DE4041259A1 - Ruettelschacht zum verdichten von faserflocken zu einem vorvlies - Google Patents
Ruettelschacht zum verdichten von faserflocken zu einem vorvliesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Rüttelschacht zum Ver
dichten von Faserflocken zu einem Vorvlies mit wenigstens
einer an einen Schwingungsantrieb angeschlossenen Rüttelwand.
Bei bekannten Vorvliesbildnern (DE-A 31 41 537) wird das in
einen Füllschacht geförderte Fasergut über wenigstens eine
Auflösewalze ausgetragen und über ein Förderband einem Steig
lattentuch zugeführt, um einen möglichst gleichmäßigen Floc
kenstrom über die Arbeitsbreite sicherzustellen, bevor die
so gewonnenen Faserflocken in einen an das Steiglattentuch
anschließenden Rüttelschacht zu einem über einen Bandförde
rer austragbaren Vorvlies verdichtet werden. Zu diesem Zweck
wird eine der beiden sich in Arbeitsrichtung erstreckenden
Wände des Rüttelschachtes als Rüttelwand mittels eines Exzen
terantriebes quer zum Faserstrom hin- und hergehend bewegt,
so daß durch die Parallelverschiebung der Wand der freie
Schachtquerschnitt schwingend verkleinert und vergrößert
wird. Nachteilig bei dieser bekannten Konstruktion ist zu
nächst, daß insbesondere bei größeren Arbeitsbreiten mit
erheblichen Massen für die schwingend anzutreibende Rüttel
wandkonstruktion zu rechnen ist, was nicht nur entsprechende
Antriebsleistungen, sondern auch einen konstruktiv aufwendi
gen Massenausgleich erfordert. Dazu kommt noch, daß wegen
der Parallelverschiebung der Rüttelwand sich vergleichsweise
große Änderungen im Schachtvolumen ergeben, die eine aerody
namische Pumpwirkung mit dem Nachteil zur Folge haben, daß
ein Großteil des bei einer Schachtverkleinerung entstehenden
Luftstromes unter einem Mitreißen von Faserflocken nach oben
aus dem Schacht ausweicht, und zwar unter einem teilweisen
Auflösen des bereits gebildeten Faserverbandes. Deshalb wer
den bekannte Rüttelschächte nur mit einer beschränkten Ar
beitsbreite ausgeführt.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Mängel
zu vermeiden und einen Rüttelschacht der eingangs geschilder
ten Art mit einfachen Mitteln so zu verbessern, daß größere
Arbeitsbreiten erreicht werden können, ohne die Antriebslei
stung erheblich steigern oder eine die Vorvliesbildung beein
trächtigende Pumpwirkung befürchten zu müssen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die
zumindest bereichsweise biegeelastische Rüttelwand als zwei
dimensionaler, durch den Schwingungsantrieb erregbarer
Schwinger ausgebildet ist.
Durch die Ausbildung der Rüttelwand als zweidimensionaler
Schwinger, der aus einer biegeelastischen Platte aus Stahl
oder Kunststoff bestehen kann, können vor allem bei einer
Schwingungsanregung im Bereich von Eigenfrequenzen mit ver
gleichsweise geringen Antriebsleistungen für die Flockenver
dichtung ausreichende Schwingungsamplituden auch über grö
ßere Arbeitsbreiten sichergestellt werden, wobei die bei
einer Parallelverschiebung der Rüttelwand auftretenden Pump
wirkungen zufolge des im Schacht entstehenden Über- und Un
terdruckes auf ein die Vorvliesbildung nicht strörendes Maß
unterdrückt werden können, weil ja die Rüttelwand ortsfest
gelagert ist und in sich schwingt, so daß die Volumenänderun
gen gegenüber herkömmlichen Rüttelschächten erheblich ver
ringert sind, ohne die Verdichtungswirkung zu beeinträch
tigen.
Zur Lagerung kann die Rüttelwand im Bereich zweier einander
gegenüberliegender Ränder, vorzugsweise im Bereich der ein-
und auslaufseitigen Schachtränder, in einem Fest- und einem
Loslager gehalten sein, um die schwingungsbedingte Abstand
verkürzung der einander gegenüberliegenden Wandränder zu be
rücksichtigen. Sind das Fest- und das Loslager im Bereich
der ein- und auslaufseitigen Schachtränder vorgesehen, so
können in vorteilhafter Weise sich über die Arbeitsbreite
erstreckende, gerade Schwingungswellen erreicht werden.
Die Rüttelwand kann zu Schwingungen mit stehenden oder fort
laufenden Wellen angeregt werden. Fortlaufende Wellen können
mit dem Vorteil verbunden sein, daß auf die in den Rüttel
schacht eingespeisten Faserflocken zusätzlich eine Förder
wirkung ausgeübt wird. Zu diesem Zweck kann der Schwingungs
antrieb wenigstens zwei in ihrer Schwingungsphase gegenein
ander versetzte Schwingungserreger aufweisen, die mit Abstand
voneinander in Schachtdurchlaufrichtung an der Rüttelwand an
greifen.
