegenüber dem ersten Schieber um seine Teilung versetzt
ist, in gleicher Weise wie es bei dem Schieber der Abb.5 und 6 bz-w. der Abb. q.
mit den beiden Teilungsfolgen v, bis v. geschehen ist.