Um das Austreten der Flockenmatte aus dem Rüttelschacht zu
erleichtern, kann schließlich die Rüttelwand im Bereich des
auslaufseitigen Schachtrandes schwingungsfähig gelagert sein,
wobei bereits eine begrenzte Schwingungsamplitude ausreicht,
um den angestrebten Effekt sicherzustellen. Es genügt daher
in vielen Fällen, das den auslaufseitigen Rüttelwandrand auf
nehmende Lager anschlagbegrenzt querverschiebbar in einer
Führung zu halten.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise
dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Rüttelschacht eines Vorvlies
bildners in einem schematischen Längsschnitt,
Fig. 2 einen schematischen Längsschnitt durch die nicht er
regte Rüttelwand in einem größeren Maßstab und
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung der Rüttel
wand, allerdings im Schwingungszustand.
Der Rüttelschacht 1 gemäß Fig. 1 wird in herkömmlicher Weise
über ein Steiglattentuch 2 mit Faserflocken gespeist, die
innerhalb des Rüttelschachtes 1 zwischen einer festen Wand 3
und einer Rüttelwand 4 zu einem Vorvlies verdichtet werden,
das über einen Bandförderer 3 ausgetragen und zur Weiterver
arbeitung beispielsweise einer Karde zugeführt wird. Um eine
über die Arbeitsbreite gleichmäßige Faserverteilung sicher
zustellen, wird das Fasermaterial einem Füllschacht über
eine Auflösewalze entnommen, die das ausgetragene Faserma
terial auf ein Förderband 6 abwirft, das dem Steiglattentuch
3 vorgelagert ist.
Zum Unterschied zu herkömmlichen Rüttelschächten ist die
Rüttelwand 4 nach dem Ausführungsbeispiel nicht im wesentli
chen biegesteif ausgebildet und parallel zu sich querver
schiebbar gelagert, sondern als zweidimensionaler Schwinger
in einem oberen Festlager 7 und in einem unteren Loslager 8
ortsfest gehalten. Die Rüttelwand 4, die aus einer biegeela
stischen Platte, beispielsweise aus Federstahl oder Kunst
stoff, besteht, wird über einen Schwingungsantrieb 9 zu Bie
geschwingungen erregt, der ausführungsgemäß zwei Schwingungs
erreger 9a und 9b umfaßt, die, wie aus den Fig. 2 und 3 er
sichtlich, gegeneinander versetzte Schwingungsphasen aufwei
sen. Diese Schwingungserreger 9a und 9b können unterschied
lich aufgebaut sein und beispielsweise durch Exzentertriebe
oder Unwuchtantriebe gebildet werden. Beim Betrieb der
Schwingungserreger 9a und 9b werden bei der gewählten Lage
rung der Rüttelwand 4 sich über die Arbeitsbreite geradlinig
erstreckende Schwingungen der biegeelastischen Platte er
reicht, die je nach der Phasenversetzung der Schwingungser
reger 9a und 9b unter Berücksichtigung ihres Abstandes in
bezug auf die Wellenlänge in Form von stehenden oder fortlau
fenden Wellen schwingt, wie dies in der Fig. 3 angedeutet
ist. Diese Wellenschwingungen bedingen die erwünschte Ver
dichtung der Faserflocken im Rüttelschacht 1, und zwar un
ter einer vergleichsweise geringen Volumensänderung des Rüttel
schachtes, so daß die die Vliesbildung beeinträchtigende
Pumpwirkung innerhalb des Rüttelschachtes beschränkt bleibt.
Außerdem sind auch für größere Arbeitsbreiten vergleichsweise
geringe Massen zu bewegen, wobei vorteilhaft das Resonanzver
halten der biegeelastischen Rüttelwand für eine geringe An
triebsleistung ausgenützt werden kann. Die Art der Schwin
gungserregung, die Wellenausbildung, die Amplitude der
Schwingungswellen und deren Länge können dabei den jeweili
gen Anforderungen entsprechend bei der Konstruktion des Rüt
telschachtes berücksichtigt werden. Um den Austritt der
Flockenmatte aus dem Rüttelschacht 1 und die Ablage auf dem
Bandförderer 5 zu erleichtern, kann außerdem das untere Los
lager 8 quer zur Rüttelwand 4 angeschlagbegrenzt verschieb
bar in einer Führung gehalten werden, um im Bereich des aus
laufseitigen Randes des Rüttelwand zumindest begrenzte
Schwingungen zuzulassen, die eine sonst mögliche Stauwir
kung ausschließen.
Claims (4)
1. Rüttelschacht zum Verdichten von Faserflocken zu
einem Vorvlies mit wenigstens einer an einen Schwingungsan
trieb angeschlossenen Rüttelwand, dadurch gekennzeichnet,
daß die zumindest bereichsweise biegeelastische Rüttelwand
(4) als zweidimensionaler, durch den Schwingungsantrieb (9)
erregbarer Schwinger ausgebildet ist.
2. Rüttelschacht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rüttelwand (4) im Bereich zweier einander gegenüber
liegender Ränder, vorzugsweise im Bereich der ein- und aus
laufseitigen Schachtränder, in einem Fest- und einem Loslager
(7, 8) gehalten ist.
3. Rüttelschacht nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schwingungsantrieb (9) wenigstens zwei in
ihrer Schwingungsphase gegeneinander versetzte Schwingungs
erreger (9a, 9b) aufweist, die mit Abstand voneinander, vor
zugsweise in Schachtdurchlaufrichtung, an der Rüttelwand (4)
angreifen.
4. Rüttelschacht nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Rüttelwand (4) im Bereich des
auslaufseitigen Schachtrandes schwingungsfähig gelagert ist.
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